Auf dem Heimweg – ueber Skandinavien nach Deutschland

14.  – 25. August 2014

Norwegen

14.-18. August

Von Inverness auf dem kürzesten Weg nach Norwegen, das bedeutet 360 sm über die Nordsee. Wir verlassen die Seeschleuse in Inverness, die wir wegen der Strömung im Meerbusen nur bei Hochwasser passieren können, gegen Mittag - und mal wieder bei Regen. Grosse Delfine in der Mündung! Am Leuchtturm stehen viele Menschen, um einen fernen Blick auf diese faszinierenden Meeresbewohner zu erhaschen.

Wir folgen den Ausläufern eines Tiefdruckgebietes, das wir schon seit Tagen beobachten –das  jedoch unberechenbar bleibt und  jeden Tag seine Richtung ändert. Es wird ein Etmal scheussliches Schaukeln von einem Bug über den anderen, dann beruhigt sich das Meer und wir segeln mit halbem Wind die restlichen 200 sm bis an die Westküste Norwegens. Eine uns unbekannte Art von Delfinen, ueber 2 m lange gescheckte Leiber mit einem abgerundeten Kopf begleitet uns lange. Oder sind es Walfische? Es ist so verdammt kalt!

Strandesfjord ist unser erster Ankerplatz in einem Land, das wir beide zum ersten Mal bereisen. Das Abendlicht taucht die Landschaft in goldenes Licht. Es sieht dramatisch aus, wie die Felsen so steil ins Meer abfallen. Aus unserem Ankerplatz auf den Charts hat man inzwischen eine Fischfarm gemacht, wir fahren also weiter bis zu einer Ansammlung von einem halben Dutzend weiss gestrichener Holzhäuser mit ebenso vielen rostbraunen Bootshäusern, um dort zwischen den Felsbrocken unser Nachtlager aufzuschlagen.

Freitag, 15. August – Blauer Himmel, klare Luft, die Sonne wärmt nicht nur die Füße, sondern auch die Seele. Wir sind vermutlich an einer kleinen Ferien- oder Wochenendhaussiedlung gelandet. Zu jedem Häuschen gehoert auch ein Fahnenmast, an denen die norwegische Flagge wedelt. Man nimmt wenig Notiz von uns, obwohl wir doch mit unserer Meerlust fast die ganze Bucht ausfüllen.

Wir wissen wenig über Norwegen: hohes Prokopf-Einkommen, gutes Sozialsystem mit wenig Arbeitslosigkeit, Henrik Ibsen, Oslo. An den offshore Erdölplattformen, denen Norwegen seinen Wohlstand zu verdanken hat,  sind wir vorbei gesegelt; in der Nacht sehen die Bohrinseln wie grosse Kreuzfahrtschiffe aus.  Über das Internet erfahren wir mehr über Norwegen. Unter anderem, dass wir uns mit unseren Vorräten an Wein -und seit Schottland auch Whisky- vor den norwegischen Zollbeamten besser in acht nehmen sollten.

Flekkefjord besuchen wir am folgenden Tag. Es ist eine der gastfreundlichsten Städte, die mir auf unserer Reise bisher begegnet sind. Eine gepflegte Steganlage im Stadtzentrum, Gastanlieger gratis am ersten Tag, der Wasserschlauch steckt schon am Hahn, Folgetage für einen Spottpreis von umgerechnet 6 Euro buchbar. Aber nicht nur für Segler, auch WoMo (Wohnmobile-)-Besitzer wissen die Gastfreundschaft zu schätzen, parken inmitten der Stadt und machen es sich auf ihren Campingstühlen auf dem  Holzdeck, in Nachbarschaft zu uns Yachties, bequem. Mehrsprachige Ausschilderungen, Supermarkt und Sanitäreinrichtungen in Laufnaehe – was will das Camperherz noch mehr?

Nach den grauen Staedten in Schottland sind die gut erhaltenen, weiss gestrichenen Holzfassaden der Haeuser aus dem 17. Jahrhundert besonders auffaellig. Alles ist sauber und strahlt, patriotische Norwegerfaehnchen in Blumentoepfen ... fuer meine Begriffe ist das alles zuviel, die Stadt wirkt steif und steril. Wir verlassen Flekkefjord, wollen noch etwas von der Natur geniessen und ankern vor einem kleinen Dorf in Fedafjorden. Es ist wieder sehr still und leider noch immer viel zu kalt.

Samstag, 16. August  - Der Wind treibt uns wieder zurueck in den Stolsfjord. Es gibt viele, fantastische Ankerplaetze hier, aber sie sind im wahrsten Sinne des Wortes begrenzt und Meerlust braucht nun mal ihren Raum. Konkurrenz von anderen Segelbooten brauchen wir nicht zu fuerchten, wir haben noch kein anderes Boot irgendwo ankern sehen. Wir sind diesmal in einer kleinen Siedlung inmitten Einheimischer, also „echter Norweger“, angekommen. Die Maenner fahren zum Fischen in ihren Motorbooten raus oder treffen sich am Raeucherofen, Frauen sind nicht zu sehen. Die groesseren Fischerboote begruessen sich untereinander mit ihrem Signalhorn, Willem macht mit und laesst Meerlust toenen – es bringt uns ein Winken und Laecheln der Maenner ein. Auch hier faellt auf, wie still es ist. Am Abend regnet es und wir nutzen ausgiebig das schnelle Internet, das –anders als bei den geizigen Schotten- gratis ist.

Sonntag, 17. August – Das Wetter sieht in den naechsten Tagen nicht so toll aus, es wird sehr viel Wind erwartet. Wir beschliessen, uns einen Ankerplatz an der Suedkueste zu suchen. Wir werden nach Seemannsbrauch aus der Bucht verabschiedet – Winken aus geoeffneten Fenstern, Rufen, Signalhorn vom Fischkutter. Schade, dass wir nicht laenger hier sind, um wirklich Kontakt mit den Menschen aufnehmen zu koennen. Drei Stunden ueber eine aufgewuehlte See spaeter sind wir in der Nahe von Farsund auf einem einsamen Plaetz inmitten gruener Waelder und Felsen.

Das Wetter bestimmt auch weiter unsere Route. Mit 30-35 kn im Skagerrak ist nicht zu spassen, wir wollen noch vor dem heftigen Wind diese Meerenge zwischen Norwegen, Schweden und Daenemark passieren. So  heisst es also morgen  zeitig raus aus den Federn. Ein langes Etmal liegt vor uns mit Ziel Goeteborg an der Westkueste Schwedens, wo wir nicht nur die Stadt besichtigen, sondern auch in einer sicheren Marina die Wetterentwicklung abwarten koennen. Unsere Norwegen–Stippvisite ist so leider nur kurz, doch dieses Land verdient es, noch einmal und mit viel mehr Zeit besucht zu werden!

Schweden

19. – 22. August

Die ersten 12 Stunden laufen wie geplant, doch mit dem Dunkelwerden schlaegt das Wetter um und der Wind, der erst viel spaeter hier sein sollte, erwischt uns mit voller Wucht. Kein Schlaf, mit nur ein paar wenigen Quadratmetern Focksegel gehen wir noch immer 7-8 kn vorwaerts. Sturmniveau mit Windstaerke 8-9, zwischen 30 und 45 kn – das ist echt Segeln zum Abgewoehnen! Dazu viel Schiffsverkehr im Kattegat, die uns in dem Sturm auf ihrem Radar nicht wahrnehmen, so dass wir ausweichen muessen. Am Vormittag endlich Land in der regenverschleierten Sicht. Anlegen in einer Marina ist unter diesen Umstaenden unmoeglich und so ankern wir in der Naehe auf 6 m Tiefe, waehrend der Wind weiter mit 40 kn um uns heult. Willem schlaeft erstmal 3 Stunden, aber ich finde keine Ruhe und halte den Anker auf dem Monitor im Blick.

Am Nachmittag kommt die schwedische Kuestenwache mit einem Schnellboot laengs, ein sportlicher blonder Schwede schwingt sich trotz heftigem Wellengang behende auf unser Deck. Ganze 15 Anrufe von besorgten Buergern haetten sie erhalten, die uns beobachten und uns in Seenot waehnen. Der symphatische junge Mann ist schnell ueberzeugt, dass Schiff und Besatzung okay sind und wir die best moegliche Option unter den gegebenen Umstaenden gewaehlt haben. Telefonnummern, Tipps fuer die Stadtbesichtigung Goeteborg und die beste oertliche Internetseite fuer das Wetter werden ausgetauscht, Handschlag zum Abschied, dann springt er zurueck zu seinen Lebensretter-Kollegen auf das schaukelige Schnellboot und wir sind wieder allein. Willem gibt noch 10 m Kette dazu und wir hoffen fuer die Nacht, dass es nicht noch aerger wird mit Wind und Wellen an unserem Ankerplatz.

Unser Vertrauen in unseren Anker wurde nicht enttaeuscht. Am Mittwochmorgen blaest der Wind nur noch mit 20 kn, so koennen wir in der Marina festmachen. Der bald wieder auf 30 kn auffrischende Wind pfeift durch die hunderte von Masten, die hier in der Marina GKSS Langedrag fest vertaut liegen, kalt ist es noch dazu.

In 30 min sind wir mit der TRAM im Stadtzentrum von Goeteborg. Haben sich die Muehen gelohnt, die wir auf uns genommen haben, um nach Goeteborg zu kommen? Nein, aus meiner Sicht eher nicht. Die Altstadt hat wenig Interessantes zu bieten, Baustellen an den Grachten, die Uferzone zur Meerzufahrt ist durch eine Schnellstrasse verbaut. Man kann gut shoppen, alle gaengigen Ladenketten sind vertreten, aber danach steht uns nicht der Sinn. Es sind fast nur alte Leute unterwegs. Bettler gehoeren ebenso zum Strassenbild und ich habe seit langem mal wieder das Gefuehl, auf meinen Rucksack besonders acht geben zu muessen. Auch auf ein Museum haben wir bei dem ueberraschend angenehmen Wetter an Land keine Lust. Also goennen wir uns ein Bier vom Fass (fuer 180 kr, das sind 9,50 Euro/halben Liter!), kaufen im Supermarkt einige frische Lebensmittel ein und durchforsten das Internet nach den Wettervorhersagen.

Donnerstag, 21. August – Wir verlassen die riesige Marina am Morgen, kehren jedoch, nachdem wir die schuetzenden Goeteborger Schaeren verlassen haben, nach 10 sm wieder um. Die Wellen sind fuer unserem Sued-Kurs einfach zu stark. Nach drei Versuchen haben wir einen schoenen Ankerplatz gefunden, wo mal keine Kabel verlaufen und auch der Anker haelt.

Die naechste Nacht verbringen wir auf unserem Weg an der schwedischen Westkueste entlang in Varberg. Von der Stadt sehen wir nichts, aber eine Seebruecke mit maurischen Elementen und ein malerisch gelegenes Kastell sind in der durch den Regen reingewaschenen Luft und dem Abendlicht sehr fotogen und machen so unseren Ankerplatz zu etwas Besonderem. Wir sind auch hier natuerlich wieder allein, die Marina nebenan ist dagegen voller Segelyachten.

Daenemark

23. – 25. August

Samstag, 23. August – Ein langer, anstrengender Tag mit Segeln am Wind, 90 sm in 13,5 Stunden und wir haben den Oeresund und Kopenhagen erreicht. Kleine, schwarze Delfine von nur ca. einem halben Meter Laenge, lassen sich ab und zu in unserem Kielwasser blicken. Es faellt erstmal der Anker vor der Marina Svanemoellenhavn am Stadtrand, um bei Tageslicht in Ruhe einen Slipp zu suchen.

Am Sonntagmorgen dann die Ueberraschung – es ist alles voll belegt! Wir machen voruebergehend an einem Arbeitssteg fest und laufen die 5-6 km in die Stadt, die wegen des Ironman-Marathons heute fast autofrei ist. Kopenhagen gefaellt uns sehr gut! Grossflaechige Gruenanlagen, kleine Kunstgalerien in den Strassen der Altstadt, aber auch moderne Architektur hat die Stadt zu bieten. Viele Menschen sind auf den Strassen - Familien mit Kindern, Jogger, Radfahrer und Touristen. Der Nyhavn, eine geschickt restaurierte Kanalfront mit Handelshaeusern aus dem 17. Jahrhundert, ist die reinste Schlemmermeile und nachdem wir einen Geldautomaten fuer Daenische Kronen gefunden haben, koennen wir unsere mueden Glieder in einem der vielen Restaurants ausruhen. Kopenhagens „Kleine Meerjungfrau“, das kleinste Wahrzeichen der Welt, haben wir allerdings verpasst.

Auch die Daenen halten scheinbar nichts vom Ankern, was uns nicht davon abhalten soll, uns wieder selbst einen Platz fuer die Nacht zu suchen. Erst nach dem dritten Versuch haelt der Anker, so muessen es eben auch mal drei „Ankerborrels“ sein.

Nach Hause kommen ...

Nach einem 92 sm Toern, vorbei an den malerischen, 128 m hohen Kalkfelsen der daenischen Insel Moen, kommt am 25. August mit dem Sonnenuntergang die deutsche Ostseekueste in Sicht. Das erste, was wir von Warnemuende sehen, noch 20 sm entfernt, ist das Hotel Neptun. Unsere Naehte am Genua und am Grosssegel sind dabei, sich aufzuloesen – hoechste Zeit, nach Hause zu kommen!

Warnemuende, 25. August 2014

Caledonian Canal

Dwars door Schotland van Fort William naar Inverness, 50 mijl lang, 29 sluizen die MEERLUST tot 30 meter boven zee niveau brengen en weer terug met de spectaculaire, Staircase locks waarvan de Neptune's Staircase maar liefst 8 sluizen achterelkaar telt.

Anna en Geert vergezellen ons op deze trip. In Oban starten we en kopen daar natuurlijk nog een Oban whisky, het weer klaart zowaar op en voor al het grijs wat we de afgelopen dagen gezien hebben is af en toe een streep blauw te zien en zelfs de zon laat zich zien en voelen maar het blijft koud.

5 augustus verlaten we Oban en zeilen naar Port Appin. Het dorp stelt niets voor , het landschap is prachtig, we bezoeken een boomkwekerij die op een indrukwekkend landgoed is gelegen, we zijn de enige gasten en zien een  ommuurde tuin die aan onze kloostertuin in Boskoop doet denken, ook hier groeien vijgen en druiven.
Dezelfde dag zeilen we verder naar Fort William, morgen om ca. 13.00 uur is het water hoog genoeg om door de zeesluis te kunnen, zodat we morgen ochtend nog de stad kunnen bezoeken.
Fort William is niet interessant, we worden geconfronteerd met een Schotse wet dat er voor 10 uur in de morgen geen whisky mag worden verkocht. Nu Geert zijn favoriete whisky Edradour single malt gevonden heeft moeten we later terug komen. Deze distilleerderij heeft een jaar productie wat de meeste andere in een week distilleren.

6 augustus beginnen we aan het Caledonian Canal. De zeesluis in Fort William gaat voor ons om 13.30 open, we varen direct door naar de Neptune's staircase de 8 sluizen nemen ruim 2 uur in beslag, achter de sluizen meren we op advies van de lock master af.

7 augustus vervolgen we ons avontuur en komen tot Loch Oich waar we een mooie anker plek vinden. Hier zwem ik een aantal ronden om de boot, het water is koud maar als je niet in een loch gezwommen hebt ben je er ook niet geweest is mijn motto, de andere krijg ik niet zo ver, die zijn verstandig?
Het landschap is erg fraai en zowel Geert als ik proberen het late licht wat dat landschap aanstraalt vast te leggen met onze camera's .

8 augustus zeilen we over Loch Oich naar Fort Augustus wat een zeer toeristische plaats is, het Abeby kasteel ziet er indrukwekkend uit maar is niet toegankelijk voor het publiek.

9 augustus Loch Ness de mythe rond het monster van Loch Ness wordt flink vercommercialiseerd, veel rondvaart boten zijn onderweg.
Het meer is ruim 200 meter diep, het monster heeft de ruimte, we zeilen hier relaxt voor de wind en bekijken de verschillende anker mogelijkheden die we afkeuren maar bij het Urquhart Castle laten we in 20 meter diep water ons anker vallen en liggen eerste rang met uitzicht op het kasteel.
Als alle dagjesmensen weg zijn peddelen we naar de aanlegsteiger en fotograferen met ondergaande zon deze unieke plek, er is niemand om de ruim 8 pond entree p.p. in ontvangst te nemen, ik denk dat het nu veel fraaier is nu we deze plek voor ons alleen hebben.

10 augustus slaat het weer om het begint fraai maar begin van de middag komt de regen weer met bakken uit de hemel, we zien geen interessante plek meer en besluiten door te varen naar de sea port marina in Inverness.

11 augustus bezoeken we Inverness eerst in de regen om gas te kopen en inkopen te doen voor de oversteek naar Noorwegen. Later wordt het droog en gaan met Geert en Anna naar het centrum wat niet tegenvalt, drinken onze laatste pint of lager, en genieten de avond op Meerlust die door de walstroom heerlijk warm gestookt wordt.

12 augustus nemen we afscheid van Geert en Anna die een moeilijke terug reis krijgen omdat het treinverkeer in Schotland door de hevige regenval niet rijdt, met de bus gaan ze nu. Wij weten het nog niet wat wij voor de boeg hebben maar het zal ook geen makkelijke trip worden, om 11.30 varen we naar de eerste sluis voor de spoorbrug, en worden opnieuw geattendeerd op de uiterst vriendelijke manier waarop het sluispersoneel zijn werk doet. 13.30 gaat de zeesluis open en we zijn weer op zoutwater. Ruim 350 mijl hebben we voor de boeg, het wordt zowaar af en toe droog. Schotland heeft qua klimaat zich van zijn ware kant laten zien, wat had ik 20 jaar geleden geluk met dat prachtige weer wat we toen hadden. Het is de schuld van de restante van Huricane Bertha, ook later op zee zullen we daar nog last van krijgen.

Schottland

23. Juli  –  12. August

Von den Scilly’s bis Wales, diese 125 sm bewaeltigen wir in einem Etmal mit viel Wind, aber noch mehr Motorkraft. Hoehepunkt sind wieder ein Dutzend verspielter Delfine, die sich diesmal sogar filmen lassen.

Unseren Ankerplatz am St. David’s Head, an einer Bucht zwischen schroffen Felsen mit einem Naturstrand, haben wir fuer uns allein. Wir lassen das Schlauchboot zu Wasser. Ein rechteckiger Turm in der Ferne verspricht ein Dorf und so machen wir uns auf den Weg querfeldein ueber weiss-bluehende Kleefelder in Richtung Turm. Unterwegs einzelne Gehoefte, der Hof wird als Stellplatz an Caravanurlauber mit englischen oder franzoesischen Kennzeichen vermietet.  Nach einer Wanderung von 1,5 Stunden kommen wir im Stadtkern an. Der Turm entpuppt sich als Teil einer weitlaeufigen, gut besuchten romanischen Anlage aus dem 12. Jahrhundert, der St. Davids Cathedral. Wir sind unwissend bei einer Sehenswuerdigkeit gelandet! Die Kathedrale ist sehr gut erhalten, besonders beeindruckend finde ich die verschiedenen filigranen Deckenmuster. Wir kaufen Brot und machen uns wieder auf den Rueckweg.

Die Kette schluerft ueber den felsigen Ankergrund, wir suchen uns einen ruhigeren Platz fuer die Nacht. Die Gezeitenstroemung laesst den Saint George‘s Channel brodeln, wie das Meer hier zwischen England und Irland heisst . So genannte „overfalls“ verlangen dem Steuerautomaten einiges ab, um Meerlust auf Kurs zu halten, wir kommen nur mit Vollgas wirklich voran. Eine weite Bucht mit einem Sandstrand und vielen Sonnenschirmen wird unser Nachtlager.

Nach weiteren 215 sm ueber die Irish Sea, vorbei an Dublin und Belfast an Backbord und der Ilse of Man an der Steuerbordseite, kommen wir ueber den North Channel geradezu auf den Mull of Kintyre– wir sind in Schottland. Wer kennt nicht den Paul McCartney Song?

Far have I traveled and much have I seen
Darkest of mountains with valleys of green
Past painted deserts the sun sets on fire
As he carries me home to the Mull of Kintyre

Mull of Kintyre, oh mist rolling in from the sea
My desire is always to be here
Oh Mull of Kintyre

Jetzt weiss ich es auch, dass er die langgestreckte Halbinsel Kintyre bzw. deren Spitze („Mull“?) an der Suedkueste Schottlands im Firth of Clyde besingt. Der Song passt zur Stimmung – gruene, sanfte Huegelketten, Wiesen und weidende Kuehe. Wir haben Wind zwischen 25 und 30 kn, jedoch keine Wellen – ein Segel-Genuss! Unsere erste Wahl fuer einen Ankerplatz an der Isla Sanda geben wir nach kurzer Zeit auf und segeln weiter nach Campbeltown, wo wir besser geschuetzt liegen und an einer Moring festmachen.

Sonntag, 27. Juli 2014 – Grau, kalt, Regen. Das ist schon eher das Wetter, das ich hier erwartet habe. Willem laesst die Webasto-Heizung laufen und so wird es sogar noch ganz gemuetlich in unserem schwimmenden „Luxusheim“, waehrend draussen der Regen leise aufs Deck trommelt. Nach den vielen neuen Eindruecken und dem wenigen Schlaf der letzten Tage tut uns eine Ruhepause mal ganz gut.

Campbeltown beeindruckt uns nicht. In der angeblichen Whisky-Hauptstadt versprechen Hinweisschilder zur „Destillery-Tour“  Malt-Genuss und Hotels gibt es an jeder Ecke, sonst ist nichts Interessantes zu sehen. Die Architektur ist langweilig, graue Fasseden, graue Ziegeldaecher. Wir kaufen im Co-op frische Lebensmittel – und natuerlich muss es auch eine Flasche Single Malt sein. Bei Sonnenschein verlassen wir gegen Mittag die Stadt, um an der Insel Arron zu ankern.

Kaum haben wir die Einfahrt verlassen und sind am Leuchtturm vorbei, fuehle ich mich irgendwie „beobachtet“. Tatsaechlich sehe ich ein rundes Gesicht, zwei schwarze Kulleraugen und einen dominanten Schnauzer direkt neben mir auftauchen ... drei bis vier Sekunden lang starren wir uns an, sie und ich, dann ist die neugierige Robbe leider auch schon wieder verschwunden, nur noch Kreise auf der Wasseroberflaeche zuruecklassend.

Lamlash auf Arran Island, East Loch Tarbert und weiter noerdlich den Lower Loch Fyne entlang im 25 sm-Tages-Abstand, angenehmes Segeln mit boeigem Wind, aber weiterhin ohne Wellen. Das „Loch“ in Schottland beschreibt uebrigens einen tiefen Landeinschnitt, wie ein Fjord in Norwegen. Meist ist der Himmel grau und nieselig, aber wenn die Sonne mal eine blaue Luecke findet, ist die Landschaft mit ihren leuchtenden Hell-und zurueckhaltenden Dunkelkontrasten sehr, sehr schoen. Nach 4 bis 5 Stunden auf dem Wasser, dem kalten Wind ausgesetzt, glueht die Haut angenehm. Leider teilt Willem meine Begeisterung derzeit nicht, er leidet unter Schmerzen im Ruecken und quaelt sich durch den Tag, der arme Cap.

Donnerstag, 31. Juli – Wir stehen vor der Einfahrt zum Crinan Canal, der uns vom Firth (=Meerearm) of Clyde zum Firth of Lorn bringt und uns somit mehr als 100 sm Umfahrung der Insel Kintyre erspart. Wir kaufen eine „Canal Licence“ fuer viel Geld und passieren das erste Sea Lock des 200 Jahre alten Wasserweges, der als einer der schoensten Schottlands gilt. Sechs Stunden Passierdauer werden fuer die 9 sm veranschlagt, doch bereits am Eingang werden wir von einem Paar gewarnt, den Kanal nur zu Zweit bewaeltigen zu wollen. Wir bekommen eine Telefonnummer, unter der man einen Assistenten „buchen“ kann.

Wir starten frueh, ein kleineres Boot steht bereits wartend im Bassin vor dem Schleusentor. Das gibt uns Gelegenheit, erstmal zuzugucken, wie es funktioniert. Noch 14 Schleusen stehen uns bevor, die alle per Hand bedient werden muessen! Festmachen, kurbeln, die schweren Schleusentore aufdruecken, gegensteuern, Seile fieren, Leiter hoch, Tore wieder schliessen, kurbeln, Festmacher loesen – ein Stueck harte Arbeit bei vier Toren je Schleuse. Nach der ersten Schleuse merken wir schon, was das Paerchen uns sagen wollte, dabei haben wir noch helfende Haende fuer das Festmachen und Loesen der Seile an Land. Also Anruf und Hugh verspricht auch, sobald wie moeglich jemanden zu uns zu schicken. Aber keiner kommt. Schon stehen wir vor der naechsten Schleuse, eine radfahrende Familie hilft das Schleusentor zu oeffnen. Wir wetzen hin und her, vergessen dabei, das hintere Lock zu schliessen und das Wasser stroemt durch – wieder was gelernt. Doch wir muessen einsehen, dass unser Boot einfach zu gross ist, um waehrend des Schleusengangs einen von uns an Land und den anderen auf dem Boot hantieren zu lassen. Bei der naechsten Schleuse sind keine Helfer weit und breit zu sehen, nicht mal neugierige Zuschauer. Die Festmacher vom Boot aus zu fixieren stellt sich als Fehler heraus, Meerlust wird an die andere Wand gedrueckt. Es ist nichts passiert, nur unser Outborder traegt ein paar Blessuren davon. Die naechste Schleuse gelingt, aber wir sind natuerlich viel zu langsam und die Crew vom nachfolgenden Boot sitzt uns im Nacken. Nochmal bei Hugh nachgefragt, er tut sein Bestes, meint er, aber es ist noch immer keiner da. Auf einen Assistenten koennen wir also nicht mehr hoffen und so quatscht Willem einfach einen vom naechsten Boot an, was er haben moechte, wenn er uns hilft. Wir werden uns schnell einig, koennen die naechsten Schleusen an Bord bleiben und auch endlich die schoene Landschaft geniessen! Der Kanal ist stellenweise sehr eng, beim Ausweichen beruehren wir den Grund zum ersten Mal. Noch zweimal setzen wir waehrend unserer Fahrt auf. Dabei sollen Boote mit bis zu 2,80 m Tiefgang (wir haben knapp 2,00 m) den Kanal passieren koennen? Wir melden das am letzten Sea Lock, das wieder elektrisch betrieben wird. Nach 8 Stunden kommen wir am westlichen Kanalende in Crinan an. Wir tanken noch Diesel an einem schwimmenden Plastik-Dinghydock und ankern schliesslich um 18 Uhr in einer zauberhaften Landschaft. Meerlust und unsere Fender sind total verschmutzt, wir sind k.o. – und doch hat es sich gelohnt und wir sind um so manche Erfahrung reicher.

Das Wetter bleibt wechselhaft. Kurze Regenschauer, grauer Himmel, dann strahlt ploetzlich die Sonne mit hoher Intensitaet. Wenn Wind dazu kommt, ist es verdammt kalt. Ich trage 3 Schichten, so kann ich am besten auf das Hin und Her reagieren.

Wir naehren uns der Stadt Oban. Dabei queren wir ein tidal gate („Gezeitentor“) – Strudel entstehen durch aufeinander treffende Stroemungen, die zu einem falschen Zeitpunkt sehr unangenehm werden koennen. Einen ruhigen Ankerplatz inmitten der fantastischen Natur finden wir bei der Insel Seil. Wochenlang koennte man sich in dieser Gegend aufhalten, so viele Moeglichkeiten gibt es hier fuer naturliebende Segler. Wir bleiben weit und breit mit unserer hollaendischen Flagge die einzigen „Auslaender“. Es faellt uns besonders auf, wie still es ueberall ist.

Montag, 3.August – Geert und Anna, unsere Freunde aus Rotterdam, kommen mit dem Zug in Oban an. Es ist mal wieder kalt und es regnet. Zum Glueck aendert sich das nach einer Pint Lager im Pub und wir kommen mit dem Schlauchboot und den Koffern trocken an Bord. Oban ist die erste Stadt in Schottland, die mir gefaellt. Auch in dieser Stadt ist zwar die Farbe Grau vorherrschend, aber es ist ein lebendiges Staedtchen, mit vielen Touristen auf den Strassen. Mc Caig’s Tower, ein „Familiendenkmal“, das dem roemischen Colloseum nachempfunden ist, trohnt ueber der Stadt und bietet schoene Ausblicke auf die Oban Bucht und die umliegende Landschaft. Wir kaufen fuer die kommende Woche ein.

Port Appin ist unser naechster Ankerplatz. Zwei Hotels, einige Wohnhaeuser und viele Wanderwege. Zum Abend fahren wir weiter zwischen hohen Gebirgszuegen hindurch, wo sogar Flecken von Schnee zu sehen sind, nach Fort William, dem Eingang des Caledonian Canals.

Dieser Kanal durch Scotland’s Highlands verbindet die Ostkueste mit der Westkueste. In 1822 wurde er nach fast 20 Jahren Bauzeit eroeffnet. Drei natuerliche Frischwasserseen machen bereits zwei Drittel der Strecke von insgesamt 60 sm (ca. 97 m) aus. Er wurde nicht nur gebaut, um die Handelswege zu verkuerzen, sondern sollte auch die Wirtschaft in den Highlands ankurbeln, als um die Jahrhundertwende  viele Menschen in die Grossstadte abwanderten.

29 Locks liegen vor uns, es ist ein Hoehenunterschied von 32 m zu ueberwinden. Im Gegensatz zum Crinan Canal sind diese Schleusen jedoch elektrisch betrieben und bemannt. Mit Hilfe unserer zusaetzlichen Crew soll das doch nun ein Kinderspiel werden!

Am 6. August  passieren wir um 13 Uhr die Corpach See-Schleuse, um kurz darauf neun „Treppenstufen“ bergauf zu schleusen. Spaektakulaer, wir haben jede Menge Zuschauer, Fotoapperate, iPads und Handys werden gezueckt. Wir machen schliesslich an einem Pontoon fest, Geert kocht heute Abend und wir schlafen herrlich, nachdem wir alle unsere Whisky-Einkaeufe durchprobieren.

Loch Lochy ist der erste See, den wir passieren, dem folgt Loch Oich. Hier lassen wir den Anker fuer unsere zweite Uebernachtung fallen. Wir befinden uns nun am hoechsten Punkt.

Bei Fort Augustus geht es erstmal wieder um 6 „Treppenstufen“ nach unten. Abwaerts geht das Schleusen irgendwie einfacher. Fort Augustus ist ein Touristen-Hotspot, nicht zuletzt wegen Loch Ness, und so haben wir auch hier wieder unser Publikum. Chinesen, Spanier, Australier, Deutsche und natuerlich Englaender. Immer wieder bekommen wir Komplimente fuer Meerlust, dazu viele interessierte Fragen. Willem verteilt grosszuegig Visitenkarten und tatsaechlich schnellt unsere Besucher-Statistik auf unserer Website mal wieder kurz nach oben.

Loch Ness ist der dritte und groesste See des Caledonischen Kanals. Wir segeln fantastisch mit dem Genacker und 6-7 kn Geschwindigkeit bis zu unserem Ankerplatz am Urquhart Castle. Das Castle aus dem 12. Jahrhundert ist nur noch eine Ruinenlandschaft mit einem dominanten Turmbauwerk. Von hier aus soll wohl auch „Nessie“ gesichtet worden sein.Einen schoenen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge haben wir allemal. Als alle Tagestouristen wieder abgeholt sind, gehen wir an Land und haben das Zeugnis Keltischer Geschichte ganz fuer uns allein im warmen Abendlicht.

Sonntag, 10. August – Die letzten Meilen und Schleusen des Kanals bis nach Inverness und schliesslich zur Nordsee. Ein Sturmtief mit 30 kn Wind und viel Regen kommt in der Nacht ueber uns, waehrend wir am Pier der Seaport Marina vertaut sind.

Dienstag, 12 August – Wir verabschieden unsere Freunde aus Rotterdam, passieren die Seeschleuse in Inverness und nehmen Kurs auf Norwegen. Eine weitere Etappe auf unserem „Heimweg“ geht zuende, eine neue beginnt.

Inverness, 12. August 2014

Isles of Scilly

17. – 23. Juli 16. Juli

Wir sind zurueck gekehrt an die Kueste Galiciens, starten morgen erneut, um den Golf von Biskaya zu ueberqueren und die 400 sm bis nach Suedengland zu bewaeltigen. Ares hat sich seit unserem letzten Besuch vergangener Woche total veraendert – Menschen tummeln sich am Strand, Jetskies flitzen uebers Wasser – verschlafene Gemuetlichkeit weicht touristischer Geschaeftigkeit.

Am Morgen wabbern dicke Nebelschleier um uns herum. Wir lassen uns dennoch nicht abschrecken. Die Brille beschlaegt sofort und es ist auch irgendwie unheimlich – schemenhaft tauchen Boien und kleine Fischerboote aus dem Nebel auf und sind 3 sec. spaeter wieder im undurchdringlichen Nebel verschwunden. Wir wechseln uns alle halbe Stunde ab, um unsere Route zu ueberwachen. Nach 5 Stunden haben wir wieder klare Sicht – dafuer jedoch Wind zwischen 25 und 30 kn, aber diesmal zumindest aus der „guten“ Richtung. Wellen zwischen 5 und 6 m lassen Meerlust tanzen – und doch rechne ich staendig damit, dass uns eine davon mal ueberrollt, aber das passiert zum Glueck nicht. Fischerboote mit Schleppnetzen und Containerschiffe sorgen dafuer, dass wir die Strecke auch weiterhin aufmerksam beobachten muessen. Fast 900 Wracks liegen hier unter der Wasseroberflaeche. Am 19. Juli, mitten in der Nacht, picken wir eine Moring auf St. Mary’s auf – wir haben die Scilly Islands und somit Suedengland erreicht!

Am Morgen dann sehen wir uns um – verdammt viele Segelyachten liegen hier an Morings, die wie in einem Minenfeld dicht an dicht verankert sind. Fast koennte man von einem Boot zum anderen rueberspringen! In St. Mary’s Harbour werden wir von John und Nancy stuermisch begruesst – seit Flores kreuzen sich unsere Wege immer wieder. Ihre Ueberfahrt lief nicht so glimpflich ab, denn ihr Motor fiel aus und dazu auch noch der Autopilot – Nancy scheint der Spass am Segeln vergangen zu sein. So eine Krise macht wohl jeder mal durch, wenn nichts mehr so richtig auf dem Boot funktionieren will!

Die Isles of Scilly verwoehnen uns mit Sonnenschein - sind wir tatsaechlich in England? Die typische rote Telefonzelle aus dem Englischlehrbuch zerstreut jeden Zweifel. Erstmal eine Pint Lager im Mermaid-Pub von Hugh Town zum Ankommen. Bei einem bergauf-Spaziergang zum Castle, einer sternfoermig angelegten Festung aus dem 16. Jahrhundert, das heute ein charmantes Hotel mit weitem Ausblick ist, werden wir schnell wieder unsere Promille los.

Ich gestehe, dass ich nie zuvor etwas von den Islands of Scilly gehoert habe, bis diese auf unserer Reiseroute auftauchten. Wikipedia hilft. Die Inseln gehoeren zum Herzogtum Cornwall. Prince Charles besitzt hier 4 Ferienhaeuser – und vermietet sie fuer 1000 Euro pro Woche. Nur fuenf der insegsamt 140 Inseln sind bewohnt. Bis 1992 zahlten die wenigen Bewohner (2264 nach einer Volkszaehlung 2012) keine Steuern. Der Tourismus war bis in die 90er Jahre hier nicht entwickelt, die oeffentliche Erreichbarkeit ist auch heute noch nicht ganz einfach - ein Priveleg fuer uns „Yachties“. Die Vegetation ist subtropisch. Wege fuehren durch mannshohe Farn- und Blumenfelder, dazu weisse Straende und ein tuerkisblaues, klares Meer. Aus meiner Sicht ein Paradies fuer Wanderer - Schwimmen bleibt dagegen mit 16 grd. C Wassertemperatur nur den „ganz Harten“ vorbehalten. Die „Welt“ titelte einmal: Die Scillies – Englands kleine Suedsee – wenn nur das Wasser nicht so kalt waere.

Montag, 21. Juli – Bei Hochwasser koennen wir zu einem weniger bevoelkerten Ankerplatz, St. Helen’s Pool, wechseln. Ein echter Geheimtipp, wir liegen geschuetzt zwischen drei unbewohnten Inseln. Eine Moewenkolonie mit ihrem halbstarken Nachwuchs im grau-flauschigen Federkleid bevoelkert St. Helen’s und die Ruinen der alten Quarantaenestation aus verwitterten Granitsteinen aus dem fruehen 19. Jahrhundert. Lautstark unterhalten sie uns mit ihrem Gekreisch – wohlbekannte Geraeusche an europaeischen Kuesten. Tresco Island erreichen wir in 20 min mit dem Dinghy, eine wunderschoene Insel mit einem gepflegten Dorf und einigen wenigen Cottages fuer Gaeste. Sehr exclusiv! Wir wandern zwei Stunden durch die Natur und haben uns dann ein „Lager“ im Ruin Beach Cafe von Grimsby verdient. Fuer 4,50 englische Pfd. je halbem Liter ist der Durst ziemlich schnell geloescht ...

Dienstag, 22. Juli – Am fruehen Morgen setzen wir mit dem Dinghy zur Insel St. Martin’s ueber. Hier sind mehr Touristen unterwegs, es gibt sogar einen betonierten Hauptweg und einen Campingplatz. Autos sieht man auch hier nicht. Wir laufen am wenig bevoelkerten Strand zurueck, der malerisch mit rundgeschliffenen Felsbrocken bedeckt ist. Der Sand ist so fein und voller Glimmer, dass unsere Fuesse ganz silbrig glaenzen. Wir beenden den Tag mit drei Runden Schwimmen ums Boot – und einem warmen Tee, um uns wieder aufzuwaermen. Endgueltiger Abschied von den Adventuress, die an der Suedkueste Englands bis nach London weitersegeln wollen.

In einer Morgen-Nebel-Aktion starten auch wir schon am Mittwochfrueh, denn die Wettervorhersage (ueber Nacht aus dem Internet geladen) bringt fuer die folgenden Tage starken Nordwind an unserem Zielort an der Westkueste Englands. In 15 min sind Meerlust‘s Fenster und Ventile geschlossen, das Schlauchboot ist wieder an Deck verstaut, Kaept’n und Crew sind an ihrem Platz an der Ankerwinsch bzw. dem Steuerrad. Wir haben nicht viel Zeit, denn die Ebbe ist fast erreicht und will uns wieder fuer die naechsten 6 Stunden einschliessen. Langsam tuckern wir im Nebel zwischen den Untiefen hindurch, begleitet von dumpfen Nebelglocken an den Boien, und nehmen unseren Kurs nach Schottland auf.

Zitat aus der “Welt”, das meine Eindruecke von den Scillies zusammenfassend nicht besser formulieren koennte. “Den Inseln wünscht man in diesem Moment: Mögen sie schwer erreichbar bleiben und teuer, damit sie so eigenartig bleiben, wie sie es heute sind, der Inbegriff alles Britischen, auch wenn sie auf den ersten Blick gar nicht danach aussehen.” Vielleicht kommen wir hierher nochmal zurueck??? Ich koennte es mir vorstellen …

Helen’s Pool, 23. Juli 2014

Nordatlantikpassage, die zweite Etappe von den Azoren nach Nordspanien

29. Juni  bis  16. Juli  2014

875 sm von Ponta Delgada nach La Coruna, sieben Tage und sechs Naechte ... anstrengendes Segeln mit hohen Wellen und wenig Schlaf. Zusammen mit der Adventures ist es ein geteiltes „Leid“. Es hat auch etwas Troestliches zu wissen, dass da noch Jemand in der Naehe ist, auch wenn wir uns nach 3 Tagen sprichwoertlich aus den Augen verloren haben. Die gesamte Strecke ueber ist es wolkenverhaengen und kuehl, der Wind dreht in alle Richtungen. Unser Tiefkuehler ist wieder mit weissem Thunfisch (Albacor) aufgefuellt. Delfine und einige Fontaenen von Walen in der Ferne bringen Abwechslung in die grauen Tage.

Samstagabend, 6. Juli – Wir stoppen in Mugia (Muxia), etwa 40 sm suedlich von La Coruna. Es regnet Bindfaeden – willkommen im europaeischen Sommer!  Etwa 2 Stunden spaeter trifft die Adventuress am Ankerplatz ein – die Island Packet kann es ohne Weiteres mit unserer Meerlust aufnehmen! In ‚wasserdichter‘ Kleidung verpackt (ha-ha, wir werden pitschnass), fahren wir mit dem Dinghy in die Kleinstadt, um das Viertelfinalspiel Holland – Costa Rica zu sehen. Die Symphatie der Einheimischen gilt den Mittelamerikanern, doch der Elfmeterkrimi wird schliesslich fuer Holland entschieden. Der Sonntag wird ueberraschend sonnig und wir nutzen den Tag, um die Umgebung zu erkunden. Muxia ist eine Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella, von den Klippen hat man einen schoenen Blick auf die alten Kirchen und die Bucht mit ihren malerischen, grossen Felsbrocken.

Es wird 6 Stunden motorn, dann fahren wir am Torre de Hercules vorbei in die Bucht von La Coruna. Ein neuer Yachthafen ist hier direkt im Stadtzentrum in den beiden alten Hafenbecken entstanden. An der  Uferpromenade wird noch gebaut, es entsteht hier ein moderner, offener Platz, gesaeumt von den historischen Fassaden mit kleinformatig verglasten Wintergaerten in den 4. bis 6. Ebenen. Sie sind typisch fuer La Coruna und wenn sich die Sonne in den Fensterscheiben spiegelt, bekommt man eine Idee, warum die Stadt auch„Ciudad de Cristal“ (Stadt aus Glas) genannt wird. La Coruna gefaellt uns auf Anhieb, wir fuehlen uns wohl beim Schlendern durch die engen Gassen mit den dicht aneinander gereihten Bars und Restaurants, den grossen und kleinen gemuetlichen Plaetzen dazwischen und den versteckten Kirchen. Die Menschen sind unglaublich freundlich, die ganze Athmossphaere der 250.000-Einwohner-Grossstadt wirkt gelassen. Echt Spanien eben!

Deutschland gewinnt 7 : 1 im Halbfinalspiel gegen Brasilien, das wir in einer kleinen Bar zusammen mit der ganzen Familie verfolgen.

9. Juli – Stress an Bord der Adventuress, aufgestaute Spannungen entladen sich. Es wird uns mal wieder bewusst, wie gut wir beide es doch miteinander auf unserer Meerlust haben. Wir bringen Bob mit dem Mietwagen, 320 km Autobahn je Richtung, nach Porto. Unser „Schatzi“ versagt an der portugisischen Grenze, auch der iPad hat nur noch weisse Flaechen statt dem Stadtplan auf dem Bildschirm. So irren wir planlos durch die Strassen, bis wir endlich Bob‘s Hotel am Plaza Boa Vista finden. Es bleiben leider nur wenige Stunden, um diese fantastische Stadt im Umkreis der Eiffelbruecke Dom Luis herum zu erkunden und unsere Erinnerungen aufzufrischen. Wir sind rechtzeitig zum Spiel Holland-Argentinien zurueck – aber wie wir nach diesem langweiligen Spiel feststellen muessen, waeren wir mal lieber laneger in Porto geblieben ...

Donnerstag, 10. Juli – Carolien und Reinier aus Amsterdam heissen uns in Europa willkommen. Es gibt viel zu erzaehlen. Wir wechseln fuer zwei Tage zum Ankerplatz nach Ares, einem Dorf mit langen weissen Sandstraenden, und kommen am Sonntag zum WM-Finale Deutschland – Argentinien zurueck nach La Coruna. Unsere Freunde verabschieden sich mit einer Einladung ins Restaurant und Deutschland wird Weltmeister.

Wir sind wieder allein und starten mit den Vorbereitungen zur Weiterreise nach Suedengland. Unseren ersten Versuch brechen wir heute nach 4 Stunden „stampfen“ durch eine aufgewuehlte See und 25-30 kn Wind ab – wir kehren um nach Ares und duerfen uns noch auf eine ruhige Nacht vor Anker freuen.

Ares, 16. Juli 2014

Die  Azoreninseln

28. Mai  bis  29. Juni  2014

Flores

28. Mai bis 3. Juni

Mit dem Morgengrauen erreichen wir nach 19 Etmalen Lajes an der Suedostkueste der Insel Flores, der westlichsten Azoreninsel. Statt einer Ankerbucht finden wir eine kleine Marina vor. Der Hafenmeister begruesst uns im perfekten Englisch und  ist sehr behilflich, schliesslich nimmt er uns mit ins Dorf, das steil bergauf am Hang liegt. Es ist wieder eine ganz andere Welt– gruen bewachsene Steilkuesten, schwarzer Lavasand, Vogelgezwitscher. Regen zieht auf und befreit Meerlust von seiner Salzkruste. Wir sind k.o., freuen uns aufs Bett.

Die Azoren gehoeren zu Portugal, werden aber autonom durch ein eigenes Parlament verwaltet. Alle zwei Wochen kommt ein Cargoschiff aus Lissabon und versorgt die insgesamt 245.000 Einwohner der 9 Inseln mit frischem Gemuese und Obst. Die letzte Lieferung kam vor 10 Tagen auf Flores an, entsprechend duerftig ist das heutige Angebot im kleinen Supermarkt. Unsere Inselrundfahrt mit dem Mietauto findet zumeist in tiefhaengenden Wolken statt . Was wir von der Insel sehen koennen, macht Lust auf mehr und so bleiben wir noch ein paar Tage in diesem angenehmen Ort und warten besseres Wetter ab.

Es kommen immer mehr Cruiser hier an – Amerikaner, Franzosen, Hollaender, Deutsche, Schweizer. Im aeusseren Hafenbecken liegen jetzt ebenfalls Boote vor Anker. Wir bekommen einen Nachbarn, eine Familie mit drei Kindern aus der Schweiz. Hinter uns machen John und Nancy mit ihrer IP „Adventuress“ und ihrer Crew am Pier fest. Wir haben einen guten Draht zueinander und lassen den Abend gemeinsam im Restaurant Casa do Rei, gefuehrt von einem deutschen Ehepaar, bei Lamm- und Ziegenbraten ausklingen.

Am Sonntag haben wir mehr Glueck, die Sonne scheint und auch im Hochland der Insel brechen die Wolkenschleier auf. Herrliche Landschaften, gepraegt durch verschiedene Gruentoene und unregelmaessige Karomuster auf den Weideflaechen, die durch flache Natursteinmauern voneinander abgegrenzt werden. Es muessen doch glueckliche Rinder sein! Die Strassen sind in einem hervorragenden Zustand, es ist kaum Verkehr. Die Insel ist duenn besiedelt, die Menschen sind von einfacher und herzlicher Lebensart. Man hat den Eindruck, sie sind mit sich und der Welt (und uns „Eindringlingen“) zufrieden. Sehr beeindruckend sind die verschiedenen Kraterseen, sieben an der Zahl und jeder in einer anderen Farbe. In den Schluchten gibt es Waelder, ansonsten hauptsaechlich Wiesen, Buschwerk und natuerlich wilde Blumen, die der Insel auch ihren Namen geben. Kaskaden fallen 400 m an einer steilen Felswand hinab, sehenswert ist auch die alte Walfangstation an der Ostkueste, die wir nach einer kurzen Wanderung erreichen. Zum Badeurlaub kommt man nicht nach Flores, aber wandern kann man hier fantastisch auf gut markierten Wegen. Wir haben jedenfalls ordentlich Muskelkater!

Faial

4. – 10. Juni

28 Stunden, dann sind wir in Horta, der Hauptstadt der Insel Faial. Sechs Segelyachten verlassen mit uns die Insel Flores. Wir segeln gemuetlich mit dem Genaker und ankern in der Hafenbucht. Die Marina ist voll belegt, Boote sind in vierter bis fuenfter Reihe aneinander festgemacht. Unsere erste Erkundungstour an Land fuehrt uns zum legendaeren „Peter Cafe Sport“ - und zu einem frisch gezapften Bier! Spaeter treffen wir auch John, Nancy, Bob und Dave von der Adventuress hier.

Horta ist Treffpunkt der Transatlantiksegler. Man kann die Papiere bequem in Ordnung bringen, es gibt viele Restaurants und einen gut bestueckten Supermarkt in Laufnaehe der Marina. Hier halten wir es gut ein paar Tage aus.

Bob naeht unser Genua, wir bedanken uns mit einem Dinner an Bord von Meerlust. Es wird ein feucht-froehlicher Abend von  6 Personen aus 5 Nationen, bis Mitternacht wird „gepokert“.

Pico

10. – 13. Juni

Wir verlassen das wolkenverhangende Horta. Relaxtes Segeln, 17 sm mit dem Wind und der Stroemung. In Sao Roque (oder auch Cais do Pico genannt), einem alten Walfaengerhafen, scheint die Sonne und der Pico zeigt sich von seiner allerschoensten Seite. Bis in die 80er Jahre wurde noch aktiver Walfang betrieben, heute ist die Walfabrik von Sao Roque ein Museum.

Es ist ein nicht endendes, interessantes Schauspiel, wie sich der Vulkankegel, der mit seinen 2350 m der hoechste Berg in ganz Portugal ist, immer wieder mit dem Licht und den Wolken veraendert. Wir wagen uns kurz ins 20 grd. kalte Wasser, das sehr klar ist und kaum salzig schmeckt. Fuer eine Runde ums Boot reicht es, dann schnell unter die warme Dusche!

Das Wetter aendert sich schlagartig, Plaene macht man besser nicht. Die Welt um uns herum versinkt in grauen Regenwolken. Weder der Pico noch die Insel Sao Jorge, nur 10 sm von Pico entfernt, sind heute zu sehen. Windgusts bis 40 kn, das fuehlt und hoert sich auch nicht gut an. Unser Ankergrund ist voller Felsbrocken, das macht Krach und laesst uns unruhig schlafen.

Dennoch wollen wir mehr von der Insel sehen, die fuer ihre Walfangtraditionen und ihren speziellen Weinanbau beruehmt ist. Mit dem Mietwagen umrunden wir das Eiland. Zwischen und auf flachen Lavastein-Mauern ranken die Reben auf winzigen „Feldern“, der Arbeitsaufwand ist enorm! Das ist wohl auch der Grund, warum dieser traditionelle Anbau von der UNESCO gefoerdert wird. Wir haben leider auch heute nur einen grauen Tag erwischt, erst zum spaeten Nachmittag klart es auf und jetzt ist auch der Pico wieder zu sehen. Die Insel wirkt irgendwie „schwermuetig“.

Terceira

14. – 16. Juni

Freitag der 13. – nach einem langen Segeltag sind wir in Praia Vitoria auf der Insel Terceira ohne Zwischenfaelle angekommen. Unterwegs wieder sehr viele Delfine!

Wir haben eine „Grossstadt“ vor uns. Breiter Sandstrand, Uferpromenade, Hotels, Restaurants, gepflegte Fassaden barocker Kolonialarchitektur und sogar eine Shopping-Fussgaengerzone – vom natuerlich-laendlichen Charme der Azoren, der uns so gut gefaellt, ist hier wenig zu spueren. Eine US-Militaerbasis befindet sich auf dem Gelaende neben der Marina, ab und zu droehnt ein schwerfaelliges Propellerflugzeug  ueber uns hinweg. Aber Praia Vitoria hat auch seinen Vorteil, denn so koennen wir das Vorrundenspiel Spanien-Holland in einer Bar verfolgen. Diese rauschende Ballnacht der Hollaender, die den amtierenden Weltmeister mit  5:1 blossstellen, wollen wir nicht verpasst haben! Und das Bier vom Fass schmeckt auch und kostet fast nichts.

Montag, 16.6. – Deutschland-Portugal. Der Wirt verspricht uns je Tor der Portugiesen einen Tequilla aufs Haus. Mit einem 4:0 fuer Deutschland verlassen wir die Bar beinahe nuechtern und legen noch am Abend ab; 90 sm bis Ponta Delgada vor uns.

Sao Miguel

17. – 29. Juni

Wieder eine andere Welt – ein Tiefseehafen, eine moderne Marina, Hochaeuser, Restaurants und Poolanlage an der Promenade. Wir sind in Ponta Delgada, der Hauptstadt der Insel Sao Miguel. Es ist eine angenehme, geschaeftige Athmossphaere hier, die Stadt ist auf Touristen eingestellt. Holger und Christina, Freunde aus unserer Zeit in Suedafrika, kommen an, bereit, sich auf das Abenteuer Meerlust einzulassen (hup Holland hup!).

Bei der Policia Maritima erkundigen wir uns nach Ankermoeglichkeiten an der Suedkueste der Insel. Delfine begruessen unsere neue Crew gleich an der Hafenausfahrt. In Vila Franca do Campo, 12 sm von Ponta Delgada entfernt, finden wir einen geeigneten Platz neben der Hafeneinfahrt, um unseren Anker fallen zu lassen. Hier wird Fussball in jeder Bar geguckt, im „Cafe Central“ werden wir freundlich herein gewinkt und wie selbstverstaendlich ein Teil der durchweg maennlichen Dorfgemeinschaft.

Ribeira Quente, ein unscheinbares Fischerdorf, wird unser naechster Ankerplatz nach einer rolligen Nacht. Die Deutschen spielen 2:2 gegen Ghana und wir bekommen ein Bier spendiert, obwohl die Deutschen doch die Portugiesen „rausgekickt“ haben ...???

Provoacao und Faial Terra sind nicht wirklich geeignete Ankerplaetze, die Schwell ist zu stark und so kehren wir zurueck nach Vila Franca do Campo, zu unserem bewaehrten Ankerplatz. Mit dem Dinghy fahren wir zur vorgelagerten Ilheu VFC, die durch einen markanten „Penis“  auffaellt und einen wunderschoenen, natuerlichen Pool umschliesst. Es ist ein Naturreservat, mit Schnellbooten werden die Badegaeste vom Festland gebracht. Wir duerfen unser Dinghy leider nur kurz am Steg festmachen, aber lang genug , um unser Champagnerpicknick in dieser herrlichen Umgebung zu geniessen.

Sonntag, 22. Juni - Der heilige (Sao) Joao wird heute gefeiert, die Stadt ist festlich geschmueckt, der Boden fuer die Prozession mit frischem Gruen und bunt eingefaerbten Saegespaenen bedeckt. In der vollbesetzten Kirche singt ein Chor. Auf dem Festplatz ist eine Buehne aufgebaut. Lauthals versucht man bei einer Versteigerung von allen moeglichen Dingen wie einem Holzspielzeug, einem Korb mit frischem Obst oder Pralinen, Geld fuer einen guten Zweck zusammen zu bekommen. Es scheint zu funktionieren, fuer einen Einsatz zwischen 3-5 Euro wechseln die Gegenstaende ihre Besitzer. Der Boden ist voller Papierschnipsel von Losnieten. Dann bemueht sich ein Saenger mit zwei jungen „Hupfdolen“ um Stimmung, aber bis auf ein paar wenige Damen macht keiner so recht mit.

Wir wollen auch noch gemeinsam etwas von den Hotspots dieser Insel sehen und segeln relaxt zurueck nach Ponta Delgada. Wieder viele Delfine und Seevoegel, aber die Angel bleibt leer.

Mittwoch, 25. Juni  - Holger und Christina fliegen zurueck nach Koeln, wir haben eine schoene Zeit zusammen! Die Kraterseen bei Sete Cidades, der Lagoa do Fogo, die Caldeiras de Velha (schwefelhaltiges Wasser speist kleine natuerliche Felsenpools, in denen man nach Lust und Laune planschen kann) und schliesslich Furnas, wo wir traditionelles, im Erdofen zubereitetes „Cozido“ essen und einen Blick in den qualmenden und grummelnden „Hoellenschlund“ werfen. Dazwischen immer wieder gruene Wiesen, bluehende Hortensienhecken, Waelder und Schluchten mit weiten Ausblicken auf den Atlantik.

Ponta Delgada hat alles, was der seereisende Weltenbummler braucht – eine sichere und ruhige Marina, Supermarkt und Baecker in Laufnaehe, nette Fruehstuecksbars und Restaurants an der Hafenpromenade. Aber besonders erwaehnenswert ist der Mercado, wo regionale Produkte verkauft werden. Die Athmossphaere am Morgen ist am interessantesten, wenn die Obststaende bestueckt werden und Kisten voller Fische ueber den Betonboden gezerrt werden. Das beste Steakfleisch kommt allerdings aus Irland – die gluecklichen Kuehe der Azoren haben auf den Wiesen zu viel Auslauf, um das noetige Fett anzusetzen, lassen wir uns aufklaeren.

Freitag, 27. Juni – Wiedersehen mit John, Nancy und Bob. Beim „Bullshit Poker“ wird viel gelacht und Bob wird stolzer Sieger. Ich habe es sogar bis in die Finalrunde geschafft – aber kapiert habe ich das Spiel noch lange nicht.

Nun sind wir bereits einen Monat auf den Azoren und eine bekannte Unruhe befaellt uns – wir wollen weiter! Der Wind dreht noch immer nicht auf West, so wie er es eigentlich um diese Zeit tun sollte und so entscheiden wir uns, den Nordwind zu nutzen und die Richtung nach La Coruna einzuschlagen. Mit einem Zwischenstopp in Spanien wird die zweite Etappe ueber den Nordatlantik um eine Attraktion reicher. Wie wir gerade erfahren, will auch die Adventuress mit uns ablegen. Inzwischen haben wir ja schon einige Erfahrungen damit, im „Doppelpack“ zu segeln.

Ponta Delgada, 28. Juni 2014

Bahamas

20. April  bis  9. Mai 2014

Abschied von „Rudi“ von der Cracker Boy Boatyard und dem symphatischen Amerikanern Judy und Bob. Bob ist 85 Jahre alt, segelt mit seiner Frau seit 18 Jahren auf seiner kleinen, selbst entworfenen und ausgebauten Yacht Pooh Bear durch die Welt und hat viel zu erzaehlen. Wache Augen in einem wettergegerbten Gesicht, seine Geschichten sind mit feinem Humor gewuerzt. Als junger Spund flog er bei der Airforce fuer die Berliner Luftbruecke – wie mag er Berlin wohl heute empfinden? Sie sind viele Jahre in Nordeuropa und im Mittelmeer gesegelt, interessiert, voller Lebensfreude und Energie – inspirierende, liebe Menschen.

Gegenueber von uns wird gerade ein knallgelber Winzling von einem Segelboot aufgebockt, der die Neugierigen anzieht. Die Open16 Fipofix ist ein Prototyp eines Rennbootes, das fuer Aufsehen sorgt. Mit gerade mal 4,88 m Laenge, 450 kg Gewicht und 35 qm Segelflaeche mag man kaum glauben, damit den Atlantik ueberqueren zu koennen. Aber Entwerfer und Extremsegler Harald, ein  32-jaehriger Oesterreicher, hat es in 87 Tagen bewiesen, ist non-stop  5400 sm von Portugal bis nach Palm Beach gesegelt. 11 kg hat er abgenommen, erzaehlt er mir, und am schlimmsten waren nicht die mehrmaligen Kenterungen bereits kurz nach dem Start bei einem Sturm vor der portugisischen Kueste Mitte Januar oder dass der Steuerautomat ausgefallen ist oder eines der beiden Ruder den Belastungen nicht standhielt, sondern 30 Tage lang ohne Wind vor sich hin zu duempeln, das hat ihm am meisten zugesetzt. Ein Traeumer und Idealist mit einem ansteckenden Lachen. Ein besonderer Mensch.

Judy gibt uns ihr Auto, damit wir uns fuer die naechsten Wochen  mit Vorraeten eindecken  koennen. Wie selbstverstaendlich, dabei kennen wir uns erst seit ein paar gemeinsamen Stunden. Vom Regen saubergespuelt und mit „vollem Bauch“ schaukelt  Meerlust nach 12 Tagen West Palm Beach am spaeten Nachmittag des 20. April durch den Lake Worth Inlet hinaus auf den Atlantik.

Wir haben uns die noerdlichen Bahamas, die Abacos, ausgeguckt, denn sie liegen praktisch auf unserem Weg zu den Azoren. Mit achterlichem Wind und dem Golfstrom, der uns nach Norden schiebt, kommen wir zunaechst relaxt voran. Das ist Segeln, wie ich es mag! Sehr besonders sind die Schwaerme von hunderten fliegender Fische, deren Leiber im Licht des Sonnenuntergangs silbern glaenzen. Schon die alten Seefahrer zeigten sich von den ungewoehnlichen Lebewesen beeindruckt und haben diesen „Fabelwesen“ gluecksbringende Eigenschaften angedichtet. Als dann jedoch Wind und Stroemung aufeinander prallen, tuermen sich hohe Wellen auf. Noch immer profitieren wir von der Stroemung, aber es geht wild hin und her. An Schlaf ist nicht zu denken; was nicht niet- und nagelfest verstaut ist, fliegt durch die Gegend. Auch als wir den 65 sm breiten Golfstrom Stunden spaeter und im bewaehrten 2-Stunden-Wach-Rhythmus ueberquert haben, bleibt es ungemuetlich, denn die Bahamasbank mit durchschnittlich nur 5 m Tiefe schiebt die Wellen an ihrem Rand ebenso zusammen wie Wind und Stroemung. Fuer 110 sm brauchen wir ganze 19 Stunden- das ist gewiss nicht unser bester Schnitt, aber fuer diese schwierige Strecke nicht ganz so schlecht. Wir fangen einen kleinen Mahi-Mahi, einen kapitalen Skipjack Tuna und eine Spanische Makrele. Eine kleine Gruppe Delfine begleitet uns eine Weile.

Meine Vorstellungen von den Bahamas erweisen sich bei unserer Ankunft in den noerdlichen Abacos als falsch – keine ueberfuellten Ankerplaetze, keine laermenden Motoryachten oder  Hotelhochburgen mit dem ueblichen Entertainmentangebot - kein Mensch weit und breit! Immerhin ist es Sonntag und verlaengertes Osterwochenende dazu. Es soll ein Paradies fuer Sportfischer sein, doch wie wir spaeter feststellen muessen, vesperren langgestreckte Netze auf der Little Bahamas Bank den Fischen ihren natuerlichen Lebenraum. Wegen unseres Tiefgangs von 2 m kommen wir nicht sehr dicht an die Inseln heran, die flach wie Fettaugen auf dem Wasser schwimmen und von Felsen und Sandbaenken umgeben sind. Suedlich von Little Grand Cay machen wir erste Rast. Das Wasser ist kristallklar und warm, dennoch halten uns der frische Nordwestwind und kabbelige Wellen hier noch vom Schwimmen ab. Tuna-Sashimi als Vorspeise, Ruccolasalat mit Mahi-Ceviche als Hauptgericht – und die Welt ist wieder in Ordnung. Nach einem Glaeschen Wein, das wir uns nach unserer Meinung verdient haben, fallen wir muede in die Koje.

Montag, 21. April - Vorsichtig tasten wir uns auf der Little Bahamas Bank weiter gen Osten vor. Der Isla Grande Schreck sitzt uns noch im Nacken, das Vertrauen in unsere Charts und Pilots von den Bahamas muss erst noch wachsen. Die Spanier nannten das Gebiet Gran Bahamar, was soviel wie grosses flaches Meer bedeuten soll.  Bei den Double Breastes Cays finden wir einen geschuetzteren Ankerplatz vor den nordwestlichen Winden. Die Inlets mit „Rundumschutz“ sind nur ueber 6 ft. flache Korallenbaenke zu erreichen und somit nichts fuer uns. Wir sehen dort drei Masten herausragen.

Wir haben ein kleines Paradies entdeckt. Ein Schwarm langer, gruenlich-blau schimmernder Fische jagd pfeilschnell vor unserem Dinghy davon. Sand Cay nennt sich die spektakulaere Insel. In 20 min haben wir sie umrundet. Der Sand ist unglaublich weiss, Lichtreflexionen im Wasser ergeben zusammen mit dem tiefblauen Himmel und den weissen Federwolken fantastische Bilder. Die Insel selbst ist mit stachligem Gestruepp und windschiefen Pinien bewachsen, Kokospalmen gibt es hier nicht. Nach langer Zeit, den Kopf voller Probleme, die geloest werden muessen, um Meerlust fuer die Atlantikueberquerung fit zu machen, koennen wir in dieser herrlichen Umgebung endlich wieder ein paar „Glueckshormone“ tanken. Diese unbewohnten Cays sollen laut „Abaco Guide“ ein Hotspot fuer Haie sein ... die erste Rueckenflosse, die wir sehen, gehoert jedoch nur zu einem Delfin, der im flachen, tuerkisgruenen Wasser gemaechlich seine Bahnen zieht.

Willem taucht mit Sauerstoffflasche unter den Rumpf und demontiert die restlichen Teile des Rope Cutters, der sich in seine Einzelteile aufloest. Von den Reparaturen in West Palm Beach hatten wir uns eigentlich mehr erhofft.

Mittwoch, 24. April – Auch der naechste Ankerplatz an der Ostkueste von Grand Sale Cay ist eine angenehme Ueberraschung. Das Wasser schimmert in allen Blautoenen. Eine Gruppe von ca. 20 Segelbooten aus den USA und Canada sind  in entgegengesetzter Richtung unterwegs und schlagen auf der Westseite der langgestreckten, unbewohnten Insel ihr Nachtlager auf. Ihre Ankerlichter schweben wie Gluehwuermchen in der Dunkelheit. Um uns herum herrscht  nur absolute Stille und Einsamkeit. Der naechtliche Sternenhimmel ist mystisch schoen. Wo hoert der Himmel auf? Sterne spiegeln sich im spiegelglatten Wasser, ein Lichtermeer im wahrsten Sinne des Wortes, Himmel und Meer gehen nahtlos ineinander ueber.

Wir brauchen Internet. Unsere Wettervorhersage der letzten 7 Tage ist abgelaufen und der Wind aendert hier seine Richtung wie eine launische Diva ihre Meinung. Fox Town auf Little Abaco Island scheint unser Ziel zu sein, um ein Netz aufzupicken. Wir tasten uns durch die verstreuten Felsbrocken so dicht wie moeglich an die Kueste heran. Niemand sonst ankert hier. Die letzten 1,2 sm fahren wir mit dem Dinghy. Fox Town ist ein verschlafenes Nest. Es gibt etwa 30 Haeuser, zwei Kirchen, zwei Tankstellen und drei Geschaefte, deren Warenangebot im Wesentlichen aus Sardinenkonserven und Chips besteht. Die „Kneipe“ ist der zentrale Treffpunkt der Dorfbewohner, hier duerfen wir auch das Internet benutzen. In der Ecke bruellt ein Fernseher, auf den Holzwaenden haben sich Besucher mit Namen, Spruechen und kleinen Zeichnungen verewigt. Die gewichtige Chefin laesst sich nicht aus der Ruhe bringen; sie hat nicht nur ihre Kneipe, sondern auch die Tankstelle nebenan voll im Griff. In einem Bilderrahmen ein Zeitungsausschnitt ueber Hurrikan Floyd, der die Insel 1991 verwuestete. „Wir bauen unsere Siedlung wieder auf, was sollen wir denn sonst tun?“ lautet die Ueberschrift auf dem vergilbten Papier. Ab und zu kommt jemand rein, um zwei Zigarretten fuer 2 Dollar zu kaufen. Ein teures Vergnuegen. Die Einheimischen, alle schwarz wie die Nacht, sind offen und freundlich. Die Frauen arbeiten, die Maenner sitzen rum und philosophieren vermutlich ueber Gott und die Welt. Wir haben einen kleinen Einblick in das einfache Leben der Menschen auf den Bahamas, fern der Touristenwelt, erhalten.

Moraine Cay ist ein kleines, verlassenes Inselparadies, 12 sm noerdlich von Little Abaco Island. Die Fenster der huebschen Strandhaeuser mit umlaufenden Verandas sind vernagelt, ein Bagger rostet vor sich hin. Kokosnuesse wachsen auf Armlaenge - wir nehmen mit, was wir tragen koennen.  Inmitten des Geruempels liegt ein Prospekt mit einer Luftaufnahme von der Insel. Moraine Cay is available! steht darauf. Wer hat Lust, eine Insel zu kaufen? Wir haben die Insel heute jedenfalls ganz fuer uns allein, schwimmen, schnorcheln und lassen uns vom Luxus unbeschwerter Freiheit und der Schoenheit dieser Insel gefangen nehmen.

Waeschewaschen ist angesagt. Der Generator springt nur sehr muehsam an – und schon sitzt Willem mal wieder in der „Grube“ und schraubt. Der Startmotor ist nach einer Stunde ausgebaut, am Nachmittag in seine Einzelteile zerlegt und gesaeubert. Aber wie bekommt man den Zylinder wieder zwischen die Kohlebuersten? Die Finger sind zu dick, die Oeffnung zu klein, der Federdruck zu gross. Es werden Hilfskonstruktionen aus Streichhoelzern und Plastikscheiben gebastelt, unsere vier Haende sind noch immer zu wenig, um alles zu halten. Waehrend ich mir schon Alternativen zum Stromsparen ueberlege, tueftelt Willem weiter. Mit dem Dunkelwerden gibt auch er auf. Am naechsten Morgen gehen wir mit neuem Elan an die scheinbar unloesbare Aufgabe. Das Hilfs-Streichholz bleibt schliesslich drin, Willem schraubt alles wieder zusammen und siehe da, der Generator springt wieder an! Unsere liebsten Reisebegleiter, Delfine, belohnen uns mit ihrer Gesellschaft.

Mit Zwischenstopps kommen wir  zu Spanish Cay , wo wir endlich unseren Status legalisieren lassen wollen. Mehrere Segelyachten begegnen uns, wir kommen nun in den belebteren Teil der Abacos. Die Marina und ein Ferienressort auf Spanish Cay werden von einem Konsortium aus Fort Lauderdale betrieben.  Eine kuenstliche, tote Welt. Fuer das Einklarieren zahlen wir 50 USD an die Marina, fuer die Cruising Permit nochmal 300 USD (immerhin gilt sie fuer ein Jahr, auch wenn uns das nichts nutzt), die Ananas kostet hier 10 USD – da bleibt man nicht gern lange haengen. Die Athmosphaere ist  alles andere als einladend und wir sind froh, wieder auf unserer vor Anker liegenden Meerlust zu sein. Immerhin haben wir fuer 24 Stunden Internet (nochmal 10 USD) und nutzen dieses ausgiebig, waehrend sich draussen Sonne und Regenschauer abwechseln.

Die unbewohnte Insel Powell Cay ist wieder eher nach unserem Geschmack – ein endlos weisser Straend, an dem es viel zu entdecken gibt! Von der Atlantikseite ist die Brandung zu hoeren, es riecht nach sonnengetrocknetem Nadelholz.

Donnerstag, 1. Mai - Aus Little Abaco Island wird nahtlos Great Abaco Island, aus der Little Bahamas Bank die Sea of Abaco. Wir sind in Coopers Town. Pastellfarbene Haeuser taeuschen Lebendigkeit vor. Aber auch ueber diesem Dorf, wie schon in Fox Town, liegt eine eigentuemliche Starre. Uebergewichtige Frauen sitzen doesend an der Registrierkasse, arbeiten als Bankangestellte oder betreiben die einzige Tankstelle im Ort, Maenner sitzen im Schatten oder auf Baenken untaetig herum. Alle gruessen freundlich zurueck. Kein Tier, weder Hund, Katze oder Huhn, sind zu sehen oder zu hoeren, aber vor den Haeusern bluehen Bouganvillen und es sind kleine Blumenrabatten angelegt . Es wird eine rollige Nacht hier vor der Kueste von Coopers Town.

Manjack Cay / Crab Cay ist offensichtlich ein beliebter Ankerplatz unter Cruisern. Als wir hier am fruehen Vormittag ankommen, gehen die meisten Segelyachten gerade weg. Die kleine Inselgruppe lockt uns mit der Coconut Tree Bay und tatsaechlich entdecken wir zwischen den struppigen Pinien und Straeuchern einen kleinen Strand mit Kokospalmen. Mit Hilfe des Paddels schlaegt Willem Fruechte ab. Wie heimliche Diebe bringen wir unsere Fracht - 14 gruene Kokosnuesse, leckere und vor allem haltbare Vitamin- und Energiespender, an Bord.

Auf Great Abaco Island wuetet ein Feuer. Die Rauchschwaden und Aschepartikel werden 5 km ueber das Wasser bis zu uns geweht.  Wir verarbeiten unsere schwindenden Vorraete an frischem Gemuese zu einem Salat, dazu gibt es den letzten Thunfisch aus dem Freezer. Nach zwei Wochen wird es wieder Zeit, fuer Nachschub zu sorgen!

Marsh Harbour soll unsere letzte Station in den Bahamas sein. In der Bucht liegen viele Yachten, es gibt Marinas, Tankstellen, Restaurants und Einkaufsmoeglichkeiten. Delfine und Schildkroeten schwimmen zwischen den ankernden Booten umher. Das Wasser ist auch hier verdammt flach, aber unser Nachbar, ein mitteilsamer Amerikaner, schafft es, unsere Bedenken zu zerstreuen, denn es sei nur Sand. Er soll Recht behalten - auch als der Tiefenmesser nur noch 1,10 m anzeigt und wir eigentlich schon 20 cm mit unserem Kiel im Sand stecken muessten, bewegt sich Meerlust noch taenzelnd um ihre Ankerkette. Die Sorgen um Ruder und Propeller werden wir nicht los. Das Ruder knackt, Propeller und/oder Achse  vibrieren und knirschen, die Zweifel verbreiten sich wie ein Krebsgeschwuer  – koennen wir eine solch lange Atlantikpassage wagen?  Was passiert, wenn das Ruder ausfaellt, das Schiff nicht mehr unter Kontrolle zu bringen ist? Ist das noch zu verantworten?

4. Mai - Willem nimmt die Entscheidung - wir segeln NICHT mit Meerlust in diesem Zustand ueber den Nordatlantik, suchen uns eine Alternative. Unsere Sicherheit geht vor. Da das Vertrauen in unser Schiff nicht da ist, lassen wir es sein. Mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge stellen wir uns auf die neue Situation ein. Familie und Freunde werden informiert , alle machen uns Mut, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nachbar Matthew kommt auf ein Bier. Er ist ganz „verliebt“ in Meerlust. Als er unsere Sorgen hoert, hat er, ernergiegeladen wie er ist, direkt eine Idee, wie man mit einem provisorischen Ruder und 1-2 Hilfskraeften, die abwechselnd steuern, nach Europa segeln koennte ... sein Optimismus ist ansteckend, der Gedanke ueberzeugt uns aber dennoch nicht.

5. Mai – Matthew, gelernter Rigger, der sein Stahlboot vor 20 Jahren selbst gebaut hat, inspiziert Ruder und Propeller unter Wasser. Dabei schaufelt er gleich unseren Kiel wieder frei, der, wie zu erwarten war,  im Sand eingegraben ist. Als ehemaliger Marinesoldat in der Kampftauchereinheit hat er keine Probleme, lange die Luft anzuhalten. Beeindruckend! Seine fachkundige, logische Diagnose laesst wieder alle Optionen offen. Er ist begeistert von der soliden Konstruktion der Contest und haette keinerlei Bedenken, mit diesem Schiff den Atlantik zu ueberqueren. Wenn seine Ehe nicht gerade in die Brueche gehen wuerde, waere er fast mitgekommen. Welchen Einfluss hat es auf uns, reichen Matthews Erklaerungen zu den Geraeuschen aus, die die Segeltuechtigkeit und Steuerbarkeit nicht betreffen, um das Vertrauen in das Schiff –und in uns selbst- wieder herzustellen ???

Am Abend des 6. Mai sind wir wieder soweit, uns auf das Abenteuer Nordatlantikpassage einzulassen. Tidekalender und Wetterkarten studieren, Diesel tanken, Gasflaschen und Vorraete auffuellen, bei Customs abmelden, das wird uns die naechste Zeit beschaeftigen.

Am 8. Mai verlassen wir Marsh Harbour bei High Tide, ankern ein letztes Mal vor der Insel  Man-O-War, schwimmen und geniessen den schoenen Abend. Morgen frueh geht es mit dem Sued-Ost-Wind auf den Atlantik – die Zeit, den Tiefenmesser nicht aus den Augen zu lassen, ist dann fuer die naechsten 18-20 Tage erstmal wieder vorbei!      

Man-O-War, 8. Mai 2014                                                                                                                                                           

Florida – Florida Keys und die Ostkueste
29. Maerz bis  Mitte  April 2014

462 sm von Grand Cayman bis Garden Key, dem sued-westlichsten Zipfel der Florida Keys Inselkette. Wir bleiben unbehelligt, als wir uns auf halbem Wege eine kurze  Verschnaufpause an der kubanischen Kueste am Punta Cajor goennen, um den Golf von Mexiko zu ueberqueren und  bei Tageslicht anzukommen. Der Golfstrom schiebt mit, wir kommen gut voran.
Wir befinden uns -mit Genehmigung der U.S. Coast Guard und der Park Security-  im Dry Tortuga National Park.  Dieser besteht aus zwei winzigen Inseln, eine mit einem Leuchttturm und die etwas groessere mit einem duester wirkenden, hexagonalen Gebaeudekomplex bebaut, dazu viele Sandbaenke und Korallen. Die Fahrrinne ist gut mit Bojen markiert, wir ankern in 12 m Tiefe. Der achterliche Wind, der uns mit unserem schoenen neuen blauen Gennacker hierher gebracht hat, ist inzwischen ganz weggefallen. Es ist diesig und heiss, die Luft ist zum Schneiden dick. Der wenige Schlaf der letzten Tage macht sich bemerkbar, wir sind k.o., wollen eigentlich nur noch in unsere Koje.
Doch es soll anders kommen. Es ist etwa 19 Uhr, als es sich ringsum zuzieht, schwere Wolken tuermen sich auf, dazwischen ein schmaler heller Streifen des schwindenden Tageslichts.
Der Wind frischt auf – o je, aus Norden! Wir sind auf der Nordseite total ungeschuetzt. Die Temperatur faellt um 20 grd., die schwarzen Wolken kommen schnell naeher. Nach unserer Erfahrung dauert ein Squall 20-30 min, dann ist der Spuk vorbei. Das hier hat jedoch die Ausmasse einer massiven Kaltfront, die da auf uns zugerast kommt. Es ist zu spaet, um neu zu ankern. 30 kn Wind mit Gusts bis 40 kn, Regen, Blitz und Donner. Meerlust tanzt  und ruckelt wie verrueckt an ihrer Ankerkette. Ein Heulen und Krachen ist um uns, Wellen ueberspuelen das Deck. Wir sitzen angespannt vor dem Bildschirm und beobachten unsere Position. Haelt der Anker?  Es wird eine beinahe schlaflose Nacht, die wir nun doch wieder auf den Polstern im Salon statt gemeinsam in unserer Koje verbringen. Sobald es hell wird, noch immer haben wir 25 kn Wind, geht der Anker hoch, was gegen die Windrichtung und so, wie sich der Anker festgezogen hat, nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Wir folgen dem markierten Kanal auf die gegen Nordwinde geschuetzte Suedseite der Insel. Haetten wir doch nur eher gewusst, dass wir hier auch ankern koennen! Auf unseren Charts gibt es keinen Hinweis.Tatsaechlich sind wir hier nicht allein, es gibt sogar einen kleinen Ferry-Anleger fuer Tagestouristen aus Key West. Ein Catamarn liegt vor Anker, das Paar  winkt uns zu. Was moegen sie wohl denken, wo wir nach dieser kalten, stuermischen Nacht jetzt (im T-Shirt!) herkommen?
Sonntag, 30. Maerz – Die Ferry sammelt ihre Touristen wieder ein. Ich stelle mir vor, dass einige Passagiere mit Grausen an die Rueckfahrt denken, denn auch die Herfahrt duerfte fuer einige bei diesem Wellengang nicht ganz unproblematisch gewesen sein. Heute scheint wieder die Sonne, auch wenn der Wind weiter kalt bleibt. Wir nehme Kontakt zu den „Park-Rangern“ auf, die in ihrer Uniform mit den kurzen Hosen irgendwie albern aussehen, aber sehr zuvorkommend sind. Freundlich werden wir eingeladen, die Insel und das Fort Jefferson zu besuchen und uns den neuesten Wetterbericht abzuholen. Ueberraschung – das auf den ersten Blick abweisende Gebaeude entpuppt sich als ein interessantes Essemble. Um  1860 als Verteidigungsbastion (gegen wen eigentlich?) errichtet, diente es im amerikanischen Buergerkrieg als Gefaengnis und spaeter der Kontrolle jeglicher Aktivitaeten im Golf von Mexico, vor allem vermutlich als „Horchposten“ Kubas. Heute ist das Fort Jefferson ein National  Monument. Die aeussere Schale des Hexagons wird durch Gewoelbe aus rotem Backstein gebildet, die mit Schiessscharten und Kanonen in alle Himmelsrichtungen ausgestattet sind. 16 Mio. Ziegel wurden hier angeblich verbaut.  Im Obergeschoss befinden sich weitere offene Raeume und sogar eine Kapelle, in den Kasematten im Untergeschoss wird das Regenwasser aus den Dachflaechen gesammelt, denn Frischwasser gibt es auf der Insel nicht. Im Innenhof faellt uns  ein interessantes Gebaeude auf, das fuer die Lagerung des Schiesspulvers verwendet wurde und heute sicher ein fantastisches Klangerlebnis fuer klassische Musik bietet (ich muss an die Sommerkonzerte in den Ruinen des Klosters Chorin denken). Von den Mannschaftsunterkuenften, die ebenfalls im Innenhof vorgesehen waren, sind nur die Fundamente zu sehen. 2000 Soldaten sollen hier stationiert gewesen sein, zum Kaempfen kamen sie allerdings nicht. Wir spazieren auf den Dachflaechen entlang, geniessen den Ausblick auf das tuerkis-blaue Meer und beobachten die Vogelkolonie auf Long Key.
Der aktuelle Wetterbericht treibt uns weiter. Noch vor dem Dunkelwerden schlaengeln wir uns wieder durch die Bojen aufs offene Meer hinaus und werden von hohen Wellenbergen empfangen. Es wird eine anstrengende Nacht, zumal sich unser Schlafdefizit aufsummiert. Die Straits of Florida sind eine befahrene Seefahrtsstrasse, meist, wie es scheint, von Kreuzfahrtschiffen benutzt, die auch noch mitten in der Nacht als hell beleuchtete Ungetueme dem Sternenhimmel Konkurrenz machen wollen. Wir kommen gegen 10 Uhr am Montagmorgen in Key West an, suchen uns erstmal einen Ankerplatz und organisieren das uebliche Procedere von Customs und Immigration. Das Wichtigste scheint  fuer die Amerikaner nur zu sein, dass wir –ja nicht- aus Kuba eingereist kommen. Unseren Zwischenstopp verschweigen wir wohlweisslich, auch dass wir noch Tomaten und Rinderhack aus Georgetown bei uns haben. Es geht alles gut, der Harbor Master ist ebenso behilflich wie die Coast Guards. Das U.S.-Visum, das mir im August letzten Jahres so manch graues Haar verursacht hat, macht sich doch bezahlt. ;-)
Harry und Ellen von der Zwerver, mit denen wir in Venezuela gesegelt sind und die wir in Curacao verlassen haben, sind ueber Jamaika und Kuba auch in den USA angekommen. Unser Weg kreuzt sich wieder einmal. Auch die Zwerver hat einige Reparaturen vor sich, das relativiert die eigenen „Baustellen“. So ein Schiff ist immer wieder Quell neuer Erkenntnisse - positiv ausgedrueckt. Man koennte aber auch denken, Quell von immer wieder neuem Frust, oder nicht ...?
Key West ist eine relaxte Touristeninsel mit Hotels, Restaurants, Geschaeften voller Dinge, die man eigentlich nicht braucht– und vielen dicken Menschen, die dazu scheusslich angekleidet sind.  In Key West beginnt der U.S. Highway No. 1, der die Inseln ueber Bruecken mit dem Festland in Miami verbindet und letztlich ueber insgesamt 3.850 km an der Ostkueste der USA entlang bis zur Grenze nach Kanada fuehrt.  Jeden Tag faehrt ein neues Kreuzfahrtschiff vor, manchmal sind es zwei. Es gibt im alten Zentrum gepflegte Holzhaeuser mit spitzen Giebeln und ueberdachten Verandas, meist als Restaurant oder als Pension genutzt. Livemusik toent aus den offenen Tueren und Fenstern der gut besuchten Bars. An unserem Ankerplatz gegenueber der Hafeneinfahrt liegen wir angenehm ruhig, nur zum Sundowner kommen die schoenen, alten, getakelten Schoner und „Fun-Catamarane“ vorbei, die mit auf einen romantischen Sonnenuntergang eingestimmten Passagieren vollbeladenen sind und natuerlich einen Gitarre klimpernden Countrysaenger an Bord haben. Wir geniessen unsere Zuschauerperspektive bei einem leckeren Glas argentinischen Malbec.
Robbies Commercial Marina auf Stock Island ist eine Enttaeuschung – es sieht hier eher aus wie ein Schiffsfriedhof als eine Marina mit Repairfacilities. Wir kehren um, segeln zu  unserem ruhigen Ankerplatz die Suedkueste der Insel entlang zurueck.
Der Golfstrom scheint nicht nur eine geografische und metereologische Grenze darzustellen, sondern er ist auch ganz bestimmt eine kulturelle Grenzlinie. Gerade noch befinden wir uns in der karibischen Unbeschwertheit mit Steelband und Salsa , schon sind wir in der reglementierten, organisierten, jovial oberflaechlich-freundlichen Welt der US-Amerikaner. Der Hamburger und die Key Ale im Hafen sind lecker, liegen uns aber noch Stunden spaeter schwer im Magen. Wir kochen wohl doch lieber wieder selbst und vor allem ohne Glutamate. Im „Publix“ Supermarkt koennen wir einkaufen, was das Herz begehrt – eine unglaubliche Auswahl, das sind wir schon nicht mehr gewoehnt. Als wir zu unserem Dinghy zurueck kommen und unsere Einkaeufe verstauen wollen, ist es mit Schloss und Kette geblockt. Der Harbor Master erklaert mit furchteinfloessendem, strengen Blick, dass das hier ein Privatsteg sei. Wir fragen mal nicht, wo das geschrieben steht. Sollten wir nochmal erwischt werden, zahlen wir 1000 Dollar Strafe und wir „ ... could be arrested“!!! Was fuer ein laecherliches Imponiergehabe.
Der Wetterumschwung von noch feucht warmen 36 grd. in Gand Cayman zu der trockenen Luft in Key West und dem kuehlen Wind macht uns mehr zu schaffen als gedacht. Dabei finde ich das Klima hier einfach herrlich!
Freitag, 4.4.2014 – Fort Lauderdale an der Ostkueste Floridas  ist unser naechstes Ziel. Wir haben leider nicht die Zeit, an den vielen Inseln der Florida Keys anzuhalten. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schnell sich hier der Wind dreht und so kann aus einem geschuetzten Ankerplatz schnell wieder eine Horrornacht werden oder man haengt fest bis zum naechsten Wetterfenster. 170 sm liegen vor uns, die wir mit Hilfe des Golfstroms schnell meistern.
Miami - Fort Lauderdale – eine Skyline von Hochhaeusern. Am Port Everglades verlassen wir den Nordatlantik und biegen in den Intracoastal Waterway ein. Zwei Brueckenoeffnungen muessen wir abwarten, bis wir zur Marina Las Olas in Fort Lauderdale kommen. Motorboote und Wassertaxis flitzen links und rechts an uns vorbei; es ist Samstagnachmittag und erwartungsgemaess ein reger Betrieb auf dem verzweigten Netz von Flussarmen. Protzige Villen saeumen das Ufer, die Bauherren in Silver Lakes scheinen sich hier ihre Inspirationen geholt zu haben. Wir duempeln unschluessig vor den Stegen der Marina, keiner antwortet auf unseren VHF-Anruf. Ploetzlich ein dumpfes Signalhorn hinter uns, der Skipper einer grossen Motoryacht schreit uns an, wir sollen gefaelligst Platz machen – hallo, geht es auch etwas freundlicher? Warum so aggressiv? Eine Minute spaeter ist ein Polizeiboot da und beschimpft uns auch noch dazu, fast hoere ich schon „you are arrested“.  Wir sind uns keiner Schuld bewusst. Noch immer Schweigen aus dem Marifon - also gut, suchen wir uns eben selbst einen Platz aus, immerhin haben wir ja unser Kommen angekuendigt und reserviert. Als wir uns spaeter zum Verwaltungsgebaeude begeben, ist man dort die Ruhe selbst ... Hauptsache die Kreditkarte ist gedeckt und fuer satte 140 USD/Nacht duerfen wir bleiben. Was fuer ein Willkommen!
Wenn wir schon mal hier sind, nutzen wir die exclusive Lage der Marina in Downtown von Fort Lauderdale auch aus. In 5 min Fussweg sind wir an der Strandpromenade. Hier geht es gesellig zu – Restaurants, Shops und gutgelaunte Menschen, die hier sind, um Sonne zu tanken und sich zu amuesieren. Der Strand ist proppevoll. Zwischen dem kilometerlangen weissen Strand und der geschaeftigen Promenade schieben sich die Jeeps,  Jaguars und Porsche auf dem Ocean Boulevard Stossstange an Stossstange im Schritttempo voran. Es ist ein interessanter Mix aller Hautfarben dieser Welt unterwegs, Europaeer sehen und hoeren wir hier nicht. Man flaniert im Badeoutfit oder im Glitzermini auf Stoeckelschuhen, so mancher Bierbauch praesentiert stolz sein ueberdimensionales Anker-Tatoo. Es ist alles erlaubt. Wir versoehnen uns wieder mit den “Amies“, kaufen uns ein Eis und lassen uns treiben.
Montag, 7. April – Der Wind steht gut, wir fuellen nochmal unsere Wassertanks auf und machen uns auf den Weg nach Palm Beach, 50 sm die Ostkueste Floridas entlang. Wir muessen wieder auf den rauen Atlantik, denn fuer die Brueckendurchfahrten auf dem Intracostal Waterway (ICWW) sind wir mit unserer 25 m Masthoehe einfach zu gross. Wir „picken“ den Golfstrom auf, sausen mit durchschnittlich 7 kn und halbem Wind uebers Wasser und passieren zum Sundowner den Lake Worth Inlet zum ICWW. Wir suchen uns einen Platz zwischen den hier ankernden Segelyachten. Was wir bisher sehen koennen, hat den Namen „Palm Beach“  nicht verdient – Industrieanlagen auf der einen und Villen auf grossen Grundstuecken auf der anderen Seite des Kanals.
Samstag, 12. April – Moni und Dominik, die in 16 Stunden Autofahrt aus Washington angereist sind, machen sich nach zwei  geselligen Tagen an Bord von Meerlust wieder auf den Heimweg. Eine angenehme Abwechslung in unserem Alltag und auch das Regenwetter kann uns die gute Stimmung nicht vermiesen.
Nach dem iPad und dem  Bordcomputer ist nun auch Willems iMac kaputt. Sechs Tage vor Ablauf der Garantie – Glueck im Unglueck und eine Gelegenheit, in der Gardens Mall von Palm Beach den Applestore aufzusuchen und shoppen zu gehen.  Das Angebot ist riesig, die Ladenketten werben mit Discounts. Es ist fuer jeden Geldbeutel etwas zu haben. Ich bekomme neue Crocks und die schon mehrfach mit dem Tucker geflickten Latschen duerfen in den Muell.
Montag, 14. April –Der in Panama falsch justierte Propeller muss in der Cracker Boy Boatyard neu gerichtet werden. Von unserem Ankerplatz aus sind wir in einer Viertelstunde im Marine Travelift. Da waeren wir also mal wieder auf dem Trockenen ...  Vom Hafen nebenan droenen die Motoren Tag und Nacht. Die Bahamas Celebration, eine grosse Faehre, spuckt am fruehen Morgen ihren Qualm aus und verpestet die Luft, bis sie mit dem Sonnenuntergang nach einer letzten Runde Bingo wieder ihre Fahrt aufnimmt. Die Sonne knallt auf den Betonboden, der ihre Waerme zurueck wirft.  Jeder Gang zum Klo wird zweimal ueberlegt. Wir werden gewarnt, die Kriminalitaet sei im Gebiet der Riviera Beach hoch, die Waffen sitzen locker. Das ist sicher kein Ort, um laenger als noetig zu bleiben!
Ich komme ins Gespraech mit „Rudi“ aus Jamaika. Er arbeitet hier in der Boatyard, ist seit 18 Jahren in Florida. Er moechte gern lernen, wie man Geld verdient, aber man zeigt ihm nur, wie er zu arbeiten hat. Er waere lieber Farmer, moechte selbst Lebensmittel anbauen. Aber daran hat hier keiner Interesse, denn  es gibt ja alles im Supermarkt zu kaufen. Alle zwei Monate fliegt er nach Hause - Florida ist Stress, Jamaika, das ist das wahre Leben! Und er zeigt mir zum Abschied sein strahlendes Lachen.
West Palm Beach, 17. Apr. 2014

Grand Cayman

20. bis  26. Maerz  2014

93 Stunden, beinahe 4 Tage und Naechte, brauchen wir fuer unsere 600 sm Passage unter Segeln von Portobelo  nach Georgetown, der Hauptstadt von Grand Cayman. Wir segeln meist hart am Wind, der bestaendig zwischen 10 und 20 kn und Nord-Nordost schwankt. Kurs und Segel muessen staendig angepasst werden, so wird es nie langweilig. Unser AIS ist mit dem Bordcomputer ausser Betrieb, aber es  bleibt uns noch das Radar als Hilfsmittel. Es sind einige grosse Containerschiffe unterwegs, andere Segler treffen wir nicht.  Es dauert zwei Etmale, bis ich mich wieder an den Rhythmus der Wachabloesungen gewoehnt habe. Dabei tut es mir immer leid, Willem aus seinen Traeumen zu holen, aber wenn ich mich dann in die noch warme Kuhle auf unserer „Psychocouch“ kuscheln kann, ist das Mitleid schnell vergessen. In der Nacht wird es nun auch merklich kuehler, Struempfe und Windjacke sind angenehm. Dank unserem Anglerglueck ist unser Freezer wieder mit ca. 4 kg feinstem Filet von Thunfisch und Dorade aufgefuellt.  

Vier riesige, vor Anker liegende Kreuzfahrtschiffe bestimmen unseren ersten Eindruck von Georgetown. Fuer uns „Kleine“ gibt es orangefarbene Moorings, davon sind drei  belegt. Das Wasser ist erstaunlich klar und von besonders blauer Farbe. Am Abend sind alle Kreuzfahrtschiffe verschwunden.

Das Einklarieren ist herrlich unkompliziert. Mit einem Schnellboot von der Port Security werden wir bis vor die Tuer von Zoll und Immigration gebracht und nach dem 10-Minuten-Akt auch wieder zurueck. Dazu bekommen wir noch Tipps fuer Einkaufsmoeglichkeiten. Die Beamten sind super freundlich, wir bezahlen keinen Cent - was fuer ein Unterschied zu Panama! Wir gehen erstmal schwimmen und goennen uns einen Sundowner.

Georgetown ist eine uninteressante Stadt ohne jeglichem Flair. Wenn Kreuzfahrtschiffe anlanden, sind die Strassen von uebergewichtigen Amerikanern bevoelkert. Shopping Malls mit Diamonds, Cartier und T-Shirts werben um Kundschaft. Ist es das, was die Cruiser, die ihr schwimmendes Massenhotel fuer einen 5- bis 6-stuendigen Landgang verlassen, wirklich wollen? Dazwischen 6-geschossige Bankgebaeude. Wir mieten ein Auto, wollen mehr sehen als nur Georgetown. Viel zu entdecken gibt es allerdings auch auf der Insel nicht - hierher kommt man offensichtlich nur zum Tauchen und Schnorcheln, Sonnenbaden und Relaxen. Das „blow hole“, der Strand am Rum Point, die Stingrays im North Sound, die man allerdings nur mit einer gebuchten Bootstour sehen kann und die wir verpasst haben, werden angepriesen. Ein wirkliches Highlight ist allerdings aus unserer Sicht der BotanischePark. Von der fuer den Fruehlingsmonat Maerz versprochenen Orchideenschau ist zwar nichts zu sehen ausser deren Hinweisschilder und auch die auf den Cayman Islands lebenden Blue Iguanas (blaue Leguane) lassen sich nur spaerlich blicken, aber der Park ist doch sehr schoen. Bunte Blueten und Schmetterlinge geben der weitlaeufigen Anlage einen besonderen Touch. Wir sind dennoch froh, letztlich wieder in unserem klimatisierten kleinen Kia einsteigen zu koennen, denn bei ueber 36 grd. und hoher Luftfeuchtigkeit ist der Entdeckerdrang doch arg gedaempft.

Wir nehmen Abschied von Grand Cayman. Im Supermarkt decken wir uns mit seltenen Koestlichkeiten ein, die uns die naechsten Tage und Naechte auf dem Meer versuessen werden. Zum Schwimmen und Schnorcheln kommen wir heute allerdings nicht mehr – ein grosser Fisch mit spitzen Zaehnen bewacht unsere Schwimmleiter ...

Unser naechstes Ziel sind die Inselgruppen von Key West.

Georgetown, 26. Maerz 2014

Panama – Portobelo - Shelter-Bay-Marina, Colon

30. Januar bis  16. Maerz  2014

Ein kurzer Zwischenstopp in Portobelo, einer durch seine heruntergekommenen historischen Verteidigungsanlagen dominierten Ortschaft mit zweifelhafter Ausstrahlung. Die UNESCO-geschützten Ruinen der spanischen Festungen wurden im 16. Jahrhundert erbaut , um die Stadt vor Piraten zu schützen. Einzig die fantasievoll in grellen Farben bemalten Busse, ehemalige amerikanische Schulbusse, geben dem lethargischen Ort einen Farbklecks. Wir ankern in der weitraeumigen Bucht, haben freies Internet und geniessen das frische Baguette aus der „Panaderia“, dem Highlight des Staedtchens.

Wir segeln weiter zur Shelter Bay Marina in die Bucht von Colon, vorbei an den vor Reede liegenden Ozeanriesen, die auf eine Passage durch den Panamakanal warten. Die Marina liegt der Stadt Colon gegenueber in einem immergruenen Nationalpark, flankiert von einer kleinen Militaereinheit der panamesischen Marine und umgeben von Ruinen der hier ehemals stationierten amerikanischen Militaers. Taeglich 2 x faehrt ein kostenloser Shuttlebus in  40-50 min zum „4 Altos“ in Colon, einem Einkaufszentrum mit einem fuer lateinamerikanische Verhaeltnisse recht gutem Angebot. Dabei quert man den Panamakanal, der mit seiner doppelten Schleusenanlage, den Locks und der Grossbaustelle, die eine Erweiterung um eine weitere Schleusenanlage zum Ziel hat, immer wieder beeindruckend ist.

Zehn Jahre, von 1904 bis 1914, haben die Amerikaner gebraucht, wofuer die Natur Jahrmillionen benoetigt haette, verbrauchten dafuer angeblich mehr Sprengstoff als die Vereinigten Staaten in all ihren Kriegen bis dahin. Die Arbeiter zahlten einen grausamen Preis – mehr als 20.000 von ihnen starben an den Folgen der Arbeitsbedingungen, an Gelbfieber und Malaria.

26 m Hoehe sind zu ueberwinden, um ein Schiff am anderen Ende des Kanals wieder auf Meeresniveau zu bringen, acht Stunden dauert die Fahrt durch die jeweils 3 Schleusen zu beiden Seiten des Gatun Lake. Die groessten Schiffe, die die 300 m langen Schleusen aufnehmen koennen, zahlen 400.000 USD fuer eine Passage! Auch die meisten Cruiser hier in der Marina warten auf ihre Kanalpassage in den Pazifik, sie sind allerdings „schon“ mit ca. 1000 USD dabei.

Am 4. Februar werden wir an Land gehoben, ich sitze zwei Tage spaeter im Flieger nach Frankfurt, zwei Wochen Deutschland-Pause vor mir. Es werden bewegte Tage, die rasend schnell vergehen. Auch Willem kann Vieles in der Zwischenzeit regeln und so klettere ich am 22.2. wieder die Leiter hoch an Bord, um meine durch den Zoll geschmuggelten Schaetze auszupacken – eine Doppelkruste, Salami, Kaese, Schinken und Haribos Ostermischung.

Unser Alltag „on the drydock“ ist nicht das, was man sich unter dem Leben von Weltenbummlern so vorstellt. Auf Teile warten, den Handwerkern auf die Finger schauen, einkaufen, putzen, kochen – und immer wieder neue Ueberraschungen erleben, was noch alles zu reparieren ist oder erneuert werden muss. Was jedes mal wieder mit Internetrecherchen, Bestellungen, Bezahlen (natuerlich) und wieder aufs Neue mit Warten verbunden ist. Dazu ist jeder Gang zum Office oder zu den WC- und Duschraeumen der Marina mit einem 400 m langem Marsch verbunden, was besonders bei dringenden Geschaeften in der Nacht mehr als laestig ist. Faellt der Wind weg, werden wir von Muecken und Sandfliegen attackiert. Die Stimmung an Bord muss so ab und zu mit einem Glaeschen Wein  -mehr- aufgemuntert werden. Aber wir machen das Beste draus, laufen jeden Abend eine grosse Runde entweder am Strand entlang und ernten Kokosnuesse, oder wir spazieren durch das Gelaende. Die Amerikaner haben asphaltierte Strassen im Dschungel zurueck gelassen, die langsam durch die Natur zurueck erobert werden. Ein Weg fuehrt zu einer verlassenen Wohnsiedlung. An Palmen haengen Nester an den aeussersten Blattspitzen – Kunstwerke in Tropfenform, die von schwarzen Voegeln mit grellgelben Schwanzfedern umflattert werden. In den Baumwipfeln toben Affen umher, mit ihren langen gebogenen Schwaenzen dirigieren sie sich von Ast zu Ast.

4. Maerz – Karneval in Rio, im Rheinland und auch hier, in Panama, wird er gefeiert. Die Sambaschulen in Rio deJaneiro haben vermutlich inzwischen ihre neue Koenigin gewaehlt. Ich lese, dass nach den Vereinigten Staaten in Brasilien der zweitgroesste Markt fuer kosmetische Chirurgie herrscht, der Eingriff kann sogar von der Steuer abgesetzt werden. Die Zeitungsbilder von den Karnevalsumzuegen am Rhein sind zum Schmunzeln – gelungene Karrikatueren unserer Politiker, der gefallenen „Gelben Engel“ oder vom machtgeilen  Putin. Und hier in Panama? Die, mit denen wir reden, gehen da nicht hin, man warnt uns sogar vor dem Karneval in Colon, denn grosse Wasserwerfer bestimmen dort das Bild, um die tanzenden Massen „abzukuehlen“ . Ob das heute wohl der Regen uebernimmt? In der Marina wird jedenfalls nicht gearbeitet, Tagestouristen luemmeln auf den Rasenflaechen herum und bevoelkern den Pool. Wir vertreiben uns die Zeit mit Lesen und geniessen die Ruhe.

6. Maerz – Die Dichtungen fuer den „rope cutter“, zwei unscheinbare Plastikringe, sind noch immer nicht eingetroffen. Willem entscheidet  auf diese Schutzvorrichtung fuer den Propeller zu verzichten und den neuen Propeller montieren zu lassen. Marc, ein symphatische Amerikaner, macht sich ans Werk. Nach einigen Stunden ist das getan und Meerlust bereit, ins Wasser gehoben zu werden.

8. Maerz – Nach Marcs zweiten Versuch, den Propeller richtig zu montieren, schwimmt Meerlust wieder, wir sind am Steg vertaut. Die Spannung ist gross, was wohl sonst noch alles so kaputt gegangen ist – erfahrungsgemaess ist das Rausheben aus dem Wasser immer mit neuen unangenehmen Ueberraschungen verbunden. Es sieht erstmal gut aus, nur der Motor laeuft nicht so wie gewohnt. Ist der Propeller wirklich gut montiert oder muessen die Rotorblaetter nicht doch in einem anderen Winkel zueinander stehen ...?

10. Maerz – Wir fahren mit dem 8-Uhr-Shuttle nach Colon, um die noch ausstehende „Permiso de Navigacion“ bei der Hafenbehoerde zu bekommen, ohne diese wir nicht auschecken duerfen. Die Portautoritaeten sind in einem  alten Kolonialgebaeude in Cristobal, dem Hafenviertel von Colon, untergebracht. Von Aussen frisch weiss-blau gestrichen, laesst es im Innern jede Art von Pflege und Bauunterhalt vermissen. An einer Theke stehend erklaert uns eine Dame, dass es 4 bis 5 Stunden dauert, bis wir das Dokument, das in Panama City ausgestellt wird und 193 USD kosten soll, erhalten. Wir sind nicht die Einzigen, wie in einem Warteraum ist die Stuhlreihe gegenueber der Theke zur Haelfte besetzt. Wir sehen uns in der Zwischenzeit in der Altstadt von Colon um. Eine grosse Markthalle ist noch das Interessanteste, sonst gibt es nur kaputte Haeuserfassaden zu sehen, die auch die ueberdimensionalen Pepsireklamen nicht schoener machen. Und ueberall Schmutz! Wir ziehen es dann doch vor, im „Warteraum“ zu sitzen. Die Dame ist inzwischen verschwunden, ein einzelner Beamter sitzt noch an seinem Tisch und blaettert in Papieren wild hin und her, ein Stempel hier, Geld zaehlen, dann vertieft er sich wieder in seine Papierstapel. Nach zwei weiteren Stundne beschliessen wir, im Rey Supermarkt fuer unsere geplante Ueberfahrt zu den Cayman Inseln einzukaufen, dann unsere „Permiso“ abzuholen und mit einem Taxi zur Marina zurueck zu fahren. Nach 5 Stunden kommen wir also zurueck zur Hafenbehoerde. Alle Wartenden von heute frueh sind noch immer dort. Nach einer halben Stunde darf das englische Seglerpaar bezahlen, fuer Meerlust ist noch immer nichts da. Es wird 16 Uhr, das Buero schliesst bald und man bedeutet mir, am naechsten Tag wieder zu kommen – meine Geduld ist nun doch ueberstrapaziert, mit einem „forget it“ stuerme ich raus zum Taxi, das nun schon seit  1,5 Stunden mit Willem und unseren Einkaeufen vor der Tuer wartet.

11. Maerz – Wir checken ohne „Permiso“ aus. Willem hatte die geniale Idee, mit einer Bescheinigung von der Marina, dass wir nur zu Reparaturzwecken in Panama sind, die Beamten von Immigration und Zoll milde zu stimmen. Wir zahlen eine Strafe (weil wir auch kein ZARPE hatten) und fuer 75 USD haben gluecklich unsere Stempel im Pass. Mit Proviant gut ausgestattet kann es eigentlich losgehen – waere nur das Segel und die Halyard wie versprochen geliefert worden. Also wieder warten.

14. Maerz – Im Militaergelaende hat es gebrannt, die Marina ist seit Tagen ohne Internet. Mit einer kaputten Festplatte im Bordcomputer (zum Glueck haben wir mehrere Navigationsoptionen) und einem hochtourigen Motor nehmen wir Kurs auf Portobelo, 20 sm zurueck Richtung Osten. Wir wollen fuer unseren 5-Tages-Toern zu den Cayman Inseln an Hoehe gewinnen, um mit den vorhergesagten Ost-Nordost Winden zu segeln, ausserdem  hoffen wir auf Internet.

Die Euphorie, wieder auf dem Meer unterwegs zu sein, wird bereits unmittelbar nach dem Ablegen noch in der Bucht von Colon gebremst – unser Autopilot spielt verrueckt. Als wir die Einfahrt zum Panamakanal verlassen, begruesst uns das Meer mit allen seinen anstrengenden Eigenschaften, das es zu bieten hat: starke Gegenstroemung, kurze 2-m-Wellen, Wind von vorn. Wir kommen kaum voran, brauchen mehr als 6 Stunden fuer laecherliche 20 sm und lassen im Dunkeln unseren Anker fallen. Zu guter Letzt muessen wir feststellen, dass es auch kein Internet mehr gibt.

15. Maerz – Einen Tag Arbeit, der Autopilot ist gecheckt – kein Erfolg. Die Mechanik funktioniert, aber bei elektronischen Problemen muessen wir passen, auch wenn wir noch so lange auf das Schaltschema und die Kabel starren, um die Logik dahinter zu begreifen.

Die mit bunten Fahnen geschmueckten Boote mit Trommlern, tanzenden „Koenigen“ und Frauen in bunten Trachten, die in einem Corso an uns vorbei ziehen, bekommen nur wenig Aufmerksamkeit von uns, zu sehr sind wir mit unseren Problemen beschaeftigt.

Wie schon oft hilft uns schliesslich der Zufall auf die Spruenge. Eine unscheinbare Steckverbindung an der Abdeckung der Pilot Drive Box stellt die notwendige Stromverbindung her – und unser Autopilot tut es wieder! Wir lichten den Anker und machen uns auf den 600 sm weiten Weg zu den Cayman Islands.

Portobelo, 16. Maerz 2014

PANAMA, SAN BLAS

Zondag 12 januari laten we het anker vallen in Puerto Perme na een nachtelijk zeiltrip van 92 mijl. Een heerlijk bries van 15 knopen bijna halve wind zorgde voor een ontspannen trip. Het licht is nog niet goed genoeg om echt in de baai te ankeren we ankeren voor de monding van de baai we rollen een beetje maar dat deert ons niet Om 12 uur zijn de ondieptes zeer goed te zien een indiaan in zijn uitgeholde boomstam komt samen met zijn zoon ons bezoeken, Andres en Leonel Bolivar, hij pakt bananen een kokosnoot, boomvrucht en limoenen voor ons uit.
Dat is nog eens een welkom! Wij schenken de jongen een bal die we nog uit zuid Afrika mee genomen hebben. Andres drinkt bier en Leonel van 9 jaren oud drinkt natuurlijk cola. Andres vraagt waarom we niet in de baai ankeren, we leggen aan hem uit dat het licht vanmorgen vroeg nog niet goed genoeg was, hij schijnt dat te begrijpen samen met hem en zijn zoon ankeren we opnieuw en liggen nu als een huis in een omgeving die ik als mysterieus omschrijf.

We worden uitgenodigd om bij hem thuis te komen eten. Om 15.00 uur worden we op op het strand verwacht. Ik voel me hier erg prettig en zie hoe oncompliceert het leven kan zijn. Maar zou ik hier kunnen leven? Ik denk het niet, het bezoeken van deze wereld is een voorrecht, wij gaan weer, en pikken misschien iets op van de eenvoud hoe geleefd kan worden en hoe de Indianen met de natuur omgaan. Alhoewel er ook bergen plastic rond slingeren.
De ruilhandel spreekt me aan, ik zoek voor Andres een stuk touw, zodat hij kan ankeren tijdens het vissen.
Bij Andres thuis en zijn 'ontelbare' kinderen kwamen we echt in een andere wereld. We hadden een tas vol cadeaus bij ons, de vrouw van Andres deed Annehei een armband aan de deceptie volgde ze wilde er 5 dollar voor hebben, Andres greep in en snapte dat dit uit verhouding was, de 1 maand oude baby werd verder de borst gegeven, ik maakte foto's en dacht na over de enorme verschillen en de invloed van misschien 30 zeilboten die hier op jaarbasis voorbij komen. We wisten al dat dank voor geschenken uit blijft maar een gevoel voor waarde wat we schenken lijkt ook niet aanwezig. Kan je ze dat kwalijk nemen? Natuurlijk niet! Dit dorp bij Puerto Perme is ver weg van civilisatie, wel zijn er grote zonnepanelen geplaatst waarschijnlijk door de Panamese regering die zorgen voor een minimale openbare verlichting en steken vreemd af tegen de zeer primitieve hutten, Andres woont met zijn familie in 2 hutten één verblijfshut waar ook gekookt wordt en een grote open slaaphut waar ik 10 slaapplaatsen tel, en een benauwde lucht hangt, Leonilda de vrouw van Andres is bijna 39 haar 1 maand oude baby zal misschien de laatste zijn??
We besluiten hier niet te blijven eten en zeggen dat we het dorp verder willen bekijken, de hutten zijn op een kavel gesitueerd rondom elk kavel staat een omheining van zo'n 2 meter hoog af en toe komen nieuwsgierige kinderen uit de poorten om ons te bekijken volwassenen zien we niet, een jonge vrouw die een Mola aan het stikken is wil niet gefotografeerd worden. We keren terug naar de boot met een hoofd vol indrukken.

Na een uurtje is Andres met een deel van zijn familie weer aan boord ik druk documenten, identiteitsbewijzen van hem en zijn vrouw en rapportcijfers van zijn kinderen, voor hem en zeg hem dat dat 3 coccus noten kost dat is geen probleem, morgen brengt hij ze!
Om hier te ankeren zouden we 20 dollar moeten betalen Annehei heeft het tot 10 dollar terug gebracht het zijn vreemde ervaringen!
We begrijpen het niet die 20 dollar in onze pilot staat dat soms 1 dollar wordt geïncasseerd, de Congresso 'gemeente raad' heeft dat zo beslist en wat in de pilot staat is opgeschreven door een blanke daar wordt geen waarde aan toe gekend. Is er dan toch nog een beetje ergernis te speuren tegen de blanke kolonisators van weleer?
 
De vanzelfsprekendheid waarmee de kinderen aan onze spullen zitten moet ik aan wennen. Het is een andere wereld en wij zijn te gast.
13 foto's van documenten kosten onze patronen, als de drukker klaar is wil ik dat ze gaan, we willen de indrukken van deze dag verwerken maar we krijgen ze niet van boord, ik vraag aan Annehei hoe je zegt dat we alleen willen zijn, dat is prima knikt Andres en blijft buiten met zijn kinderen zitten!? Pas toen ik na 1 uur aan Annehei gevraagd had wat in het Spaans, ik wil graag dat je nu weg gaat betekent en ik dat tegen hem zij gaf hij mij de hand en verdween in zijn uitgeholde boomstam met 3 van zijn kinderen. Morgen komt hij coccus noten brengen voor de kopieën die we voor hem gemaakt hebben!

Onze volgende bestemming wordt Bahia Carreto. 13.15 ligt het anker het is hier niet zo rustig als in Puerto Perme maar het panorama wat we hebben is indrukwekkend. Hier is eeuwen niets veranderd, hoelang blijft dat nog zo? Kinderen gaan nu naar school en leren de grote wereld kennen in 2 generaties is het voorbij denk ik, is dat erg? Annehei en ik hadden het vanmorgen over of de mensen hier gelukkig zijn, de kinderen zeker zo te zien die leven in een paradijs met veel speelmakkers, bij de grotere kinderen denken we een ontevredenheid te lezen op hun gezichten, ook verveling zou je het kunnen noemen maar is het waar het zijn onze interpretaties, we hebben het niet nagevraagd, wie weet komen we er nog achter?
De mannen die we tot nu toe getroffen hebben zien er tevreden uit, we hebben tot nu toe alleen de vrouw van Andres langer mee gemaakt en ja als je elk jaar een nieuw kind baard ben je als mens gereduceerd tor een productie eenheid, ook weer zo'n gevaarlijke conclusie vanuit ons perspectief, misschien is ze blij en gelukkig met zoveel kinderen???
Misschien is het boeiende om hier te zijn dat we het met onze ideeën over het leven het niet kunnen begrijpen, en het is toch niet bedreigend of agressief in tegendeel!

Een van de proestende kinderen van Andres heeft me aan gestoken ik voel me grieperig en we besluiten een dag bij Isla de Pinos te blijven, even zagen we verderop een ander zeiljacht dat was het eerste jacht in Panama dat we zagen.

17 januari gisteren hebben we het anker laten vallen bij het Kuna dorp op het eiland Achutupu, we zijn nog niet aan land geweest, de mensen lijken hier opener, er is nog niemand langs geweest voor het ankergeld, misschien heeft het congresso dat nog niet vastgelegd hier? Er is een kleine air-strip op het vaste land waar af en toe een klein vliegtuig land en opstijgt. De vliegtuigjes halen o.a. lobsters op die de Kunas vangen.
Gisteren hebben we onze eerste Molas gekocht 2 kinderen kwamen in een Ulu, ( een uitgeholde boomstam) ze aanbieden ze waren met synthetische stof tot jurkjes gemaakt en daardoor zagen ze er in onze ogen niet uit, bevrijd daarvan zijn het prachtige kunstwerkjes waar Hundertwasser door geïnspireerd zou kunnen zijn. Molas zijn gemaakt uit meestal 3 lagen verschillend gekleurde stof die op ingenieuze manier naar boven worden gewerkt en de huid schilderingen van vroeger imiteren. Aan 1 Mola kan maanden werk zitten!

We lezen dat elke kokosnotenboom een Kuna eigenaar heeft, en dat je absoluut geen kokosnoot mee mag nemen zelf wanneer die op de grond ligt, het is een van de belangrijkste inkomsten voor de Kunas.
Elk dorp heeft een drie mans leiderschap één van die drie is het stamhoofd, in het congresso wat in veel dorpen elke avond plaats vind worden beslissingen genomen iedere aanwezig kan zijn mening zeggen, een optimale vorm van democratie? Eer een beslissing genomen wordt kan lang duren, ze hebben tijd, en 'tijd' op een andere manier dan wij! Wij zijn te efficiënt geworden.

Wat nemen we waar, een overdonderende natuur!! De Kunas zien kans dat zo te houden tot nu toe, plastic is hier ook een plaag daar weten ook de Kunas niet mee om te gaan, bij de eilanden drijft veel afval en plastic in het water, de vele clohuisjes die boven het water gebouwd zijn nodigen niet uit om te zwemmen.
De van natuur materiaal gebouwde hutten zonder een draadnagel bij elkaar gehouden hebben een levensduur van ca. 20 jaar! De van palmbladen gevlochten daken zijn waterdicht en kunnen ook een storm aan! Af en toe zie je een stenen gebouw wat lelijk afsteekt tegenover de hutten. Met moderne bouwmaterialen kunnen de Kunas niet omgaan.

We lezen dat elke foto een dollar kost die ervaring hebben we nog niet, behalve een weigering, maar we zijn nog in het oostelijke deel waar veel minder toeristen komen.

18 januari ik voel me fit genoeg om naar Achutupu te gaan, we nemen de klein outbord, als ik hem wil starten doet hij het even, dan volgt dat domme trekken aan zo'n koortje tegen beter weten in, we paddelen zoals de Indianen naar het eiland, we hebben een ulu achter ons 2 Indianen tegen 2 blanken doen ze een wedstrijd? Wij hebben een voorsprong en die behouden we, ik denk het is goed voor de spieren en vergeet de ellende met de outbord.
Er is een echte aanlegsteiger, waar je het dorp betreed en zitten zelf twee militairen! Ze zien er in ieder geval als zodanig uit, ze groeten ons terug. het dorp oogt verlaten, kinderen verschijnen, die kunnen het minst hun nieuwgierigheid bedwingen.
Annehei vraagt aan een oudere vrouw of ze haar mag fotograferen ze stemde toe toen de foto gemaakt was wilde ze geld, kinderen willen graag gefotografeerd worden.
Wat me opvalt is al het afval ook op het eiland, toen we afmeerde ging een andere boot met Kunas weg, ze hadden inkopen gedaan hier op het eiland, de plastic zakken waar ze de inkopen in mee hadden gekregen gingen als eerste over boord! Het is zo in tegenstelling met hun filosofie of wat wij denken dat hun filosofie is om in harmonie met de aarde te leven en de natuur niet te belasten. Misschien weten ze geen raad met plastic? Maar maak er dan een project van, verzamel al het plastic, maak het klein omhul het en gebruik het als zitzakken, om maar iets te noemen, bij Andres hebben we geen fatsoenlijke zit gelegenheid gezien behalve die kapotte plastic stoelen.

Een nieuwsgierige meisje van een jaar of 10 komt naar me toe en lacht naar me, ik heb wat snoep bij me en geef haar een snoepje, ze rent naar haar hut en plotseling staan er wel 8 kinderen, ze komt weer naar me toe en ik geef haar al mijn snoepjes en ze glundert. Ook komt een vrouw waarschijnlijk de moeder naar buiten met een zuigeling in haar arm en lacht ons ook toe, het blijven gewoon mooie mensen, maar zonder plastic zou hun wereld er veel beter uit zien!

We keren terug naar MEERLUST die daar alleen voor het dorp mooi voor anker ligt, vandaag gaan we verder, ik heb zeer nauwkeurig de route vastgelegd. Aridup is onze bestemming daar kan weer gezwommen worden! Zo achter alle riffen varen is voor ons na Isla Grande een beproeving, welke gegevens kan je vertrouwen? De Pilot van Eric Bauhaus staat bekend als zeer betrouwbaar maar vooralsnog geloven we alleen onze eigen ogen, en varen alleen met goed licht, dan zijn de ondieptes goed te zien, dat waren ze bij Isla Grande ook maar daar zou met zeer veel waypoints een kanaal tussen door gaan, op onze vaart naar Isla Aridup hebben we een vergelijkbare situatie, ook zeer veel waypoints die de ondieptes markeren hier zien we dat het klopt en dat is wel zo prettig!!

Bij Isla Aridup liggen we bij een aantal onbewoond eilanden er is een beetje meer deining dan op de anker plek maar dat wordt gecompenseerd door de prachtige omgeving.
Het enige wat we missen is een vers gevangene vis, gelukkig hebben we nog red snapper in de vriezer.

19 januari achter Isla Tiger liggen we heerlijk rustig voor anker, Isla Aridup was toch te onrustig voor nog een nacht, bovendien konden we vandaag zeilen en dat blijft het prettigst. De San Blas is mooi er zijn rond de 400 eilanden en een veelvoud aan koraalbanken!

20 januari ik dacht wat mails weg te kunnen sturen van Isla Yandup, de school biedt deze faciliteit, maar de school heeft vakantie. Dat is jammer. Yandup en Akuanusatupu zijn met een brug met elkaar verbonden, hier is de Kuna traditie afgezworen er is daarom ook een bank en er zijn 'winkels' Er liggen hier 12 jachten voor anker, dat is wennen voor ons.
De Rio Diablo mond hier uit. De sfeer is anders niet zo uniek als we dat ervaren hebben van onze bezoeken aan de trouw gebleven Kunas. Mijn theorie dat de TV ons beïnvloed in de zin dat we 'allemaal' het zelfde gaan doen en denken komt weer in me op, en ik voel me weer gesterkt om zonder TV verder door het leven te gaan.

21 januari, we hebben de 'civilisatie' weer verlaten en ankeren nu bij Coco Bandero Cays, Tobago Cays kan hier niet mee concurreren, misschien ook omdat het niet zo massaal bezocht wordt. Hier zien we ook weer de zee in alle kleuren blauw samen met de witte stranden en de palmen eilandjes is dit een perfecte locatie voor een honymoon en voor ons om een paar dagen te blijven. De whitetip sharks zijn te bewonderen on the outer reef!
Jammer dat onze onderwatercamera Isla Grande niet overleefd heeft. Guariadup is omgeven door koraal, daarom tijd om maar weer eens te snorkelen, alleen kleine vissen, wel mooi koraal, hersenkoraal bollen dat blijft mooi om te zien. Een Kuna Indiaan met twee van zijn kinderen kwam in zijn Ulu voorbij en vroeg om water en tijdschriften, we worden veel naar tijdschriften gevraagd, ik heb hem de restanten van  de opschoning van onze landvasten mee gegeven daar was hij ook gelukkig mee. Lobster ging hij vangen? Of hij er mee terug zou komen heeft hij niet gezegd, hij paddelde een paar mijl verder naar Isla Gorgidup.
Dit is misschien wel de mooiste plek van de San Blas, we blijven hier wat langer.

23 januari Holandes Cays mag er ook zijn! We liggen weer achter de cays met spectaculairen brekers en kleuren, we ankeren op 20 meter daar blijven we zo goed als zeker alleen en hebben een prachtig uitzicht. Hier moet weer betaald worden 10 dollar, 2 mannen in hun ulu komen het geld incasseren we krijgen ieder keer een keurig uitgeschreven kwitantie.

25 januari Holandes Cays bevalt ons, gisteren kwamen 3 Kunas lobster aanbieden we hebben er 4 gekocht voor 13 dollar en ze heerlijk bereid, ze zouden vandaag weer langs mogen komen maar we hebben geen afspraak. We zijn een stukje dichter achter het rif gaan ankeren, Annehei zag bij het snorkelen een rog van een vierkante meter, de branding beukt op het rif en veroorzaakt  indrukwekkende fonteinen aan ontladend water.

26 januari Holandes cays hebben we veruild voor Chicime Cays, het is hier vol maar we hebben een geweldige ankerplek gevonden waar we het idee hebben alleen te zijn.
Net toen we een klein eilandje bereikt hadden met onze bijboot werden er 10 tallen toeristen uitgeladen die niets van de romantiek van het eilandje met zijn twee palmen over lieten, we paddelde naar een ander eiland en daar hadden we het rijk alleen. We zijn in het toeristische deel van de San Blas aangekomen, hier komen veel dagjesmensen maar ze maken geen lawaai zoals op zoveel andere plekken op de wereld. de Kunas zijn hier ook vriendelijk, 2 vrouwen waarschijnlijk moeder en dochter kwamen hun Molas verkopen, het zijn ware kunstwerkjes! We hebben er 12 gekocht, misschien krijgen we nog spijt dat we er niet meer kopen?

27 januari ook in de San Blas lijkt het of de bijzondere belevenissen zich tot het eind bewaren, onze Engels sprekende Kuna die het Engels geleerd heeft uit woordenboeken en door te oefenen met crusers kwam met zijn zoon en vrouw voorbij om molas aan te bieden, we zijn weer gezwicht het blijven prachtige kunstwerken die ook nog eens zeer arbeidsintensief zijn, toen we de mooiste uit de collectie uitkozen wilde de kunstenares er een foto van toen ik die maakte werd ik uitgenodigd om mee te komen in de Ulu om het 2 weken oude kleinkind op het eiland te fotograferen. Lezen wij dat elke foto van een Kuna 1 dollar kost kan ik zoveel fotograferen als ik wil. Zo'n Ulu is werkelijk zeer instabiel, het respect wat ik al had voor de Kunas die ook nog zeilend er mee overeind blijven door hun gewicht te gebruiken als omgekeerd zwaard is na dit tochtje alleen nog groter geworden, de zoon van 7 jaar oud paddelt vrolijk mee met zijn vader in een vanzelfsprekende harmonie dat hij het al vroeg geleerd moet hebben, het was een prachtige belevenis!
Terug op de boot realiseerde ik me dat we nog een voetbal hadden omdat ruilen de kunas eigen is vroeg ik om hem te ruilen voor een mola, er werd getwijfeld in de familie maar het hart van de moeder was te groot en de ruil ging door eerst werd nog geprobeerd een toeriste mola te ruilen maar toen we een echte wilde was er geloof ik ook voldoening dat we het onderscheid konden duiden!?

28 januari Isla Grande maar nu in Panama en weer internet, veel mails te beantwoorden en te regelen dat MEERLUST droog gezet wordt in de Shelter Bay Marina bij Cocon.
De overgang is groot.

29 januari Portobelo, hier liggen bijna 70 jachten voor anker maar de baai is groot en we vinden een plek met voldoende privacy en zowaar internet aan boord! Morgen gaan we inklaren.
Portobello waar vroeger het goud door de Spaanse veroveraar werd getransporteerd en ooit een bloeiende stad geweest moet zijn is nu een verwaarloosde stad waar weinig te beleven valt, we geven het morgen nog een kans de gemixte vruchtensap bij de bakker smaakte voortreffelijk en ook de bananen cake.

01 februari, ook na het derde bezoek heeft Portobelo ons niet kunnen bekoren, alleen de bakker met zijn verse brood en lekkere vruchten sappen is een high light, de openbare plastic verbranding maakt het stadje nog onaantrekkelijker, het vuil wordt hier opgehaald door een grote open vrachtwagen die bij de ophaalplaats al het brandbare en vooral plastic in brand steekt waardoor er een gemene gaswolk boven het stadje hangt die als je dat dagelijks inademt erg ongezond is. Morgen vertrekken we naar Colon naar de Shelter Bay Marina.

02 februari MEERLUST ligt weer aan een steiger in de Shelter Bay Marina, hier wordt ze voorbereid op de Atlantische oversteek in het voorjaar, en ik neem de tijd waar om wat klussen te doen. Het is vreemd om in Colon aan te komen en niet door het kanaal te gaan. Ook bij het binnen varen en het radio contact werd ons gevraagd wanneer we door het kanaal zouden gaan. Wij hebben anders besloten.

Panama – Kuna Yala bis Colon

12. – 29. Januar 2014

Nach 90 sm, einem herrlichen Nacht-Segeltoern, kommen wir am fruehen Morgen in Panama an. Puerto Perme hat Willem als ersten Stopp fuer uns ausgesucht. Der Morgennebel liegt noch auf den Haengen, es sieht mystisch aus. Wir befinden uns im Land der indigenen Kuna Indianer, in Kuna Yala, das von den spanischen Invasoren San Blas genannt wurde. Die Kunas haben sich hier im Nordosten Panamas im Einklang mit der Regierung eine autonome Region mit ihren eigenen Regeln, Traditionen und Kultur bewahrt. Wir sehen das Dorf Anachucuna am Ufer, das dicht mit Huetten aus Zuckerrohr-, Bambusstangen und Palmenstroh bebaut ist. Fischer paddeln in ihrem Einbaum vorbei und ziehen eine Fischleine hinter sich her. Es soll noch etwa 55.000 – 70.000 Kuna Indianer geben– das entspricht etwa einem Zehntel der urspruenglichen Bevoelkerung, die hier lebte, bevor Vasco Nunez de Balboa erstmals seinen Fuss an dieses Land setzte.  Jedes Dorf verwaltet sich selbst, darueber hinaus gibt es die „congresos“, die Beschluesse fuer die Gemeinschaft festlegen. Eine Haupteinnahmequelle ist der Handel mit Kokosnuessen. Wir sind durch unseren Panama Cruising Guide vorgewarnt, keine Kokosnuesse aufzusammeln, denn jede Palme, selbst auf der kleinsten Insel, hat seinen Besitzer.

Unsere erste Begegnung haben wir mit den kleinwuechsigen, drahtigen Kunas etwa drei Stunden nach unserer Ankunft. Vater und Sohn kommen in einem „ulu“, wie sie den Einbaum in ihrer eigenen Sprache nennen, angepaddelt und nach einem „que tal?“ ungefragt an Bord. Andres hat Geschenke dabei – Bananen, Kokosnuss, Limonen. Er laedt uns ein, in sein Dorf und in sein Haus zu kommen. Im „alten Dorf“ seien keine Fotos erlaubt, bei  ihm im „neuen Dorf“  und seiner Familie dagegen schon. Er weiss, was Cruiser wollen. Er weiss auch, was er will und benennt gerade heraus, was er so gebrauchen koennte.

Wir sind natuerlich neugierig. Ich habe einiges ueber die Geschichte und Kultur der Kuna Indianer gelesen und bin gespannt. Die Huetten im Dorf sind meist mit einem Zaun aus Stangen umgeben. Wir muessen uns buecken, um durch den Eingang zu kommen. Die rechteckige Wohnhuette mit dem hohen Dach ist geraeumig und dunkel, der Boden besteht aus gestampftem Lehm. Ausser einem niedrigen, selbstgezimmerten Tisch mit Holzkloetzen drum herum, zwei kaputten Plastikstuehlen (auf die wir uns setzen muessen), zwei  Haengematten und einer Kochstelle befindet sich nichts weiter darin. Sechs Kinder, eine Frau mit einem Saeugling an der Brust und Andres schauen uns erwartungsvoll an, waehrend wir skeptisch an dem gereichten Bananensaft nippen. Die Frau traegt Perlenschnuere in leuchtenden Farben und Mustern um ihre Unterschenkel gebunden, wie Stulpen, ebensolche Baender an den Handgelenken. Wir packen also unsererseits die Geschenke aus, eine Emotion wird jedoch erst bei den ausgedruckten Fotos sichtbar, die wir von Andres und seinem Sohn Leonel an Bord von Meerlust gemacht haben. In der Schlafhuette gegenueber, durch einen kleinen Hof voneinander getrennt, muffelt es nach Schweiss und was weiss ich. Hier gibt es Haengematten dicht an dicht fuer die ganze Familie und ein Doppelbett, Kleidung haengt ueber kreuz und quer gespannten Leinen. Stolz zeigt uns Andres eine Lampe, die durch ein zu jeder Huette gehoerendes Sonnenpanel gespeist wird. Von der Panamanesischen Regierung gesponsert, wie wir spaeter erfahren, ebenso wie die Schulgebaeude, die in jedem Kuna-Dorf gleich aussehen. Ich bekomme den 4 Wochen alten Winzling in den Arm gedrueckt, er wiegt fast nichts und gehoert nach unseren Massstaeben wohl eher in einen Brutkasten. Dann bekomme ich ein Armband aus winzigen Glasperlen geflochten und Willem macht Fotos von Zeugnissen und Ausweisen, die spaeter noch unsere Druckerpatronen arg strapazieren sollen. Als wir uns verabschieden, macht die Frau, die bisher noch kein Wort gesprochen hat, klar, dass sie 5 USD fuer das Armband moechte -  da ich nicht danach gefragt habe, will ich es auch nicht kaufen und es zurueck geben. Andres weist seine Frau zurecht, ich soll es behalten, schliesslich haben wir viele schoene Geschenke mitgebracht. - Habe ich nicht gelesen, dass die Kunas im Matriachat leben, also eigentlich die Frauen das Sagen haben?

Wir laufen durchs Dorf. Ein Vergleich mit einem afrikanischen Dorf draengt sich auf, mit dem Unterschied, dass sich in Afrika das Leben auf Strohmatten auf dem Boden abspielt und nicht in Haengematten. Kinder gibt es viele, sie winken uns zu. Jugendliche sehen wir bis auf den muerrisch wirkenden 19-jaehrigen Sohn von Andres nicht, auch keine Alten. Eine Frau, die an einer Mola arbeitet, will nicht fotografiert werden. Die naechste Ueberraschung wartet schon, als wir mit unserem Dinghy zurueck zu Meerlust paddeln – wir sollen 20 USD fuer das Ankern in ihrer Bucht bezahlen. Der „congreso“ hat das so festgelegt, eine bessere Erklaerung haben die zwei Gebuehreneintreiber nicht. Ich kann unsere „fee“ auf 10 USD runterhandeln. Es wird hoechste Zeit, unsere westlich gepraegten Wertmassstaebe ueber Bord zu werfen...

Andres kommt am spaeten Nachmittag zurueck, nun mit 3 Kindern in seinem „ulu“, um weitere Fruechte zu bringen, seine Kopien abzuholen und den Fussball aufzupumpen. Neugierig und ohne jede Scheu wird alles an Bord inspiziert, angefasst, bestaunt - und wieder zurueck gelegt. Die National Geografics finden Interesse, weniger wegen ihres Inhaltes als mehr wegen der bunten Bilder. Wir werden spaeter noch sehr oft nach „Magazins“ gefragt. Sie fuehlen sich sichtlich wohl auf Meerlust und machen auch nach einer Stunde keine Anstalten, wieder zu gehen. Folgender Dialog: „Wir wollen jetzt gern allein sein.“ – Antwort: „Ja, gut.“ - Ich tue mich schwer, noch deutlicher zu werden und so nimmt Willem die Initiative und schickt sie weg - es wird ihm nicht uebel genommen. Unser heutiger Tag endet mit vielen widerspruechlichen Eindruecken in einer uns fremden Welt.

13. Januar - Als wir die geschuetzte Bucht verlassen, erwarten uns eine lange Duehnung und bis zu 4 m hohe Wellen. Spektakulaer, wenn wir wie eine Nussschale in solch ein Wellental tauchen. Wir suchen uns den naechstmoeglichen Ankerplatz an der Kueste bei Carreto. In dem Dorf gibt es neben den Strohhuetten auch „feste“ Haeuser mit einem Wellblechdach.  Es wird eine rollige Nacht unter einem bedeckten Himmel.

Die San Blas Inseln, die vor uns liegen, sind ein Spot unter Seglern. Hier findet man zwischen 340 und 400 karibische Inseln, davon etwa ein Zehntel bewohnt. In einer anderen Quelle lese ich von 365 Inseln – fuer jeden Tag eine, wie romatisch. Die Sonne scheint wieder erbarmungslos und auch die Wellen sind heute nicht ganz so hoch. Unser Ziel ist die Isla Pinos, 30 sm nordwestlich von Carreto. Wir ankern an der unbewohnten Seite der Insel, die von Weitem die Form eines Walfisches hat, und geniessen die Einsamkeit, die Ruhe, das klare Wasser, das Geraeusch der Brandung , den weiten Rundumblick auf Palmen, Straende und die verhangenen gruenen Huegelketten auf dem Festland. Gegen Abend kommt auch hier die Ernuechterung – 10 USD Ankergebuehr sollen es diesmal sein. Wie ich spaeter lese, waren es vor 4 Jahren noch 8 USD – die Inflation macht offensichtlich auch bei einem Volk nicht halt, das noch wie vor dreihundert Jahren lebt und dem Konsumverhalten abgeschworen hat . „Da gehen unsere Dollar in einem Baumstamm dahin“, seufzt Willem – und wir muessen lachen.

17. Januar – Achutupu ist ein Dorf auf der winzigen Isla de Perro, die vollkommen bebaut ist. Wir ankern zwischen dem Festland und  der Insel, liegen geschuetzt und haben einen fantastischen Blick auf das Leben um uns herum. Es gibt sogar eine kleine Landepiste am Festland. Maenner segeln in ihren ausgehoehlten Baumstaemmen mit zusammen geflickten Laken an uns vorbei. Zwei Kinder kommen, um Molas zu verkaufen.  Molas sind eine Folge aus der Zeit der Kolonialisierung – die Missionare verbreiteten die Idee, dass es Suende sei, nackt herum zu laufen. Das taten die Kunas bis dahin, schmueckten sich lediglich mit Koerperbemalungen, die Szenen aus ihrem Leben darstellten. Molas sind rechteckige, kunstvoll gearbeitete Stickereien aus mehreren Stofflagen, die die Frauen in ihre Blusen einnaehen und in der heutigen Kultur der Kunas die Funktion der Koerperbemalungen uebernehmen. Ist eine Bluse abgetragen, wird eine neue Mola gestickt und die alte Bluse verkauft. Eine wichtige Einnahmequelle, die die Frauen beitragen. Ich habe zwei Blusen in der Hand, die Stickereien –Vorder- und Rueckenteil- sind wunderschoen, der Rest einfach nur abscheulich. Wie kommt man auf die Idee, solche geschmackvollen Kunstwerke  mit diesen bluemchengemusterten Stoffen  zu kombinieren? Wir haben noch keine so richtige Verwendung fuer Molas, aber es sind kunstvolle und vor allem authentische Andenken an die San Blas Inseln und so kaufen wir den Kindern die beiden Blusen fuer 30 USD ab.

18. Januar – Bevor wir weiter ziehen, wollen wir uns das Dorf Achutupu auch aus der Naehe ansehen. Es treiben schon ab und zu Plastiktueten und Papier an uns vorbei – und wie zu erwarten ist, liegt auch auf der Insel ziemlich viel Verpackungsmuell herum. Die Segnungen der modernen Zivilisation in der Kuna Yala – Welt, ein Problem, das nur wir Besucher wahrnehmen? Die Aborte sind praktischer Weise direkt ueber dem Wasser aufgestellt. Es gibt eine Schule mit zwei Klassenraeumen in einem gemauerten Haus, einen Kindergarten (!), eine Krankenstation, einen Laden, ein Fussball- und Basketballfeld. Die Huetten sind auch hier einfachster Bauart und umzaeunt, ab und zu guckt ein Kind neugierig zu uns heraus. Willem verteilt Bonbons. Ansonsten begegnet man uns eher gleichgueltig, wir koennen uns in Ruhe umsehen und Fotos machen. Als eine Alte laechelnd an uns vorbei kommt, frage ich, ob ich sie fotografieren darf. Sie posiert – und will anschliessend einen Dollar dafuer. Noch nie haben wir fuer ein Foto bezahlt, ein Foto waere dann nicht mehr dasselbe. Als ich ihr klar mache, dass ich kein Geld bei mir habe (was auch stimmt), geht sie unbeeindruckt weiter. Junge Maedchen sind westlich gekleidet, die Frauen traditionell mit Wickelrock und Mola, dazu die bunten Perlenschnuere um Arme und Beine. Manche Frauen haben nur einen BH statt einer Bluse an, das sieht fremd aus. Maenner sehen wir nicht, sie sind beim Fischfang oder zur Ernte auf den Bananen- und Kokosfeldern am Festland.

Aridup, eine malerische, unbewohnte Inselgruppe, liegt auf unserem Weg weiter nordwestlich. Wir navigieren anhand der Waypoints im Panama Cruising Guide von Eric Bauhaus – ein Segler, der die Inseln wie seine Westentasche kennt und uns so durch die zahlreichen Untiefen lotst.  Es sind zuverlaessige Angaben - die nur nicht mit unseren Seekarten ueberein stimmen. Nach unserer Erfahrung bei der Isla Grande bleiben wir besonders aufmerksam.  Wie in einem Halbmond sind wir auf unserem Ankerplatz von Riffen umgeben – die Wellen finden trotzdem ihren Weg und lassen uns „rollen“. Seit Cartagena sind wir gerade mal einer Handvoll Segler begegnet, auch hier sind wir wieder allein.

Es ist dunkel, unsere Fischabfaelle gehen ueber Bord. Ploetzlich leuchten gruene, fluoreszierende Flecken aus dem Wasser auf, schwimmen einen Moment an der Oberflaeche und loesen sich dann wie in einem Nebel auf. Immer mehr kommen dazu, es ist unheimlich ... und genauso schnell ist der Spuk wieder vorbei. Quallen? Fische? Selbstleuchtende Kleinstorganismen wie das Plankton, das bei Reibung durch die Wasserbewegung zu leuchten beginnt? Ich habe diese gruene Nebel-Lichter noch nie zuvor gesehen. Aber was weiss ich denn auch schon vom Meer!?

Wir kommen nun in den besser besuchten, zentralen Bereich der San Blas Inseln. Bei der Isla Tigre teilen wir uns den Ankerplatz mit einer franzoesischen Yacht. Ein „ulu“ kommt mit drei  Maennern, mit lautem „Ola“ machen sie auf sich aufmerksam. Willem schlaeft gerade und ich bin mit den Seekarten beschaeftigt – wenn wir nicht rausgucken, dachte ich, kommen sie ein andernmal wieder. Weit gefehlt. Als ich ihnen im leicht veraergerten Ton erklaere, dass wir sehr muede sind, ziehen sie wie gepruegelte Hunde den Kopf zwischen die Schultern und paddeln eiligst davon. Jetzt tun sie mir wieder leid... Wir liegen ruhig und koennen in dieser Nacht gut schlafen.

Die Inseln Nargana und Corazon de Jesus am Rio Diablo sind durch eine Bruecke miteinander verbunden. Diese Kommunen haben entschieden, die Kuna-Traditionen nicht weiter zu fuehren. Was bedeutet das? Wir sehen Frauen in ihrer traditionellen Kleidung. Die Aborte sind wie gehabt ueber dem Wasser. Die Huetten sind in einem ebenso verwahrlosten Zustand wie in den anderen Doerfern auf den Inseln, die wir besucht haben. Dabei sieht es schlimmer aus, wenn ein gemauertes Gebaeude mit grossen Plastikplanen geflickt wird als eine verfallene Huette aus Palmenstroh. Fuer den Erhalt wird wenig getan. Es gibt volle Muelltonnen an der „Strasse“ (ein breiter Sandweg), trotzdem liegt auch hier an den Ufern mehr als genug Plastikmuell herum. Wir sehen aber auch Satellitenschuesseln und Fernseher laufen. In der Schule soll es Internet geben – Pech fuer uns, dass gerade Schulferien sind. Es gibt kleine Geschaefte, wo wir ueberreife Ananas, Kohl, Mohrrueben und Brot kaufen koennen.  Der Laden wird Video-ueberwacht! Etwa 15 Yachten ankern hier, vielleicht wegen des Luxus einer bescheidenen  Versorgung oder um Chartergaeste an Bord zu nehmen, die mit einem Kleinflugzeug auf der Nachbarinsel landen.

21. Januar – Coco Bandero Cays,eine Gruppe  unbewohnter Kokosinseln mit weissen Straenden. Hier soll laut Pilot der schoenste Ankerplatz der San Blas Inseln sein – absolut zu recht! Eine Bilderbuchlandschaft mit kristallklarem Wasser. Wir ankern zwischen den Korallenbaenken, die zum Schnorcheln einladen. Eine  Brise aus Nord sorgt fuer Erfrischung. Zwei weitere Yachten ankern hier, im Laufe des Tages werden es mehr. Drei Fischer sind mit ihren Harpunen an den Riffen auf der Jagd. Die Brandung am Barrierreef ist ein staendiges Grollen, sonst ist es absolut still, nur ab und zu taucht ein Pelikan kopfueber  planschend ins Wasser. Es ist einer der schoensten Ankerplaetze auf unserer Reise!

Unser Dinghy geht ins Wasser, wir geniessen die Postkartenidylle dieser Inseln. Zurueck auf Meerlust hoere ich kurz darauf „Cola, Cerveca“ und denke, okay, da kommt mal wieder jemand um Getraenke fragen... aber nein, wir haben einen Indianer vor uns, der verkaufen will! Der erste geschaeftstuechtige Haendler in Kuna Yala! Seine Getraenke kaufen wir ihm nicht ab, aber die zwei „cangrejos“ (Krebse) schon. Mit Rohrzangen ruecken wir den Delikatessen zuleibe – absolut lecker!

Zwischen unseren Inseln wird es „voll“. Teilnehmer der ARC-Round the World 2014/15 ankern ebenfalls hier. Am 10.Januar in St. Lucia gestartet, haben sie auf ihrem Weg hierher eigentlich schon die schoensten Plaetze wie in Tobago, Venezuela und Kolumbien verpasst. In 15 Monaten sind sie „round the world“ – aber was werden sie in dieser Zeit wirklich von der Welt gesehen haben?

Die Holandes Cays sind die am meisten noerdlich gelegenen San Blas Inseln. Dass es hier schoen ist, wissen auch andere Segler, aber die Yachten verteilen sich grosszuegig auf die vielen Ankerplaetze, die diese Inselgruppe zu bieten hat. Nur ein paar Fischer mit ihren Familien wohnen hier. Wir ankern vor einer Insel ohne Namen in 20 m Tiefe und haben in allen vier Himmelsrichtungen ein fantastisches Panorama. Die Temperaturen sind nach wie vor angenehm „frisch“, was wir dem fuer diese Zeit ungewoehnlichen, staendigen Nordwind zwischen 15 und 20 kn zu verdanken haben. Ein Regenschauer in der Nacht spuelt  das Salz vom Deck, das sich in den letzten Wochen auf Meerlust festgesetzt hat. Eine gute Gelegenheit, um auch mal wieder Fenster und Edelstahl zu putzen.

Wir verlegen unseren Ankerplatz um 100 m naeher an die Insel heran, die wie auf einem Plateau auf weissen Sandpatches schwebt. Direkt neben und unter uns entdecke ich durch meine Taucherbrille eine „Milchstrasse“ voller Seesterne in rot und gelb. Ploetzlich schiebt sich ein Schatten ueber den Sandboden – elegant gleitet ein ca. 1 m grosser Rochen unter mir entlang. Ich bin so fasziniert, dass ich nicht merke, wie mich die Stroemung abtreibt. Gegen die Wellen kaempfe ich mich zur Schwimmleiter zurueck. Schade, dass Willem nicht dabei war!

Die oestlichen Holandes Cays sind unsere vorletzte Station, bevor wir das Land der Kuna Indianer und die San Blas Inseln verlassen werden. Den beschraenkenden Gesetzen der Kunas ist es zu verdanken, dass  in diesem Teil Panamas die unberuehrte Natur bewahrt wird.Die Entwicklung des Tourismus im Land der Kunas wird vom „Congreso General“, der obersten politischen Instanz, streng überwacht. Fremde dürfen kein Land erwerben, was verhindert, dass ausländische Großinvestoren ganze Inselgruppen mit Hotelanlagen verschandeln. Alle größeren Projekte müssen vom Congreso General genehmigt werden und bis jetzt achtet dieser noch darauf, dass die Umwelt und die Lebenskultur der Kuna Indianer weitgehend erhalten bleiben. Der Regenwald in Kuna Yala gehoert zu den urspruenglichsten und groessten zusammenhaengenden Regenwaldflaechen weltweit. Trotzdem ist das Gleichgewicht der Natur gestoert, bleibt die „heile Welt“ eine Illusion. Der Klimawandel soll auch hier seine Spuren hinterlassen haben, oder wie ist es sonst zu erklaeren, dass die Korallenbaenke in den Holandes Cays kahl und ohne Leben sind?

Das Paradies kommt noch einmal zu uns zurueck – vier Kunas bieten uns ihren Tagesfang zum Kauf an. Ich sehe zwei grosse Pargos, Langusten und Tintenfisch. Fuer 13 USD bekommen wir 4 Lobster – und kochen uns ein Luxus-Dinner.

26. Januar – Chichime Cays. Zusammen mit den oestlichen Lemmon Cays sind sie offensichtlich ein beliebter Wochenend- Touristen-Spot. Wassertaxis fahren hin und her, bringen Badegaeste auf die kleinen Inseln. Auch unser Ankerplatz ist gut besucht, aber wir finden doch noch ein „privates“ Plaetzchen zwischen zwei  Inseln. Durch die aeusseren Riffe geschuetzt kann man hier herrlich schwimmen, ohne mit einem  „Gurkenhals“ den Wellen ausweichen zu muessen. Auf der groesseren Insel stehen drei bewohnte Huetten und –was sonst-natuerlich Kokospalmen. In 20 min haben wir das Eiland umrundet. Die Kunas sind hier sehr  offen und zugaenglich, die Insel erstaunlich sauber. Drei Frauen – drei Generationen – bieten uns aus ihrem „ulu“ heraus ihre Molas zum Kauf an. Farbenfrohe, in aufwendiger Handarbeit gefertigte Kunstwerke liegen auf unserem Deck verteilt, von denen die meisten sicher noch keine Bluse einer Kuna-Frau geschmueckt haben, aber durch ihre froehlichen Farben einfach unwiderstehlich sind ... wir haben Spass dabei, uns ein paar besonders schoene Exemplare auszusuchen und den Preis zu verhandeln. Meist sind die Motive Voegel, Fische, Menschen und Blumen in naiver Form, verbunden mit den hier so typischen grafischen Mustern.

Montag, 27. Januar. Unser letzter Tag bei den Kuna Indianern wird noch ein besonderer Tag. Wir kaufen den Harpunenfischern einen grossen Snapper und 6 Lobster als Vorrat fuer die naechsten Tage ab. Dann bekommen wir Gaeste von der Insel Wichudup. Efrosina verkauft Molas, Vater und Sohn paddeln in perfekter Harmonie den „ulu“. Grimaldo spricht ein wenig Englisch, das er sich selbst mit Hilfe eines Woerterbuches beigebracht hat. Ein paar Wuensche haben sie natuerlich auch mitgebracht – Sonnenbrille, Nagellack, Zeitschriften – mit letzteren koennen wir allerdings nicht dienen, ebenso wenig mit einem neuen Handy. Fotos vom Enkelkind, das gerade zwei Wochen alt geworden ist, moechten sie gern ausgedruckt bekommen. Wir haben unser Schlauchboot gerade an Deck verstaut, um morgen zeitig aufbrechen zu koennen, aber das soll nicht das Problem sein. Efrosina bleibt auf Meerlust, Willem steigt mit seiner Kamera in den wackligen „ulu“ und laesst sich von Vater und Sohn zum Foto-Shooting zur Insel paddeln. Es sieht schon komisch aus, der grosse Kerl in dem kleinen Boot! Ich nutze die Gelegenheit, ein wenig mit der Frau zu plaudern. Dabei erfahre ich, dass sie eigentlich in Carti leben und dass die Familien nicht laenger als jeweils 2 Monate auf der Insel bleiben duerfen. Dann kommen wieder andere Familien. Die Plaetze sind sehr begehrt, obwohl das Leben hier ohne Stromversorgung sehr primitiv ist. Ist es dann der Handel mit den Cruisern? Jeder kauft hier ihre Molas, antwortet sie darauf.Eine traditionelle Mola herzustellen dauert 6 Monate! Leider laesst sie sich nicht fotografieren, verdeckt immer ihr Gesicht. Dabei ist sie eine schoene, stolze Frau mit ihrer Mola-Bluse, dem Wickelrock, den Perlenbaendern, dem typischen gelb-roten Tuch, das locker ueber dem kurzen schwarzen Haar gebunden ist und dem Goldschmuck an Nase und Ohren und sehr fotogen. Unsere Druckerpatronen geben das Letzte fuer die Fotos von der 18-jaehrigen Tochter, ihrem Mann und dem Baby. Nachdem wir noch einen Fussball fuer eine weitere Mola eintauschen, verabschiedet sich Grimaldo mit Handschlag von seinen neuen „amigos“ und paddelt mit seiner Familie davon. Ein schoener Abschied von San Blas und diesen besonderen Menschen.

28. Januar – Auf dem Weg nach Colon machen wir nach 7 Segelstunden Halt bei der Isla Grande. Wir sind zurueck in der Zivilisation, lernen nun den anderen Teil Panamas kennen. Auf der Insel gibt es kleine Hotels und Ferienhaeuser, die offensichtlich schon mal bessere Zeiten gesehen haben muessen. Beim Hostel-Restaurant Ninos Postre gibt es WIFI -  die Pina Colada dagegen hat ihren Namen nicht verdient, schmeckt scheusslich und ist dazu auch noch unverschaemt teuer ...

Portobello, 29. Januar 2014

Von Cartagena nach Panama

1.– 12 . Januar  2014

Wir verleben den letzten Tag des Jahres mit Jacko und Debora von der KWISPEL. Debora kocht - der Ofen, in dem unser Lachs im Gemuesebett in der Folie gart, heizt unter Deck nochmal so richtig ein. Beim Verdauungs-Rundgang durch Cartagena sehen wir, wie die Kolumbianer Silvester feiern. Vor offenen Haustueren sitzt die ganze Familie herausgeputzt versammelt, bei lauter Musik natuerlich. In Getsemani ist es eine angenehme, froehliche Athmosphaere, waehrend in den Strassen der Altstadt lange Tischreihen aufgebaut sind und die Stimmung etwas „angestrengt“ wirkt. Auch hier natuerlich Musik, die sich an Lautstaerke scheinbar immer wieder ueberbieten will. Wir sind kurz vor Mitternacht zurueck auf Meerlust und geniessen ein wunderschoenes Feuerwerksspektakel aus der ersten Reihe, das den Himmel ueber Cartagena in bunte Farben taucht. Die Marinekreuzer begruessen das neue Jahr mit ihren Signalhoernern .

Wir verlassen unseren exklusiven Ankerplatz in der Bucht von Cartagena am Neujahrstag. Das hat beinahe schon Tradition (Gran Canaria, Kapstadt). Innerhalb von 3 Stunden sind wir im Archipel ago de los Islas de Rosario. Bei der Isla Grande wollen wir unseren Anker fallen lassen, als wir gegen 15 Uhr nach einem schoenen Segeltoern dort ankommen. Unsere Charts haben uns in Kolumbien schon manchmal an der Nase herum gefuehrt und so sind wir happy, dass wir den nagelneuen „Nautical Guide Colombia“, von Ole und Fin ins pdf-Format umgeformt, zu Hilfe haben. Die Einfahrt, um hinter das schuetzende Riff zu gelangen, ist mit Waypoints markiert. Schnell wird aber klar, dass diese absolut nicht stimmen koennen  – wir kommen mit dem Schrecken davon.

Die Inselgruppe der Islas de San Bernardo liegt 30 sm weiter suedwestlich. Die drei  Inseln um uns herum koennen unterschiedlicher nicht sein – die groesste Insel Tintipan ist ein Naturparadies, nur wenige grosse, private Anwesen sehen wir. Pelikane, Fregattvoegel, klares Wasser, wie wir es in Kolumbien bisher noch nie erlebt haben. Krabbenfischer sind zeitig mit dem Sonnenaufgang bei der Arbeit. Die Isleta Santa Cruz dagegen ist nur ein winziges Eiland, dicht mit bunten Haeusern auf hoelzernen Plattformen bebaut. Ein Fest fuer die Augen mitten im satten Blau von Himmel und Meer. Hier wohnen Fischer und Hotelangestellte, die ihre Insel selbst aus Muscheln geschaffen haben sollen.  Die Bevoelkerungsdichte ist bei  90 Haeusern und 1247 Einwohnern weltweit Spitze, einige wenige Baeume gibt es. Die zweitgroesste Insel Mucura ist mit Mangroven und Palmen bewachsen. Der Strand wird von Tagestouristen bevoelkert, die von Cartagena mit Schnellbooten hierher gebracht werden. An der Punta Faro gibt eine grosse, sehr gepflegte und exclusive Hotelanlage. Der Hotelmanager Alex laedt uns ein, das Internet duerfen wir gratis benutzen. Leider haelt der Ankergrund nicht so gut und so fahren wir zwischen den Riffen von Tintipan nach Mucura  hin und her, wenn wir den Kontakt zur Aussenwelt brauchen. Heute sind wir auf halber Strecke sogar einer kleinen Gruppe Delfine begegnet.

Es ist ein schoener Platz zum Verweilen. Patrice, der „Chef“ der Hotelanlage, ein Franzose, erzaehlt uns, dass das Hotel nur 50 Zimmer hat, die in der weitlaeufigen Anlage verteilt sind. Gerade sind zwei deutsche Paare, Spanier und Amerikaner da, etwa 60 % der Gaeste sind in der Regel kolumbianische Touristen. Gut betuchte Kolumbianer, nehmen wir an. Er hat ein Herz fuer uns Abenteurer  - und fuer seine Umwelt. So tauscht er Schildkroeten, die die Fischer fangen, gemessen in kg gegen Huehner ein – und bewahrt so diese schoenen Tiere vor dem Kochtopf. In einem kleinen natuerlichen Bassin werden die Schildkroeten, auch zur Unterhaltung der Hotelgaeste, gesammelt und wenn genug zusammen sind, bringt er sie aufs offene Meer hinaus. Eine tolle Initiative! Wir bestellen frisches Gemuese bei Alex, dazu bekommen wir  Red Snapper, selbst gebackenes Brot und 60 l Trinkwasser, das hier aus Regenwasser aufbereitet wird. Es schmeckt viel besser als unser Wasser aus dem Supermarkt. Die Gastfreundschaft ist wirklich umwerfend!

10. Januar – Die Isla Fuerte, weitere 30 sm suedwestlich, ist ein Ort, den kein Kolumbien-Cruiser verpassen sollte, auch wenn der Ankerplatz vor dem Pueblo Limon sehr rollig werden kann. Keine Autos oder Strassen, schwere Sachen werden per Schubkarre oder Esel transportiert, Kinder spielen auf dem Weg. Einige private Anwesen an der Nordostkueste gibt es, zwei Low-Budget-Hostels, ein Dorf mit Schule, Kirche und einer Heiligenfigur am Strand. Dazu  Huehner, Hunde, ein Schwein, der „Tienda“ von Viviana, wo man ein Kabel durchs Gitter gereicht bekommt, um an dem einzigen oeffentlichen Internetanschluss teilzuhaben, waehrend die Dorfbewohner ihre Zutaten fuer das Mittagessen einkaufen – eine Mohrruebe, eine Zwiebel, zwei Kartoffeln. Das nimmt Zeit in Anspruch, aber die hat man hier. Fuer die Kinder sind wir eine Attraktion – neugierig kommen sie auf uns zu und quasseln drauflos. Wir verstehen nichts davon, aber das macht nichts. Unser  Fussball kommt gut an, sie fahren ein Stueck mit unserem Dinghy mit und springen froehlich zurueck ins Wasser. Die Jungs sind mutiger, die kleinen  Maedchen halten sich zurueck.  Nach zwei Tagen sind wir im Dorf bekannt.  Ein kolumbianisches Paerchen spricht uns interessiert an, sie haben auch den Traum von einer Weltreise – was wird wohl daraus werden? Am  Abend kommen 6 junge Leute mit dem Boot zu uns, sie bringen „Musica“. Wir sorgen fuer Getraenke, sie machen es sich auf Meerlust bequem und beginnen zu singen und zu trommeln. Der Bandleader, mit 49 Jahren der aelteste der Truppe, singt nicht gerade schoen, aber die Musik hat Rhythmus und er hat sie immerhin selbst komponiert. Er singt von der Geschichte der Insel, wir „Gringos“ kommen dabei verstaendlicher Weise nicht so gut  weg.  Willem fuehlt sich zwischen den beiden bildhuebschen jungen Maedchen sichtlich wohl! Ich habe es schon erwartet – und die Frage nach einer Spende kommt auch prompt. Fuer neue Musikinstrumente, wie ein Akkordeon. Ich will es gern glauben, habe aber eine bessere Idee – unsere Mundharmonika, fuer romantische Abende an Bord gedacht, die aber nie zum Einsatz gekommen ist, wechselt ihren Besitzer. Sie sind ehrlich geruehrt, dankbar – und wir bekommen noch eine Zugabe. Winkend fahren sie nach etwa einer Stunde wieder ans Ufer zurueck. Eine schoene Ueberraschung auf unserem letzten Kolumbien-Ankerstopp.

11. Januar – Unsere Musikanten zeigen uns die Insel. Sehr besonders ist der „Laufende Baum“ (Arbol que Camino) – ein 16 m hoher Ficus, der seine Luftwurzeln mit den Aesten so verwebt, dass die Wurzeln wiederum Staemme werden und wie Saeulen  die weitausladenden Aeste stuetzen. Ein einziger Baum auf 1000 qm Flaeche, der immer weiter „laeuft“. Wir geben unsere letzten kolumbianischen Pesos fuer Internet und ein gemeinsames Bier bei Viviana aus und verabschieden uns. „Porque?“ fragt Viviana – ja, warum eigentlich?

Puerto de Limon / Isla Fuerte, 12. Januar 2014

Kolumbien.2 – Von Santa Marta bis Cartagena

10. bis 31. Dezember 2013

Wir sind in Santa Marta und inzwischen auch offiziell in Kolumbien eingereist. Meerlust musste „provisorisch importiert“ werden – wir kennen das von keinem anderen Land, das wir bisher bereist haben. Aber zum Glueck haben wir mit alledem nichts zu tun, denn wir haben ja Dino, unseren Agenten, der das fuer uns regelt.

Dino hat uns auch John vermittelt, einen Taxifahrer, der uns –natuerlich zu einem „special price“- nach Minca bringt. Minca ist ein unscheinbares Bergdorf in der Sierra Nevada de Santa Marta, umgeben von dichtem tropischen Regenwald. Bis 2011 haben sich hier noch die FARC und die Paramilitaers bekaempft. Johns Aufgaben neben unserem Transport sind uns nicht ganz klar, er spricht nicht viel und schon gar kein Englisch. Aber nach einstuendiger Fahrt ueber holprige Pisten stapft er mit uns durch den Dschungel. Als er am Wegrand nach der Richtung fragt, werden wir schon etwas stutzig, aber als er auch noch Fotos macht, wird klar, dass er -wie wir- zum ersten mal hier in der Umgebung von Minca ist. Prompt verlaufen wir uns und schnaufen den Berg, den wir muehsam erklommen haben, wieder runter. Wir finden schliesslich doch noch unser Ziel, den Pozo Azul, ein natuerliches Wasserbecken unterhalb eines kleinen Wasserfalls, wo auch heute noch Kogi-Indianer rituelle Reinigungszeremonien vornehmen sollen. Das Wasser ist klar, kuehl und frisch, es schmeckt herrlich. Kein Vergleich mit dem Trinkwasser in Plastiksaecken, das wir an Bord haben. Dann uebernehmen wir die Fuehrung und John folgt uns auch bereitwillig zum ausgewiesenen „Faunal“ den naechsten Berg wieder hinauf. Faunal entpuppt sich als eine bezaubernde kleine Finca, betrieben von David und seinem Bruder - zwei kolumbianischen Lebenskuenstlern aus Bogota, die ihren Traum leben. Tiere beobachten, Trails anlegen und fuer Naturfreunde zugaenglich machen, das ist ihre Motivation, weshalb sie sich vor eineinhalb Jahren hier niedergelassen haben. Wir probieren den selbst geroesteten Kaffee, der hier wild waechst, verschnaufen und beobachten bunte Voegel und Kolibris, die von Bananen und Papaya angelockt werden. Ein kleines Paradies! Der wilde 15-min-Trail stellt nochmal unsere Kondition auf die Probe, dann haben wir fuer heute genug gewandert und lassen uns von John, der uebrigens trotz seiner Jugend genauso k.o. ist wie wir, nach einem ausgiebigen Lunch zurueck nach Santa Marta fahren.

Samstag, 14. Dezember 2013 – Es wird nicht gebaggert, gerammt und gestemmt – wir haben gute Chancen, heute mal nicht mit einer Staubschicht von der Marina-Baustelle ueberzogen zu werden. Es gibt einiges zu organisieren. Der Stuhl vom Navigationsplatz wird mit neuem Bezug geliefert – puenktlich und wie neu, fuer wenig Geld. Zwei Jungs kommen vorbei, um unseren Freezer zu reparieren, lassen sich das Bier schmecken und sind singend und schnatternd an der Arbeit. Dass Willem zur gleichen Zeit am Skypen ist, stoert sie nicht weiter - Willem kriecht fast in seinen Computer. Auf dem Marina-Gelaende wird derweil eine Buehne aufgebaut - bekommen wir heute auch noch kolumbianische Live-Musik direkt bis an den Steg geliefert?

Die Musik beginnt um 21 Uhr und ist laut, die Begeisterung im Publikum eher verhalten. Die Frauen flanieren im Stretch-Mini, die Maenner in Jeans und T-Shirt. Die zahlreichen weissen Plastikstuehle sind nur zur Haelfte besetzt. Einige Wenige im VIP-Bereich tanzen, waehrend sich ein Michael Buble Verschnitt mit zwei hueftschwingenden Hupfdolen a’ la Shakira und Orchesterbegleitung auf der Buehne um Stimmung bemuehen. Der Sommerhit 2013 darf natuerlich auch nicht fehlen. Gegen 2 Uhr ist der Spuk vorbei – und wir koennen in Ruhe schlafen.

Dino wird fast zum taeglichen Gast auf Meerlust. Er organisiert viel fuer uns, heute brachte er sogar  Mogollas (suesse Hefebroetchen) zum Kaffee mit. Wir plaudern ueber Santa Marta, Bananen und Drogen. Von Santa Marta haben wir bis auf die weihnachtlich geschmueckte Strandpromenade und die Hauptstrasse zum EXITO, dem naechstgelegenen Supermarkt, noch nicht viel gesehen. Das muss sich noch aendern.

Dienstag, 17. Dezember 2013 – Ausflug nach Taganga, einem Bergdorf an der Kueste, 15 min Fahrt mit dem Taxi entfernt. Dieser Taxifahrer ist sehr mitteilsam, wir lachen viel zusammen – das gleicht aus, was wir nicht verstehen. Taganga steht fuer den Versuch Kolumbiens, den Tourismus anzukurbeln. Die Lage in den Bergen ist idyllisch, der Strand wird von bunten Fischerbooten dominiert, an der Promenade reihen sich Restaurants und Souvenierstaende aneinander. Zum Baden faehrt man mit dem Boot zur benachbarten Bucht, aber wir bevorzugen einen Bummel durch den Ort. Von der Strandpromenade aus fuehren unbefestigte Wege ins aermlich anmutende Dorf, alles andere als einladend wirkend. Ein paar Jesus-Typen haengen hier rum – Aussteiger? Hippies? - ich weiss es nicht. Auch hoeren wir wieder, wie schon in Santa Marta, den gut gemeinten Rat, auf die Kamera acht zu geben. Dabei fuehlen wir uns angesichts der patroillierenden Polizisten ueberhaupt nicht unwohl - fuenf Jahre Suedafrika haben unser Sicherheitsempfinden doch gepraegt. Im Bitacora, einer Empfehlung von Diana aus dem Marinaoffice, essen wir fantastisch Langusten und gegrillten Fisch fuer einen Spottpreis, dazu eine reizende Bedienung. Das waere fast ein Grund, hier nochmal herzukommen.

Liebe Karin und Familie,
es sind manchmal seltsame Momente, die uns dazu fuehren, an liebe Menschen zurueck zu denken ...
In meinem Fall ist es ein Glas mit Pflaumenmarmelade aus unserer Bordverpflegung. Ich sehe euch noch damit im Royal Cape Yachtclub ankommen und habe sogleich schoene Erinnerungen an das gemuetliche "Braaien" mit euch bei deiner Schwiegermutter in Kapstadt und die alte Schildkroete im Garten!
Ja, die Marmelade hat inzwischen mit uns den Atlantik ueberquert, ist die brasilianische Kueste und die Kleinen Antillen rauf und runter gesegelt, hat Kuba umrundet und ist nun in Kolumbien, wo wir ihr den Garaus machen. Lecker, lecker, lecker!!!
Wir wuenschen euch ein besinnliches Weihnachtsfest,
die Meerlustler Willem und Heike

(Gesendet an unsere Hausaerztin in Pretoria am 18. Dez. 2013, Kommentar nicht noetig.)

Santa Marta, Hauptstadt der Provinz Magdalena, hat 420.000 Einwohner. Das Zentrum ist ueberschaubar. Es wird dominiert durch die Strandpromenade, die weisse Katedrale sowie viele kleine und grosse geschaeftige Strassenzuege, die schachbrettartig angeordnet sind. Ueberall Menschen, Musik und lautes Hupen, das den Verkehrslaerm muehelos uebertoent. Die Menschen sind relaxt statt gehetzt, viele posieren spontan, wenn sie Willems Kamera sehen. Der Mercado Pueblo in der Calle 13, der an der Ferrocaril beginnt und auf der Strasse stattfindet, ist ein besonderes Erlebnis. Haendler bieten hier Obst, Gemuese und Fisch feil. Vom Fisch nehmen wir Abstand – es sind gut 32 grd., ich sehe kein Eis und die Luft ist voller Staub, aber Mangos, Avocados, Lauchzwiebeln und Koriander nehmen wir fuer das Abendessen mit. Wir trinken gekuehlten Saft der Guanabana, milchig weiss, sehr suess und verdammt lecker. Dazu soll er auch noch fuer die Manneskraft gut sein, wie uns versichert wird. Das loest zwar bei den anderen Haendlern ringsum Gelaechter aus, aber wer weiss, ob nicht doch etwas dran ist???

Seit unserer Ankunft ist Willem mit der Bestellung der neuen Gearbox fuer den Autopiloten beschaeftigt. Es hat viele E-Mails, einige Nerven und letztlich auch noch 33 % an Einfuhrsteuern gekostet – letztlich ist das Paket aus England mit Express-DHL innerhalb von 4 Tagen in Kolumbien angekommen und, soweit wir das an einem Steg festgebunden beurteilen koennen, er laeuft wieder!

Eine Marina hat ihre Annehmlichkeiten – man ist direkt an eine Stadt und somit an die Versorgung mit frischen Lebensmitteln angebunden, das Schiff wird sicher bewacht, es gibt Internet, Strom und Wasser. Unser Bedarf an einer Marina ist allerdings auch fast schon wieder gedeckt. Die Baustelle und der kommerzielle Hafen wehen Laerm und Staub zu uns herueber. Jeden zweiten Tag spritze ich das Deck sauber. Unsere Sauerstoff verwoehnten Lungen protestieren. Der Wind, der hier ploetzlich und sehr kraeftig bis zu 40 kn weht, drueckt uns vom Steg weg und laesst die Seile „knatschen“. Einer unserer Festmacher ist sogar gebrochen. Das ist noch nie passiert, aber gluecklich hat Willem unsere Meerlust mehrfach gesichert, wir sind wie in einem Spinnennetz gefangen. Meist bekommt man auch schnell Kontakt zu Mitseglern. Hier halten sich die Kontakte in Grenzen, denn es gibt kaum weitere Cruiser. Die Boote um uns herum sind grosse Motoryachten, die meisten werden am Wochenende gechartert und kommen mit ihrer froehlichen Fracht nach dem Sonnenuntergang zurueck. Dann droehnt von jeder Seite eine andere Musik herueber.

Samstag, 21. Dezember 2013 – Die ersten Weihnachts- und Neujahrsgruesse treffen per E-Mail ein – von Seglerbekanntschaften, Arbeitskollegen, Freunden. Wir bevorraten uns fuer die naechsten Wochen im EXITO beim Shopping Centre Buena Vista. Mit dem Taxi, das innerhalb der Stadt anscheinend immer 5000 pstas. (ca. 2 Euro) kostet, ist es 10 min zu fahren. Dabei sieht man etwas von der Stadt und kommt mit den Fahrern ins „Gespraech“, die sich grosse Muehe geben, damit wir sie verstehen. Die „Juegos de Frutos“ in der Cra. 22 entdecken wir erst, nachdem wir schon fast 2 Wochen hier sind, hier kann man verschiedene Sorten frischen Fruchtsaft trinken. Wir probieren –wie immer- alles durch und lassen uns auch nicht von solchen Namen Tomates de Arbol, Zapote, Mora oder Lulo abschrecken. Bei Google schaue ich mir spaeter die Fruechte dazu an.

Aber so richtig wach wird die Stadt eigentlich erst am Abend. Die Strassen und Gruenstreifen sind grosszuegig mit bunter Weihnachtsdekoration geschmueckt – Lichterpalmen, Fische, Rochen in allen moeglichen Farben. Fliegende Haendler verkaufen Fleisch-Gemuese-Spiesse, geschaelte Mangos, Getraenke, geflochtene Armbaender und Ketten. Familien flanieren mit ihren Kindern, dazwischen Schachspieler auf einem Maeuerchen sitzend. Und natuerlich Musik, Musik, Musik ... Salsaklaenge live oder aus der Konserve, Hauptsache laut! Santa Marta ist authentisches Kolumbien mit dem fuer Suedamerika so typischen Mix aus Lebensfreude, Selbstbewusstsein und unaufdringlicher Aufmerksamkeit gegenueber Fremden. Wir fuehlen uns wohl hier.

Die KWISPEL, Jacko und Debora, treffen ein. Wir koennen ein paar Tipps weitergeben, die die beiden symphatischen Belgier gern annehmen.

23. – 25.12.2013 - Cartagena de Indias, die Perle der Karibik, ist ein Musterbeispiel spanischer Kolonialarchitektur. Der grosse Naturhafen, die strategische Lage und ein Mitte des 17. Jahrhundert von Sklavenhand geschaffener Verbindungskanal zum Rio Magdalena beguenstigte die rasante Entwicklung der Inselstadt. Hier wurden das erbeutete Gold, Silber und die Edelsteine der Indianer gelagert, fast alle afrikanische Sklaven betraten in Cartagena zum ersten mal suedamerikanischen Boden. Seit 1984 als UNESCO Weltkulturerbe deklariert, praesentiert sich das Zentrum heute seinen Besuchern liebevoll restauriert in kraeftigen Farben. Edelboutiquen werben um Kundschaft, Hotels, Cafes, Museen, Souvenierverkaeufer saeumen die zahlreichen Plaetze und engen Gassen, die von Touristen bevoelkert werden. Eine Festungsmauer umschliesst die Altstadt. An der Perepherie befindet sich die sogenannte aussere Stadt der einfachen Handwerker, bis schliesslich am Bocagrande, einer in das karibische Meer ersteckenden Halbinsel, moderne Hochhaeuser und Hotels das Gesamtbild Cartagenas abrunden.

Ein Kleinbus bringt uns auf einer gut ausgebauten Schnellstrasse an der Kueste entlang in 4 Stunden von Santa Marta an unser Ziel. Wir fahren durch gruene Landschaften, bei Baranquilla sind die Behausungen am Stadtrand sehr aermlich, es liegt viel Plastkmuell herum. Das Casa Mary befindet sich im Stadtteil Getsemani, dem Handwerkerviertel, wo sich noch das wirkliche Leben Cartagenas abspielt. Die Gassen, blumenumrankten Balkone auf Holzbalken und kleine Innenhoefe verspruehen einen zeitlosen Charme. Selbsternannte Kuenstler haben sich mit bunten Bildern an Mauern verewigt. In unserem B&B fruehstuecken wir auf der Dachterrasse und haben einen schoenen Rundblick auf die Dachlandschaft und Hinterhoefe. Viel ist hier noch zu tun! Wir treffen uns mit Frank und Ina aus Kanada, ein Jugendfreund von Willem. Die Maenner haben sich seit 40 Jahren nicht gesehen. Die Chemie stimmt auf Anhieb, wir haben keine Bedenken, die kommende Woche gemeinsam auf Meerlust zu verbringen. Da auch in Kolumbien Feiertag ist, ist die Altstadt wie ausgestorben. Die Restaurants sind fuer uns geschlossen, alles ist fuer Weihnachtsfeiern reserviert. Ploetzlich werden wir doch noch in ein kleines Restaurant gebeten. Unser Weihnachtsmenue wird schliesslich „Corrientes“, das alltaegliche kolumbianische Essen aus Suppe mit ganzen Kartoffeln, Reis, Spaghetti, Huhn und Beef. Wir zahlen einen laecherlichen Preis von 42.000 pesos (17 Euro) einschliesslich 4 Bier und satt geworden sind wir auch.

Zurueck In Santa Marta bereiten wir uns auf die Abreise vor. Obst und Gemuese auf dem Markt einkaufen, Meerlust aus ihrem Gewirr von Seilen befreien, volltanken. Am Nachmittag legen wir gemeinsam mit der KWISPEL ab. Bereits eine Stunde spaeter erreichen wir Rodadero, unseren Ankerplatz fuer eine Nacht. Der Strand ist voll, Tretboote und Jetskies fahren vorbei. Discomusik bis in den fruehen Morgen.

27. Dezember – Es heisst zeitig aufstehen, denn vor uns liegen 60 sm. Wir queren das Delta des Rio Magdalena, der Kolumbien vom Sueden bis in den aeussersten Norden durchfliest. Ca. 60 % aller Einwohner des Landes leben an seinen Ufern. Das Wasser ist braun und stinkt auch noch weit mehr als 10 sm von der Muendung entfernt. Jacko und Debora, die den Weg dichter an der Kueste gewaehlt haben, erzaehlen von toten Tieren, die im Flusswasser treiben. Schnell weg hier!

Punta Hermosa wird unser Zwischenstopp auf unserem Weg nach Cartagena. Es ist eine offene, flache Bucht. Der staendige Wind macht sie zum Kitesurfer Paradies. Uns beschert der Wind angenehme Temperaturen. Wieder liegt ein langerTagestoern vor uns und am 29. Dezember fahren wir in die Bucht von Cartagena de Indios ein.

Es ist fuer uns ein voellig anderes Erleben als die Ankunft mit dem Auto. Die Hafeneinfahrt fuer „small vessels“ ist zum Glueck gut markiert und nur 3 m tief, dahinter erstreckt sich die weite Bucht. Eine grosse Madonnenstatue mit Kind heisst die Seefahrer willkommen, aehnlich der Freiheitsstatue in New York. Die Apartmenthochhaeuser bestimmen die Skyline, die Kuppeln der Altstadt, die die Festungsmauer ueberragen, verschwinden fast im Haeusermeer. Wir ankern beim Club Nautico, die Altstadt gut im Blick. Motoryachten flitzen in hoher Geschwindigkeit vorbei, Schnellboote bringen Touristen an die Badestraende. Links von uns die kolumbianische Marine mit 7 grauen Kreutzern und einem U-Boot. Es gibt immer etwas zu sehen.

31. Dezember 2013 – Der letzte Tag des Jahres. Ina und Frank reisen zurueck nach Ontario, minus 20 grd., Schnee und Eis erwarten sie dort. Sie haben das Segeln sehr genossen und wir hatten eine Abwasch-freie, gesellige Woche. Es ist sehr heiss, schnell sind wir durchgeschwitzt. Im JUMBO fuellen wir unsere Vorraete auf und lassen uns mit dem Taxi zurueck zur Marina bringen. Eine alte Frau fragt uns nach etwas zu Essen – und wir stehen da mit unseren vollen Einkaufstaschen. Willem kramt einige Muenzen zusammen. Waeren wir nicht so gross, haette sie uns vor Dankbarkeit glatt umarmt. So steht sie mit weit ausgebreiteten Armen da, wuenscht uns „Feliz Ano Nuevo“ und Gottes Segen bekommen wir auch noch. Wenn das kein schoener Abschluss eines Jahres ist! Debora kocht heute fuer uns, es ist also nicht viel zu tun. Wir raeumen im Boot auf und goennen uns eine Siesta. Zuhause ist das Jahr schon 6 Stunden aelter. Zu Mitternacht wollen wir zurueck auf Meerlust sein, denn es muss von unserem Ankerplatz ein ganz besonderes Spektakel sein, das Feuerwerk rundum zu erleben!

Cartagena de Indios, 31. Dezember 2013

Zondag 24 november verlaten we het Spaanse water, we waren er na een korte onderbreking naar klein Curaçao, 3 weken. Curaçao met de auto was weer interessant, de omgeving rond de westpunt is mooi, we gebruikte de auto ook om boodschappen te doen, het aanbod wat we hier hebben zullen we een tijd moeten ontberen denken we. De Zwerver laten we na 7 weken samen optrekken in het Spaanse water achter, ze zwaaien ons uit en roepen naar elkaar misschien Cuba? Cuba is de volgende mogelijkheid dat we elkaar weer op de wereld treffen, daarna is het over dan scheiden onze wegen zich in totaal andere richtingen.We hebben elkaar nu 6 x vanaf Richardbay zuid Afrika getroffen. Harry en Ellen van de Zwerver kunnen volgens mij na ruim 11 jaar zeilen geen 'normaal' leven meer leiden. Mag de vrije wil ter discussie staan dan is op zijn minst de (vrije) keuze nog iets eigens aan de mens, maar wat is het verschil tussen vrije wil en (vrije) keuze? Worden onze keuzes niet gemaakt door bepaalde omstandigheden die geen andere keuze toe staan dan die we maken? Ik heb misschien wel de illusie dat ik elke keer weer kan kiezen en dat die keuzes vrij zijn, het is wel een luxe die illusie te hebben! Via nog een tussen stop in Santa Krus (Curaçao) zetten we 25 november koers naar Bahia Honda in Colombia, 166 mijl hebben we voor de boeg en nog voor dat we ter hoogte van Aruba zijn begeeft onze stuurautomaat het! Toch nemen we de beslissing om verder te zeilen nu hebben we goede wind en in deze hoek moet je toch oppassen dat je niet te veel wind over je heen krijgt, het wordt een zware nacht 2 uur sturen met de hand zijn we niet meer gewend, je hoort het zo vaak van andere zeilers die dit mee maken hoe verwend we intussen zijn maar ook onderbemand, er is geen speelruimte meer om iets ander te doen, de trip met Ivo van de Azoren naar zuid Engeland 10 etmalen was ook zo'n situatie waar de autopilot het na één etmaal begaf en we 10 etmalen voor de boeg hadden toen liepen we een wacht systeem van 3 uur op 3 uur af maar toen was ik nog jong en kende ik mijn fysieke grenzen niet nu is het anders, en is 2 uur op 2 uur af al zeer vermoeiend. De grote zoektocht naar de oorzaak van waarom de autopilot het even doet en dan zichzelf uit schakeld met code 103, zo vriendelijk is hij nog voor ons om ons mede te delen waarom hij het niet meer doet! Is in volle gang, maar met logica lukt het ons niet een sluitend verhaal te maken. Één oorzaak kan zijn speling op de overbrengingen, het stuurwiel heeft wat speling, die heb ik gedemonteerd en er 2 ringen tussen uit gehaald dat lijkt een beetje te helpen maar is niet echt het probleem, het lijkt wel of de motor te weinig vermogen heeft. Annehei legt een verband met het onderhoud van de hoofdmotor in Curacao en het uitvallen van de pilot? De pilot is op een onmogelijk plek gemonteerd de bedrading met kroonsteentjes verbonden het zou kunnen dat daar met de dieselfilters wisselen dieselolie op de bedrading gekomen is? Maar leidt dat dan tot minder stroom? Ik weet het niet? In Bahia Honda een immense baai, lagen we alleen, eerst midden in de baai maar door de flinke wind leek het er op dat we open zee ankerde, dichter bij de kust was het een stuk rustiger waardoor we weer normaal ons konden bewegen op het schip. Bahia Honda zier er uit, wanneer mensen de natuur hun gang laten gaan, puur, ruig en verlaten, we zijn in Colombia, het echte gevoel er te zijn is er nog niet. Op het eind van de middag komt een boot met 4 vissers lanszij even schrik ik maar dat is niet nodig ze zijn zeer vriendelijk en nadat we ze bier gegeven hebben geven ze ons een prachtige Yurel de lekkerste vis die we kennen in de Caribbean, we hebben er ooit een zelf gevangen in Cuba, We zeilen de volgende dag door naar Cabo de la Vella zo'n 30 mijl verderop hier is het heuvelachtiger en zijn er sporen van civilisatie te zien, als twee vissers in een uitgeholde boomstam langs komen realiseren we ons dat die civilisatie nog zeer primitief is, de vissers waar bij beide verschillende voor tanden ontbreken vragen ons om chocolade ze zijn blij met een reep en paddelen vrolijk verder, de chocolade is niet goed voor de resterende tanden!? Van Cabo de la Vella gaat onze trip verder naar Bahia Cinto 120 mijl, even lijkt het erop dat onze stuurautomaat het weer doet maar dat was omdat hij nauwelijks iets hoefde te doen. Deze nacht dat we doorzeilen zetten we keukenwekker op een uur en daarna schakelen we de stuurautomaat aan, als die alarm geeft is de volgende aan de beurt, en dat is snel, het waait flink maar niet te hard 20 knopen bakstag wind genereren makkelijk 6 knopen we mogen niet te snel varen anders komen we bij donker aan in Bahia Cinto en daar zijn onze kaarten niet gedetailleerd genoeg voor, ik zet wat minder zeil, we zeilen alleen op de genua. De 3 vislijnen slepen we weer achter ons aan, één keer hebben we beet maar hij bijt niet door, de nieuwe haken die ik in Grenada gekocht hebben bevallen me niet. Om iets na 9 uur op 29 november laten we in een oogverblindend mooie baai ons anker vallen deze keer zijn we niet alleen twee Australische catamarans liggen er ook, volgens onze kaart op 1 meter water dat zal niet kloppen? De volgende dag worden we door een van de Australiërs uitgenodigd bij hun aan boord iets te komen drinken, of we wel onze eigen drank mee willen brengen, ik heb daar niets op tegen maar het is wel even wennen zo'n uitnodiging, gelukkig sluit ik zekerheidshalve de luiken nog bij vertrek want we zijn nog niet op de catamaran of het komt met bakken uit de hemel. De gebruikelijk zaken worden uitgewisseld maar het blijft leuk die liefde voor de zee te delen ergens in de vreemde bij een prachtige coulisse aan landschap. Zondag 1 december we zijn vandaag 7 jaar getrouwd, op naar de volgende zeven!, De Australiërs verlaten de baai we hebben hem nu voor ons alleen, een leuk cadeautje! We ankeren ook hier wat dieper in de baai vlakbij het strand en het dorpje, we gaan straks aan land en maken wat foto's van deze fascinerende wereld. Tijdens de wandeling horen we vanuit de jungle stemmen maar zien niemand, af en toe een kindergeluid, vreemd is het dat de paden keurig aangeharkt zijn, hier zijn mensen regelmatig actief maar we zien ze niet. Het is niet bedreigend, het is eerder vredig! Naar deze plek voert nog geen straat naar de 'boze' wereld En per schip is het tegen de wind en current geen plek die je makkelijk bereikt. Gelukkig zijn er nog zulke plekken en mede doordat er nog geen pilot van Colombia is, kunnen we dit nog op deze wijze ervaren. We willen de autopilot werkend hebben als we verder zeilen en daarom bestaat er een zekere druk om over niet te lange tijd in Santa Marta te zijn, Na de drive unit van de autopilot voor de vijfde keer gedemonteerd te hebben ontdek ik wat er mis is, in de gearbox die uit plastic tandwielen bestaat is de onderste schijf die de krachten overdraagt aan het stuursysteem gebarsten en de ribbels die moeten passen in de stalen as van de drive unit zijn nagenoeg weg. Het heeft zo lang geduurd omdat wanneer ik hem gedemonteerd aansloot op de accu alles perfect werkte! Toch besluiten we om nog twee van de in totaal vijf baaien die aan elkaar zijn geregen te bezoeken, hier heten ze niet meer Bahia maar Ensenada, de Ensenada Gairaca is iets bevolkter een oude man verteld over de vrouw die hier een restaurant heeft, dat zij naar Santa Marta is omdat ze problemen heeft met haar ogen, bijna alle huizen staan leeg, een bizarre ervaring in een prachtige baai trekken de mensen weg, zij hebben andere prioriteiten de visstand is enorm afgenomen er is nauwelijks bestaansrecht hier meer. En toch blijft het zoals ik naar de situatie kijk vreemd een prachtige omgeving, een prachtig uitzicht, zuivere lucht, is hier waardeloos mensen trekken naar de stad waar de lucht niet schoon is en waar geen uitzicht is, om te overleven. Over niet al te lange tijd zullen deze plekken bebouwt worden, misschien komt er wel een helikopter landplek? En dan is het afgelopen met de idyllen!? Op 5 december varen we naar Ensenada Concha de meest westelijk baai voor Santa Marta, een zeer beschutte baai, maar niet tegen de valwinden die van Sierra Nevada de Santa Marta naar beneden denderen, we meten 40 knopen wind, we ankeren op 20 meter met 70 meter ketting, op ander dieptes heb ik intussen zoveel ervaring dat ik alle vertrouwen heb in ons anker maar op deze diepte met zoveel wind is dat weer even wennen maar het anker houd geweldig!! We blijven ook het wekend hier, we willen niet in het weekend in Santa Marta aankomen, voor het eerst krijgen we controle, ze zijn erg vriendelijk en we mogen blijven waar we zijn, en dat is aardig omdat we nog niet ingeklaard zijn in Colombia. Met de gele vlag in het stuurboord wand geef je aan dat je die formaliteiten nog niet vervuld hebt maar dat wel wilt doen bij de eerste beste gelegenheid. En die is in Santa Marta. In het weekend komen de rijke van Colombia met hun motorboten en keiharde muziek de baai opvrolijken, we weten intussen dat ze avonds weer weg gaan dus storen we ons er niet aan integendeel we kijken onze ogen uit. Onze wandeling op het strand is leuk iedereen groet ons! Er zijn om U gevormde stalen frames doeken gespannen die geven schaduw en een beetje privacy, in principe staat onder elk zo'n domein een plastic stoel, zo is het gedacht door de beheerder, maar de huurders van dit fenomeen maken er terecht sociale units van, waardoor de grens van dat éne kavel over gaat in dat andere. Je moet er toch niet aan denken dat 100 individuen zo op een rij in zo'n tentje zouden zitten????? Maandag 9 december zeilen we na 2 weken natuur naar de civilisatie, het is niet ver het is om de hoek, het is wennen voor ons, flats, een echte zee haven loods boten die een zeeschip naar binnen manoeuvreren en veel plastic in het water. Bij de Marina aan gekomen gaat alles soepel, we liggen nog even aan bij het fueldock maar kunne direct door naar onze plek aan steiger E 25. 6 mensen van de marina wachten geduldig dat we de fenders aan de andere kant van het schip gebracht hebben, met dank aan de werkende boegschroef vaar ik soepel in onze box, alles is royaal hier en nieuw! We krijgen een agent aangeboden maar gelukkig had Annehei het van te voren uit gezocht, dat we naar Dino moeten vragen, Dino komt na een half uur aan boord, hij regelt alles, toen wist ik nog niet wat een luxe dat is, ik wil het zelf doen en een vreemde mijn paspoort meegeven stuit me tegen de borst, maar volledig misplaatst!! het is luxe. Dino regelt niet alleen de fomaliteiten maar ook onze taxi voor onze excursie Minca, etc etc. Ook heeft mijn navigatie stoel een nieuwe bekleding gekregen met dank aan Dino, hij is bijna dagelijks bij ons op de koffie. En geeft ons de nodige tips. Het bestellen van het kapotte onderdeel heb ik direct op verschillende plekken in gang gezet. Er komen geen antwoorden, Frank ondersteund me aan deze kant van de atlantic, ik ben al zover dat ik een totale nieuwe drive wil bestellen, die worden ook aangeboden maar niemand heeft die op voorraad, de enige kans is Lewmar Engeland en die zijn zo traag dat je met die juist geen zaken wil doen, uiteindelijk krijg ik Graham na veel mails in beweging, en ruim een week na de aanvraag wordt de nieuwe gearbox uit Engeland verstuurd. Het lijkt allemaal vanaf dat moment soepel te gaan maat nu moet ineens 70 EUR invoerrechten betaald worden op een totaal inclusief verzendkosten van 185 EUR die balans is totaal zoek en daar maakt Colombia zicht niet geliefd mee bij zeilers. Onze excursie naar Minca, we worden door John bij de Marina afgehaald, John speekt geen woord Engels, en rijd alsof de duivel op zijn hielen zit, met Annehei als tolk heb ik hem duidelijk gemaakt dat wij geen haast hebben en zijn haast kan hij naar mijn menig uitschakelen omdat we hen voor één dag gehuurd hebben, dat is niet makkelijk voor hem maar hij doet zijn best. Minca is een dorp van niets. Nadat we verder rijden en de taxi parkeerde, John haalde zijn twee antennes van zijn taxi, ik vraag hem of het zo onveilig hier is, nee dat niet maar antennes zijn zeer gewild. We beginnen aan een wandeling voor ons behoorlijk wennen op ruim 1000 meter hoogte, maar het is goed te zien dat onze 25 jarige taxi chauffeur meer moeite heeft dan wij, John weet niet de weg hier, hij moet elke keer vragen en na een behoorlijke klim blijkt dat we verkeerd gelopen zijn! Bergaf lijkt dan makkelijker maar is het niet, we voelen onze kuiten protesteren. Uiteindelijk komen we bij een prachtige waterval waar Indianen nog rituele wassingen uitvoeren maar vandaag hebben we dit schoon voor ons alleen, we drinken het water wat goed smaakt en legen onze supermarkt flessen en vullen het met dit natuurwater. Op de volgende splitsing nemen wij de leiding en besluiten naar een plek te lopen die we niet kennen maar ons wel interessant lijkt, deze moeite wordt ruimschoots beloond, puffend van de klim komen we bij een huisje midden in de jungle, een jongeman begroet ons enthousiast en verteld ons dat dit nog maar het begin is van onze kracht inspanning. We gunnen ons eerst maar rust onder een afdak genieten we van de vruchtensap die onze gastheer bereid heeft en van de vogels die de klaargelegde bananen komen eten, de vogels bond gekleurd wisselen elkaar af het is duidelijk wie het meeste aanzien heeft en gewillig maken de lagere in de hiërarchie plaats voor de sterkere. Maar het leuke is ze verdwijnen ook weer zo dat de zwakkere ook een kans krijgen zo wisselt het beeld zich af en we zien meer vogels dan in der tijd in de Amazones! Nadat we uitgerust zijn trekken we echt de jungle in, met de instructie kijk waar je je voet zet en waar je je hand aan vast houd, dat is makkelijker gezegd dan gedaan, de paden zijn zo smal en zo stijl dat je blij bent dat je een voet betrouwbaar neer kunt zetten veel keus is er niet, en als je dan toch je evenwicht verliest is het aangenaam dat er een tak in de buurt is om erger te voorkomen. Vooraf werd door onze gastgever verteld wat we allemaal zouden kunnen zien, maar wij waren zo geconcentreerd om de juiste stappen te zetten dat we alleen af en toe een oerwoud geluid hoorde maar verder niets zagen dan een overweldigend natuur. In Minca genieten we een lunch en verbazen ons over de tafelmanieren van onze taxichauffeur, zijn hoofd bijna in het boord schrokt hij zijn eten op. Op de terugweg naar de Marina gaan we nog even in een hypermarkt inkopen doen en genieten er weer van op zeeniveau te zijn. We verwennen ons met een van de lekkerste Malbec's die we ooit gedronken hebben , voor de liefhebbers, een Nieto Senetiner Malbec D.O.C. van 2010 uit Argentina.

Kolumbien.1 – Von Curacao nach Santa Marta

26. November – 9. Dezember

Insgesamt 3 Wochen haben wir in Curacao verbracht. Letztlich mussten wir auf ein Relais fuer den Bowtruster warten, das aus Miami eingeschifft wird. Mit Frans Hilfe bekommen wir es puenktlich an Bord – und siehe da, es passt und unsere wichtige Manoevrierhilfe funktioniert wieder!

Wir haben die letzten Tage auf Curacao fuer Ausfluege genutzt. Fort Beekenburg, eines der best erhaltensten Verteidigungsanlagen in der gesamten Karibik, erobern wir mit dem Dinghy. Uebers Wochenende fahren wir zurueck zum Schwimmen und Schnorcheln nach Klein-Curacao - und werden hier am ganzen Koerper von gemeinen Sandfliegen zerstochen. Kein Platz, den man bei Windstille aufsuchen sollte! Allerdings ist der Aufgang des Vollmonds ueber der Insel ein spektakulaerer Anblick, der uns entschaedigt. Den Ankerplatz in der Fuik Baai, nur wenige Meilen von Spanish Water entfernt, haben wir dafuer ganz fuer uns allein. Wir mieten fuer zwei Tage ein Auto fuer eine Inselrundfahrt mit Zwischenstopp im Landhuis Jan Kock mit seiner Galerie farbenfroher Malerei, Fischessen in Westpunt und einer kurzen Wanderung durch die eigensinnige Kakteenlandschaft am Boca Ascencion. Und natuerlich zum Einkaufen und schliesslich Ausklarieren in Willemstad.

Voll beladen mit Vorraeten, nach einem herzlichen Abschied von Frans und einem letzten Winken zur Zwerver, verlassen wir am Sonntagfrueh, den 24.November, den Ankerplatz in Spanish Water. Es ist herrlich, wieder unterwegs zu sein. Relaxt erreichen wir die Bucht bei Santa Cruz im Nordwesten, um am naechsten Morgen zeitig nach Kolumbien aufzubrechen.

Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 6 kn legen wir den Tag-und-Nacht-Toern von 166 sm bis zur Bahia Honda in 30 Stunden zurueck. Auf einen naeher liegenden Zwischenstopp an der Kueste von Venezuela verzichten wir – vor 10 Tagen ist wieder eine Segelyacht Opfer eines bewaffneten Raubueberfalls geworden (unter www.noonsite.com werden die meisten Ueberfaelle veroeffentlicht, hier koennen Cruiser ihre Erfahrungen austauschen). Es beginnt mit leichtem Wind, eine gute Gelegenheit fuer unseren Gennaker. Kaum ist dieses leichte Segel gesetzt, rauscht es mit einem lauten Zischen wieder nach unten und ins Wasser – was ist passiert? Von der Falle, die das Segel oben haelt, baumelt nur noch ein halber Meter am Segel! Eine Falle ist ein sehr robustes Seil, das im Mast gefuehrt wird und speziell fuer grosse Lasten ausgelegt ist. Wir ziehen damit zum Beispiel unser Dinghy an Deck, aber vor allem dient es uns dazu, jemanden hoch in den Mast zu befoerdern, wenn es noetig ist. Nicht auszudenken, wenn das passiert waere, als unsere symphatischen Rigger Cedrik und Alex aus Pointe a Pitre, die mit einem Schulterzucken immer auf die Sicherungsleine verzichten, in 20 m Hoehe an unserem Mast arbeiteten ... Sie bekommen sobald wie moeglich eine Mail mit Foto von uns, dass auch eine Falle – so unwahrscheinlich es auch scheint – einmal versagen kann!

Der Wind frischt auf, die Wellen werfen uns hin und her. Als unser Autopilot den Kurs nicht mehr halten kann, heisst es Handsteuern im zweistuendigen Wechsel. Die Nachtwache vergeht dadurch besonders schnell, aber ich weiss nun auch unseren Steuerautomaten wieder sehr zu schaetzen. Sich gut am Steuerrad festhalten und mit beiden Fuessen in der Plicht abstuetzen – das fuehrt bei mir nach einiger Zeit unweigerlich zu Verkrampfungen in den Schultern, den Beinen und zu Rueckenschmerzen.

Die Bahia Honda entpuppt sich als ein weites, flaches Becken, umgeben von spaerlich bewachsenen, unbewohnten Kuesten mit langen Strandabschnitten. Es erinnert uns ein bisschen an Kuba. Fischer haben hier ihre Fangnetze platziert, wir sind jedoch bisher noch keinem anderen Menschen begegnet. Wir lassen den Anker um 10 Uhr am Morgen mitten in der Bucht bei 6 m Tiefe fallen. Der Wind peitscht kurze Wellen auf, die uns nicht zur Ruhe kommen lassen wollen. Ein erfrischendes Bad -das Wasser ist um einige Grad kuehler als noch bei den Kleinen Antillen- weckt die Lebensgeister wieder. Inzwischen zeigt der Windmesser bis zu 35 kn. Der Anker geht deshalb wieder hoch und wir fahren weiter auf die Kueste zu, solange der Blick auf den Tiefenmesser es erlaubt. Hier sind die Wellen nicht ganz so hoch, eine bessere Voraussetzung fuer eine erholsame Nacht. Ein Fischerboot kommt laengs – rums, wieder ein Kratzer mehr am Hull. Der indianische Einfluss ist bei den vier jungen Maennern unverkennbar. Wir spendieren Polar-Bier, sie schenken uns einen herrlichen Yurel und fahren mit froehlichem Lachen davon.

30 sm weiter westwaerts kommen wir am folgenden Tag zum Cabo de Vela, unserem naechsten Ankerplatz. Unterwegs wieder Delfine, aber es verirrt sich leider kein Fisch an unsere Schleppangeln. Auch hier ist die Landschaft karg, gepraegt durch rotbraune, spaerlich bewachsene Huegel. Ziegen streifen zwischen den Bueschen umher. Eine kleine Siedlung am Fusse der Bay ist eher in der Dunkelheit an ihrer Strassenbeleuchtung auszumachen als am Tage, die einfachen Huetten haben die Farbe ihrer Umgebung angenommen. Es sind viele Fischerboote unterwegs, Pelikane gleiten elegant nur wenige Zentimeter ueber der Wasseroberflaeche. Am Morgen kommen drei Fischer in einem Einbaum angepaddelt, fragen nach Schokolade. Unsere kleine Tafel loest Gelaechter aus, aber mit ein paar Krackers dazu sind sie gluecklich.

Es steht uns wieder eine lange Etappe bevor. Der Autopilot macht uns leider weiterhin Sorgen, es werden anstrengende 130 sm bei einem kabbeligen Meer mit hohen Wellen, die das Ruder immer wieder vom Kurs abbringen. Wir wechseln uns nun stuendlich am Steuer ab.

Die „Five Bays“ sind mit dichtem Regenwald umgebene Buchten und machen den kuestennahen Teil des Tayrona Nationalparks aus. Ein Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada de Santa Marta bleibt uns leider verwehrt, sie sind in den Wolken verborgen. Unsere elektronischen Karten sind mit Tiefenangaben sehr sparsam, wir naehern uns deshalb vorsichtig an. In der Bahia Cinto, der am meisten oestlich gelegenen Bucht, sind wir nicht allein. Zwei Catamarane ankern bereits und geben uns Gewissheit, hier gut aufgehoben zu sein. Wie wir haben sie die gelbe Flagge gehisst und es offenbar nicht eilig. Malerisch fallen die Auslaeufer der Sierra bis an den menschenleeren, gelben Strand hinab. Der undurchdringliche Bewuchs mit hohen Palmen, weitausladenden Baumkronen und Bueschen gibt diesem Ort ein besonderes Flair. Vereinzelte, mit Palmenstroh gedeckte Huetten, verschwinden im dichten Dschungel. Wir schlafen fast 12 Stunden, nur unterbrochen durch das ploetzliche Aufheulen der Fallwinde, die mit Windstaerke 8 ueber uns hinwegfegen. So hat jeder schoene Ankerplatz auch seinen Preis. Und ist es nicht der Wind, dann die Schwell ...

Sonntag, 1. Dezember – Wir haben die Bahia Cinto nun fuer uns allein, die symphatischen Australier ziehen weiter. Der Tag verwoehnt uns heute mit einem strahlend blauen Himmel. Wir stossen mit eisgekuehlten Kokosnuessen aus Santa Cruz auf unseren 7. Hochzeitstag an. Ich probiere gleich mal Wendys Rezept aus – Pizzabrot in der Pfanne gebacken, es gelingt prima! Nach einer Woche auf dem Meer betreten wir wieder festes Land. Ein paar Fischer laden ihre zum Trocknen aufgespannten Netze ein, nehmen aber kaum Notiz von uns. Sonst ist keine Menschenseele zu sehen. Die einzelnen Huetten, die wir vom Wasser aus sehen, gehoeren offensichtlich zu einer Siedlung. Wir finden in Saecken abgepackte Kokosnuesse, die auf ihren Abtransport warten, hoeren Kinderstimmen und einen Hahn kraehen. Wenn es dunkel ist, sehen wir jedoch kein Licht, einen Generator hoeren wir nicht, es gibt auch keine Strasse. Es faellt auf, dass nirgendwo Muell rumliegt, selbst die Trampelpfade zwischen den Palmen sind penibel sauber und sogar gefegt. Wir laufen zurueck zur Kueste, begnuegen uns mit einem langen Strandspaziergang und sammeln ein paar von den herumliegenden Kokosnuessen auf. Was fuer ein einsamer, idyllischer Ort, genau das richtige fuer Honeymooner! J

Die naechste Bucht ist ebenso schoen, der geschuetzte Bereich jedoch von unseren australischen Freunden Le Mistral und Outsider „besetzt“. Bei so viel Auswahl an Ankerplaetzen wollen wir uns nicht so dicht dazu gesellen. Die Bahia Gairaca liegt nur wenige Meilen weiter westlich entfernt. Auch hier sind vereinzelte Huetten auszumachen, allerdings fehlen hier die romantischen Palmen dazwischen. Niemand laesst sich blicken, alles scheint wie ausgestorben. Wir liegen sehr ruhig und Willem verschwindet mal wieder kopfueber im Motorraum, um der Ursache fuer unseren defekten Autopiloten auf den Grund zu gehen. Nach 6 Stunden, einer demontierten Steuersaeule und einem Chaos von Werkzeugen, Bodenbrettern, Matrazen und Kissen unter Deck gibt er fuer heute, ohne Ergebnis, auf.

Ruhetag. Ich erkunde die Unterwasserwelt. Es haben sich zwar einige Korallen an den Felsen gebildet, aber sie sind nur farblos grau. Kein Vergleich zu den Korallengaerten bei Nells Apartment in Curacao! Dafuer gibt es jedoch viele grell bunte Fische zu sehen, wie sie auch in einem Aquarium schwimmen koennten. Was hat sich die Natur nur dabei gedacht?

Wir holen uns Tipps bei den Australiern, die inzwischen auch in der Bahia Gairaca angekommen sind, was wir noch mit unserem Autopiloten tun koennen. Ein franzoesischer Catamaran kommt aus Santa Marta hinzu, sie schwaermen in den hoechsten Toenen von der Marina dort, unserem naechsten Ziel. An Land treffen wir auf Sixto, einer der wenigen Bewohner der kleinen Siedlung. Die meisten Haeuser sind leergeraeumt und verschlossen. Obst gibt es nicht, auch keinen Fisch zu kaufen, denn es wird zu wenig gefangen. Eine zusammen gezimmerte Bretterbude soll ein „Restaurantes“ sein, aber es sieht wenig einladend aus. Manchmal, meint Sixto, hat die Betreiberin Fisch, Bier hat sie sicher, aber heute ist sie in Santa Marta, wegen Problemen mit ihrem rechten Auge – meine Spanischvokabeln werden langsam wieder wach. Wir steigen noch die Treppe zum „buena vista“ hinauf und fahren nach einem schoenen Blick ueber die Bucht zurueck. Es ist verdammt heiss heute, Gewitterstimmung - das bricht dann auch heftig in der Nacht ueber uns herein. Noch lange grollt der Donner zwischen den Haengen.

Donnerstag, 5. Dezember 2013 – Sinterklaas in Holland, wir in Kolumbien. Wir machen uns auf den Weg, noch immer ohne funktionierenden Steuerautomaten, zur letzten der fuenf Bays, der Bahia Concha. Hier ist Leben am Strand. Eigenartige, stoffbespannte Sonnenschutzhuetten mit Plastikstuehlen sind aufgereiht, es tummeln sich einige Besucher darum herum. In Motorbooten werden Leute, alle mit Schwimmwesten ausgestattet, vom Strand in eine kleinere Bucht gegenueber gekarrt – was sie dann dort tun, bleibt meinem Blick verborgen. Eine Stunde spaeter werden sie wieder zurueck gebracht.

18 Uhr. Der Strand ist beinahe leer, von den Schattenspendern sind nur noch Gerippe aus Metallstaeben uebrig. Wir werden von jedem freundlich als „Amigos“ begruesst. Das Abendlicht ist fantastisch, auch die hohen Berge der Sierra in der Ferne sind jetzt als graue Riesen sichtbar. Vor unserer „Nase“ hat eine Gruppe von Leuten eine Lautsprecherbox neben ihrem Auto aufgestellt, der Sommerhit 2013 schallt uebers Wasser. Vielleicht ist die Bahia Concha ja ein guter Platz, um sich wieder an die Zivilisation zu gewoehnen...?

Samstag, 7. Dezember 2013 – Was fuer eine Nacht! Windboeen bis zu 40 kn, dazwischen eine halbe Minute Stille, bis der Wind erneut heulend ueber uns kommt. Unvorstellbare Kraefte wirken auf den Anker, um 25 t Meerlust bei 18 m Tiefe zu halten. Wir drehen uns hin und her, das Boot vibriert, wenn der Wind uns zur Seite drueckt. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Wir bergen unser Bimimi, bevor es noch mehr Schaeden nehmen kann.

Waehrend Willem die Elektro-„Bibel“ studiert und mal wieder mit dem Voltmeter unserem Autopiloten auf den Zahn fuehlt, nun bereits zum fuenften Mal den ganzen Block ausbaut und in seine Einzelteile zerlegt, beschaeftige ich mich mit Nadel und Faden mit dem Bimimi. Ich bin nach 3 Stunden fertig - wie lange der doppelte Sternzwist unter diesen Bedingungen wohl halten wird? Willem schraubt bis zum Dunkelwerden, wie besessen ist er davon, das Problem zu loesen. Mit Erfolg – in der Gearbox ist eine Verbindung gebrochen, vermutlich Verschleiss im anstrengenden Leben eines Autopiloten, der uns schon durch manch stuermische See gelotst hat.

Montag, 9. Dezember – Ankunft in der Marina Santa Marta, viele helfende Haende strecken sich Meerlust entgegen. Einklarieren ist in Kolumbien ueber einen Agenten geregelt und einer davon steht schon bereit, noch ehe alle Festmacher verzurrt sind. Wir muessen ihn leider enttaeuschen, haben wir doch von anderen Cruisern die Empfehlung bekommen, uns an Dino zu wenden. Dino ist keine Stunde spaeter da und scheint nicht nur ein symphatischer, sondern tatsaechlich auch ein hilfreicher Agent zu sein. Fuer einen Nespresso kommt er auch morgen frueh gern wieder – was fuer ein Lob aus dem Mund eines Kolumbianers fuer unseren geliebten Kapsel-Kaffee!

Santa Marta ist ein Staedtchen im Erwachen – ob das positiv ist, kann ich heute noch nicht beurteilen. An der Promenade wird kraeftig gebaut, Apartment-Hochhaeuser verstellen die koloniale Architektur in den Strassen, die Marina ist brandneu, Angestellte sind zahlreich vorhaden, die sanitaeren Anlagen oeffnen sich –wenn es funktioniert- ueber Fingerprints. Bei uns funktioniert es schon mal nicht, ebenso wenig wie die Abbuchung der -zugegeben sehr preiswerten- woechentlichen Rate fuer die Marinanutzung ueber die Visacard. Allgemeine Fragen eines Bootseigners, wie zum Beispiel wo man eine Falle reparieren lassen kann oder jemanden auftreibt, um Gas fuer den Freezer aufzufuellen, werden freundlich, aber verstaendnislos entgegen genommen. Der Versuch der Maedchen ueber die „Gelben Seiten“ ist lobenswert, aber natuerlich kommen wir so nicht weiter. Unsere Hoffnung liegt bei Dino. Wir verschaffen uns einen ersten Eindruck von Santa Marta – und entdecken die vier Aussies in einer Bar frischgepressten Fruchtsaft schluerfend. Wir werden uns wohl noch oefter begegnen, Fahrtensegler sind in Kolumbiens Gewaessern nicht so reichlich vertreten. Die Strassen sind belebt, es gibt ueberwiegend selbstbewusste, zufriedene Gesichter und po-wackelnde Damen, aber auch arme Geschoepfe, die auf dem Treppenabsatz einer Hausruine liegend, vor sich hindoesen. Auf kleinen Staenden werden „Minutos“ verkauft – Suessigkeiten, Waschpulver(?), in Plastiktueten abgepacktes Obst. Wir decken uns im EXITO mit frischem Gemuese ein und beschaeftigen uns erstmal mit unseren E-Mails, die sich in den letzten Wochen auf unserem Postfach angesammelt haben.

Santa Marta, 10. Dezember 2013

Die ABC Inseln –

Curacao

Ankunft am 4. November 

Am 4. November verlassen wir Bonaire und Kralendijk, wieder zusammen mit der Zwerver. Fast haben wir uns schon aneinander gewöhnt. : -) Die letzten Tage hier sind regnerisch und schwülwarm, ohne Wind ist es fast nicht auszuhalten. Der Wetterbericht lässt für die nächste Zeit auch nicht auf Besserung hoffen.

Wir legen die Strecke von 24 sm bis Klein-Curacao unter Motor zurück. Wir haben die ganze Zeit das Alarmpiepsen im Ohr – es wird verunreinigter Diesel angezeigt. Doch auch als Willem das Problem längst behoben hat, bleibt es beim Alarm. Wir versuchen kurz zu segeln, um unsere Trommelfelle zu entspannen, aber schneller als 1,5-2 kn kommen wir nicht voran. Als Willem während dieser gemächlichen Fahrt planschend an der Schwimmleiter hängt, kommen etwa 30 Delfine dicht beigeschwommen – eine schöne Abwechslung. Letztlich muss der Motor dann aber doch wieder an.

Klein-Curacao überrascht uns. Eine platte, unbewohnte Bounty-Insel, die bei unserer Ankunft gerade von Tagestouristen erobert wird, mit einem ungewöhnlichen Leuchtturm. Schildkröten schwimmen hier im kristallklaren Wasser. Wir ankern über weißem Sand und es sieht aus, als würde Meerlust schweben.

Als die Tagestouristen wieder auf ihrem Catamaran verstaut sind und auch die Motorboote wegfahren, wird es ruhig. Die letzten Mücken, die wir noch aus Bonaire mitgenommen haben, überleben diese Nacht nicht und wir können wieder herrlich schlafen.

Am frühen Dienstagmorgen schwimmen wir mit Taucherbrille und Schnorchel unsere Runde– und werden fürstlich belohnt. Vor unseren Augen tausende von Fischen, die in einer lebendigen Unterwasserwolke immer wieder neue Formen bilden. Wir schauen fasziniert zu, kommen uns vor, als wären wir Teil eines Dokumentarfilms! Als der Schwarm wie eine explodierende Feuerwerksrakete auseinander fällt, nehme ich mal wieder Reißaus – wer weiß, was da aus der Tiefe (es wird hier immerhin 45 m tief!) kommt? Es werden wieder ein paar schöne Fotos, doch erst als Willem runtertaucht, wird auch auf den Fotos deutlich, wie riesig dieser Schwarm ist.

Harry kommt auf einen Kaffee zu uns – Lagebesprechung. Wir sind illegal hier, denn einklarieren können wir erst in der Hauptstadt Willemstad auf der Insel Curacao. Gemeinsam verlassen wir deshalb bereits am Vormittag Klein Curacao und segeln gemütlich mit raumem Wind nach Curacao, um in Spanish Water zu ankern.

Es ist erwartungsgemäß voll hier. Viele warten in Curacao die Hurrikansaison ab, um dann entweder nach Norden (Jamaika), nach Westen (Kolumbien) oder nach Osten zu den Kleinen Antillen zu segeln. Wir sehen einige bekannte Boote und sehr viele holländische Flaggen. So wie die Franzosen in Guadeloupe und Martinique, bleiben offensichtlich auch die Hollaender gern unter sich. Ellen kennt viele Gesichter. Es ist nicht auszuschließen, auch mal auf jemanden zu treffen, dem man lieber nicht mehr begegnet wäre. Das Wasser ist grün und schlammig, mit Schwimmen oder Wassermachen wird es hier nichts.

Mit einem Bus fahren wir nach Willemstad. Um vom Zoll zu Immigration zu kommen, muss man durch die ganze Stadt laufen. Sie ist durch eine Lagune geteilt, eine schwimmende Pontoonbrücke für Fußgänger verbindet die beiden zentralen Stadtteile miteinander. Die Häuser sind bunt angestrichen, allerdings täuschen die fröhlichen Farben nicht darüber hinweg, dass so manche Geschäftsfläche leer steht. Ein Kreuzfahrtschiff liegt an der Pier, die Passagiere sind an ihrem pseudo-maritimen Look in blauweiß und den umgehängten Kameras schnell unter den übrigen Passanten ausgemacht. Es gibt viele Restaurants und Bekleidungsgeschäfte mit bunten Hemden und Shirts, am Floating Market verkaufen Venezolaner fangfrischen Fisch direkt von ihrem Kutter sowie Obst an einer langen Reihe von Marktständen – Orangen, Trauben, Limonen, Bananen, Ananas und Papayas im Überfluss. Die Dame vom Zoll befragt, wo man echt-Curacao essen kann, werden wir zur „Plaza“ in die alte Markthalle verwiesen. Hier befinden sich ca. 10 Kochstände und es sind lange Holztische und Bänke aufgestellt. Noch ehe wir uns selbst ein Bild machen können, wie es hier abläuft, nimmt eine „Mummy“ Willem an die Hand und bringt uns zu einem Tisch. Das Essen, eine gemischte Platte von Fisch und Fleisch in einer leckeren roten Soße, kommt sofort. Viele Einheimische sitzen an den Tischen, Angestellte aus den umliegenden Bueros kommen hierher und nehmen sich ihr Essen in Styropurbehältern mit - diese angenehme, geschäftige Atmosphäre in dieser luftigen Halle wollen wir nicht verpasst haben.

Curacao ist die größte der ehemaligen Niederländischen Antillen. Seit 2010 ist Curacao nach einer Volksabstimmung ein eigenständiges Bundesland im Königreich der Niederlande mit einem selbstgewählten Parlament (wie auch Aruba und Sint Maarten). Die Bevölkerungsdichte entspricht annähernd der der Niederlande. Die meisten der 140.000 Einwohner sind Nachkommen afrikanischer Sklaven. Früher war die Insel das Zentrum des Sklavenhandels, heute ist Curacao unter einschlägigen Kreisen als Umschlagplatz für den Drogenhandel bekannt. Die Küstenwache ist mit Marinekreuzern und Aufklärungsflugzeugen präsent. Wirtschaftlich gesehen sind lediglich der Tourismus und die Erdölraffinerie von Bedeutung. Frischwasser gibt es nicht und muss aus Entsalzungsanlagen gewonnen werden – zu teuer, um Obst und Gemüse anzubauen. So kommen die meisten Produkte, die wir im Supermarkt Vreugdenhil einkaufen können, aus den USA, Venezuela oder Peru. Die Naschereien dagegen kommen aus den Niederlanden, so zu sehen an den vorweihnachtlich gefüllten Regalen. Die Shoppingtouren sind hier gut organisiert- jeden Morgen fährt ein Kleinbus von Vreugdenhil ihre Kunden hin und zurück. Allerdings darf man es nicht eilig haben - Pünktlichkeit passt nicht zur karibischen Mentalität.

Samstag, 9. November – Vor 24 Jahren fiel die Mauer, der Taifun Haiyan auf den Philippinen, die Verhandlungen zur großen Regierungskoalition zwischen CDU und SPD – dank Internet und Online-Zeitung bleiben wir auf dem Laufenden. Es weht hier heute kräftig, Meerlust ruckt an ihrer Ankerkette. Ein Fest für die Windsurfer, die sich ebenso wie Kinder mit ihren kleinen Optimisten zwischen uns durchschlängeln. Es scheint einen besonderen Reiz auszumachen, so dicht wie möglich an den ankernden Booten vorbei zu kommen. Unser Bild nach draußen verändert sich laufend, weil wir uns ständig drehen.

Sonntagnachmittag, 10. November – Frans und seine reizende Frau Johanny mit ihren Töchtern Julianny und Eileen, kommen mit der „Cool Cat“ vorbei und laden uns ein. Frans wohnt seit mehr als 40 Jahren auf der Insel, seine Familie stammt aus Santo Domingo. Nach einer Rundfahrt in der Lagune, die uns den Blick auf so manche pompöse Villa bietet, erreichen wir „die Pier“. Jeden Sonntag treffen sich hier Hinz und Kunz zur „Happy Hour“. Wer nun denkt, das wäre eine Cocktailbar mit halbierten Preisen – der hat die gleichen Erwartungen wie ich. Aber es ist nur eine parallel zum Strand verlaufende Steganlage, die einen Schwimmbereich abtrennt, bevölkert mit ca. 50 Motorbooten in verschiedenen Größen und mit fröhlichen Menschen an Bord. Es wird geschwatzt, getrunken, gegrillt, geschwommen – ein ungezwungenes Miteinander von Schwarz und Weiß, Dick und Dünn, Jung und Alt. Auch Frans wirft den Grill an. Anschließend fahren wir noch zum Curacao Yachtclub, essen Steak mit Pommes. Ich fühle mich hier mit meinem Strandkleidchen total fehl am Platze, aber es scheint keiner zu merken ... Ein Nachmittag mit unerwartetem Verlauf, der uns einen kleinen Einblick in das Leben der „gehobenen“ Bevölkerungsschicht erlaubt.

Donnerstag, 14. November 2013 – Unsere Tage vergehen mit Wartungsarbeiten an Bord. Dabei kommt es zu unvorhergesehenen Kettenreaktionen, die dann wieder mit viel Aufwand beseitigt werden müssen. So wird ein Ölwechsel zu einem 3-taegigen Arbeitseinsatz, was bei 31 grd. und meist kopfüber ausgeführten Arbeiten ganz schön frustrierend sein kann. Heute ist wieder so ein Tag – wir haben viel gearbeitet, jedoch ohne einen Erfolg verbuchen zu können.

Unsere Wasserreserven werden knapp, das Wasserboot haben wir verpasst (nur mittwochs). Vielleicht gelingt es ja doch noch, zu einem Ankerplatz mit besserer Wasserqualität zu wechseln? Vorausgesetzt, der Wind lässt nach und der Watermaker funktioniert bis dahin wieder ... jetzt höre ich wohl doch besser auf, um nicht in meiner negativen Stimmung zu versinken. Ich gönne mir eine kurze Dusche und gehe mit dem „Rode Regen“ von Gees Nooteboom ins Bett. So.

Spanish Water, 14. November 2013, 20 Uhr

Die ABC Inseln –

Bonaire

18. – voraussichtlich 31. Oktober

Wir sind wieder in einer anderen Welt angekommen. Bonaire, abgeleitet von dem indianischen Wort Bonay fuer flaches Land, ist wie Curacao und Aruba Teil der Niederlaendischen Antillen. Die Ureinwohner waren Indianer, die Caiquetios, die von Venezuela uebersiedelten. Die Spanier entdeckten die Insel 1499 und versklavten die Indianer nach Hispaniola (heute Dom. Rep./Haiti). Einigen gelang es zurueck zu kommen. Erst die Hollaender brachten 1633 afrikanische Sklaven auf die Insel, die in der Salzgewinnung, beim Maisanbau und zum Holzfaellen eingesetzt wurden.

Es ist ein symphatisches, buntes Durcheinander aller Hautfarben. An unserem ersten Abend auf der Insel sehe und hoere ich allerdings zunaechst nur Hollaender. Erst als wir unseren Aktionsradius ueber Karl’s Bar hinaus erweitern und Kontakt mit den Einheimischen bekommen, stelle ich fest, dass man untereinander Spanisch spricht. Die Hauptstadt Kralendijk ist ein schmuckloses, aber relaxtes Staedtchen, es gibt wenig zu fotografieren hier. Touristisch ist die Insel auch eher als Tauch- und Kitesurfparadies bekannt. Es darf nirgends geankert werden, um die Korallenriffe zu schuetzen. Fuer uns gibt es Moorings fuer 10 USD pro Tag an der Promenade. Das Wasser ist klar und zum Ufer hin, wo es auf 6-3 m abflacht, von einer besonders azurblauen Farbe. Die Betonbloecke, die die Moorings halten, sind von Korallen bewachsen, bunte Fische koennen wir hier auch ohne Taucherbrille sehen - unser eigenes Aquarium vor der Haustuer ( ... der Schwimmleiter?) Auch ein ca. 1,20 m grosser Riffhai schwimmt unter uns vorbei und verschwindet in der dunkelblauen Tiefe.

Unser erster Weg fuehrt uns zum Albert Hijn Supermarkt und meine Mitsegler fuehlen sich angesichts der Leckereien gleich wie Zuhause. Es wird ein anstrengender langer Fussmarsch an einer belebten Strasse entlang bei 33 grd. - und schliesslich mit vollen Einkaufstaschen zurueck. Frisches Obst und Gemuese vom Strassenhaendler aus Venezuela runden unseren erfolgreichen Einkauf ab. Wir sind froh, wieder an Bord unserer Meerlust zu sein und kuehlen uns im Wasser wieder auf Normaltemperatur ab.

Die schoenste Stunde des Tages ist fuer mich auch hier die Abenddaemmerung, wenn sich die Sonne am Horizont verabschiedet. Am liebsten liege ich dann in der Haengematte und beobachte, wie die Boote zurueck kommen und das Leben an der Promenade von Kralendijk erwacht. Meine blaue Stunde.

Mit einem Pickup erkunden wir die Insel – an einem Tag die suedliche, am naechsten die noerdliche Haelfte. Es gibt wenige Strassen, man kann sich nicht verfahren. Wohnparks, wie sie auch in Suedafrika stehen koennten, entstehen an den Ausfallstrassen von Kralendijk, vermutlich weniger fuer die Einheimischen als eher fuer Hollaender, die hier im Warmen eine zweite Heimat suchen? Rincon, die zweite Stadt auf der Insel und fern der Kueste gelegen, hat fuer diese Klientel nichts zu bieten. Chinesen betreiben einen Minimarkt, eine Kirche, eine Tankstelle – schon ist man wieder raus aus dem Staedtchen und findet sich in der struppigen Kakteenlandschaft wieder. Waehrend der Sueden durch die Salinen gepraegt ist, finden wir im Norden eine interessante Huegellandschaft vor. Die Sklavenhuetten, die wir schon bei unserer Ankunft vom Meer aus sehen konnten, zeugen von der Gschichte der Insel. An der Westkueste reihen sich Tauchschulen und Ferienresorts aneinander. Viele Gaeste gibt es hier im Moment nicht. Die Straende bestehen aus Korallenstuecken und haben zwar einen gewissen natuerlichen Charme, zum Baden laden sie alledings nicht ein. Das „doppelte“ Riff laesst das Meer zweifarbig strahlen. Bei den „1000 steps“ koennen wir Baracudas im kristallklaren Wasser jagen sehen. Willem faehrt Schlangenlinien, um hunderten von kleinen Eidechsen auszuweichen, die sich auf dem warmen Asphalt sonnen. Leguane, die beeindruckenden Boten aus der Urzeit, sehen wir unterwegs sehr viele, so manchen leider auch schon mal platt gefahren. Am Gotomeer, einer malerisch gelegenen Lagune, leben Flamingos. Verwilderte Esel, die im Zeitalter moderner Technik nicht mehr gebraucht werden, erinnern mich so, wie sie da stehen, an Zebras in der dornigen, afrikanischen Steppe. Wir geben einem Anhalter einen „Lift“. Dankbar fuer die Mitfahrgelegenheit hat er es ueberhaupt nicht eilig und lotst uns zu einer Hoehle mit indianischen Zeichen und schliesslich noch zum „City Shop“, wo wir eine neue Waschmaschine kaufen koennen. Er spricht einige wenige Worte Hollaendisch und macht Willem mit seinen widerspruechlichen Richtungsangaben (links-rechts-links, ja rechts, kloppt, links ...) ganz verrueckt.

Die Waschmaschine an Bord und unter Deck an ihren Platz zu bringen wird zu einem Kraftakt. Aber schliesslich - sie laeuft, juchu!!!

Sonntag, 27. Oktober – Wir fahren trotz drohender Wolken und Wind mit dem Dinghy zur Insel Klein Bonair. Wir surfen fast auf den Wellen, so werden wir geschoben. Klein Bonair ist unbewohnt, platt wie ein Pfannkuchen und hat im Gegensatz zur Hauptinsel sogar einige schoene weisse Sandstraende. Vor allem aber kann man hier fantastisch schnorcheln und das tun wir ausgiebig! Es ist ein Unterwasserparadies. Fische kommen dicht an uns heran. Zwischen den weissen Sandflecken Korallenlandschaften, wo die Fische dazwischen zu Suchbildern werden, so gut sind sie ihrer Umgebung angepasst. Wir brauchen eine halbe Stunde gegen die Wellen fuer den Rueckweg. Als wir bei einem Fischer vorbei fahren, zeigt er uns stolz seinen kapitalen Fang –einen Wahoo, sicher 1,50 m lang. Es bleibt mir ein Raetsel, wie er diesen schweren Burschen mit einer einfachen Angelsehne fangen und in sein winziges Boot verfrachten kann. Als er den Fisch spaeter in der Naehe von unserem Boot ausnimmt, werden Haie durch die blutigen Innereien angelockt. Ich wage mich nochmal mit Brille und Schnorchel ins Wasser und kann einen Blick auf zwei Haie in ca. 10 m Entfernung erhaschen. Gruselig und aufregend zugleich. Als sie jedoch in meine Richtung geschwommen kommen - natuerlich nicht zu mir, sondern einfach nur zurueck ins tiefe Wasser – mache ich schnell, dass ich wieder an Bord komme. Das ist schon etwas anderes als mit Delfinen schwimmen. So mutig bin ich nun doch nicht.

Wir werden bis zum Ende des Monats noch hier bleiben und die Unterwasserwelt geniessen. Willem versucht sich seit Jahren mal wieder beim Tauchen. Unser naechstes Ziel wird Curacao sein.

Kralendijk, 28. Oktober

Venezuela’s Offshore Islands

4. – 18. Oktober 2013

Zwei Wochen sind wir in Tobago/Charlotteville geblieben, eine fuer unsere Verhaeltnisse lange Zeit an einem Ankerplatz. Die anfaengliche freundliche Zurueckhaltung (oder Gleichgueltigkeit?) der Insulaner aendert sich – man erkennt und gruesst uns, manchmal sogar per Handschlag (dabei wird Willem geflissentlich uebersehen). Es werden immer ein paar Worte gewechselt. Waehrend die Frauen reserviert bleiben, sind die Rastermaenner charmante Machos. Das Dorf strahlt eine angenehme, lebensfrohe Athmosphaere aus. Wir sehen nirgendwo einen Fernseher laufen – das war zum Beispiel in vergleichbaren Fischerdoerfern in Brasilien ganz anders, da flimmerte auch aus den aermlichsten Huetten den ganzen Tag lang der Fernseher.

Am Abend des 30. September verlassen wir Charlotteville und setzen nach Grenada ueber. Die Prickley Bay erreichen wir nach 83 sm und knapp 11 Stunden bei halbem Wind zwischen 15 und 20 kn. Die Wellen sind hoch und steil, wir werden hin und her geworfen. Ab und zu unterbricht ein Squall die Nacht. In der Ankerbucht von Sant George sind wir mit Harry und Ellen von der Zwerver verabredet. Wir wollen den Weg nach Bonaire, der oestlichsten ABC-Insel, gemeinsam gehen und es wagen, einige der Venezuela vorgelagerten Inseln fuer einen Zwischenstopp zu nutzen. Eine gemeinsame Planung und segeln im Mini-Konvoi werden eine neue Erfahrung fuer uns sein.

Montag, 7. Oktober - Wir sind an der Playa Yaque der Insel Blanquilla, 170 m westlich von Grenada entfernt. Es ist die nordoestlichste Insel Venezuelas. Das wir hier stoppen, verdanken wir der Begleitung durch die Zwerver – allein haetten wir es nicht gewagt. Noch vor 4 Wochen ist ein Segler, der vor der Kueste der Isla de Margarita ankerte, bei einem Raubueberfall erschossen worden. Diese Insel und die Kueste an Venezuelas Festland soll man sicher meiden. Wir sind weit genug vom Festland entfernt, trotzdem verriegeln wir nachts wieder die Fenster und den Niedergang, wie auch schon in Brasilien. Es ankern noch zwei weitere Yachten hier. Ein paar Fischerboote sind ab und zu zu sehen. Blanquilla ist im Gegensatz zu den Inseln der Kleinen Antillen flach und karg. Eine Busch- und Kakteenlandschaft, die stellenweise in einen feinen weissen Sandstrand uebergeht. Das Wasser ist klar und schimmert in allen Tuerkis- und Blautoenen. Wir schnorcheln. Die Korallenbaenke sind intakt, viele grosse und kleine Fische sind zu sehen. Hoehepunkt meines Unterwasserausflugs ist jedoch eine kleine Wasserschildkroete, die elegant an mir vorbei schwimmt – und wieder einmal habe ich keine Kamera dabei. Wir schlafen herrlich hier, es ist mit 30 grd. weitaus angenehmer als noch in Trinidad, Tobago oder Grenada.

7 Uhr - Eine Gruppe von fuenf Delfinen umkreist Meerlust im Liebesspiel. Wie wir es bei den Walen schon beobachten konnten, schlaegt das Maennchen mit der Schwanzflosse mehrmals aufs Wasser, um auf sich aufmerksam zu machen. Dann sehen wir nur noch sich umkreisende Leiber und ab und zu eine Delfinnase aus dem Wasser ragen. Wenig spaeter schwimmen sie wieder synchron nebeneinander her, dann beginnt das Spiel von vorn. Es werden ein paar spektakulaere Fotos!

120 sm weiter westlich liegt die Inselgruppe Los Roques. In dem Buch „1000 places to see before you die“ lese ich, dass die Islas los Roques mit 40 groesseren und 250 kleineren Inseln und Sandbaenken der aelteste und groesste Meerespark der Karibik sind. Inzwischen wissen wir auch die unterschiedlichen Segeleigenschaften der Zwerver, einer Koopmans, und unserer Contest einzuschaetzen. Wir bleiben immer auf Sichtabstand beianander. Willem hat diesmal das Genua ausgebaumt. So koennen wir unsere Geschwindigkeit besser anpassen, ohne dass das Segel klappert. Es wird ein Tag-und-Nacht-Toern, wir kommen an der noerdlichsten Insel namens Francisquis bei Tageslicht an. Das ist auch noetig, um sich zum Eingang der Lagune sicher durch die Untiefen durchzuschlaengeln. Es ist schoen hier, etwa zehn weitere Yachten ankern weitlaeufig um uns herum verteilt. Gegen 10 Uhr werden Tagestouristen mit Wassertaxis an die Straende gebracht, Kuehlbox, Sonnenschirm und Plastikstuhl inklusive. Innerhalb kurzer Zeit wird aus der Idylle ein Touristenspot. Auf einer grossen Motoryacht sehen wir einen bewaffneten Guard patroullieren – erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass wir uns „auf heissem Pflaster“ bewegen.

Sowohl die Zwerver als auch wir haben unterwegs Fisch gefangen. Eine kurze Zeit lang hat ein etwa 1 m langer Hai unseren Koederfisch attackiert, er war gut an seiner charakteristischen Rueckenflosse in den Wellen zu sehen. Ich bin ganz froh, dass er nicht an den Haken ging! Wir teilen unseren Fang mit Harry und Ellen und beschliessen, uns eine weniger bevoelkerte Insel zu suchen.

Am naechsten Morgen segeln wir an der Hauptinsel El Gran Roque vorbei. Es ist die einzige bewohnte Insel des Archipels und hat ihren Namen zu recht – grosse kahle Huegel bedecken das Eiland. Hier gibt es auch eine Landebahn fuer Kleinflugzeuge. Es ist ein relaxtes Segeln mit raumem Wind. Ein Thunfisch beschert uns leckeren Sashimi. Nach 1,5 Stunden kommen wir zur Insel Crasqui, die die Sinne durch unendlich scheinende, leere weisse Sandstraende betoert. Es ist wie eine Einladung zu einem langen Strandspaziergang und so mache ich mich mit Ellen auf den Weg, waehrend sich die Maenner faul im glasklaren Wasser treiben lassen und „Maennergespraeche“ fuehren. Wir sehen kopfgrosse Seesterne im Wasser liegen, kleine gepunktete Sandrochen jagen winzige Fische im flachen Wasser. Grossen Schatten gleich beobachten wir weitere Jaeger, die mit ihrer durchsichtigen, aufgestellten Rueckenflosse, wie ein Segel, bis auf den Sand gleiten. Unerwartet stehen wir ploetzlich vor ein paar nachlaessig zusammen gezimmerten Bretterbuden. Daran schliesst sich eine Terrasse mit Tischen und Stuehlen an, daneben eine kleine Kapelle, geschmueckt mit schreiend bunten Plastikblumen. Wird dieser Platz vielleicht fuer romantische Hochzeiten benutzt? An den Huetten baumeln Skelette, vermutlich von Delfinen. Ein paar zerfallene Ruinen zeugen von Hotelbauplaenen, die zur Bewahrung des Nationalparks noch rechtzeitig gestoppt wurden. Wir lassen den Tag an Bord der Zwerver mit einem guten Glas Wein ausklingen.

Donnerstag, 10. Oktober – Fischer kommen laengs und fuer wenig Geld verkauft uns Enrique einen grossen Yuril, an dem wir die naechsten Tage zu essen haben werden. Wir ziehen heute 4 sm weiter westwaerts zur Insel Sarqui. Ein wahrhaftig paradiesischer Ankerplatz - Wasservoegel jagen, zwei grosse Schildkroeten schwimmen vorbei, tuerkisblaues Wasser und weisser Strand . Mit Taucherbrille und Schnorchel schwimme ich zum Riff. Es gibt einige grosse Fische zu sehen, waehrend die Corallen fast kahl sind. Auf dem Rueckweg zum Schiff komme ich in einen Schwarm kleiner Quallen. Zum Glueck habe ich meinen Schwimmsuite an und so kann ich den Anblick, die Lichtspiegelungen zwischen den glibbrigen Koerpern, sogar geniessen. Bei einem Ausflug mit dem Dinghy zur Lagune sehen wir einen Rochen direkt unter der Wasseroberflaeche dahin gleiten und sehr viele Pelikane bei der Jagd.

Samstag, 12. Oktober – Wir sind bei unserer letzten Station im Las Roques Archipel, der Isla Carenero, angekommen. Weder Foto noch Film koennen das Panorama wiedergeben, das wir hier sehen. In unserem Ruecken Pelikane, die in den Mangrowen jagen und vor uns alle Farben, die das Meer unter einem strahlend blauen Himmel zu bieten hat. Ein weiterer schoener Platz zum Verweilen.

Montag, 15. Oktober – Aves de Barlovento, wieder eine Inselgruppe auf unserem Weg nach Bonaire, die es lohnt, aufgesucht zu werden. Wir sind bei raumen Wind und ungemuetlichen Wellen 7 Stunden unterwegs, bis der Anker auf einem geschuetzten Platz zwischen den Riffen an der Isla Sur faellt. Die Seekarten stimmen mal wieder gar nicht mit der Wirklichkeit ueberein, aber mit der Sonne im Ruecken sind die Untiefen an der Farbe gut zu erkennen. Diese Inseln sind bekannt fuer ihre Vogelpopulationen. Wir fahren mit dem Dinghy in eine Lagune, die fast bis zur Suedkante der Insel reicht, vorbei an den dicht mit verschiedenen Vogelarten bevoelkerten Mangrowenbaeumen. Wir haben keine Ahnung, wie die Voegel im Einzelnen heissen -beeindruckend sind sie allemal! Boobies, entengrosse Voegel mit blauen Schnaebeln, einem markanten Gesicht und roten Beinen, das Federkleid braun oder weiss gefaerbt, sind besonders viel vertreten. Auf Nestern, die sehr gut in den Mangrowen versteckt sind, entdecken wir pludrige weisse Jungen. Erstaunlich, dass sie so gar keine Scheu vor uns zeigen. Eher im Gegenteil scheinen sie neugierig ihren Hals zu recken. Es ist ein Konzert an Stimmen, das uns die naechsten Tage unterhaelt. Nach zwei Wochen sind unsere Vorraete an frischem Obst und Gemuese aufgebraucht und Improvisieren ist mal wieder angesagt. Wir wechseln uns mit der Zwerver beim Kochen ab, es sind gesellige Stunden zum Tagesausklang.

Die Waschmaschine ist kaputt. Trotz mehrstuendiger, schweisstreibender Bemuehungen in dem engen Raum bekommen wir sie nicht mehr hin. Mit einem Alter von 11 Jahren unter Bordbedingungen soll es ihr erlaubt sein, aber sie wird mir fehlen ...

Donnerstag, 18. Okt. 2013 – Vier Stunden spaeter sind wir an der westlichsten Inselgruppe Venezuelas – Aves de Sotavento. Vorbei an vielen weiteren unbewohnten Inseln waehlen wir Curricai als unseren naechsten und letzten Ankerplatz, bevor wir das Land, das wir nun schon mehr als zwei Wochen illegal bereisen, verlassen. Wir wissen, dass auf der Hauptinsel Isla Larga ein Coast Guard stationiert ist und kaum sitzen wir zusammen mit Harry und Ellen beim „Ankerborel“ (so nennen die Hollaender ein alkoholisches Getraenk, das dazu dient, dass der Anker haelt ), kommen vier uniformierte junge Maenner in einem Schnellboot beigedreht. Wir haben schon damit gerechnet und sind darauf vorbereitet, noch heute nach Bonaire weiter segeln zu muessen – aber wir warten erstmal ab. Natuerlich bekommen die Jungs ertsmal ein „bebida“ angeboten und mit Cola und Bier sind sie schon mal sehr zufrieden. Dosen und Flaschen werden allerdings in ihrem Boot verstaut und nicht getrunken – wir kennen das schon von Kuba her. Waehrend einer einen Fragebogen ausfuellt, den wir mehr recht als schlecht beantworten, kommt einer der Jungs mit einem Gewehr im Anschlag unter Deck und laesst sich diverse Klappen, Schraenke und Bodenbretter oeffnen. Ueber eine Deckenluke guckt ein weiterer „Beamter“ ins Innere und meint zu mir mit hochgestrecktem Daumen: „Muy bonito!“ Wir sehen die ganze Aktion gelassen, unsere zuvor genossene Cuba-Libre traegt sicher auch dazu bei, alles mit einem Laecheln zu nehmen. Nach einem abschliessenden kurzen Austausch ueber hollaendische Fussballer steigen sie wieder in ihr Boot und fahren mit Ellen und Harry zur Zwerver, wo sie schliesslich, nach Erledigung aller Formalitaeten, eine angebrochene Flasche Rum mitnehmen. Keine Frage- wir duerfen hier bleiben.

Mit dem Dinghy fahren wir zum Tagesausklang zur Insel, die wir in einer Stunde umrunden. An der Westkueste ein Traumstrand mit Puderzuckersand, auf der Ostseite die reinste Muellkippe. Wir finden allerhand Plastikmuell, Schuhe, Baelle – ein jaemmerliches Bild, das mich traurig macht.

Es ist fast Vollmond. An der Suedseite zum Festland hin tanzen Blitze ueber Wolkenberge. Es ist ein schauerlich-schoenes Naturschauspiel. Der Himmel wird fuer Sekunden orange-rosa-lila farben, waehrend die Elektroladungen wie Gluehwuermschen horizontal durch das Farbenspiel flitzen. Ob Meerlust in dieser Nacht eine dringend notwendige Regendusche abbekommt?

Freitag, 19. Okt. 2013 – Mit der Regendusche war es nix, dafuer kommt eine steile Schwell, die uns den Schlaf raubt. Der Anker geht um 8 Uhr am Morgen hoch und 9 Stunden spaeter sind wir in Bonaire, der oestlichsten der ABC-Inseln. Die Insel ist als Taucherparadies bekannt. Ankern ist streng verboten, um die Korallenriffe zu schuetzen und so bleiben nur Marinas oder Moorings bei der Hauptstadt Kralendijk an der Westkueste. Wir waehlen die Variante Mooring und goennen uns ein Dinner in einem der vielen Restaurants an der schmucklosen Promenade. Ploetzlich sind wir wieder in der Zivilisation, unter Menschen, die dazu noch hollaendisch sprechen ... groesser kann der Gegensatz zu unseren Erlebnissen der letzten Wochen nicht sein!

Kralendijk, 19. Oktober 2013

Zurück in die Karibik – Trinidad und Tobago

09. -24. September

Nach einem Super-Sommer in Holland und Deutschland sind wir nach einer langen Flugreise wieder in Trinidad. Meerlust steht an Land. Sie hat es gut überstanden - kein Schimmel, keine Kakerlaken, nur eine dicke Staubschicht liegt auf dem Deck. Wir sehen alte Bekannte in der Marina – die Oxygen (Kuba), die Seute Deern (Brasilien), Jogis Oyster. Das Thermometer zeigt 34 Grad. und eine Luftfeuchtigkeit von 68 % an, Schwitzen ist wieder angesagt.

Erst als wir wieder im Wasser liegen, fühle ich mich angekommen. Ellen und Harry von der Zwerver, die ihr US-Visum in Port of Spain abholen, leisten uns einige Tage Gesellschaft. Ellen beteiligt sich fleißig am Deckschrubben.

14. September – Wir kaufen im HILO, der hiesigen Supermarktkette, für die nächsten Tage ein. Das Angebot an Obst und Gemüse scheint lächerlich im Vergleich zum Überfluss von Kaisers oder Albert Heijn in Berlin und Boskoop, auch die Qualität lässt stark zu wünschen übrig. Wir lernen wieder etwas Neues kennen - Cilantro Shadow, Blätter, die wie Sauerampfer aussehen, entpuppen sich als ein Kraut, das dem Geschmack von Koriander sehr nahe kommt. Dank Duty-free-Einkauf beladen wir Meerlust noch mit einem Weinvorrat und Bier für das nächste halbe Jahr.

Monos Island liegt nur wenige Meilen westlich von der Insel Trinidad entfernt. In der Grand Fond Bay finden wir ein geschütztes Plätzchen, beflankt von Wochenend-Motorboot-Ausflüglern. Die Insel ist vollkommen mit dichtem Regenwald bewachsen, am Ufer stehen einige wenige bunte Holzhäuser. Unsere Bugschraube, eine wertvolle Hilfe beim Manövrieren auf engem Raum, tut es nicht mehr. Willem taucht unter, kann aber die Ursache nicht entdecken. Das Wasser ist badewarm - ein erfrischendes Bad ist etwas anderes. Trotzdem schwimmen wir brav unsere Runden ums Boot mit dem Gedanken, etwas für unsere Fitness zu tun ... und uns ein Gläschen Wein zu verdienen.

Es wird eine kurze Nacht und ein langer Tag, bis wir am Sonntag nach 13 Stunden unter Motor, denn Wind und Strömung sind gegen uns, endlich die Insel Tobago erreichen. Hunderte von Delfinen kreuzen unsere Route. Allerdings lassen sie sich nicht von uns ablenken und folgen ihrem eigenen Weg. Wir drosseln den Motor, um möglichst lange zwischen ihnen zu sein. Es ist bereits dunkel, als wir unseren Anker in der Buccoo Bay fallen lassen. Es wird eine unruhige Nacht. Starke Schwell lässt uns hin-und herschaukeln, dazu Discoklaenge vom Ufer. Gleich mit dem Hellwerden verlassen wir den ungeselligen Ankerplatz und fahren an der Nordküste entlang nach Charlotteville. Ein kleiner Thunfisch verirrt sich an unseren Haken und wir genießen die Gesellschaft einer Gruppe von Delfinen, die eine ganze Weile neben uns herschwimmen.

Die Pirates Bay bei Charlotteville ist gut besucht. Beim dritten Versuch, um sicher und weit genug von den anderen Yachten zu ankern, gibt unsere Ankerwinsch ihren Geist auf. Patrick vom Catamaran Lady Anne 2 ist uns eine wertvolle Hilfe, um sie wieder in Gang zu bringen. Bei einem gemeinsamen Bier an Bord lernen wir das sympathische Paar näher kennen und tauschen angenehme Erinnerungen an Cuba aus. Die Sehnsucht ist wieder geweckt!

Tobago und Trinidad bilden zusammen einen Staat, trotzdem müssen wir bei jeder Insel extra ein- und ausklarieren. Die Regelungen sind hier in Tobago komplizierter als bei anderen karibischen Inseln – wenn wir in einer anderen Bucht ankern wollen, brauchen wir eine Genehmigung dazu und wenn wir Tobago verlassen, müssen wir wieder am gleichen Ort ausklarieren, wo wir angekommen sind. Während Trinidad neben großen Regenwaldflächen auch Industrie aufzuweisen hat, ist Tobago mit seinen 55.000 Einwohnern eher der ländliche Part, der sich der Landwirtschaft, der Fischerei und dem Tourismus verschrieben hat. Insgesamt 30 x soll die Insel von französischen, britischen und holländischen Kolonialisten erobert worden sein, eine Vielzahl von Forts mit erstaunlich gut erhaltenen Kanonen zeugen noch heute von den Machtspielen im 18. Jahrhundert.

In Charlotteville gefällt es uns - das Wasser ist klar, aus NW kommt ab und zu eine erfrischende Brise vom Atlantik herüber, lokales Obst und Gemüse sind an kleinen Ständen im Ort erhältlich. Es gibt eine moderne Bibliothek mit Gratis-Internet. Die Menschen hier sind selbstbewusst und uns gegenüber freundlich. Alles geht sehr relaxt zu, Touristen sind außer uns „Yachties“ nicht zu sehen. Musik im Raeggysound ist allgegenwärtig, meist aus dem Autoradio ‚volle Pulle‘ aufgedreht, die Türen offen. Die Hitze ist eigentlich nur im Wasser erträglich und so schwimme ich mehrmals brav meine Runden und fühle mich –für den Moment jedenfalls- erfrischt. Jeden Tag ist Fischmarkt in Charlotteville, allerdings nicht im üblichen Sinne. Der frische Fang wird unter einem Schattendach auf Granitplatten gesäubert und sofort verkauft; es ist ein Platz, wo man sich trifft und plaudert. Der Lobster wird uns zum Boot gebracht. Viel zu handeln ist nicht – bereits nach unserem Gegenvorschlag heißt es „no problem“ und die Delikatesse landet in unserem Kochtopf.

19. September – Ein Sternfrucht-Baum. Noch während ich die Früchte an diesem unscheinbaren Baum fotografiere, kommt ein alter Mann vorbei. “Take if you want.“, fordert er uns auf. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen.

23. September. Diesmal klappt es mit dem Mietwagen, der aus der Hauptstadt Scarborough gebracht wird. Es ist ein strahlend schöner Tag. Wir fahren mit offenen Fenstern – denn die Klimaanlage funktioniert nicht – rund um die Insel, genießen die Schönheit der tropischen Vegetation und die Aussichtspunkte in an der atlantischen und karibischen Küste. Die Straßen sind gut, zum Teil reparaturbedürftig und manchmal verdammt eng. In Speyside ist ein großes Wasserrad zu bewundern. Scarbourough nutzen wir zum Einkaufen, in Canaan finden wir sogar einen großen Supermarkt (offensichtlich der einzige auf der ganzen Insel?). Diesel ist so billig, dass wir unsere 8 x 20 l-Kanister auffüllen. Vom Pigeon Point Heritage Park aus besehen wir uns das Bucco Reef nun vom Strand aus. Südsee-Atmosphäre.

Es wird Zeit Abschied zu nehmen. Wir warten einen günstigen Wind ab, um unsere Reise durch die karibische See fortzusetzen.

Charlotteville, 24. September

Karibik – Unterwegs von Guadeloupe nach Trinidad

4.06. – 25.06.2013

Martinique

Seit zwei Wochen nur Regen, Gewitter, Wind, dazu um die 30-35 Grad. Auch in der Nacht kühlt es kaum ab und jede Gelegenheit, die Dachluken zu öffnen, wird genutzt.

Wir versuchen, uns zu "entschleunigen". Sind wir noch im November letzten Jahres diese Strecke straks von einer Insel zur nächsten gesegelt, wollen wir uns jetzt mehr Zeit nehmen. Quo vadis? - wir wissen es noch nicht.

Martinique, die Petit Anse d'Arlet, kennen wir noch aus 2001. Die Bucht wird dominiert durch einen charakteristischen Steg, der direkt zum Eingang der Kirche führt und so nicht nur „den Weg zu Gott" weist, sondern auch ein schönes Motiv für Fotografen und Künstler abgibt. Doch Vieles hat sich hier verändert. Ein zweigeschossiges Industriegebäude verschandelt die Landschaft. Ein Lehrstück für Architekturstudenten und Beamte in Entscheidungspositionen, was man alles falsch machen kann. Die bunten Marktstände, wo die "Mummys" ihr Obst und Gemüse feilbieten, sind einer betonierten Strandpromenade gewichen. Ein Bus spuckt seine touristische Fracht vor der Kirche aus und schon nach einer halben Stunde wird mit Hupen signalisiert, wieder einzusteigen. Die wenigen lokalen Händler haben kaum eine Chance, ihre Muscheln und bunten Tücher an den Mann zu bringen. Da Petri uns schon lange keinen frischen Fang mehr beschert hat, kaufen wir auf dem Fischmarkt unser Abendessen - zwei große Scheiben einer prächtigen Dorade.

Mittwoch, 5.6. – auf dem Weg nach St. Lucia. Die Angel surrt - bei 7 kn unter Segeln in ungemütlicher Schräglage ist es nicht einfach, die Dorade von 1,50 m Länge an Bord zu hieven. Ich brauche eine geschlagene Stunde, um sie zu filetieren. Die Mühe hat sich gelohnt - 4 kg feinstes, weißes Filet. Die erste Portion wird gleich in Limettensaft und Olivenöl eingelegt - mit grünem Salat, Zwiebelringen und frischem Fenchel ein Genuss, den wir eines Tages noch sehr vermissen werden...

Saint Lucia

In der Rodney Bay, im Nordwesten der Insel, lassen wir den Anker fallen. Hier endet alljährlich Mitte Dezember die ARC Rallye Gran Canaria-Saint Lucia. Nach knapp drei Wochen auf dem Atlantik sicher ein großes Spektakel. Momentan geht es hier aber eher ruhig zu. Gregory kommt mit seinem schwimmenden Kräutergarten strahlend auf uns zu, voll beladen mit frischem Obst und Gemüse. Natürlich kaufen wir ihm etwas ab, sein originelles „business“ hat unsere Unterstützung verdient.

Der Regen hat endlich einmal aufgehört. In Deutschland lässt eine neue Jahrhundertflut Elbe, Saale und Donau über die Ufer treten.

St. Lucia ist für mich eine der schönsten Inseln der Karibik. Die Westküste wird geprägt von dramatischen, mit dichtem Regenwald bedeckten Gebirgszügen und romantischen Buchten. An Palmen gesäumte Strände passen sich kleine, überschaubare Ferienanlagen geschickt der Landschaft an. Ab und zu wehen Schwefeldämpfe von den Vulkanen zu uns herüber. Nach Osten wird das Bergland flacher. Am südlichen Zipfel der Insel, in Vieux Fort, finden wir genau das Gegenteil von Rodney Bay - keine Speedboote oder Jet-Skis umkreisen uns , keine Discoklänge vom Strand bis in den frühen Morgen, keine weiteren Segelyachten weit und breit. Die kleinen lokalen Fischerboote nehmen kaum Notiz von uns. Wir liegen herrlich ruhig, die beiden Pitons, dem charakteristischen Wahrzeichen der Insel St. Lucia, im Blick. Die Idylle wird nur durch die gemeine Mückeninvasion zum Sonnenuntergang gestoert, die sich heißhungrig auf uns stürzt. Auch Vieux Fort ist somit kein Ort für uns, um länger zu verweilen. Die 35 sm bis nach Saint Vincent legen wir am nächsten Morgen mit halbem Wind bei 15 kn entspannt zurück.

Saint Vincent

Die erste Möglichkeit zum Ankern findet sich in Chateaubelair. St. Vincent ist von großen Hotelanlagen weitgehend verschont geblieben. Während die benachbarten Inseln St. Lucia und die Grenadines mit weißen Stränden locken, hat St. Vincent nur grauen Lavasand zu bieten. Chateaubelair ist eine aus bunten Häusern zusammen gewürfelte Ortschaft, Luxusvillen sucht man hier vergebens. Wir gesellen uns zu den beiden Fahrtenseglern, die bereits am schmalen Küstenstreifen ankern. Es ist sehr heiß und schwül und als gegen 16 Uhr der „Karneval“ mit überlauten Discobässen durch die einzige Straße zieht, werden unsere Nerven auf eine harte Probe gestellt.

Sonntag, 9.Juni – Wir werden von Giftschwaden von verbranntem Plastikmüll geweckt. Dazu lässt uns die Schwell hin und her rollen. Also - auf zur nächsten Bucht.

Bequia

Zwischen den beiden Inseln erwischt uns ein kräftiger Squall mit 40 kn Wind und viel Regen. Endlich ein wenig Abkühlung. Eine Gruppe Delfine ist auf der Jagd. Die gejagten Fische springen bis zu einem Meter hoch aus dem Wasser, aber ob es ihnen etwas nützt?

In der Admirality Bay kennen wir uns gut aus. Viele Segler nutzen diesen geschützten Platz, wir sind von deutsch und holländisch geflaggten Yachten umringt. Willem geht sofort auf WLAN-Suche, mit Erfolg. Wir befinden uns nun an der von den Versicherern festgelegten südlichen Hurrikan-Grenze, kommen nun in gesichertes Gebiet.

Canouan

Wer hat schon einmal von einer Insel namens Canouan gehört? Langsam kommt es mir so vor, als würden wir alle Inseln und Ankerplätze aufsuchen, die wir noch nicht kennen – aber das ist nicht unsere Absicht. Die Insel Canouan liegt eher „auf dem Weg“, sieht nicht so interessant aus und weitere Yachten sind auch nicht zu sehen. Wir lassen trotzdem unseren Anker in der Charlestown Bay fallen. Eine Hotelanlage liegt verwaist am menschenleeren Strand. Gusts, starke Fallwinde, schütteln uns durch. Das Wasser ist sehr klar, eine Schildkröte nimmt erschrocken Reißaus - unglaublich, wie schnell diese unbeholfen wirkenden Tiere sein können. Es ist ein schöner Ankerplatz, selbst schwimmen ist ohne die lästigen kleinen Quallen möglich, die uns manchmal piesacken. Zum späten Nachmittag kommen noch einige Abenteurer dazu – haben sie sich von unserem Beispiel inspirieren lassen? Es ist genug Platz. Die Windböen frischen noch einmal heftig auf - nur wer seinem Anker vertraut, kann in dieser Nacht ruhig schlafen. Am Morgen sehen wir die Einheimischen in kleinen Booten, die verwehte und abgetriebene große Wassertanks einsammeln.

Mayreau

Donnerstag, 13. Juni. Mayreau ist eine Insel mit goldgelben Sandstränden. Die Tobago Ceys, eine Gruppe unbewohnter Inseln, die von einem hufeisenförmigen Riff geschützt sind und als einer der schönsten Ankerplätze in der Karibik gilt, liegen gleich „um die Ecke“. Allerdings regnet es heute den ganzen Tag, da ist auch das Paradies einfach nur grau. Hier bleiben wir die nächsten vier Tage. Sonne und Regen wechseln sich ab, manchmal steckt eine Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser. Unsere Einkäufe, eigentlich für die Atlantiküberquerung gedacht, nehmen langsam ab, während unsere Sammlung an nichtorganischem Abfall zunimmt. Irgendwann müssen wir wohl doch mal wieder an Land?

Frigate Island

Wir haben die kleine Insel, die nur 1 sm von Union Island entfernt liegt, ganz für uns. Das Wetter lädt nicht gerade zu einem Landgang ein. Der Wind heult ums Boot und drückt uns immer wieder auf die Seite, dazu neue Regenschauer und Gewitter. Die Nacht ist irgendwie unheimlich ... Fischer bringen uns am nächsten Morgen Lobster vorbei. Die Männer fragen nach etwas zu Essen, denn sie haben Hunger - das bekommen sie natürlich auch von uns, aber es bleibt angesichts unseres Luxus-Lunches ein schlechtes Gewissen zurück. Wir suchen uns einen neuen Platz zum Übernachten und sind eine Stunde später in der Hillsborough Bay von

Carriacou

Nach drei Wochen setzen wir mal wieder einen Fuß an Land. Immigration und Customs sind schnell erledigt. Bei der Frage nach unserem letzten „Port of Entry“ kommen wir schon ein bisschen ins Stottern - wie sollen wir auch plausibel erklären, warum wir fast drei Wochen von Guadeloupe nach Carriacou gebraucht haben? Eine Strecke von 250 sm, die man locker in zwei Etmalen schafft? Die Beine fühlen sich „pappig“ an. Wir kaufen Brot, Obst und frisches Gemüse. Die Saison geht ihrem Ende entgegen – die Ankerplätze sind leer, die Lobster sind wieder bezahlbar und die Mangos werden uns fast hinterher geworfen. So schnell wie sie reifen können wir sie kaum essen. Wir schlagen uns ordentlich den Bauch voll. Nach einem weiteren Tag in der Tyrell Bay von Carriacou lichten wir den Anker.

Grenada

St. David’s Harbour liegt idyllisch zwischen sanft abfallenden Hügeln im Südosten der Insel. Alles ist dicht begrünt, rot blühende Bäume geben einen schönen Kontrast. Dazu scheint die Sonne und lässt das Wasser türkisgrün strahlen. Wir haben unseren Platz gefunden, wo es sich die nächsten Tage gut aushalten lässt!

Trinidad

Unsere vorerst letzte Station ist 85 sm weiter südlich in Trinidad. Auf der Ueberfahrt fangen wir noch einen kleinen Thunfisch, genug fuer einen Abschieds-Sashimi . Chaguaramas kennen wir noch gut aus dem letzten Jahr. Mit gemischten Gefuehlen denken wir an die Zeit zurueck, als Meerlust hier fuer eine Woche an Land stand und wir vor Hitze fast zerschmolzen sind.

Es hat viele Vorteile, sich mit der Lokalitaet auszukennen und so haben wir Immigration und Customs schnell hinter uns gebracht. Wir machen wieder bei Peake Marine fest und bleiben zunaechst am Steg; die Airco macht es ertraeglich. Wir treffen Ellen und Harry von der Zwerver, die in der Bucht vor Anker liegen. Bis zu unserem Rueckflug haben wir noch Zeit und so mieten wir gemeinsam kurz entschlossen ein Auto fuer zwei Tage.

Es werden erlebnisreiche Touren in den Norden und den Suedwesten der Insel, die mehrl zu bieten hat als erwartet. Sehr beeindruckend das Asa Wright Nature Centre. Ein ca. 500 ha grosses Gebiet auf 370 m Hoehe, das mitten im tropischen Regenwald eine Oase unberuehrter Natur bietet. Selbst die Mangos bleiben auf dem Boden liegen, um das oekologische Gleichgewicht nicht zu stoeren. Wir sehen eine Vielzahl von bunt schillernden Kolibris, die mit Wasserspendern dicht an die Aussichtsterrasse bis auf Armlaenge angelockt werden. Es gibt weitere schwarz- gelbe, schwarz-rote und blaue Voegel mit lustigen gelben Beinen in allen moeglichen Groessen, die das Herz eines Ornitologen sicher hoeher schlagen lassen. Wir sind froh, wenn wir sie in dem dichten Gruen entdecken koennen, das durch bunte Blueten belebt wird. Ein Paradies!

Südlich von Port of Spain liegt das Naturschutzgebiet Caroni Swamp. Die den Gezeiten unterworfene Mangroven-Sumpflandschaft ist die Heimat vieler Vogelarten wie z.B. Pelikanen, Reihern, Wasserläufern und Löffelenten. Auch derNationalvogel Trinidads, der Rote Ibis, lebt in diesem etwa 6 km² großen Dschungel. Mit einem ca. 20 Personen fassenden Motorboot fahren wir langsam ca. 2 Stunden durch diese weitlaeufige Flusslandschaft. Selbst der Regen haelt uns nicht davon ab - eine grosse Plane schuetzt uns, die bei jedem Schauer mit viel Gelaechter ausgebreitet wird und von den am Rand Sitzenden gespannt und gehalten werden muss. So manche Baumkobra schlaeft zusammengerollt ueber unseren Koepfen in einer Astgabel. Zum Sonnenuntergang ist ein besonderes Spektakel zu beobachten, wenn die roten Ibisse vom Festland zu ihren Schlaf- und Nistplätzen zurückkehren. In Scharen steuern die Vögel die Mangroven an und lassen sich elegant auf den Zweigen nieder.

Der Temple in the Sea in Waterloo ist eines der vielen Zeugnisse hinduistischer Kultur auf der Insel. Die Haelfte der 1,3 Mio Einwohner Trinidads stammt aus Indien. Hier werden ihre Toten kremiert und die Asche wird aus Tonkruegen dem Wasser (das nach ihrer Ueberzeugung bis zum heiligen Ganges fliesst) uebergeben. Damit ist der Weg frei, um irgendwann als neues Wesen wiedergeboren zu werden. An einer weiteren Sehenswuerdigkeit, der grossen Tempelanlage Carapaichima, fahren wir beinahe vorbei. Die knapp 26 m hohe Statue des Affengottes Hanuman, die 2003 fertig gestellt wurde, ist sehr farbenfroh und soll die höchste ihrer Art außerhalb Indiens sein.

Montag, 1. Juli - Meerlust steht wie viele andere „parkende“ Yachten sicher an Land. Am 2. Juli fliegen wir mit Carribean Airlines ueber London nach Amsterdam. Die kommenden zwei Monate verbringen wir in Europa, ich freue mich darauf!

Peak Marine Chaguaramas, 1. Juli

Guadeloupe – die geplatzte Atlantiküberquerung

23.05. – 29.05.2013

Donnerstag, 23. Mai – Das Delfinpärchen, das wir schon öfter in unserer Bucht beobachten konnten, steuert auf den Zuckerberg zu. Diesmal trauen wir uns und schwimmen ihnen entgegen. Es ist niemand außer uns im Wasser und so müssen wir selbst danach Ausschau halten, wo sie zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Immer wieder sehen wir ihre Rückenflossen in unserer Nähe und hören ihre Atemgeräusche, die sich anhören, als würden wir das Wasser aus unserem Schnorchel pusten.

Plötzlich - in vollkommender Harmonie- schieben sich die beiden Walfische genau zwischen Willem und mir hindurch! Ich sehe zunächst ihre Köpfe mit dem ewigen Lächeln aus dem Wasser auftauchen, die helle Nasenspitze, ein Auge, das mich direkt anzuschauen scheint, den grauen Leib mit dem helleren Unterbauch und schließlich die Rückenflossen, dann tauchen sie wieder ab. Durch die Taucherbrille können wir noch ihre elegante Drehung verfolgen, bis sie vom undurchdringlichen Blau der Tiefe verschluckt werden. Mein Herz klopft vor Aufregung und ein bisschen unheimlich finde ich es ehrlich gesagt auch - es bleiben doch wilde Tiere. Ob es wirklich stimmt, dass Delfine unseren Herzschlag spüren? Ein unvergessliches, beeindruckendes Erlebnis, dass uns diese schönen Tiere erlaubten, ihnen so nah sein zu dürfen.

25.05. – Das lang ersehnte Ersatzteil ist da! Gleich am Samstagmorgen sind Cedrik und Alex zur Stelle. Zu allem Überfluss stellt sich nun auch noch heraus, dass es nicht passt und noch abgeschliffen werden muss. Wie ist das nur möglich? Es ist schon dunkel, als die Jungs mit dem Einbau fertig sind. Wir wollen im Prinzip los, wir haben Diesel, Wasser und Nahrungsmittel für die nächsten drei Wochen gebunkert.

28.05. – Wir befinden uns auf dem Weg zur Ostspitze der Insel Guadeloupe. Unser Windrichtungsanzeiger und der Tiefenmesser spielen verrückt. Einfluss des Gewitters? Wieder ein Zeichen, unser Vorhaben nochmal zu überdenken? Der Wind kommt wie angesagt von vorn, allerdings viel stärker. Meerlust kämpft sich mit Motorkraft durch die Wellen. Nach 2 Stunden, nicht nur Meerlust sondern auch wir sind inzwischen von einer Salzkruste bedeckt, beschließen wir zu kreuzen. Also werden die Segel gesetzt und es geht erst mal in Richtung Marie Galante. Als wir die Segel wieder umsetzen wollen, dreht der Wind in ungünstige Richtung auf Nordost– und wir haben schon wieder den Wind von vorn. An der Ostspitze wird es dann richtig ungemütlich – 3 m hohe Wellen, Gegenströmung, starker Wind bis zu 25 kn. Der Motor tut sein Bestes, trotzdem kommen wir kaum vom Fleck. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage nichts Besseres voraus – erste Zweifel kommen auf, ob wir uns das antun wollen.

Aber der Tag hält noch eine weitere Überraschung für uns parat. Als Willem nach 8 Stunden auf dem Meer unser Steak anbraten will, kommen ihm die Bodenbretter in der Pantry entgegen geschwommen. Wasser im Boot! Schreck und sofortige Umkehr, um einen geschützten Ankerplatz zu suchen. Die Ursache für das Wasser ist dann auch schnell gefunden - die hohen Wellen, die über das Deck spülen, können nicht schnell genug ablaufen. Das Salzwasser hat sich über eine fehlende Abdichtung bei der Luke für die Gasbehälter einen Weg hinter den Küchenschränken entlang in den Bootsrumpf gesucht. Inzwischen ist es dunkel, die Ankerplätze in der Nahe können wir nun nicht mehr anlaufen - die Gefahr, auf ein Riff zu treffen, ist zu groß. Also bleibt uns nicht weiter übrig, als den ganzen Weg zurück nach Marie Galante zu segeln, denn dort kennen wir uns auch im Dunkeln aus. Das 3-stuendige Segeln mit dem Wind ist im Gegensatz zu den vielen anstrengenden Stunden davor einfach herrlich und Willem, der sich nicht so fit fühlt, schläft sogar ein Weilchen.

29.05. – 6 Uhr, wir schwimmen unsere Runden ums Boot. Unerwartet, denn wir hatten uns ja schon von diesem „Luxus der Karibik“ verabschiedet. Die Entscheidung ist gefallen – wir gehen nicht weiter zu den Azoren und sehen zu, in den nächsten 4 Wochen aus dem Hurricangebiet zu verschwinden. Umdenken fällt nicht leicht, wir haben uns schon so aufs Mittelmeer, auf die Nähe, gefreut. Nun wird es ein Jahr dauern, bis wir wieder Gelegenheit bekommen, den Atlantik in Richtung Osten zu überqueren. Beim nächsten Versuch, wo auch immer wir dann starten werden, soll es dann aber sicher nicht zu spät sein!

Das Leck bei den Gasbehältern ist schnell abgedichtet, dann segeln wir zur Insel Dominica. Das Meer ist noch immer sehr aufgewühlt, der Wind bläst uns mit 35 kn (Windstärke 8) vor sich her. Wir begegnen in den 4 Stunden keinem weiteren Boot, freiwillig geht bei diesem Wetter wohl keiner aufs Meer raus. Wir wissen, dass wir in der Prince Rupert Bay Internetverbindung haben. Alberts „Yachtservice“, ein sympathischer Schwarzer, erkennt uns wieder von unserem letzten Besuch hier im November 2012. Seinen Service brauchen wir diesmal nicht und nach einem kurzen Plausch über das seltsame Wetter in diesem Jahr, versucht er sein Glück beim nächsten Boot.

Prince Rupert Bay, Dominica, 29.05.2013

Karibik (9. Teil) – Franzoesische Antillen 

14.03.– 01.04. und 26.04.–15.05.2013
 

Wir steuern Guadeloupe an, um waehrend unseres „Heimaturlaubs“ ein paar Reparaturen auf Meerlust erledigen zu lassen. Cedrik und Alex, zwei symphatische junge Kerle, nehmen sich der Probleme am Mast an. Mit Cedriks Auto fahren wir in der Zwischenzeit in den Nationalpark am Vulkankrater La Sofriere, dann fuellen wir unsere Vorraete im Carefour auf. Wir erwarten Besucher an Bord, die mit einem Tag Verspaetung wegen der Schneewehen in Tegel ankommen. Ute, Ole und Nele geniessen schon bald das karibische Flair. Wir bringen sie zu den schoensten Plaetzen der franzoesischen Antillen, wie der Anse Canot von Marie Galante und der Bucht am Pain de Sucre von The Saintes. Bei der Gelegenheit kommt auch endlich einmal unser Cobb aus Suedafrika zum Einsatz, ein fantastischer Grill fuer geselliges Kochen an Deck. Die Tage bis zum gemeinsamen Abflug nach Berlin vergehen schnell. 

Fuer die kommenden drei Wochen tauschen wir die schwankenden Planken gegen festen Boden unter den Fuessen ein. Meerlust glauben wir in der Marina in Pointe-a-Pitre gut aufgehoben, aber eine kleine Blessur am Heck, die spaeter auch keiner erklaeren kann, laesst sich wohl dennoch nicht verhindern . Berlin empfaengt uns am 2. April mit sonnigem, aber frostigem Wetter. Zum Teil liegt noch Schnee auf den Daechern. Das Apartment in der Waldemarstrasse beziehen, Kueche einbauen, Kurztripp an den Comer See, die obligatorischen Arzttermine, Claudias Hochzeit, Notar, Ole’s 50. Geburtstag .... da wird eine Grippe fast zur Nebensache. Willem hat es weitaus schlimmer erwischt, seine Zeit in Boskoop verbringt er meist im Bett. Als wir Berlin bei inzwischen fruehlingshaften Temperaturen und spriessendem Gruen wieder verlassen, faellt es mir beinahe schwer. Aber die Aussicht, die beengenden Schuhe wieder gegen das Barfusslaufen an Deck eintauschen zu koennen, macht mich auch froh. 

Wie sich bald herausstellt, haben wir uns mit den falschen Ersatzteilen durch die Check-in in Tegel und Orly geplagt, neue muessen bestellt werden und so heisst es mal wieder umplanen. Nichts Neues. 

Unfall an Bord! Willem verletzt sich am Kopf - der Baum war nun mal nicht da, wo er sonst immer ist. Mit Cedriks Hilfe kann die Wunde schnell im Krankenhaus versorgt und genaeht werden. Eine Gehirnerschuetterung laesst ihn noch Tage danach schwindlig und schnell muede werden. Sobald im Rigg alles festgezurrt und gesichert ist, verlassen wir den Backofen Marina und suchen uns einen lauschigen Ankerplatz.

Erster Mai, auch hier in den franzoesischen Antillen ist es ein Feiertag. Die Hollaender hatten ja gestern ihren grossen Tag, den wir im Internet verfolgt haben. Nun ist also Willem Alexander der neue Koenig der Niederlanden. Wir ankern nicht weit entfernt an der Insel du Gosier, hier weht ein laues Lueftchen und es laesst sich besser aushalten. Es regnet haeufig, fuer diese Zeit eher ungewoehnlich. Die ganze Woche bleibt es drueckend heiss, unser Thermometer zeigt 37 grd.an. Als der Wind guenstig steht, segeln wir weiter nach Marie Galante. Hier sind wir einige Tage ganz fuer uns allein, bis eine Armada von Charterschiffen mit jungen Leuten eintrifft. Wir ergreifen die Flucht und lassen uns vom Wind zu den Iles des Saintes bringen. Wir ankern an unserem favorisierten „Pain de Sucre“, dem Zuckerberg, der seinem Namen wohl einer entfernten Aehnlichkeit mit dem Zuckerhut von Rio de Janeiro zu verdanken hat.

Neunter Mai, Himmelfahrt. Wir sind in unserer Zeitrechnung eigentlich schon einen Tag weiter, bekommen aber Zweifel, als wir in Bourg de Saintes einen Gottesdienst erleben und festlich herausgeputzte aeltere Damen das Strassenbild bevoelkern. Ein Blick in den Computer ... tatsaechlich, es ist erst Donnerstag! Es wird voll in der Bucht, um die 20 Schiffe ankern heute hier. Die Sonne meint es gut. Wer keinen professonellen Rundum-Sonnenschutz hat, behilft sich mit Laken - gruene, blaue, weisse, gelbe und sogar rosa Farbtupfer. Die „echten Maenner“ feiern und tanzen Polonaise auf ihrem gecharterten Katamaran. Als es dunkel wird, schlafen die ersten bereits ihren Rausch aus. Eine bunt zusammengewurfelte Gemeinschaft unter einem beonders schoenen, klaren Sternenhimmel.

Es ist wieder ruhiger geworden in unserer Bucht, der grosse Andrang ist vorbei. 32 grd., eine staendige Brise und kaum noch Regen. Wir geniessen das traege Schaukeln, lesen, schwimmen, schlafen viel. Der Umbau in Boskoop nimmt auf dem Papier langsam Gestalt an. Beim Fruehstueck ploetzlich ein wohlbekanntes „Schnauben“ neben uns ... ein Delfin-Paerchen zieht seine Kreise. Delfin-Watching am Ankerplatz. Einige versuchen, mit Brille und Schnorchel den eleganten Schwimmern zu folgen, auch vom Strand kommen ploetzlich Leute unter den Schatten der Palmen hervor. Als die Delfine in Richtung offenes Meer abdrehen, ist das Spektakel ertsmal vorbei, aber sie kommen an den Folgetagen wieder und verwoehnen uns, diemal unbemerkt von Badegaesten, mit ihrer Gesellschaft.

14. Mai, die Zwerver verlaesst die Bucht. Seit Richards Bay in Suedafrika kennen wir Harry und Ellen, die nun bereits seit 10 Jahren auf den Weltmeeren unterwegs sind. Wir verleben gesellige Stunden zusammen (und trinken viel zu viel Rotwein ...). Unser Salon wird mit den Entwurfsskizzen an den Waenden und rumflatterndem Papier immer mehr zu einem Architekten-Arbeitsplatz. Dank der guten Internetverbindung kann Willem Materialien und aktuelle Preise problemlos recherchieren und sogar schon Kostenangebote einholen. So wird die Wartezeit, bis wir zu unserer zweiten Atlantikueberquerung in Richtung Europa aufbrechen koennen, auch noch effektiv genutzt!

Pain de Sucre, 14.05.2013

ST. CROIX.

U staat niet onder arrest u staat niet onder arrest de reden van deze dubbele mededeling  was dat we een mooring lijn gebroken hadden en de eigenaar van de mooring de politie had ingeschakeld!
De eigenaar was ons achterna gevaren en maakte ons uit   voor bastards  son of a bitch you mother fucking son of a bitch, idiot,  en nog veel meer scheldwoorden in die richting en dat gedurende een kwartier lang het was niet mogelijk met hem in contact te komen, hij bleef maar schelden terwijl wij  op zoek waren naar een andere ankerplek, hij voer ons bijna aan! En schreeuwde dat zo'n lijn 1000,-- dollar koste. Alles kost in de US minstens 1000 dollar.

We vonden eindelijk een andere mooring en zouden gaan koken maar ook dat zat niet mee, de gastoevoer werd geblokkeerd omdat de elektrische veiligheidsklep het begeven had. Toen ik dat probeerde op te lossen zag ik een politieboot met blauw zwaailicht op ons af komen, welkom in ST CROIX dacht ik, de officier Roland Molenaar begon netjes te vragen of ik Engels sprak en na mijn bevestiging melde hij 2x dat ik niet onder arrest stond! Dat is mooi dacht ik maar wat een machtsvertoon voor een kapot stuk touw van een mooring! Waar wij bovendien niets aan hadden kunnen doen om het niet te laten gebeuren.
Natuurlijk wij hebben het touw kapot gemaakt zonder onze schuld maar kapot is kapot daar kan je dan over praten, deze man in St. Croix niet. Hij was buiten zinnen een uitvergroting van eerdere ervaringen in de USA, ik wil de Amerikanen niet over een kam scheren maar het gebeurd te vaak om het als incident af te doen!
Misschien gaat het niet goed met zijn business en schold hij ons daarom uit voor stupid foreign bastards and foreign bastards swindlers. Het is jammer dat ik het niet opgenomen heb ik had veel engelse scheldwoorden kunnen leren, wat een agressie!

Ik moest de politie boot volgen naar de haven wat ik braaf deed ze keken eerst of ik werkelijk afmeerde voordat zij zelf afmeerde dat afmeren van de twee politie agenten duurde aanzienlijk langer dan dat van mij dus liep ik maar naar hun steiger, toen ze klaar waren kwamen ze naar me toe en stelde zich keurig voor en melde vervolgens nog maar eens dat ik niet under arrest stond! Ze liepen me voor zoals het hoort de benen een beetje wijd de armen langs het lichaam een beetje naar voren, een macho tred.

Ik werd verhoort en er werden notities gemaakt, wie had dat ooit gedacht dat ik nog eens de eer zou krijgen door een echte scherf verhoort te  worden! De scherf had duidelijk moeite met notie maken van mijn verhaal, ik dacht hebben ze hier niets anders te doen dan zich bezig houden met een kapot touw! Ik kan niet zeggen dat ze onvriendelijk waren.

Een 'menselijke' noot zag ik zowaar toen Roland Molenaar de scherf of officieer hoe we hem verder zullen noemen ontdekte dat hij zijn dochter moest ophalen, hij belde zijn vrouw die kennelijk ook werkte en niet gestoord kon worden maar deze case waar hij mee bezig was was belangrijker dus moest zijn vrouw direct aan de telefoon komen, toen ze dat inderdaad deed melde hij dat hij onmogelijk weg kon en dat zij hun dochter moest ophalen.
Na een kwartier had Roland mijn verhaal op papier staan, nu was de eigenaar van de mooring aan de beurt om gehoord te worden, ik kon wat gaan drinken aan de bar.
Die bar zag er alles behalve uitnodigend uit het rook naar oud frituurvet wat zich op alles in de bar had afgezet zelfs op de mensen, de dikke bardame vroeg wat ik wilde drinken een tonic leek me wel wat, ook zo'n tonic wordt geserveerd in een groot glas met veel ijs zodat je al snel de tonic niet meer proeft. Er werd een dobbelstenen spel gespeeld. telkens kwam er weer een man die 5 dollar betaalde om wat later bleek 786 dollar te kunnen verdienen wanneer hij met 5 dobbelstenen in één keer 5 gelijke ogen gooide, die kans is werkelijk zeer klein maar met een grote regelmaat verscheen weer een volgend slachtoffer, de dikke bardame incasseerde de 5 dollar onpersoonlijk en emotieloos wat er ook gegooid werd, ze wist toch al dat het geen 5 gelijke zouden zijn.
De man naast me vertelde wanneer dan die pot toch een keer gewonnen werd de winnaar de helft alweer kwijt was om de bar de rest van de avond vrij te houden en dat is niet zo moeilijk wanneer een tonic al 3 dollar kost.

Na een halfuur was het verhoor van mijn aanklager teneinde Roland organiseerde een tweespraak tussen ons en zowaar de man kon normaal praten,  binnen 5 minuten waren we het eens , ik betaalde hem 105 dollar nog altijd veel te veel maar veel minder dan 1000 dollar! En hij beloofde de volgende keer niet meer zo te schelden, rare jongens die Amerikanen, Roland beloofde nog dat ik zijn rapport per mail vanavond zou ontvangen dat is hem niet gelukt. En ook daarna niet meer.

Volgens de voorspellingen is de wind goed om naar Guadeloupe te zeilen ik voel er alles voor hier weg te gaan. Ik heb genoeg USA ervaren en misschien wel voor altijd?
We stappen in onze bijboot en gaan naar de kant, om de bijboot in de 'jachthaven' achter te mogen laten moeten we 5 dollar betalen!
Bij de Custom vraagt een grote zwarte man met zijn armen over elkaar of hij ons kan helpen, het ziet er naar uit dat hij die armen de rest van de dag over elkaar houd, hij doet verder niets om ons te helpen, na enige tijd komt een dikke vrouw ons helpen, ze ziet aan de papieren dat we in Cuba geweest zijn er vraagt hoe het daar was, toen we antwoorden geweldig zweeg ze verder, ik dacht dat de Amerikanen een Handelsembargo met Cuba hadden maar het gaat veel verder merken we aan de reactie van meerdere mensen, ook in Amerika werkt de propaganda welke landen in hun ogen slecht zijn.
Na de formaliteiten lopen we de stad in het ziet er uitgestorven uit veel winkels staan leeg er ligt ongelooflijk veel afval op straat, de sfeer is niet prettig, dat wordt nog versterkt door dat er om 9 uur morgens dronken daklozen op straat hangen, onze indruk is dat het niet goed gaat met St. Croix, hier komen geen grote passagier schepen die voor welvaart zorgen.  Na een uur houden we het voor gezien en gaan terug naar MEEERLUST en zetten koers naar Guadeloupe al is het maar om fatsoenlijk voedsel te kunnen kopen!

Wat is de moraal van dit verhaal, het is een aanklacht tegen de USA ze zijn de 11e september nog lang niet te boven in die jaren daarna hebben ze een veelvoud aan onschuldige burger slachtoffers gemaakt in hun oorlogen  tegen de 'boze' dan de twin towers hebben gekost. Maar met als motto dat het boze moet worden uitgeroeid is volgens de USA alles geoorloofd, paranoïde verzinnen ze systemen om hun grenzen te bewaken, wat ze uiteindelijk niet zal lukken, maar hoelang laat de wereld nog toe dat ze ongestraft op deze verwerpelijke wijze doorgaan??
Obama kreeg de nobelprijs voor de vrede het zou hem sieren wanneer hij hem zou inleveren!

Was er dan niets positiefs te melden van St. Croix? Ja maar dat heeft helaas niets met de mensen te maken, prachtige leguanen lieten zich fotograferen een enorme schildpad liet zich zien bij Buck Island en vlak daarna spong een groten dolfijn met zijn hele lijf wel 1 meter boven het water prachtig!

CABO FALSO EN US CUSTOM

12 februari zijn we vertrokken van CUBA en nog steeds zijn we ondervaart, zoals de kraaien vliegen nog 141 mijl naaar onze anker plek aan de westkust van Puerto Rico. maar wij kruisen tegen wind swell golven en current en je krijgt geen kraai zo gek om zo te gaan vliegen! Onze koerslijn lijkt op een koorts curve. Het is nu 17 februari 21.00 uur lokale tijd 5 volle etmalen kruisen we nu af en toe met 35 knopen wind golven van ruim 5 meter deze omstandigheden kende ik nog niet van de Caribbean. In de Pilot staat over deze route ... It is still abit of a slog ... nou zwoegen is het en de moraal hoog houden!!
In 30 uur schoten we 1 mijl op, dat was bij het ronden van CABO FALSO zo'n kaap krijgt niet voor niets zo'n naam.

19 februari om 00.30 laten we na 730 zware mijlen ons anker vallen in BAHIA SALINA PUERTO RICO, ook hier ankeren we alleen, ik hijs voor het slapen gaan nog voor de zekerheid de gele vlag je weet het maar nooit bij die Amerikanen, de volgende dag maken we schoon schip en komen verder bij van een zware trip. De moraal hebben we hoog gehouden dat is wat deze beproeving heeft opgeleverd.
Na nog een tussen stop 8 mijl oostelijker bij ARRCIFE LAUREL komen we 21 februari bij de PONCE YACHT CLUB aan ik besluit eerst maar diesel te tanken, daar wordt me verteld dat ik me direct bij de Custom moet melden, Annehei regelt het bunkeren en ik ga naar het kantoor, daar is een apart bureau ingericht voor het melden bij de Custom dat gaat per telefoon, dat is wennen een onvriendelijke man die me af en toe, toesnauwt dat ik de verkeerde antwoorden geef terwijl ze wel goed zijn heb ik aan de lijn, er komt geen excuus van hem. Toen na van loop van tijd bleek dat onze papieren niet in orde waren werd de toon nog onvriendelijker, wat een verschil met Cuba!! Hier heb ik met robots te doen onpersoonlijkheid is het motto.
We moeten bij het fuel dock blijven ze komen naar ons toe, het kantoor bleek later 5 minuten van ons vandaan, ze lieten ons 2,5 uur wachten, 3 zwaar bewapende mannen kwamen op de boot , ze wilde geen koffie geen water niets wilde ze behalve ons intimideren.

Onze ESTA's zijn omdat we met een privé jacht komen niet geldig we zijn ilegaal het land binnen gekomen, we hebben ons bovendien niet telefonisch gemeld toen we in de BAHIA SALINA geankerd hebben en daar staat een boete op van 5000 dollar, de visa kunnen we kopen voor 1200 dollar!

Of dit niet erg genoeg is gaan ze met hun lompe schoenen aan de boot inspecteren ik maak dit voor het eerst in mijn leven mee hoe vernederend zo iets kan zijn in al onze privé zaken snuffelen ze rond, ze vragen welke souvenirs we uit Cuba mee genomen hebben, op mijn antwoord niets beginnen ze spottend te lachen, en willen niet geloven dat we na 7 weken Cuba geen sigaren of andere souvenirs hebben mee genomen. Als ze dan onze laatste 2 Cubaanse biertjes in de koelkast vinden beginnen ze te dreigen,
zeer irritant staan ze voor me en zeggen is dit dan niet uit Cuba, je weet zeker dat er niet meer is! Ik realiseer me dat we op de laatste dag nog een fles rum gekocht hebben en haal die uit de bar, zie je wel zegt de chef van het drietal die moeten we wegens het embargo in beslag nemen!!?? Een andere kerel vindt een shirt van Che en roept en dit dan, het zijn boosaardige kinderen.
Als ze dan verder niets meer vinden melden ze ons dat we om 8 uur morgen op hun kantoor moeten zijn om de zaak verder af te handelen, ze geven nog mee dat we goed moeten ontbijten omdat het lang gaat duren.
We doen geen oog dicht die nacht, wat een deceptie en wat een koude douche na Cuba, hadden we maar nooit naar Puerto Rico gegaan.

We mogen niet aan het fuel dock blijven liggen dus gaan we ankeren dat geeft nog een heel klein beetje het gevoel van 'vrijheid'

De volgende dag om 7.30 roeien we met de bijboot naar de kant keurig met reddingsvesten bij ons, want daar staat een boete van 1000 dollar op als je die niet bij je hebt, ik weet dat nog van St. Thomas toen ik met de jongens uit Rotterdam aan wal ging met de bijboot zonder reddingsvesten, daar werd ik gesommeerd alleen terug te gaan naar de boot en 8 reddingsvesten te halen toen bleek dat er echt 8 waren hield hij het bonnen boekje op zak.
De PONCE YACHT CLUB is een privé club we komen het terrein niet meer op als we geen pasje hebben maar het kantoor is nog gesloten, dat begint goed onze afspraak met onze 'vrienden' beginnen we met te laat te komen, dat zijn direct alweer minus punten voor ons. De dame die het kantoor is binnengegaan weiger de deur te openen, de pompbediende loopt rond op het terrein ik spreek hem aan en leg het probleem uit, hij regelt de pasjes de dame geeft ze met zichtbare grote tegenzin en hij brengt ons naar het bureau van de Custom, hij is een gepensioneerde restaurant houder en is het met de gang van zaken absoluut niet eens, en zegt ze sturen onze toeristen weg. Hij kent kennelijk de chef van de Custom en op weg daarnaar toe belt hij hem, volgens zijn zeggen krijgen we een visum voor 10 dagen zonder dat we er iets voor hoeven te betalen!?

Bij de Custom staat een bewapende man voor de deur, we worden binnen gelaten en in een kille hal met een airco systeem die zoveel geluid maakt dat je het idee hebt dat je in een vliegtuig zit, de portier die ook bewapend is maar er niet erg snugger uit ziet en nerveus in onze richting kijkt en direct ze blik afwend als je terug kijkt laat me naar het toilet gaan nadat ik gescand ben, hij gaat net nog niet mee in het toilet maar blijft bij de ingang wachten het duurde even want de vijgen van de vorige dag deden zijn werk en waarschijnlijk nog een beetje opwinding er bij zorgde voor een feestelijke stoelgang.
Behalve dat ze herhaald hebben dat het lang gaat duren en onze passen zijn ingenomen is er na een uur nog niets gebeurd. Dan komen twee russen binnen die hebben ook geen visa hadden, hun koffers worden ook uit gekampt en een middel om koper te poetsen wordt in beslag genomen, aan hun geeuwen te zien hebben ze ook slecht geslapen.

Al onze vinger afdrukken worden genomen en we worden gefotografeerd net nog niet met zo'n bordje voor onze borst.
Door de vrouwen die hier werken worden we vriendelijk gegroet, en de mannen schijnen plotseling ook een sympathie pilletje gekregen te hebben, we krijgen te horen dat we de 5000 dollar niet hoeven te betalen en dat we een tijdelijk visum krijgen voor een halfjaar we moeten alleen de cruising license betalen voor 19 dollar, we halen opgelucht adem, de schriftelijke waarschuwing blijft ook uit maar ook de verklaring dat ze een fles rum in beslag genomen hebben wordt niet voor gelegd zoals gister aangekondigd, die rum hebben ze gisteravond zelf op gedronken natuurlijk.

Na 3,5 uur verlaten we opgelucht de Custom,we nemen een taxi en laten ons naar een supermarkt rijden, we kopen twee winkelwagens vol in en roeien het terug naar de boot, we gaan direct verderop, weg van dit oord waar plots onze roes van Cuba verstoord werd en de makke van het Amerikaanse systeem zo confronterend zichtbaar werd voor ons.

CUBA

10 jaar na ons eerste bezoek zijn we weer in Cuba nu op eigen kiel!

27 december klaren we eindelijk in, 3/4 van de noordkust hebben we al gezien en zelfs éénmaal geankerd bij CAYO GUILLERMITOS daar zouden we aanvankelijk op basis van informatie van het Cubaans consulaat uit Rotterdam inklaren maar dat bleek niet mogelijk. De havenmeester melden dat ons vriendelijk, Varedero is de plaats waar we nu moeten inklaren dat is nog ruim 150 mijl verder, daarom ankeren we achter een klein eilandje en komen bij van de lange tocht met af en toe veel wind en een onstuimige zee.

Piet en Marlien anuleren voor de tweede keer hun vlucht naar Cayo Coco, doordat we in GUILLERO niet kunnen inklaren kunnen we ze daar niet oppikken, de plek waar ze nu aan boord komen is Valedero.

7 dagen na vertrek van Road Town Tortolla meren we af bij de Marinas Gaviota, we hadden koers gezet naar de Marina Acua maar die is vanuit de Bahia de Cadiz omdat de brug kapot is niet bereikbaar, we moeten ca. 7 mijl terug of helemaal het schiereiland om varen wat we niet doen.

Eerst komt de doctor aan boord hij keurt ons gezond douane en emigratie volgen in een uurtje is alles geklaard en een berg papier bij elkaar geschreven maar alles op een bijzonder vriendelijke manier. Als ik dit vergelijk met Brazilië waar we met een taxi uren door de stad naar verschillende aderessen moesten en de arrogante houding van de ambtenaren is dit een verademing terwijl Cuba gemeden wordt om de rompslomp met in en uit klaren.

Het Fidilisme heeft veel goeds voor de Cubanen gebracht, onderwijs is gratis zo ook de medische zorg voor de allerarmste is er een voedsel programma niemand hoeft honger te lijden, zelfs na 45 jaar Amerikaanse boycot hebben de meeste Cubanen het beter dan onder Batista! Waarom Fidel Castro zo bang is dat Cubanen massaal het land zouden verlaten en het socialisme zouden verruilen voor het kapitalisme is me niet duidelijk. Misschien omdat hij in ze investeert door goed onderijs wat ze in een kapitalistisch land ten gelden kunnen maken? Nog altijd worden we bij het verlaten van een Marina gecontroleerd of we geen verstekelingen aan bord hebben die we het land uit zouden kunnen smokkelen. De machtsoverdracht van Fidel aan zijn rationelere broer Ra_ul heeft daar geen veranderingen in gebracht. Wel krijgen de Cubanen meer vrijheid, ze mogen nu reizen maar betalen kunnen ze het nog niet.

Van bijna elke Cubaan die we ontmoeten krijgen we te horen dat hun maand salaris minder dan 30 US dollar is, daar kunnen ze natuurlijk niet van leven ze hebben allemaal een tweede slaris zeker de mensen die met de toeristen in aanraking komen hebben het relatief goed, de fooien in harde valuta tellen. Een antwoord hoeveel dat tweede salaris is heb ik niet gekregen daar doen ze geheimzinnig over.

De grote idealist en die overal in Cuba nog zichtbaar is meer dan Fidel is Che Guevara hij droomde van de nieuwe mens die onzelfzuchtig solidair en revolutionair zou zijn en niet uit op materiële voordelen, de Cubanen komen dicht in de buurt, als je hun levenslust en temperament ziet kan je er niet omheen deze mensen zijn 'rijk' Als het Raul lukt stap voor stap hervormingen door te voeren waardoor de jeugd zich kan ontplooien en internationaal mee kunnen doen zonder hun identiteit te verliezen kan Cuba de kraamkamer worden voor een systeem hoe de wereld georganiseerd kan worden. Vooral is inspirerend hoe zwart en blank met elkaar omgaan, kennelijk heeft het Fidelisme er toe geleid dat iedereen het gevoel heeft gelijk te zijn!

31 december rijden we mee met Erny naar Havanna, die Piet en Marlien naar het vliegveld brengt, hij heeft een appartement voor ons geregeld, Piet waarschuwt ons dat het donker en lawaaierig is, dat is waar maar het alternatief een Hotel is 3x duurder en ze hebben geen kamer meer met uitzicht op zee, dus nemen we het appartement. Oud en nieuw vieren we met de Cubanen, een door de staat georganiseerd feest voor 10 CUC per persoon is 10 dollar wordt er een fles rum, cola, water en 8 bier op tafel gezet er is live muziek met dansgroepen hier en daar wordt ook door de bezoekers gedanst, ik schat dat er 1000 mensen zijn, die ook allemaal nog te eten krijgen!

Het echte feest door Erny in het vooruitzicht gesteld wil niet los komen, om 23.30 vertrekken we naar het appartement van Erny daar zit zijn vrouw Yuly met haar moeder en hun zoontje T.V. te kijken het bijzondere is dat Yuly met haar band bij het inluiden van het nieuwe jaar op TV is, we vergeten bijna elkaar gelukkig nieuwjaar te wensen. Het was een bijzondere jaarwisseling.

Onze bezoeken aan Havanna zijn weer een bevestiging van onze liefde voor deze stad. De vervallen staat van velen gebouwen maakt deze stad op een bizarre manier aantrekkelijk de enorme rijkdom in detail en geleding waar de meeste gebouwen mee zijn vormgegeven geven zelfs in erbarmelijke staat ze een schoonheid waardoor ze met gemak de concurrentie aan kunnen met de moderne niets zeggende kolossen die helaas de sky line van de stad verpesten.

Na 10 jaar is Havanna toeristischer geworden vind ik, maar de stad kan het hebben het zal anders worden wanneer de Amerikanen komen en er Mac Donalds in het stadsbeeld opduiken een koude rilling bekruipt me terwijl ik het opschrijf, misschien komt het omdat ik Amerika voor veel ellende in de wereld verantwoordelijk houd in ieder geval zijn ze trots op hun kapitalisme en met het wegvallen van de tegenpool het sovjet communisme waar we zelfs in Nederland bang voor zijn gemaakt in de koude oorlog, lijken ze hun rol als schoolmeester van de wereld te serieus te nemen. Cuba is op een wonderlijke manier aan deze invloed ontsnapt en als ik een minus plus lijstje zou maken dan staan wat mij betreft en veel meer punten bij de plus voor Cuba.

Valle de Vinales is voor elke Cuba bezoeker een must lezen we in de reisgids, na veel moeite en met hulp van Erny krijgen we de laatste huurauto van Havanna, later dan gepland rijden we opgetogen naar het westen, het landschap wordt al snel interessanter en we genieten het weer alleen onderweg te zijn, de auto is gloed nieuw en comfortabel. Onderweg bekruipt mij het gevoel als dit de laatste huurauto in Havanna is hoe zit het dan met de 2 hotels in Vinales hebben die nog een kamer voor ons? Bij een kruising vragen we naar de weg de jongeman wil wel mee rijden naar Vinales en zijn vriend ook, we nemen de twee mee, de een spreekt perfect Engels en verteld ons op voorhand dat de hotels vol zijn en de particulieren verhuurders ook geen kamers meer hebben, we denken al om in de auto te slapen. De Hotels zijn inderdaad vol, de jonge man neemt ons mee naar zijn huis daar hebben ze 5 kamers te verhuren maar die zijn vergeven hij brengt ons een Pinocolada en belooft zijn best te doen een onderdak voor ons te vinden wij laten het gelaten over ons heen komen en genieten van de drank en het mooie landschap met het late licht.

We hebben de Pinocolada nog niet uitgedronken of hij komt met de verheugende boodschap dat hij een kamer gevonden heeft, schuin tegenover bij Casa Anara, de gastvrijheid van Anara is overweldigend ze organiseert een gids voor ons en kookt een maaltijd, haar man fungeert een beetje op de achtergrond, Anara is tandarts en verdiend 20 Dollar per maand! Haar tweede salaris via de kamer verhuur maakt het leven in financiële zin wat aantrekkelijker, maar ze moet wel een vast bedrag van 250 Dollar per maand aan de staat afdragen er zijn maanden bij dan werkt ze alleen voor de staat maar klagen doet ze niet in tegendeel ze straalt vertrouwen in de toekomst uit op een inspirerende manier.

Onze gids heeft het goed begrepen we genieten het landschap zonder al te veel andere toeristen het is een beetje decadent maar het is niet anders, hij leidt ons tussen de verkavelde landerijen die ik op 5 hectare schat, soms op ontsluitings paden maar meestal op voetgangers paden. Het is nog vroeg er hangt een mysterieuze nevel tussen de bergen die door de plaatselijk bevolking olifantenruggen worden genoemd. Het door erosie ontstane landschap is indrukwekkend, na ongeveer 2,5 uur lopen zien we de eerste toeristen ze zitten op een paard en willen graag met ons ruilen, wij niet, later treffen we de zelfde groep bij de ingang van een grot, een andere gids voert ons in de diepe duisternis van de grot naar een plek waar je in een onderaardse rivier zwemmen kan één van de andere groep deed het. Na het verlaten van de grot weet onze gids direct weer een route te vinden waardoor we het gevoel hebben alleen te zijn, over een spectaculaire brug een stalen balk 15 cm breed over een ravijn twee stalen draden op leuning hoogte geven het gevoel van veiligheid, ik doe de brug twee keer één keer voor de foto's. In totaal lopen we dik 6 uur ons niet zo getrainde spieren voelen dat, maar het landschap is zo interessant dat we deze uithoudingstest makkelijk doorstaan.

Via de zeer slechte kustweg rijden we terug naar Havanna, we kunnen de huurauto niet in Valadero afleveren, voor Erny zijn afstanden geen probleem hij brengt ons wel even! We blijven nog één dag in de Marina Gaviota.

7 januari kiezen we weer zee we willen in Matanzas ankeren met het vallen van de duisternis laten we in het begin van de baai het anker vallen we liggen prima, maar via de marifoon krijgen we te horen dat we daar niet mogen blijven liggen, het zou te onveilig zijn??? Ze zijn af en toe wel erg paranoïde, ze sturen een pilot boot die we moeten volgen, we wachten daar niet op en vertrekken zelf naar de op de kaart aan gegeven ankerplekken na enige tijd komt de pilotboot in zicht en sommeerd ons hem te volgen we doen het maar. Maar als hij ons naast een zeeschip wil aten ankeren weiger ik dat, kennelijk merken ze dat het me ernst is en ze staan toe dat ik achter een bank anker, als ik het anker daar wil laten vallen roepen ze weer via de marifoon dat ik naar hun positie moet komen om daar te ankeren, ik zeg door de marifoon dat het nu welletjes is we varen een beetje in hun richting en laten het anker vallen ze laten ons nu verder met rust.

De volgende dag vertrekken we vroeg en met ondergaande zon passeren we Havanna, nu zien we de stad vanaf het water, en zijn onder de indruk, net voor middennacht laten we tegenover de Guarda in Bahia Hunda het anker vallen de lichten van de boeien branden niet maar het was geen probleem onze weg te vinden naar de anker plek. De volgende morgen komt de Guarda in een klein roeibootje onze papieren controleren, een oud gediende die zo het lijkt Fidel persoonlijk kent, schrijft in een oude agenda op 21 augustus onze gegevens op, die voor ons willekeurig zijn, het is een prachtig ritueel.

Na deze formaliteiten krijgen we toestemming verder in de baai te ankeren een prachtige plek hebben we vanzelfsprekend voor ons zelf, jammer dat de lucht af en toe verpest wordt door een vuilverbranding?

Een ander klein roeibootje komt op ons af, de vissers bieden ons 4 lobsters aan voor 10 CUC we dingen niet af, en ze vroegen ook nog of ze ze moeste preparado, nou dat vond ik prima en op zo'n manier paste ze alle 4 in de grote pan, ze smaakte weer voortreffelijk. Op het eind van deze prachtige dag komt er weer een klein bootje op ons af geroeid deze mannen bieden ons meloenen, bonen en tomaten aan, ze vragen of we oud touw hebben ik geef ze met een beetje pijn in mijn hart een paar oude landvasten maar als ik zie hoe blij ze er mee zijn ben ik blij dat ik het gedaan heb. Annehei geeft ze nog een paar shirts ze vragen wat ze kosten, ze hebben hun dag van hun leven met hun buit roeien ze opgewekt naar huis ze moeten alleen uitleggen waar hun oogst is gebleven bij hun vrouwen.

De trip rond Cuba gaat verder, we ankeren bij Cayo Levisa ook hier hebben we de wereld voor ons alleen, jammer dat er af en toe een walm van slechte lucht over ons komt van een fabriek of vuilverbranding? Het ruikt niet gezond en voor het op het eilandje gevestigde hotel ook niet prettig. Ook hier krijgen we controle nou ja wij nemen de 22 jarige oude controleur in onberispelijk uniform met onze bijboot mee naar ons schip, de jonge man is tot over zijn oren verliefd hij zingt de hele tijd over liefde en hart ook als hij aan bord formulieren invult! Hij wil morgen weer terug komen maar daar protesteer ik tegen hij gaat akkoord als we 7.30 vertrekken dat past in ons schema, het blijven rare regeltjes die ze verzinnen maar we ontdekken dat er rek in zit. Dat kan in de toekomstige controles van nut zijn.

De volgende ankerplek die we ons hebben uitgekozen is bij Pasa De David 22° 19' 059" N 84° 38' 235" W 13 mijl van de kust! We liggen midden op zee achter Coral eilanden, een visser kwam voorbij om te vragen of we problemen hadden, het is geen gebruikelijke ankerplek, toen we duidelijk hadden gemaakt dat we geen problemen hadden boden ze ons vis aan, ze wilde er niets voor hebben, we hebben ze shirts en een fles rum gegeven, een van de mannen een zwarte kwam aan bord om de vissen schoon te maken, dat deed hij erg handig onze messen waren niet goed genoeg en we zagen ook dat hun mes veel beter was we hebben het geruild tegen twee messen van ons,. Toen de zwarte visser weer aan bord terug ging werd hij door een blanke visser uit zijn duikpak geholpen dat beeld ontroerde me, hoe anders dan in zuid Afrika! Hier gaan de verschillende rassen op een normale manier met elkaar om je kunt kennelijk zoiets toch leren!

De vis smaakte voortreffelijk.

14 januari bereiken we de kaap, Cabo San Antonio in de Ensenada El Cajón, het zuid westelijkste punt van Cuba, we liggen weer alleen voor anker, vissers in een klein roeibootje komen lobster aan bieden, 4 mooie lobsters voor één fles rum, onderweg hier naar toe vingen we 6 grote baracuda's ik heb ze allemaal terug gezet vlak voor de kaap vingen we dan toch nog de begeerde tonijn 2 tegelijk en knoepers, ons maal bestond uit lobster en schasimi van tonijn.

We liggen hier midden in de baai de wind is gaan liggen het is stil erg stil de stemmen horen we van de vissers die 1 km. verderop hun steiger hebben zo stil is het. Het is ook donker de sterren lijken hier helderder.

We wachten hier op goed weer om naar Juventud te kunnen zeilen, woensdag draait de wind richting noord dan kunnen we de kaap ronden, het is geen straf hier nog een dag te blijven de vissers hebben we petjes in het vooruitzicht gesteld die komen morgen vast weer voorbij, ook hebben we restanten drank voor ze klaar gezet. Twee andere, oudere mannen, kwamen de volgende dag laat in de middag voorbij ze hadden 5 grote lobsters voor ons we hebben ze ingevroren, wat een decadentie! De mannen roeide verder in hun bootje van ca. 3 meter lang ze gingen met aas visjes op grotere vissen vangen ze wilde die later langs brengen we hebben daar voor bedankt onze vriezer zit bijna vol. De mannen roeide de baai uit richting open zee, ik schat dat ze 4 mijl van hun basis aan het vissen gingen met 15 knopen wind daar tegen in roeien om weer thuis te komen daar krijg je spierballen van. Het blijft me verbazen dat hier geen andere boten ankeren, zeker omdat goede wind is voorspeld om naar Juventud te zeilen. Is het de absolute verlatenheid? Een visstation in de baai dat is alles, kunnen mensen daar niet meer tegen? Het is het absolute contrast met de stad behalve de vissers zien we niemand.

17 januari komen we bij het eiland Juventud aan het hoort bij Cuba het ligt aan de zuid kant van Cuba. 18 januari zeilen we naar de hoofdstad Nueva Gerona daar kan je volgens de pilot goed inkopen doen, we ankeren eerst aan de monding van de rivier maar omdat de wind noord is liggen we onrustig ik stel voor om het anker te lichten en de rivier op te varen, misschien hebben ze in de stad ook internet?? Alles langs de rivier is in een erbarmelijke staat, maar de mensen zwaaien ons enthousiast toe! Bij de 'stad' aan gekomen neemt de diepte abrupt af waar we zouden moeten afmeren, een kapotte kade met autobanden ziet er niet uitnodigend uit de hele sfeer is wegwezen hier, teleurgesteld doen we het ook, een man in uniform wenkt ons nog maar wij negeren hem, we gaan bij PASA DE LA MANTECA opnieuw net voor het vallen van de duisternis voor anker en liggen hier heerlijk rustig, het is alleen koud de noorden wind brengt veel koude lucht met zich mee.

20 januari we delen de baai met de Oxygen de catamaran die we eerder bij Cayo Levisa gezien hebben, nou ja delen zij liggen een half mijl verderop. We gaan met de bijboot het eiland bezoeken er zijn hier apen!

Als we om de hoek over azuur blauw water naar de aanleg steiger varen zie we dat de bemanning van de Oxygen net het eiland verlaten, het laatste stuk peddelen we, we ziende bodem te dicht onder ons, de Oxygen komt met ons buurten en nodigt ons uit later voorbij te komen. Een Cubaan op het steiger helpt ons aanleggen en begeleid ons naar zijn onderkomst een barak waar hij gedurende één maand met een oudere man woont, één maand op één maand af, een oude T.V. staat aan, een Amerikaanse serie, vreemd dat ze daar naar kijken. Behalve af en toe een zeiler hebben ze weinig afwisseling. De stroom wordt door 9 zonnepanelen geproduceerd. Behalve apen zijn er veel vogels, slangen en leguanen. We krijgen koffie aan geboden en kunnen blijven eten, daar zien we vanaf ook omdat we net gegeten hebben, we mogen het eiland op eigen houtje verkennen. De gastvrijheid is weer overweldigend.

We varen een halfmijl verder naar het rif en genieten van een prachtige onderwater wereld, twee grote baracuda's houden ons op afstand in de gaten het blijft wennen zulke grote vissen met scherpe tanden zo dicht bij je te zien zwemmen, we laten ons er niet door afleiden.

We bezoeken nog de Oxygen daar worden we gastvrij onthaald, ze hebben vers gebakken brood we eten een broodje mee en wisselen ervaringen uit.

22 januari na ruim 10 jaar ben ik terug in Cayo Largo, de havenmeester Piri die trots met Fidel Castro op de foto staat had 10 jaar geleden de leiding over de evacuatie van de schepen die in de mangrove moesten worden gebracht wegens het naderen van een huricane, hij wist zich nog te herinneren dat ik op het schip wilde blijven!

Het is een innemende man die overal de tijd voor neemt, alles loopt via hem, hij is de spil van de Marina. Zelf onze vlucht naar Havanna kan alleen via hem geboekt worden, hij kwam mij ook bekend voor en na van loop van tijd zie ik hem weer voor me hoe hij bij vallen van de duisternis de procedure uit legde wat er moest gebeuren bij de naderende hurricane, in de mangrove waar we de Sunsailboot achter moesten laten werd ik opgevreten door de muggen herinner ik me. De hurricane kwam niet maar het was 10 jaar geleden een indrukwekkende ervaring hoe de Cubanen dit regelde, ze maken het vaker mee.

Cayo Largo is geen Cuba, de Cubanen zijn nog steeds vriendelijk maar anders te veel toeristen hebben hun oorspronkelijkheid aangetast. Het blijft het zelfde liedje waar te veel toeristen komen is de lol er af, de schoonheid nog een schim van de eens zo mooie plek, de enige remedie is wegblijven van zulke plekken!

Maar wij vliegen straks via Havanna naar Mexico en bezoeken daar de high lights van de Maya en maken ons opnieuw mede schuldig aan dat verpest mechanisme.

Het schip in Cayo Largo voor anker achter laten voor een paar dagen riep een gelijke reactie op bij de havenmeester als toen ik 10 jaar geleden op het schip wilde blijven, er gaat hier veel volgens de regels de creativiteit is alleen voor het overleven voorbehouden.

Toen ik hem mij nog halfwerkende bilgpomp gaf begon hij een verhaal over de auto van zijn vader uit 1947 wat een toeval, mijn geboorte jaar,hij heeft de auto nog en rijd er nog mee, alles is intussen vervangen, de bilgpomp zal ook weer lopen als vanouds.

Hier worden onze roestige gasflessen probleemloos gevuld het zal waarschijnlijk de laatste vulling zijn alhoewel het cosmetische aantasting is wilde de ze het in St. Maarten niet meer doen.

Mexico hebben we niet gezien, in Havanna aan gekomen, wat heet Havanna, een klein vliegveldje zo'n 40 km van Havanna verwijdert, op ons ticket stond Havanna! Het vliegveld was in duisternis gehuld alsof er iets ongeoorloofd gebeurde, wij verbaasde ons in hoge mate, nog meer toen we met alleen handbagage de uitgang zochten en daar een man stond met een een stukje papier Heike Steenvoorden, Hotel Servilla, we hadden Hotel Inglaterra geboekt via Erny, dit Hotel kende we niet, maar gingen het avontuur aan. Na 3/4 uur kwamen we midden in de oude stad bij een prachtig Hotel aan, we dachten dat is zonde als we morgen vroeg hier weer weg moeten, dat wordt een dure nacht, onze bagage werd ons direct afhandig gemaakt en wij togen naar de receptie, waar om onze pas werd gevraagd, het beviel me wel, deze luxe.

De dame bleef maar zoeken op haar computer scherm maar vond onze namen niet. Een vriend van Erny had het Hotel geboekt normale prijs 210 dollar per nacht wij zouden 90 betalen!? De dame vertelde dat er geen boeking was gemaakt op onze naam, ik belde Erny die was onduidelijk eerst was er geen boeking gemaakt daarna weer wel? We raakte al een beetje bezorgt hoe het dan geregeld zou zijn met de vlucht van morgen naar Mexico, die zorg bleek terecht, we hadden geen tickets voor die vlucht! Uiteindelijk na 1,5 uur kwam Erny naar het Hotel maar die kon ook niets aan de situatie veranderen. Uiteindelijk hadden we dan toch nog een kamer in Hotel Bellevue, op de 13e verdieping met uitzicht op de Malecon! Alleen het bed stond voor het raam en de lucht in de kamer was al geruime tijd niet ververst. We namen het juiste besluit om in de stad te gaan, intussen weten we aardig de weg in Havanna en we liepen naar Inglaterra daar het er naar uitzag dat we nog een extra nacht in Havanna zouden moeten blijven vroegen we daar om een kamer voor de volgende dag, dat lukte niet we hadden wel deze nacht een kamer kunnen krijgen?? We genieten desondanks van de stad.

De andere dag besloten we onze eigen weg te gaan en eerst internet te organiseren in Hotel Parc Central waar we 10 jaar geleden overnacht hadden, Annehei ging intussen naar een reisbureau en kwam na verloop van tijd met de verheugende mededeling dat we morgen zouden kunnen vliegen. Gelijk boeken! Maar dat is niet zo eenvoudig in Cuba, na ongeveer 1,5 uur bleek het toch niet mogelijk! Intussen had ik 140 mails geladen.

De oplossing was nu om naar het vliegveld te gaan en te hopen dat we nog mee konden, Erny kende daar de cheffin van de airline, hier hebben we wederom geleerd dat Cubanen geen nee kunnen zeggen al is de machine 10 x overboekt, liet de bevriende cheffin Erny toch naar huis rijden om z'n koffer te halen 3/4 uur heen en terug, om dan als er huilende mensen bij haar in kantoor zitten omdat ze niet mee kunnen en wel een ticket hebben tegen Erny te zeggen dat het niet gaat, ook voor de volgende dagen is de vlucht ruim overboekt met geen enkele kans naar Mexico te komen besluiten we om terug te gaan naar Cayo Largo. De eerste mededeling is dat er alleen tickets 48 uur van te voren worden verkocht, de agent waarmee we gevlogen zijn weet helemaal niet dat ze op Cayo Largo vliegen!! In de ander vertrekhal hebben we meer geluk er gaat over 2 uur nog een machine naar Cayo Largo, we zijn hemelsbreed 1 km van de hoofd terminal verwijderd, daar wisten ze niets van deze vlucht. Maar ons optimisme wordt getemperd omdat de dame die de tickets verkoopt niet weet of er nog plaats is in het vliegtuig is, de chef moet er aan te pas komen, die komt na een kwartier en die houd een onduidelijk verhaal dat er wel plaats is maar dat het waarschijnlijk niet mogelijk is omdat de man die het moet beslissen niet aanwezig is, gelukkig voor ons komt die man nog opdagen, maar kan ons alleen een ticket verkopen als het inchecken al begonnen is, het lukt! We mogen mee en nog geen 24 uur na dat we Cayo Largo verlaten hebben landen we er weer. Piri de havenmeester is nog op zijn kantoor en verbaast zich ons te zien hij leeft met ons mee zoals Cubanen dat doen kunnen, ik zie dat de volgende dag nog een keer bij Sol Cargo Hotel waar we internetten, een oudere man telefoneert met de hotel telefoon, de dame die dat regelt ziet dan de man begint te huilen en na het dat hij ophangt pakt ze hem beet en zet henm op een stoel en vraagt wat er aan de hand is, met zoveel echte aandacht dat het me ontroerd. De man komt direct tot rust en verteld dat zijn 90 jarig oude moeder een hartinfarct heeft gehad maar nog leeft de Cubaanse steelt zijn hand om hem te troosten, deze vorm van medeleven en aandacht hebben we verleerd!! Het was prachtig om te zien.

Onze visa verlengde we op het vliegveld daar moesten we ongebruikelijk lang wachten. Het uitklaren ging weer soepel Piri en de dame van de Custom en nog een jonge man kwamen thee en bier drinken aan bord en in tussen werden de papieren gestempeld. De hele groep ging nog op de foto met de boot op de achtergrond. Piri omarmde ons en wenste ons goede vaart.

28 januari vertrekken we om 8.30 het weerbericht van de Piri is goed 10 tot 15 knopen wind ui t het noordoosten, we vertrekken met 20 knopen wind, eenmaal op open water wakkert de wind aan naar 30 knopen met vlagen tot ruim 35 knopen, we zeilen aan de wind sterk gereefd de golven zijn onconfortabel, we hopen dat het minder wordt maar dat gebeurd niet, we hebben vergeten het achter luik af te sluiten, dat staat nog 2 cm open genoeg om na een breker onze matrassen klets nat te maken. Na een berekening dat we zo nog 6 uur door moeten en in iets meer dan 1 uur weer terug zijn in Cayo Largo besluit ik om om te keren nu zeilen we relaxt 8 knopen, na iets meer dan 1 uur laten we het anker weer vallen en genieten van de verstandige beslissing.

31 januari, we zijn gisteren in Cienfuegos aangekomen een veel leukere stad dan de reisgids ons voorspeld had. Alleen de ambtelijke afwikkeling is hier veel ingewikkelder dan op andere plaatsen. We hebben hier 5x ons paspoort moeten laten zien, bovendien wilde ze hier weten waar in de wereld we allemaal geweest zijn, en grappig genoeg was het antwoord te veel landen om op te noemen genoeg!? Onze gegevens worden iedere keer weer op een vel papier geschreven van een koppeling met de computer is hier nog geen spraken. In elke haven krijgen we weer andere vragen, als we voor anker liggen halen we met de bijboot de beambte op, deze keer dronk de dame graag een bier de wat serieuzere jonge man een cola.

De dame gaf ons tips waar we inkopen konden doen en in Pesos ze wisselde ook de toeristen valuta tegen 1 CUC voor 24 Pesos! Omgerekend voor 10 EUR. kwamen we terug met twee boodschappen tassen vol verse groente en fruit. We roken vers brood toen we uit de markthal kwamen en al onze Pesos hadden we uitgegeven we kregen van de vriendelijke bakker 6 kleine stokbroodjes voor 1 CUC, hij had aanvankelijk 5 broodjes neergelegd toen ik om 1 meer vroeg lag hij er met een lach er nog een bij!

1 februari we zijn uitgeklaard uit Cienfuegos, het was niet eenvoudig omdat de Capitano de Porto niet op zijn plek zat en dat de hele middag, maar ook dat is goed gekomen. Ook vandaag hebben we het centrum bezocht en de markt waar we weer de nodige verse zaken kochten zelfs eieren deze keer. Aan de bar van de Marina werd flink gezopen ze hebben daar zowaar tapbier wat goed te drinken is, dat hebben we laat ontdekt. De noorden wind heeft de temperatuur weer behoorlijk doen dalen en dan smaakt bier toch minder. Van het vaste land van Cuba hebben we afscheid genomen we hoppen nu via Cayo's richting Santiago de Cuba.

5 februari we hoppen van de éne Cayo naar de ander, we zien niemand, het water in de Golfo de Ana Maria is niet zo helder er is veel micro organisme in het water we zijn ook 30 mijl in de baai, in het ondiepe water ontwikkeld zich een andere biotoop.

Gisteren vingen we een zeer krachtige vis ik had alle moeite om hem binnen te halen we denken dat het een yellow jack is maar zeker zijn we niet hij heeft zeer vast rood vlees en is gewerveld.

7 februari, Annehei haar verjaardag, onze vissers 3 broers die gisteren met ons mee gegeten hebben komen haar vroeg feliciteren, wat een hartelijke mensen zijn het toch!! De vissers hadden gisteren 3 kisten vis gevangen en dat allemaal met lijntjes en aas! Ze zijn 7 dagen aan het vissen en hebben 4 dagen vrij, ze slapen op dat zeer kleine bootje, op mijn vraag of ze wel eens ruzie hebben beginnen ze te lachen, ruzie wat is dat, ja het snurken van de jongste is soms storend maar daarvoor moet hij op de voorplecht slapen ik schat de ruimte 1.7 x 1.5 M toelopend in een punt.. Ze bewaren hun vangst in een grote ijskist die de breedte van het schip heeft 1M breed is en ruim een meter diep, ze zien er ouder uit dan ze zijn, het 'harde' leven tekent ze. Het was de eerste keer dat ze aan bord van een jacht mochten komen vertelde ze, in andere landen zou ik het ook niet zo snel doen maar hier heb ik geen bedenken.

We varen naar de noord zijde van CAYO ALGODON GRANDE, daar wacht ons een vervallen resorts palmbomen en een prachtig strand, ik knuppel met veel moeite 2 coccus noten uit de palmboom we drinken het overgebleven sap en voelen ons in het paradijs.

De drie broers hebben ons garnalen belooft bij CAYOS MANUEL GOMEZ, in de middag varen we daar naar toe en liggen weer op een mooie plek, dan zien we aan de horizon een patrouille boot met grote snelheid in onze richting komen, wij waren bezig met ons dagelijks spelletje yams toen het geraas aan de horizon plotseling verstilde een vreemd geluid, toen ik omkeek zag ik een grote zwarte rookwolk en de golven van het rif, ze waren in volle vaart 1 mijl bij ons vandaan op het rif gelopen! Veel geschreeuw, paniek heen en weer geren totale ontluistering de macho's waren even geen macho's meer. Ik heb de VHF aan gezet om te luisteren of ze hulp nodig hadden. Ze riepen een visser op, een oude Nederlandse Urkse trawler, overigen was de patrouille boot een oude Nederlandse kustwacht boot, wij Nederlander weten wel raad met onze oude spullen, ook zie je nog regelmatig oude Nederlandse bussen rond rijden in Cuba.

De hele nacht zijn ze bezig geweest om de patrouille boot weer vlot te trekken en tot mijn grote verbazing kregen ze de motor weer aan de praat en was de schroef kennelijk niet beschadigd ze voeren weer en begonnen na een proefvaart weer aan hun opgaven, de vissers schepen controleren, wat ze controleren is ons niet duidelijk geworden. Wel werd duidelijk dat onze 3 broers waarschijnlijk door de aanwezigheid van de patrouille boot niet voorbij kwamen, daardoor geen garnalen als toetje op een prachtige dag.

8 februari varen we naaar CAYO CHOCOLATE daar aan gekomen is de zee als een spiegel in kristal helder water zwemmen we 10 ronden om de boot in de middag steekt de wind op we liggen niet rustig bij CAYO CHOCOLATE en besluiten verder te varen, in het donker ankeren we op bijna 15 meter bij CAYOS ORIHUELA, we liggen al in onze kooi als mijn onzekerheid over deze plek zulke vormen aan neemt dat we het anker weer ophalen en verder varen, bij het wegvaren loopt plotseling de diepte meter op, Annehei reageert fantastisch door direct terug te slaan met de motor, net op tijd liggen we stil de diepte meter geeft 0 aan maar we voelen geen grond, hier zou het volgens de kaart 15M moeten zijn!! Met een grote boog varen we om de onheilspellende plek heen de schrik zit er goed in, Als na van loop van tijd de dieptes blijven kloppen zoals op de kaart aan gegeven voelen we ons weer een beetje zekerder. Om 4 uur in de nacht laten we het anker opnieuw vallen bij CAYO MEDIALUNA, een zeer goed beschutte ankerplek.

9 februari, de wind is goed om naar CABO CRUZ te zeilen na een korte nachtrust zeilen we behaaglijk weg, het wordt een heerlijke zeildag, bij CABO CRUZ vinden we een mooie ankerplek vissers passeren ons vriendelijk groetend maar komen niet langszij het verbaast ons. ondervaart hier naar toe hadden we regelmatig beet met onze hengels twee x was de lijn doorgebeten dat moeten grote jongens geweest zijn.

We genieten van de ondergaande zon, Annehei denkt een schildpad te zien later corrigeert ze haar observatie, een snorkeler zwemt langs het rif met geen boot in de omgeving te zien en 1,5 km van het vasteland en dat bij het vallen van de avond! We blijven hem volgen en toen het donker genoeg was zwom hij in onze richting, ik nodigde hem uit voor een kop koffie, hij kwam aan bord maar had liever rum, toen ik het cockpit licht aan deed dook hij in elkaar en fluisterde als of de guard het zou kunnen horen dat hij niet gezien mocht worden door de guard! Dit is toch werkelijk de schaduw kant van Cuba, de Cubanen lijden er niet onder zo te zien maar dat daar op 1,5 km bij de vuurtoren een mannetje zit die de vissers en deze zwemmer controleerd of die niet bij ons aan bord komen is triest natuurlijk we kunnen ze het land uit smokkelen, maar deze jongen van 29 met een hoogzwangere vrouw thuis, , wil helemaal Cuba niet verlaten, hij zocht nog een naam voor het kind, hij vroeg naar mijn naam misschien is Willem wel iets Hij vertelde mompelde hij. Hij vertelde dat we hier niet aan land mogen, we gaan het morgen toch proberen, het roept weerstand op deze betutteling en inperking van beweginsvrijheid.

11 februari op vaart naar BAHIA DE PILON volgens de pilot een prachtige baai, we zijn bij CABO CRUZ niet aan land gegaan, gisteren leek de wind goed om naar BAHIA DE PILON te zeilen maar dat viel tegen. Bij het wegvaren van CABO CRUZ kwam een roeiboot met 2 vissers naar ons toe geroeid, we dachten die hebben wat voor ons dus wij gingen naast hen liggen , zij riepen wat en gebaarde we begrepen het niet, we voeren verder ik zag dat de roeiboot zich vastmaakte aan een boei maar de betekenis ontging me toen zag Annehei dat één van de vissers in het water was gegaan en in onze richting zwom we zijn omgekeerd en naar hem toe gevaren hij gebaarde dat ik met de boot hem dekking moest geven zodat de gurda hem niet kon zien! Toen we in gunstige positie waren kwam hij bij het zwemplateau en legde een zwart tasje daarop, er zaten eieren, tomaten en lemoentjes in, deze vissers moesten daar al aan gedacht hebben toen ze vanmorgen vroeg vertrokken, misschien hadden al die vissers zo'n paketje bij zich? Het was weer een bijzondere ervaring! Bij de BAHIA aangekomen werden we zowaar op de VHF opgeroepen aanvankelijk dacht ik dat het niet voor ons bestemd was omdat een motorboot werd opgeroepen, onze zeilboot bleef ondanks mijn verwoede pogingen om aan te geven dat we een zeilboot waren een motorboot, als het object maar een naam heeft, omdat we kriskras tussen het rif door moesten vertelde ik de havenmeester dat we eerst gingen ankeren en daarna bij hem terug zouden komen, dat duurde hem te lang en nog niet eerder hadden we een zo opgewonden Cubaan over de VHF hij bleef ons oproepen, ik negeerde zijn haast op Cubaanse wijze na ruim 7 weken Cuba leer je dat wel. Toen we voor anker lagen heb ik hem uitgelegd dat we morgen vroeg weer verder varen, het leek of daarmee de kous af was. Wij gingen koken en toen we zaten te eten kwam over een afstand van 1,5 mijl dik 2 km. in een ongelooflijk klein roeibootje de havenmeester in een onberispelijk wit hemd aan, hij liet zich roeien door een jongen van 20 in een groen uniform, wij vroegen of ze wat mee wilde eten dat sloegen ze af maar een biertje lusten ze wel.

Wij aten rustig door en zij zaten beleefd bij ons in de kuip te wachten, tot dat ik ze vroeg wat we voor ze konden betekenen, de papieren, dat is een rekbaar begrip en met de ervaring uit de vorige situaties gaven we niet alles, met onze permit kon hij uit de voeten en begon te schrijven in zijn boekje. Toen kwamen de vragen weer met wederom varianten daarop, deze havenmeester wilde ook de hoogte van de mast weten en ook ons beroep, in andere gevallen zouden we zeggen havenmeester het gaat je geen zak aan maar door de onverstoordheid waarmee hij zijn werk deed gaven we braaf overal antwoord op. Toen hij onze papieren wilde houden die we bij vertrek zouden moeten moeten komen afhalen greep ik in, we mochten de papieren houden als we beloofde voor 8 ons anker te lichten, maar voor 8 op zichzelf was niet genoeg hij moest een precieze tijd in zijn boekje noteren gekscherend riepen we 5 uur, hij schreef het op. De jongeman van 20 gooide zijn lege bierblikje in het water en op mijn kreet van verbazing kreeg hij voor de vorm van de havenmeester een standje, het blijven bijzondere mensen die Cubanen.

12 februari, we kunnen nog geen afscheid nemen van Cuba, ons bezoek aan CHIVIRICO waar we dachten in het hotel op de berg een auto te huren om naar Santiago de Cuba te gaan liep totaal anders het is geen hotel meer maar een opvangcentrum voor drugverslaafde uit Venezuela, dat werd on aldaar niet verteld daar hielden ze het op een ziekenhuis we hoorde het later beneden in het dorp, ze konden wel voor ons bellen naar het dichts bij gelegen hotel voor een auto, na wat afwegingen besloten we het niet te doen, internet was in dat hotel maar een taxi kosten volgens de portier van de kliniek 12 dollar one way! we besloten er van af te zien, terug lopend naar het dorp had de portier nog een aanbieding om fietsen te huren ook dat sloegen we af.

We besloten om het laatste Cubaanse geld wat we nog hadden uit te geven, maar konden het niet eens worden aan wat, dus besloten we maar een biertje te gaan drinken, daar was ook Jack, een Canadees hij woont een half jaar in Cuba en een halfjaar in Canada is met een Cubaanse getrouwd zo te horen een zakelijke verbintenis omdat hij als maar onderweg is zonder haar, maar hij kende een betrouwbare taxi chauffeur die ons naar Santiago de Cuba zou kunnen brengen, Nibardo een stralende man die ook nog engels sprak melde zich, voor 75 dollar kunnen we hem de hele dag inhuren, we blijven aanvankelijk bij onzer beslissing om weg te gaan. Terug op de boot besef ik dat dit een kans is om ook nog Santiago de Cuba te zien zonder dat onze boot vervuild wordt door de uitstoot van de cement fabriek aldaar, dus ik bel hem hij wacht ons morgen op om 8 uur, we blijven nog minstens één dag langer in Cuba!

Een uur later belde Nibardo dat z'n auto kapot was gegaan op de slechte weg, hij kon wel iemand anders organiseren, erg aardig dat hij belde dat kost hem vast een dagloon naar mijn Hollandse mobiel te bellen, we denken er nog even over na en realiseren ons dat we vooral door hem de keus hadden gemaakt alsnog naar Santiago de Cuba te gaan, ik bel hem en bedank hem voor de moeite. Santiago de Cuba komt een andere keer aan bod. We besluiten om nu het nog dag is en de riffen goed zichtbaar zijn, om dan maar direct te vertrekken. CHIVIRICO was een mooi afscheid van Cuba, met een beetje melancholiek gevoel varen weg van de kust, in 7 weken hebben we Cuba beter leren kennen, de schaduw kanten zijn de bureaucratie het controle systeem over de mensen en het internet wat nauwelijks toegankelijk is zeker niet voor de Cubanen voor de toeristen in international hotels traag en erg duur, de slechte lucht in de steden en vaak langs de kust door oude fabrieken en open vuilverbrandingen maar de Cubanen zijn ongelooflijk vriendelijke mensen en levens of overlevens kunstenaars!

Misschien heb ik mijn verhaal over Cuba hier en daar geromantiseerd maar dat komt dan door de makke die ik zie aan ons eigen kapitalistische systeem.

ON THE HARD

De Engelsen noemen het, 'on the hard' en dat is het! Uit het water wordt een schip een oven.
De huid van het schip wordt niet meer gekoeld door water, en het dek wordt zo warm dat je er niet meer met bloten voeten op kan lopen, de temperatuur stijgt tot  40° overdag, avonds koelt het wat af maar het blijft royaal boven de 30°C! Kleine zeer agressieve muggen die overal doorheen prikken en elke steek veroorzaakt een jeuk orgie, maken het echt hard.

Verder is het overal in de wereld het zelfde, of het nu Hamble in Engeland, Kaapstad in zuid Afrika of Chaguarmas in Trinidad is, overal moet je eindeloos wachten tot de man die je nodig hebt langs komt en ze komen zelden na de eerste afspraak.
Genoeg geklaagd, volgende week dinsdag 30 oktober om 15.00 uur gaan we weer in het water. Nog 4 nachten in de oven met muggen.

Er is in één week veel gedaan, de lijst kleurt groen, 3 stagen zijn vernieuwd alle andere zijn grondig gecontroleerd, eindelijk doet de boegschroef zijn werk, er kwam te weinig power bij de motor, door twee accu's direct bij de boegschroef te plaatsen werkt hij voor het eerst goed sinds we het schip in 2009 hebben gekocht. De vriezer vriest weer tot -10°C , de aangroei is verwijderd en de nieuwe antifouling ziet er stak uit, ook de waterlijn verhoging was een goede beslissing, de polyester schade aan de achterkant die we in Fortaleza hebben opgelopen toen we in de Amazones waren is gerepareerd en zo nog vele kleinere zaken.
We kunnen onze reis voort zetten. We liggen nu voor anker in GRAND FOND BAY een paar mijl van Chagumaramas, heerlijk ook omdat we weer konden zwemmen, maandag gaan we terug naar Chagumaramas en regelen de laatste zaken zoals rekeningen betalen en uitklaren.

Nu we in een mooie baai voor anker liggen is 'on the hard' alweer vergeten en de ergernis dat ik een uur zat te wachten in onze bijboot op Joule de koelkast man die in een andere Marina op mij zat te wachten voelt allang niet meer zo heftig. Trinidad Engels is lastig te verstaan dus ik zal hem wel verkeerd begrepen hebben, toen ik hem de andere dag trof en vroeg waarom hij niet was komen opdagen lachte hij en zij dat hij een halfuur op me gewacht had, en ik dacht waarom zal ik ook niet lachen??!

2 maanden MEERLUST, 2 maanden Brazilië.

De 31e augustus laten we de Baia de Todos os Santos van Salvador achter ons we zijn iets te laat vertrokken zodat we op de punt bij Salvador nog een flinke stoom tegen krijgen. Het weer is goed een lichte bries van 10 knopen genereert ruim 5 knopen de current hebben we hier tegen. Ons doel is Joao Pessoa - Cabedelo, 460 mijl noordelijker.

Salvador was interessant, maar de oude stad wordt verpest door de toeristen, de sfeer is er direct anders, de vriendelijke Braziliaan maakt plaats voor een toeristenmelker, ook worden we geconfronteerd met een bijna beroving Annehei droeg mijn rugzak omdat ik weer eens problemen met mijn rug had, bij een oversteek plaats opent een jongeman de eerste twee ritsen, de Nikon camera is zichtbaar en grijp klaar voor deze dief maar hij rekent niet op Annehei haar reactie die het merkte dat hij aan haar rugzak zat en de jongeman die er als een student uitzag beetpakte en mij riep om te controleren of alles nog in de rugzak zat, hij schreeuwde van verontwaardiging de boef, hij had te weinig tijd gekregen om wat uit de rugzak te jatten, toen dat duidelijk werd dat alles nog in de rugzak zat, hebben we hem laten gaan, de omstanders reageerde niet. Een tweede niet zo'n prettige ervaring was dat in de Marina in Salvador die stevig bewaakt wordt door mannen met wapens en kogelvrijevesten, het zal nodig zijn! Midden op de dag plotseling een jonge vrouw in de kajuit zat, we hadden niets gehoord, en je moest een behoorlijke sprong maken om op het schip te komen, ze hield een verwarrend verhaal maar liet haar ogen afdwalen wat er zoal te halen zou zijn ik ging naar buiten om te controleren of ze alleen was, toen ik haar duidelijk maakte dat je niet zomaar ongevraagd op een boot komt deed ze of ze het niet begreep, ze was alleen, door dat ze er niet onverzorgd uitzag en de zelfs charmant had ze de bewakers ingepalmd. Ik heb haar duidelijk gemaakt dat ze het schip weer moest verlaten, wat we verzuimde om met haar mee te lopen naar de bewaking nu keek ze zenuwachtig telkens naar mij. Toen we het gingen melden bij de bewaking werd duidelijk dat ze gezegd had dat ze ons ging bezoeken, die nacht hebben we niet goed geslapen en vonden het niet vervelend dat we volgende dag verderop in de baai bij een klein plaatsje ons anker weer lieten vallen.
Het heeft nauwelijks invloed op onze kijk op de Brazilianen die blijft positief en het is goed afgelopen dat scheelt ook.

Op onze trip naar Joao Pessoa die 84 uur zou duren hebben we goed weer, de meeste tijd kunnen we van aan de wind tot halve wind zeilen, ons geduld met vissen wordt ruimschoots beloond binnen één uur vangen we één prachtige Dourado van ca. 1 meter en 7,5 kg en één enorme rondbuikige yellow vin tonijn van 1.10 meter  zo'n 22 kg, eindelijk shasimi!

Deze trip halen we niet de 6 knopen gemiddeld, de current houd ons tegen, mijn berekening dat we bij daglicht zouden aankomen klopte niet meer, we zijn moeilijkere haven nachts binnengelopen, maar de twee pilots die we hebben waarschuwen voor de stroom die kan oplopen tot 6 knopen bij springtij en het is 3 dagen na volle maan! En de velen zandbanken zorgen er voor dat we extra allert zijn. Bovendien krijgen we tijdens het binnenlopen een flinke bui met veel wind over ons heen, de lichten van de boeien zijn tegen de achtergrond lichten slecht of niet te zien, we houden de diepte meter goed in de gaten en minderen vaart de 35 knopen wind die we over ons heen krijgen is eigenlijk nog het vervelendst. Probleemloos komen we achter de landpunt van Cabedelo hier zijn de golven weg en is het direct een stuk aangenamer toch besluiten we een stukje verder voor anker te gaan en bij daglicht  6 mijl verder naar onze eindbestemming te gaan, Jacaré.

Jacaré is een dorpje wat zijn faam en 'welvaart' aan één man te danken heeft, deze bijzondere man speelt al 30 jaar elke dag in een soort gondel bij zonsondergang de Bolero van Ravel op zijn saxofoon en zeer verdienstelijk! De dorpsstraat van Jacaré deed ons aan Cuba denken, nier rijk maar wel stemmingsvol, het schijnt dat mensen hier nog tijd hebben of misschien willen ze niet zoveel tegelijk?

Op een van onze wandelingen zijn we terecht gekomen in een restaurant O BOCAO de keus werd vooral in gegeven omdat er houten stoelen stonden in plaats van de plastic stoelen die je overal ziet, zo loopt ook iedereen met teenslippers, toen we in het restaurant om de menu kaart vroegen keek de ober ons verbaast aan, maar uiteindelijk bracht hij ons een kaart, het bier bestellen gaat ons makkelijker af, ik besloot een steak te nemen voor 28 Real, Annehei keek wat verder en kwam na verloop van tijd met een vol boord eten terug, goed dat ik nog niet besteld had,  je kan daar eten voor 13 Real van een zeer uitgebreid buffet en nog lekker ook en zonder smaakversterkers!
De taal is af en toe een probleem ik zou willen dat ik wat meer aanleg voor talen had, straks in Suriname gaat het vast veel makkelijker.

We blijven hier tot dinsdag 18 september 2012 dan gaat de reis verder naar FORTELEZA 360 mijl noordelijker van hier.

Ik heb een prachtige belevenis bij de douane mee gemaakt, een week geleden voor karnaval waren Annehei en ik daar 3 uur, en de toen dienst doende  beambte weigerde de juiste datum op het formulier in te vullen waaruit zou blijken dat het schip hier langer dan 3 maanden mag blijven. We hadden het idee dat hij geld onder de tafel wilde hebben? Maar wisten niet hoe we dat moesten organiseren.

Afgelopen vrijdag was ik er alleen, nu met een brief van de marina  ik moest me nu melden bij de chef, een grijzende man met een prettige uitstraling, ik mocht aan zijn bureau plaats nemen, hij bestudeerde meteen de 2 A4tjes met totaal 10 zinnen zoals mijn naam de naam van het schip etc.  en knikte bij elke zin die hij las overduidelijk, zelf komisch, draaide het formulier om maar daar stond niets op, dat lezen, knikken en omdraaien van de formulieren heeft hij zeker 15 x gedaan!!!!!  Mr. Bean zou bij hem in de les kunnen.
Voor alle zekerheid ging hij nog even naar zijn baas, die kon ik net nog zien vanuit mijn positie, volgens mij heeft hij het formulier daar voor gelezen,  het zijn hun eigen standaard formulieren!
Terug gekomen ging hij nog een paar keer de formulieren lezen, omdraaien en natuurlijk ook knikken en af en toe fluiten. het grote moment brak aan, er kwam actie, hij ging nieuwe formulieren printen, en de geprinte formulieren vergelijken met de oude, toen greep hij zijn balpen, een scheut van verlichting ging door me heen, van korte duur, het was alleen om iets in zijn handen te hebben, na 3 kwartier maakt hij aanstalten om iets op papier te zetten, maar het waren schijn bewegingen zoals een kunstenaar bewegingen over het doek maakt zonder dat hij er nog wat aan toevertrouwd, na 1 uur had hij mijn nummer van het oude formulier op het nieuwe geschreven en knikte voldaan zoals we dat ook van Mr. Bean kennen, toen stapte hij op en ging met het andere formulier naar een vrouw misschien zijn secretaresse, later bleek dat hij het tweede formulier met 5 zinnen uit besteed had. toen hij na ca. 20 minuten de 5 zinnen overgeschreven had van het eerste formulier, en dan overdrijf ik nog omdat ik MEERLUST toch niet als zin kan kwalificeren en ook mijn paspoortnummer niet maar daar moet je natuurlijk wel oppassen dat je de juiste cijfers en letters overschrijft, ging hij het andere formulier ophalen wat  allang klaar was, dit door zijn secretaresse over geschreven formulier ging hij weer ca. 5 keer controleren en natuurlijk werd ook weer 5 keer het formulier omgedraaid en telkens was er een ontdekkings mimiek op zijn gezicht te lezen dat hij iets bijzonders had vastgesteld namelijk dat de andere zijde leeg was!!
Toen kwam de stempel uit de kast, daar ging hij eerst mee spelen om er zeker van te zijn dat er inkt genoeg bij het stempelkussen was, toen hij dan de eerste stempel gezet had keek hij mij trots aan en zette zowaar een mooie krachtige handtekening door het stempel, hier zou Freud moeite hebben om handtekening en gedrag aan elkaar te relateren. Toen de stempels en zijn handtekeningen waren gezet ging hij naar zijn baas om zijn levenswerk te laten zien, die knikte verstrooid en toen Haroldo terug kwam bleef hij staan achter zijn bureau en riep met luide stem 'Mr. Wilhelmus Steenvoorden every thing is finish' en keek eerst mij aan en vervolgens zijn collega's die hem vriendelijk toe knikte, na bijna 2 uur verliet ik het gebouw en ik was verward, ik moest lachen maar had ook het idee dat ik in de maling was genomen, maar wanneer je zo goed toneel kan spelen kan je veel meer in de filmindustrie verdienen dan als beambte bij de douane. Haroldo heeft absoluut geen domme uitstraling, je hoort het van velen dat het een ramp is in en uit te klaren in Brazilië, je moet rekenen op één dag, je moet naar 3 verschillende instanties die verspreid over de stad hun kantoor hebben, in Rio hadden we geluk, daar waren we in 2,5 uur klaar, maar later bleek dat we één instantie vergeten hadden, wat hier in Santos geen consequenties had.

Cabo Frio, hier lande we bijna een half jaar geleden, en liggen er nu weer voor anker na ruim 300 mijl in de eerste 2 weken van onze trip rond de wereld. De eerste 2 weken hebben Sonja en Dschecka onze start van dit avontuur begeleid, prachtige baaien hebben we bezocht en Rio de Janeiro voor de tweede keer.
We nemen de tijd om de lange kustlijn van Brazilië te verkennen, ons visum is 3 maanden geldig en kan eventueel nog 3 maanden worden verlengd, veel gezeild hebben we nog niet, de motor moest het werk doen wegens gebrek aan wind. Dit deel van de kust staat er om bekend dat de diesel tank gevuld moet zijn, gelukkig is diesel hier een beetje goedkoper dan in Europa.
Het idee dat we nu echt lang op ons schip blijven is nog niet echt doorgedrongen.

Brazilië bevalt ons, het is voor ons lastig omdat we geen Portugees spreken om ons verstaanbaar te maken en het is zelden dat we iemand treffen die een paar woorden Engels spreekt, wel doen de meeste mensen die we treffen hun best om de boodschap over te brengen, en wij ook Annehei in het Spaans, dat geeft een idee dat we elkaar begrijpen maar of het echt zo is???
Een half jaar geleden dachten we een ligplaats voor 55 Real per nacht te hebben maar het bleek 550 Real te zijn! Ruim 200 EUR. Het contrast is groot want in de clubs liggen we gratis met de zelfde service, ook hier in Cabo Frio in de Iate Clube Do Rio De Janeiro is onze lidmaatschapspas van de Zulu Land Yacht Club voldoende om gratis hier te verblijven. We zullen waar mogelijk clubs  aan doen en de Marina's mijden.

Het ziet er naar uit dat we hier een paar dagen 'moeten' blijven de weersvoorspellingen zijn niet goed, we hebben hier internet en kunnen onze rekeningen betalen en onze mails lezen.
Buzios is onze volgende bestemming bekend geworden omdat Brigite Bardot daar vakanties heeft doorgebracht, daar moeten we natuurlijk een Kijkje nemen.

Maandag 2 januari om 12.30 zuid Afrikaanse tijd gaan de trossen los Claudia en André zwaaien ons uit, er is weinig wind, we hebben ca. 3700 mijl voor de boeg

Maandag 9 januari 2012, we, Annehei en ik zijn nu een week onderweg en hebben ons aardig ingeslingerd.
Schepen hebben we al lange tijd niet gezien ook niet met behulp van het AIS programma die de onzichtbare schepen voor ons tot op ca. 40 mijl op het scherm projecteert.
En toch lijdt die immense leegheid niet tot een eenzaam gevoel.
We hebben onze rituele ontwikkeld, zoals een spelletje yams morgens en middag de verliezer krijgt een massage. Om 12.30 zuid Afrikaanse tijd wordt de positie in de kaarten gezet, en ik hou de belangrijke gegevens bij in een exel programma zoals de totale afstand sinds Cape Town en hoever nog naar Rio de Janeiro. Na 7 dagen zijn we op een kwart.

Natuurlijk heeft een schip de nodige zorg, de V snaar van de generator slijt erg snel,  één is er al opgevreten we hebben er nog twee in reserve maar dat is niet genoeg vrees ik, ook de zonnepanelen zijn opgeblazen en leveren geen stroom meer ik weet niet hoe dat gebeurd is, daardoor moeten we de dubbele hoeveelheid stroom met behulp van de generator produceren, zonder stroom functioneert  niets zelf het zetten en binnenhalen van de zeilen vereist stroom bij deze boot, het is een confronterende afhankelijkheid en we moeten alles de komende 3 weken zelf oplossen!

Het is een cliché dat tijd relatief is maar het wordt nog duidelijker bij zo'n oversteek, dat we ons richting het westen begeven veroorzaakt een verschuiving in het licht nog staat de bootsklok op zuid Afrikaanse tijd, maar reëel is dat niet meer.
Vandaag is het volle maan, hopelijk heeft dat invloed op de wind want die laat het afweten, we motoren nu de accu's vol ook om de V snaar van de generator te sparen en op zoek naar wind.

De eerste dag vingen we direct een grote tonijn maar die smaakte  als schasimi niet zo lekker, de derde dag vingen we een kleine geelvintonijn dat was een waren delicatesse, het wordt weer tijd voor een vangst.

Bijzonder voor mij is dat de zee me nagenoeg totaal los maakt van de georganiseerde wereld, lees ik in zuid Afrika elke dag de digitale Volkskrant hier komt de behoefte niet op om te willen weten wat er in de wereld aan de hand is. Wel denk ik dagelijks aan Hans die de zee zo kon genieten en die nu de dood naderbij weet.

Het zijn kleine triomfen die voor mij op zo'n oversteek een voldoening geven, zoals dat uren veilen aan de pulies van de generator de slijtage van de V snaar beperkt, en dat de watermaker het na onzinnige alarm boodschappen het na veel geduld toch weer doet. We zijn er van afhankelijk zeker van de generator.

Dinsdag 10 januari, vannacht hebben we met de uitgeboomde genua gemiddeld 3 knopen gevaren door het dichtvallen van het zeil en met een klap weer vol komen is de bevestiging van de boom aan de mast los gekomen, gelukkig  geen schade, vervelender is dat de outhaul van het grootzeil die hydraulisch aangedreven wordt en in de giek zit is gebroken, ook daar heb ik een  oplossing voor gevonden, via blokken en de achterste kikker kan ik via de lier het grootzeil weer uit de mast trekken. Dat voorval deed me wel even schrikken. zonder grootzeil wordt het erg lastig. Maar voor veel is een oplossing alleen kunnen we zelf geen wind maken en die laat het nog steeds afweten. We kunnen niet blijven motoren als de accu's vol zijn moeten we weer op de stroom in onze richting gaan drijven.

Woensdag 11 januari, na een geweldige zeilnacht motoren we weer, het idee is zo lang te motoren tot de accu's vol zijn en dan als er geen wind is dobberen we op de stroom altijd nog bijna 2 knopen in de goede richting.

Maandag 16 januari, we hebben al 3 dagen nauwelijks wind! De genaker samen met de uitgeboomde genua zorgen voor een vaart van 3 knopen, dat schiet niet op. motoren is ook gen optie daarvoor hebben we te weinig diesel, wel vul ik de accu's met de hoofdmotor als er geen wind is op 1000 toeren maken we ruim 5 knopen, verder  zullen we geduldig moeten wachten. Intussen zijn we bij het WP 20° S 10° W aangekomen hier zouden voor de komende 1200 mijl de trade winds ons naar Brazilië moeten blazen?
Naar Rio de Janeiro is het nog 1917 mijl.

Woensdag 18 januari, afgelopen nacht konden we goed door zeilen dat is aangenaam, de yellow vin tonijn die ik gisteren ving en die we rauw als schasimi wilde eten bleek wormen te hebben, Annehei had in ons visboek daarover gelezen. de wormen zouden niet schadelijk voor mensen zijn maar we hebben hem toch maar gebakken en in die toestand smaakte hij voortreffelijk.
We hebben nog 1653 mijl voor de boeg, vandaag komen we op de rekenkundige helft maar we zijn doordat we een grote boog hebben gevaren daar al over heen.
Om 3 uur in de middag begon het wiel waar de vislijn op vast zit door zijn rem af te rollen een ongewone tijd, ik merkte direct dat het een grote moest zijn de weerstand om hem binnen te halen was enorm, doordat we op de motor voeren konden we het gas terug nemen waardoor het mogelijk werd de vangst dichter bij te halen aan het gespring in het water werd duidelijk dat het hier om een enorme vis ging en het was nauwelijks mogelijk hem dichter bij de boot te halen. Na enige tijd zagen we dat het om een zwaardvis ging, een pracht beest. Een sailfisch of Istiophorus platypterus, we hoopte dat hij zichzelf bevrijd maar ook een instinct in mij wil  hem vangen aan boord proberen te krijgen ik weet dat hij buitengewoon lekker smaakt, de in Richards Bay gekochte haak probeer ik achter zijn kieuwen te haken dat valt niet mee uit eindelijk lukt het ca. 25 kg vis slinger ik aan boord, 1.92M lang! Ik rechtvaardig het doodde van dit prachtige exemplaar door dat we hem zelf eten maar het blijft een lastig moment.
Het duur twee uur voordat we hem schoon hebben gemaakt en gefileerd, het is prachtig vlees, we hebben nu vis genoeg tot aan Rio.

Zaterdag 21 januari we zijn nu 19 dagen op zee de 15 tot 20 knopen wind is een welkome afwisseling van het gedobber van de afgelopen dagen nu zien we weer 8 knopen op de teller. De genaker is binnen gehaald vannacht had ik het eigenlijk al willen doen maar ik vind het veiliger bij daglicht Aeoles liet het toe te wachten nu zeilen we op de genua en het grootzeil ook ruim 8 knopen en veel comfortabeler. We hebben de afgelopen dagen de sailfisch op verschillende wijze bereid, als schasimi, kort aangebraden en in lekkere kruiden gestoomd, voor shasimi is hij niet zo geëigend alhoewel het vlees geweldig is hij heeft te veel spieren. Kort aangebraden was nog het lekkerst.

Zondag 22 januari het 24 uur record is gebroken, 198 mijl, de prijs is dat we niet konden slapen, ik heb van alles geprobeerd om het schip rustiger te krijgen, minder zeil resulteerde in nog onrustigere bewegingen en gerol. De true wind schommelde tussen de 20 en 25 knopen schuin van achteren, door dat de wind nu al een paar dagen zo waait is de zee onrustig geworden en bijna voor de wind blijft een onaangename koers.
Nog 1073 mijl naar Rio.

Zondag 29 januari, het is grijs buiten en om 10.30 UTC bedraagt de afstand tot Rio nog 120 mijl, het regent veel het dek wordt schoon gespoeld, we moeten motoren, af en toe flitst het uit de hemel en een doffe donder volgt. Het water kleurt bruin! Het ruikt ook onaangenaam nog zover uit de kust, is het de invloed van de vele booreilanden?
Om 17.30 UTC zie ik in de zwaar bewolkte hemel flarden land, na 4 weken, land in zicht, Annehei vraagt waarom gaan we bij Cabo Frio niet voor anker? Waarom niet! We nemen snel de beslissing en verheugen ons om een lange nacht te slapen en rustig voor anker te liggen. Het water blijft smerig, in de pilot staat dat Cabo Frio bekend staat om zijn kristal heldere water, wij zien bruin water Annehei denkt dat het algen zijn. Na de wurmen in de tonijn is dit water een domper, en de gedachten dat we onze planeet vervuilen dient zich vanzelfsprekend aan.
19.50 liggen we alleen in een prachtige baai voor anker wat een weldaad.
We vieren het met een lekker glas wijn en slapen een gat in de nacht!

Maandag 30 januari bij het krieken van de dag zijn we wakker en besluiten mede omdat het water hier zo smerig is door te varen naar Rio, we zijn maar net buiten de baai of dolfijnen springen om de boot gelukkig ze zijn er nog, de hele overtocht hadden we ze niet gezien.
20.15 UTC 18.15 Lokale tijd ligeen we achter een Mooring bij de IATE CLUBE DO RIO DE JANEIRO. 3741 mijl sinds Kaapstad. Nu zijn we er echt.

Dinsdag 31 januari we melden ons bij de club en ondanks dat het een privé club is mogen we blijven mijn lidmaatschap bij de Zulu land yacht club helpt daarbij, we nemen een taxi om naar de emigratie, de douane en het haven kantoor van Rio te gaan we trekken er een dag vooruit, we komen na een half uur rijden in een enorm gebouw waar de douane en de emigratie samen hun kantoor hebben dat is prettig we woerden door een dame na een kantoortje geleid van 3 x 3 meter waar agenten met bossen paspoorten, bemanning van zeeschepen aan het inklaren zijn we denken dat zal wel een poosje duren, maar we werden met voorrang geholpen en de beambte sprak zowaar engels! Bij het havenkantoor duurde het wat langer maar in 3 uur waren we klaar dat was een meevaller, we voelen ons nu werkelijk aangekomen, de vaste bodem onder ons is nog onwennig. Rio maakt een prettige indruk op ons, we blijven hier tot zaterdag.

31 juli 2011 gaan de trossen los in Richards Bay ruim een jaar was MEERLUST daar te gast na een paar dag tochten na in december 2010 lag ze daar aan totaal 18 landvasten goed geketend aan de oude eerste steiger van de Zulu Land Yacht Club. In die laatste periode van dat jaar heb ik wat mensen leren kennen van de club, en natuurlijk Ellen en Harry van de ZWERVER die mede voor die kennismakingen hebben gezorgd.
Één week voor vertrek krijgen we in de haven nog een massieve storm over ons heen ik meet 60 knopen wind andere hebben 70 knopen gemeten!! Het steiger waar we aan afgemeerd liggen word voor een deel onder water getrokken de vinger waar MEERLUST aan stuurbord ligt afgemeerd begeeft het, een scharnier breekt, een ketting zorgde er voor dat we niet tegen de buurman werden aangesmeten maar hoe lang zou die ketting het houden?? In een luwte in de storm was Kobus met zijn mannen snel aanwezig om een nieuw scharnier te bevestigen. Één van de vele zorgen op dat moment minder, de storm houd uitzonderlijk lang aan 2 nachten doen we geen oog dicht.
Van andere boten braken de landvasten en beukte tegen de steiger aan, ik heb verschillende landvasten vernieuwd. Bomen waaide om, voor anker liggende schepen raakte op drift.
De schade aan MEERLUST viel mee, t.p.v de stuurbord kikkers is ze gaan lekken, die moeten opnieuw gekit worden.

Er is weer veel gebeurd aan MEERLUST maar ik heb het opgegeven dat mijn lijst met werkzaamheden ooit een keer klaar is, er komen telkens nieuwe zaken bij!! Dat hoort bij een boot, en soms is het nog leuk ook, om weer een schier onmogelijke klus te klaren.

Mijn crew is deze keer Gerben Karstens,  ik was op zijn schip crew van Sri Langka naar Thailand.

Ondanks dat MEERLUST niet helemaal schoon is, zeilt ze goed.

Het onderwaterschip is door Beckie in 2 dagen schoon gemaakt hij deed dat met een plamuurmes en een snorkel hij kon twee minuten onder water blijven, hij deed dit werk regelmatig en dat was te zien, nu merk ik zeilend dat hij echt goed werk heeft geleverd, Want de huid was in het warme water van de Indische oceaan behoorlijk aangegroeid.

Onze eerste haven is Durban van Fiola de receptioniste van de ZLYC hoorde ik op de valreep nog, dat als je binnen 12 uur weer vertrekt  je niet het flight-plan opnieuw hoeft in te dienen, dat scheelt veel administratieve rompslomp. De weersverwachting voor de komende dagen is goed. Geen koufront in de omgeving. De eerste augustus liggen we om 11 uur afgemeerd in de jachtclub van Durban, op basis van de weersvoorspelling besluiten we door te varen naar East London, de langste etappe in het traject zonder 'schuil' mogelijkheden.
Om 15.30 kiezen we weer zee het is zo'n 260 mijl naar East London. De begleiding via de zendamateurs op het kanaal Peri Peri kan ik niet ontvangen of niet verstaanbaar, misschien ligt het aan mijn antenne, de bevestiging nog in Hamble Engeland gedaan bevalt me niets, het is bijna ook logisch dat dat niet goed gebeurd is, alle zaken die daar zijn aangepakt zijn intussen opnieuw gedaan! Stelletje knoeiers je zou bij een Contest vertegenwoordiger toch een professionelere service verwachten!

De zee is ongedurig als je van een kermisattractie houd waar je alle kanten op wordt geslingerd is dit stuk oceaan de ideale plek.
De SW swell met de golven vanuit het noordoosten door de wind, samen met de Agulhas current, die op sommige plaatsen op kan lopen tot 5 knopen maken er een 'potje' van. Gerben wordt er zeeziek van.
Als compensatie zien we veel dolfijnen en ook walvissen dat blijft indrukwekkend hoe die zich uit het water verheffen en met een enorme plons weer op hun rug in het water laten vallen.

http//pasageweather.com blijkt een prima weerbericht site te zijn de storm in Richards Bay had hij ook goed voorspeld, Annehei houd me op de hoogte van de laatste ontwikkelingen en die zijn nog steeds positief zodat we direct doorvaren naar Port Elizabeth.
4 augustus om 11.45 na 4 nachten op zee, maken we vast in de jachthaven van Port Elizabeth. Ze kennen me nog of misschien het schip? Bijna 500 mijl hebben we in een paar dagen achter de boeg dat is een vliegende start.
Ik wordt door veel mensen aan gesproken, leuk! We lunchen in het clubhuis met een biertje van de tap er bij is dat fantastisch! Volgens de havenmeester komt er een front aan maar volgens onze site valt dat reuze mee, hij heeft ons gelet op het gewicht van MEERLUST liever langszij de vissersboten, ik zie dat niet zitten en vertrouw op passageweather en terecht.

We doen boodschappen, en krijgen en lift van Jan en Ada die op jonge leeftijd met hun ouders van Nederland naar zuid Afrika zijn geëmigreerd, in hun bakkie kruipen we op de laadvloer, bij de spar aan gekomen willen ze best even op ons wachten zodat we ook weer terug gebracht worden. Ik nodig ze uit voor een kop koffie aan boord, ze kijken hun ogen uit.

7 augustus vertrekken we naar Knysna een trip van 146 mijl de eerste helft van de trip kunnen we fantastisch zeilen, de tweede helft motoren we, er staat een flinke swell in Port Elizabeth kreeg ik de tip om Knysna Rescue om advies te vragen, via de marifoon melde ik me, ze zouden een boot sturen om ons te begeleiden, dat is nog eens service! Eerst dook er nog een walvis vlakbij MEERLUST op wat een spektakel! Rescue had er zin in en stuurde 2 boten naar ons toe en vroegen of zij een man bij ons aan boord mochten zetten, natuurlijk mocht dat, en stond meer swell dan vorig jaar, toen ik zelfstandig naar binnen was gekomen, we zagen de brekers bij de nauwe ingang al op grote afstand de walvis vond het kennelijk ook spannend die bleef ons begeleiden met zijn prachtige sprongen, ik had geen foto toestel paraat en Gerben heeft het fotograferen afgezworen, jammer maar het is verankerd op mijn netvlies.
Dichterbij de entree braken vooral aan stuurbord enorme golven op de rotsen, ik kreeg het advies om volgas te gaan varen, en precies in de periode tussen de hoge golven in kwamen we in rustig vaarwater tussen de Heads!
Wel begon het temperatuur alarm te piepen nadat ik de motor in zijn laagste stand liet lopen was het alarm snel over, later bleek dat dit ook nog een erfenis van de Hamble knoeiers was, bij het installeren van de nieuwe boiler hadden ze de bypass slangen die de boiler via de motor had moeten verwarmen niet ontlucht! Die lucht had ik er door 5 minuten volgas te varen uitgeperst waardoor het interne koelwater onder zijn minimum niveau was gekomen en niet voldoende meer kon koelen, gelukkig alles zonder schade maar Charles Watson uit Hamble met zijn 'mannetje' werd wel even vervloekt.Het voordeel is dat ik nu ook warmwater heb van de motor.

In Knysna kregen we een ere plaats in de marine aan de kade waar veel dagjes mensen voorbij komen, kon vooral Gerben zijn verbale talenten bot vieren, met de voorbijgangers.   We werden door de voorzitter Rodger van de jachtclub goed ontvangen. We moesten een week in Knysna blijven wat niet een straf is, één dag hebben we een fiets gehuurd en zijn naar de Heads gefietst die er nu vredig bij lagen, Gerben gaf vanuit zijn achtergrond subtiele aanwijzingen hoe ik mijn fiets stijl kon verbeteren, leuk!

Van vrijdag op zaterdag trok de door passageweather voorspelde storm over, ik moest uit mijn bed om extra stootwillen tussen wal en schip te hangen. Het lokale weerbericht voorspelde deze storm niet!!! 2 locals gaven mij een totaal verkeerd weerbericht op, daarop gebaseerd had ik zo kunnen vertrekken, ik meet in de haven dik 30 knopen wind, buiten zal de voorspeld 50 knopen wel gewaaid hebben.

Knysna is mooi en beschut maar heeft een nadeel, na een storm kom je er niet weg, op zaterdag liepen er 7 meter hoge brekend golven bij de heads of we morgen weg kunnen is zeer twijfelachtig, Stephan de charteraar hier in Knysna heeft zijn telefoon nummer gegeven, hij kan de heads vanuit zijn huis zien, ik kan hem altijd bellen. Zondag om 11 uur heb ik dat gedaan toen liepen er over de hele breedte van de ingang hoge brekers geen kans om er uit te komen, misschien met hoogwater dat de situatie beter wordt?? Vandaag is het om 16.37 hoogwater, de ideale passage is 20 minuten voor hoogwater. Na met Rodger gesproken te hebben die mij het advies gaf je moet het zelf zien en dan beoordelen of je het aandurft maar neem geen risico, besluit ik met de boot ter plaatse de situatie op te nemen, het is van belang omdat er een nieuw koufront aan komt en ik liever wat speling heb met de 2 kapen voor de boeg.

Om 15.45 vertrekken we om bij de heads te gaan kijken en bij de minste twijfel terug te keren naar de haven, dat betekent wel een verlies in tijd van 24 uur maar het is niet anders.
Van Fred had ik laatst nog een mail gehad dat hij het uitvaren tussen de heads in Knysna, in 6 jaar dat ze nu onderweg zijn, het hachelijkst had gevonden!
Volgens de radio vertelde een voorbijganger, stonden er bij de heads 5 tot 6 meter hoge golven, volgens mijn site die ik geraadpleegd had 4.7m ook nog hoog genoeg.
We stomen op naar het gat dat zeer lang verborgen blijft, we zijn aangelijnd dragen een reddingsvest en de luiken zijn gesloten de spanning stijgt! Wat wordt het criterium om terug te gaan of door te varen? Hoe kan ik dat beoordelen?
Ik besluit dat we doorgaan als er een flinke periode aan stuurbord zijde waar we er uit moeten dicht langs de rotsen geen brekers zijn, het ziet er slecht uit als de opening in zijn geheel zichtbaar wordt, precies op dat moment is het van de ene tot de andere kant wit van het schuim van brekend golven, bijna had ik al besloten terug te gaan maar na deze eerste confrontatie blijft het nu lang rustig aan stuurboord, aan bakboord is constant een chaos van enorme brekende golven, langzaam vaar ik verder tussen de heads er bouwen zich nu ook weer aan stuurbord hoge golven op maar breken nauwelijks , ik schat dat we 5 minuten een rustige periode moeten hebben dus ik tel af en vaar langzaam door, na twee grote brekers nog ruimschoots voor de boeg geef ik volgas en we varen in een kolkende zee met zeer stijlen golven, ik had nog het advies van Stephan gekregen de golven niet geheel recht op de kop te nemen, er zijn flinke jongens bij die neigen te gaan breken maar het net niet doen! Na 5 minuten zijn we door de gevaren zone, opgelucht haal ik adem.
Direct worden we beloond met een grote groep dolfijnen rond de boot, Gerben wordt weer zeeziek. We hebben 24 uur gewonnen.

De hele nacht motoren we, er is te weinig wind, dat is vaak zo na een storm.  Om 7 uur in de morgen kunnen we zeilen en dat voelt direct een stuk aangenamer, Cape Agulhas ronden we in de avond en stuiven we voorbij, in een onstuimige zee met een bakstag wind van 25 tot 30 knopen is dit een andere ervaring dan die van een jaar geleden! Met de gereefde genua zeilen we tot 40 mijl voor Kaapstad, dan moet de motor weer aan. Kaap de goede hoop is al zichtbaar in de opkomende zon, het blijft een fenomeen deze kaap, alhoewel het er na uitziet dat ik bij de tweede keer dat ik hem rond het ook weer op de motor doe, blijft het een belevenis voor mij. Het ziet er naar uit dat we Kaapstad bij daglicht binnenlopen deze keer.
In bijna 1000 mijl met 2 lijnen achter de boot hebben we tot nu toe geen vis gevangen!

Net als vorig jaar ronden we Kaap de goede hoop op de motor, de eerste robben dreven voorbij, het is prachtig weer, de kriebels van het aankomen beginnen zich te ontwikkelen, nog 30 mijl.
Er zijn veel vissers op het water in kleine polyester boten die je op de radar niet ziet, ze liggen achter een drijf ankers we zijn er één op 20 meter gepasseerd terwijl we beneden waren. We komen weer in de bewoonde wereld, de zee is niet meer alleen voor ons.

We melden ons bij Cape Town portcontrole en krijgen de opdracht dat als we bij de pieren zijn, nog eens te doen, daar krijgen we te horen dat we moeten wachten tot een groot container schip de haven heeft verlaten.
16 augustus om 18.00 uur liggen we op een mooie plek vast in de Royal Cape Yachtclub marina. 281 mijl sinds Knysna en 920 sinds Richards Bay. De hele tocht is voorspoedig gegaan het éne front wat we moesten laten passeren in Knysna was niet vervelend bovendien is daar door Peter Bakker de watermaker gemaakt, het wordt eentonig maar die was in Hamble 2 jaar geleden ook niet goed gerepareerd.

Het is geweldig om weer in Kaapstad te zijn, je kan er veel lekkerder eten dan elders in zuid Afrika en de stad heeft iets magisch en in de haven gaat het er veel professioneler aan toe dan in Richards Bay.

Gerben en ik genieten nog een paar dagen van Kaapstad voordat we terug vliegen naar Silver Lakes.

16 maart 2010 om 15.15 lokale tijd vertrekken Annehei en ik met MEERLUST van Mogan met als eindbestemming Richards Bay in zuid Afrika, Annehei zeilt mee tot Dakar waar we Renate bezoeken en een stuk van Senegal willen zien.
In Dakar komen Rainer en Andrew aan boord om via Saint Helena naar Kaapstad te zeilen.
Meerlust heeft in Mogan zonnepanelen 2x 175 watt en 2 Rutland 913 windgeneratoren gekregen om zo de generator uren met de helft te reduceren, ook de genua heeft een nieuwe UV strip gekregen en het grootzeil is gerepareerd, de ankerlier is gereviseerd en de kaarten zijn geactualiseerd MEERLUST is er klaar voor.

De eerste trip gaat naar de Kaapverden, we weten nog niet welke eilanden we daar gaan bezoeken, we hebben alleen wat informatie van Jacques Curado en zijn vriend uit Lissabon, we hebben 900 mijl voor de boeg na een paar uur zien we de eerste dolfijnen de eerste 1,5 dag motoren we en in 24 uur hebben we 135 mijl afgelegd, de zee doet ons goed, om meer tijd in Dakar te hebben besluiten we naar Santiago te gaan, Baia do Tarrafal, 22 maart 21.00 uur liggen we voor anker 910 mijl hebben we sinds Mogan afgelegd. Na een goede nachtrust bezoeken we het stadje veel jongens willen op onze bijboot passen een volwassen man raad ons aan alles wat los is tot zelf de verbindingsslang tussen tank en motor mee te nemen alle het andere is met kabels en sloten aan de boot vast gemaakt, het stadje ziet er arm uit maar zowaar is er een ATM waar we wat geld opnemen, we weten niet hoeveel het is maar kunnen er ruim van lunchen. Na een paar uur keren we terug bij onze bijboot niemand te bekennen maar plots duikt de jongen op die ik beloofd had dat hij wat zou krijgen, hij glundert tot aan zijn oren toen ik hem het kleingeld gaf wat we terug hadden gekregen van de lunch.
Terug op het schip lichte paniek ik ben met mijn blote voeten op een wesp gestapt met mijn allergie kan het dodelijk zijn!  Zal ik de injectie spuit die ik altijd bij me heb gebruiken? Eerst maar met de vacuüm pomp, het gif er uit zuigen, het brand enorm maar de pomp was op tijd de kleine teen wordt dik maar daar blijft het bij en dat op 500 meter uit de kust. Wat doet dat beest hier aan boord!

25 maart we vertrekken naar de zuidpunt van Santiago naar Porto da Praia, de kust is mooi grillig, vlak voor Porto da Praia hadden we een prachtige Wahoo aan de haak we kregen hem tot aan de boot maar hij was te groot en te sterk, meer dan een meter, die prachtige kleuren van goud tot blauw en groen en die sterke kop na een paar minuten wist hij zich los te werken en was weer vrij.
15.15 liggen we voor anker we gaan hier niet aan land en besluiten om vanavond verder te zeilen het weerbericht is goed. 19.30 zijn we opvaart naar Dakar zo'n 355 mijl het weerbericht klopt niet we varen stevig aan de wind het wordt een onrustige nacht.
De andere morgen is de wind wat geruimd en zeilen we een stuk prettiger en we klokken regelmatig 8 knopen de tweede 24 uur is onze etmaal afstand 175 mijl! Dakar lopen we nachts binnen het stinkt enorm wolken van chemicaliën verpesten onze schone longen, gelukkig wordt het verder in de baai waar de 'jachthaven' is een beetje beter de punt heet daar ook Bell air. 28 maart 1.15 uur liggen we voor anker in minder dan 54 uur hebben we de oversteek van de Kaapverden gemaakt. De jachthaven is een ankerplaats voor zeiljachten in een baai aan land is er een clubhuis.

29 maart gaat nagenoeg verloren aan formaliteiten gelukkig helpt Renate ons, emigratie ging nog vrij soepel maar de douane wilde smeer geld toen ik te horen had gekregen hoeveel dat was en ik het te openlijk gaf werkte dat averechts de heren gingen eerst lunchen wij lieten ons humeur er niet door verpesten en gingen ook uitgebreid lunchen, terug bij douane werd het smeergeld als nog betaald maar het smeerde weinig, wat een uniform en de wetenschap dat wij die stempel op dat formulier nodig hebben met mensen doet is ongelofelijk en niet leuk, dat is de schaduwzijde van dit soort landen maar het blijft de moeite waard! MEERLUST voor anker bij Cercle de la voile de Dakar Plage de Hann. Een water taxi brengt ons van en naar het schip bij het strand stinkt het enorm en sterft het van de vliegen de mensen die hier leven merken het niet meer.

We zijn uitgenodigd bij Renate te eten, we slapen weer eens in een normaal bed wat vast verankerd op de bodem staat dat is prettig maar de muggen zijn zeer irritant, de andere dag brengen we Meerlust naar een plek veel dichterbij het huis van Renate, een visser dient als loods, hij is een bekende van Renate zij gaat ook mee naar L'ille de N'Gor we komen er veel laten aan dan gepland, er moet nog weer stevig onderhandeld worden over de  prijs voor de bewaking , daarna gaan we weer naar Renate haar huis, haar kok heeft een lekkere maaltijd gemaakt morgen vroeg gaan we met een gids en een chauffeur voor twee dagen Senegal in we gaan naar St. Louis de vroegere hoofdstad.
30 maart vertrekken we een uurtje later dan gepland maar tijd heeft een andere duiding hier. Het is interessant om daar mee geconfronteerd te worden, de gids steek voordat we goed en wel in de auto zitten als een waterval van wal, hij verteld een heleboel dingen die ons niet interesseren het maakt hem ook niet uit of we luisteren. Het verkeer in Dakar is een catastrofe het duurt lang voordat we de stad uit zijn en onze longen zitten vol met stof, in de kleine Toyota zit ik opgevouwen op de achterbank dat is geen lekkere houding, de nieuwe indrukken compenseren dit afzien. Om 13.00 uur komen we in St. Louis aan de vermoeiende reis zijn we snel vergeten een prachtig grid stadje waar het krioelt van de mensen, we lunchen eerst, de gids kan niets beter vinden dan een snackbar, we nemen zelf het initiatief en vinden een leuk restaurant waar we heerlijk vis eten. We genieten nog een paar uur van deze stad waarna de reis terug gaat naar Lompoul, een tenten nederzetting in de duinen we komen er om 18.00 uur aan en genieten onder genot van een te warme Cotes du Rhones de oase van rust die een uur duurde toen kwam er een buslading vooral Spaanse dames die de kwalijke eigenschap hebben dat ze geen moment hun mond kunnen houden ons paradijs werd wreed verstoord. Samen met de andere gasten gebruikte we de maaltijd wij gingen direct daarna naar onze tent omdat we na zo'n dag graag wilde slapen het kampvuur wat vlakbij onze tent was aangelegd beloofde niet veel goeds ik was net in slaap gevallen toen ik wakker werd van luid getrommel ik dacht met deze herrie kan ik niet verder slapen maar was kennelijk zo moe dat het wel lukte Annehei die arme heeft tot 1 uur nachts wakker gelegen net toen ze in actie wilde komen stopte de groep met herrie maken een typisch voorbeeld van tegenstrijdige behoeftes op dat moment.

31 maart via Kayar waar de vissers hun dagvangst aan land brengen terug naar Dakar, Kayar was een hoogtepunt, een geweldige bedrijvigheid elke foto is daar een voltreffer!! De bont gekleurde houten bootjes is een feest voor het oog en dwingen respect af voor de mannen, die met deze klein vaartuigen tot ver op zee hun vis halen, ze moeten overigens wel steeds verder de vis wordt schaars en ze vissen met veel te fijn mazige netten, dat is een probleem voor de toekomst als zoveel andere waar we ons geen rekenschap van geven. Het tafereel blijft oogstrelend opgetogen verlaten we dit oord.

Terug op MEERLUST blijkt Dodo onze bewaker inderdaad aan boord te zijn en is veel sympathieker als de eerste keer toen we hem troffen het is echt een andere cultuur waar macho gedrag een andere betekenis heeft dan bij ons.
In Dakar is veel te koop zelfs een Chateneuf du pape zag ik op de schappen staan en die smaakte ons uitstekend.
het is 2 dagen na volle maan 03.00 uur schrikken we wakker we beroeren de grond, ik start direct de motor en vaar naar dieper water we zijn kwaad op onze loods die ons hier heen heeft gebracht en ons verzekerd had dat het diep genoeg was, dat leek het ook toen wij vertrokken maar 2 dagen na volle maan is het water op zijn laagst. We besluiten omdat we hier ook liggen te rollen in de deining weg te gaan, dat is midden in de nacht niet eenvoudig we zien nauwelijks de branding van het rif die hier overal aanwezig is, gelukkig is de kaart goed genoeg en de maan helpt ook als we dichter bij het rif komen zien we waar de golven breken opgelucht als we de nauwe opening door zijn varen we terug naar Cercle de la voile  waar we 6.20 het anker laten vallen en heerlijk zonder swell nog een poosje slapen.
Van Renate horen we dat de bewakers nu een veelvoud van het afgesproken bedrag claimen, ik laat me niet van de wijs brengen en zoals later bleek waren ze er van uit gegaan dat we ze nog weer nodig zouden hebben om daar weg te komen en dan daar munt uit zouden slaan, weer een ervaring rijker, gelukkig heeft MEERLUST geen schade opgelopen.

1 april met hulp van een Senegalees Mola, wordt de dieseltank gevuld met 5 jerrycans van 30 liter vertrekken we met een taxi naar een Shell station daar vullen we de jerrycans en gaan terug naar het clubhuis met een kruiwagen brengt Mola de jerrycans naar de bijboot op MEERLUST aan gekomen hevelt Mola de jerrycans over in de tank dit doen we 4 keer en kost een hele dag Mola heeft plezier in zijn werk er zeker nadat ik hem na de tweede keer een biertje gegeven heb, precies als ik met de laatste 150 liter bij het clubhuis aankom arriveert ook Renate zij zeilt morgen een dagje in de baai met ons we hebben elkaar veel te vertellen het wordt een gezellige avond aan boord. Van de 600 liter diesel die we getankt hebben bleek 40 liter water een volle jerrycan! Zullen ze er één omgewisseld hebben voor water? Gelukkig is er een pompje in de boot geïnstalleerd waarmee ik het water kan weg pompen maar leuk is het niet.

4 april Annehei hebben Renate en ik om 4.30 naar de airport gebracht, later op de dag ga ik terug naar MEERLUST verdere voorbereidingen treffen voor de grootste trip die ik tot nog toe gemaakt heb. De boten die hier onbemand voor anker liggen zien wit van de vogel stront ook onze zonnepanelen moet ik elke dag schoon wassen dat is ook een geliefde plaats voor de meeuwen. De vette stof die hier in de lucht hangt heeft MEERLUST behoorlijk vervuilt alle vallen en schoten zijn van kleur veranderd en als je ze aanpakt zijn je handen zwart het is hier geen gezonde plek. Zodra de zon er is stijgt het kwik tot achter in de dertig graden dat maakt dat elke activiteit gelijk vermoeiend is.

6 april  Andrew en Rainer arriveren we slapen bij Renate omdat die 5 minuten van de airpot woont en Renate zo vriendelijk is op te blijven om mijn crew op te halen. 7 april doen we eerst inkopen en weten alle zaken in één taxi te verstouwen, we brengen alles naar de boot en klaren uit bij police du port mole 2, er moeten weer kopieën gemaakt worden deze keer wil de beambte het zelf doen en berekent zowaar een redelijk prijs. Na deze laatste formaliteit zijn we klaar voor vertrek we slapen eerst nog een nacht voor anker zodat de crew aan het schip kan wennen.

7 april 7.00 uur UTC zijn we ondervaart, ik heb een 3 daags wachtschema ontworpen zodat een ieder wisselend een deel van de dag de verantwoording voor het schip heeft ik blijf verantwoordelijk voor de navigatie en het zeilen. Andrew denkt dat hij zeeziek is maar dat ziet er anders uit, het was een beetje veel hooi op zijn vork net terug uit New Zeeland en nu alweer op vaart naar Kaapstad?
De eerste dagen zeilen we redelijk het tweede etmaal doen we 139 mijl. Vanaf 11 april moeten we steeds vaker motoren dat had ik niet verwacht zo vroeg al op onze trip en nog zover van de evenaar. Het klopt niet met de weerberichten die geven voldoende wind om te zeilen maar die wind is niet hier. Dat we geen wind hebben is vervelend maar die onweersbuien in de Gulf of Guinea vind ik ook niet prettig af en toe zijn de buien erg dicht bij ons en dondert het behoorlijk het enige voordeel is dat het vuil van Dakar van het schip gespoeld wordt.

16 april ik overweeg om naar Sao Tomé te gaan en daar diesel te tanken maar dat is ook nog een week 'zeilen' van ons verwijderd, Annehei onderzoekt thuis intussen wat de mogelijkheden zijn om daar te tanken, in de pilot staat dit gebied aangegeven als piraten gebied! Annehei belt me op de satelliet telefoon en vraagt me, waarom ik niet naar Abidjan ga?  Da is nog een kleine 300 mijl het lijkt me een goed idee de crew is het er ook mee eens we verleggen de koers naar Abidjan bijna in tegengestelde richting van St. Helena!
18 april 17.45 laten we het anker vallen op de plek waar volgens de kaart een jachthaven zou moeten zijn, niets wijst daar op, verbouwereerd kijk ik om me heen er is een kleine aanlegsteiger waar een kleine boot ligt afgemeerd, ik vraag Rainer en Andrew aan land te gaan om de boel te verkennen en de mogelijkheden te onderzoeken hoe we aan diesel kunnen komen, dan zegt Andrew dat hij hier van boord stapt zeilen is niet zijn ding wat ik me kan voorstellen gezien zijn houding aan boord.
Ik besluit mee aan land te gaan, na een poosje treffen we Dominique die enigszins in paniek zegt dat we MEERLUST daar absoluut niet kunnen laten liggen zelf niet even, hij bied aan dat we naast de afgemeerd kleine boot afmeren daar is 24 uur bewaking ik wil dat zo snel mogelijk doen zodat we nog een beetje daglicht hebben en neem afscheid van Andrew.
We zijn afgemeerd en Dominique zegt waar hij woont en we kunnen als we nog iets nodig hebben bij hem langs komen.
Rainer en ik bespreken eerst de nieuwe situatie, nu we met zijn tweeën MEERLUST naar Kaapstad moeten brengen Rainer ziet geen problemen ik ook niet dus concentreren we ons op het probleem hoe we hier zo snel mogelijk diesel kunnen krijgen, ik wil 400 liter extra mee nemen 2 drums van 200 liter t.p.v. de zitjes, goed vast geschort, zodat we niet nog een keer te kort diesel zullen hebben.
We besluiten met een fles wijn naar Dominique te gaan hij is erg vriendelijk maar via zijn werf kunnen we geen diesel krijgen dat risico is te groot voor hem, we blijven aandringen of hij niet iemand kent die ons verder kan helpen hij zal een agent proberen maar kan verder niets beloven omdat het hier allemaal zeer ingewikkeld is, maar tussen de de twijfel die hij bij ons achter laat heerst ook bij ons de overtuiging dat we de juiste man getroffen hebben. We gaan opgelucht terug naar de boot, de andere morgen om 7 uur belt Dominique ons dat om 8 uur een agent komt die het verder met ons regelt. We moeten met hem de prijs afspraken maken, de agent komt om 9 uur een mooie neger keurig in het pak gestoken, die eerst laat blijken hoe moeilijk de situatie is, nadat hij zijn positie heeft verklaard en wij wisten hoe belangrijk hij voor ons is, worden er snel zaken gedaan, ik weet dat dit de duurste diesel zal worden die ik tot nu toe gekocht heb!
Na een paar uur zijn 10 mensen  druk bezig 1300 liter vanuit 200 liter drums over te pompen naar MEERLUST er bijkt  toch nog meer in de tank dan de meter aangaf zodat ik nog een klein drum van 100 liter bij de mast kan zetten met 1500 liter diesel verlaten we na 20 uur Abidjan hetgeen niet meevalt omdat er wind opsteekt en we aan lage wal liggen en de boegschroef het niet meer doet. Met een lange lijn naar de kant ver genoeg van het schip en met behulp van de elektrische lier weten we van lager wal weg te komen.  
Zoals de kraaien vliegen is het nog 1269 mijl naar St. Helena maar wij hebben er aanzienlijk meer voor de boeg omdat we eerst in de Gulf van Guinea moeten varen pas vlak bij Sao Tomé kunnen we koers  zetten naar St Helena. Na het afstappen van Andrew is er weer harmonie op MEERLUST waardoor het niet zwaarder is de trip voort te zetten met zijn tweeën.

We varen nog steeds tussen af en toe in heftige onweersbuien uit één kwam ruim 40 knopen wind ik had aan de kleur van de bui al gezien dat ik extra moest reven toen hij los barsten waren we er klaar voor met halve wind en nauwelijks zeil voeren we op een vlakke zee ruim 10 knopen! Maar onweer roept nog steeds herinneringen op aan de blikseminslag op de Blackmarlin voor de Zuid-Engelse kust waarbij ik zelf ook getroffen werd en de geur van geroosterd vlees niet thuis kon brengen tot nadat ik de wacht had overgedragen en de brandgaten in mijn broeken zag en de brand wonden op mijn been, bovendien was toen alle apparatuur opgeblazen, daar moet ik met nog zoveel mijlen voor de boeg niet aan denken, toen ik vanmiddag een vracht schip opriep om te vragen hoe het weer was waar hij vandaan kwam en we tot verdere uitwisseling kwamen had hij het met ons te doen met zo'n vaart naar St Helena dat duurt nog een paar weken, dat wisten we al, wij hebben ons daar op ingesteld, het is interessant of een trip nu één dag duurt of een paar weken het gevoel van nu wil ik aankomen blijft het zelfde. Met Rainer ontwikkelde ik een aangenaam ritme met morgens om 7 uur een hoogte punt dan word de positie in de kaart gezet en weten we onze etmaal afstand die in een tabel aan de wand boven de kombuis word ingevuld zo ook hoeveel mijl we sinds Dakar hebben gevaren en hoeveel het nog is naar St. Helena ook hoeveel we effectief zijn opgeschoten richting St. Helena.
23 april was een diepte punt toen waren we 1286 mijl van St. Helena verwijderd terwijl we 16 april 1139 mijl van St Helena verwijderd waren in een week tijd zijn we 147 mijl verder van ons doel gekomen dat is niet echt motiverend maar des te groter de voldoening toen we vanaf de 23 april elke dag, gemiddeld 135 mijl dichterbij St. Helena kwamen.

Sinds dat we koers hebben gezet naar St. Helena zeilen we stijf aan de wind, de wind is telkens ongunstiger dan voorspeld maar we kunnen op een paar graden na onze koers varen  op 25 april om 6.00 uur passeer ik voor de eerste keer van mijn leven zeilend de evenaar NEPTUNUS heeft op de vroege ochtend geen bezwaar dat we hem begroete met een borrel. Rainer zegt dat de zuidelijke sterren hemel veel mooier is dan de noordelijke opgewekt zeilen we het zuidelijk halfrond binnen er zijn ook geen onweersbuien meer en inderdaad varen we in de nacht onder een prachtige sterren hemel omdat er geen omgevingslicht is, is de melkweg echt een baan over de hemel het blijft me imponeren en denk misschien zijn er op verre planeten beschavingen die zuiniger op hun 'aarde' zijn?
 
We zien geen schepen meer via het AIS systeem op het computer scherm we zijn hier echt alleen en op deze coördinaten zijn nog niet veel mensen geweest! Het maakt me niet eenzaam. Alles moeten we zelf oplossen, tot St Helena blijft het beperkt to vrij kleine zaken die snel kunnen worden opgelost, de putting van de running bakstag brak met een grote harp heb ik een noodreparatie uitgevoerd zodat de bakstag weer bevestigd kon worden niet onbelangrijk voor de mast, ook brak de genua swiffel uit zijn huis en wonder boven wonder bleef de  nieuwe in Mogan gedraaide r.v.s swiffel op het dek liggen terwijl we onder een flinke helling voeren in St. Helena hebben we het verbogen huis weten te rechten en de swiffel weer op zijn plaats gebracht.

3 mei 17.45 UTC liggen we voor anker bij St. Helena 3182 mijl hebben we gevaren sinds Dakar 25 dagen, de postboot is containers aan het inladen daardoor is de douane nog actief maar eerst komt er een Dr. aan boord om te controleren of we gezond zijn, dat zijn we, ik laat hem mijn plekjes in mijn nek zien waar ik zodra de zon er op schijnt behoorlijk last van heb, Dr. Bloem zegt kom morgen maar voorbij in het ziekenhuis het is beter dat ik ze wegbrand dat is nog eens service! Na de Dr. komt de douane aan boord een vrouw en een man, de nodige formulieren moeten worden ingevuld de enige vraag die ze stellen is of we pornografie aan boord hebben. We mogen aan land maar stellen dat uit tot de volgende dag, een water taxi brengt ons naar de wal ook voor mij is het na zolang op zee moeilijk om rechtuit te lopen we halen eerst een stempel in onze pas maar Rainer krijgt die nog niet hij is zijn ziektekosten pasje vergeten en het is op St. Helena verplicht dat je tegen ziekte kosten verzekerd ben. Ze hebben een oplossing dat je voor de dagen dat je op St. Helena bent een lokale verzekering kunt afsluiten voor 8,84 pond is Rainer verzekerd 5 pond is service chardge! mijn OHRA kaartje wordt probleemloos geaccepteerd. Iedereen groet ons en wij groeten terug.
Na mijn mini operatie in het ziekenhuis eten we bij Ann's place een smakelijke lokale steak.

5 mei laat Keyt ons St. Helena zien, eerst gaat het naar de grafzerk van Napoleon daarna naar zijn huis waar hij zijn laatste 7 jaar heeft doorgebracht, voor een gevangene geen slecht optrekje een dame die de helft in lengte meet dan mij geeft ons een rondleiding, de tocht gaat verder langs de golfbaan waar achter het vliegveld zou moeten komen wat gelukkig niet doorgaat. Als dat er zou komen verdwijnt ook deze unieke sfeer, in de Carib is me al opgevallen dat die eilanden zonder vliegveld het interessantste zijn, Keyt brengt ons naar prachtige uitzicht plekken
Terug in het dorp willen we de boodschappen doen zoals brood, vlees en zo mogelijk wat verse zaken maar woensdagmiddag zijn op St. Helena de winkels gesloten dat is vervelend! Ik zie dat in de grootste supermarkt nog personeel aan het werk is ik klop op de deur en vraag of we nog wat brood kunnen kopen, de dame moet dat even aan de chef vragen, het is geen probleem uiteindelijk verlaten we de winkel met alle boodschappen die op ons lijstje stonden, heerlijk die flexibele houding, zwaar bepakt keren we terug naar de boot vanaf een balkon worden we door de douane vrouw die aan boord geweest is nog goede reis toe geroepen, op St. Helena heeft alles nog een persoonlijke karakter.

6 mei ook van St. Helena vertrekken we om 7.00 uur UTC, naar Kaapstad is het 1993 mijl Rainer denkt dat we er 19 dagen over doen en ik 17, de havenmeester van St. Helena wil het graag weten en geeft zijn mailadres.
Ontspannen beginnen we aan de trip als we de weerberichten lezen op de sat-c voor Kaapstad zijn we blij dat we daar nog niet zijn 45 knopen wind en 10 meter hoge golven, wij zijn blij als we 10 knopen wind hebben in de rustige zee maken we dan al snel 6 a 7 knopen vaart we blijven ver uit de kust minstens 600 mijl om zoveel mogelijk de tegenstroom van de Benguela current te mijden. We vangen elke dag bij zons opkomst of zonsondergang een Tonijn of een Dorade, De Tonijn wordt tot schasimi gesneden en de Dorade bakt Rainer op verschillende manieren zeer smakelijk!.
De trip verloopt bijzonder gunstig we kunnen koers houden terwijl volgend de pilot we hier regelmatig zouden moeten kruisen, we moeten tot de 37° breedtegraad varen terwijl Kaapstad op de 34° ligt, dit heeft alles te maken met de current en de heersende windrichting, het is een stuk omvaren, noordelijk uit komen is vervelender. Maar de weerberichten zijn zo gunstig als we op de 34° zijn aangekomen dat ik Annehei via de satelliet telefoon om lange termijn voorspellingen vraag, deze voorspellingen zijn zo dat we precies op tijd in Kaapstad kunnen zijn voordat de wind weer draait. Ik neem het risico en i.p.v. nog bijna 3° = 180 mijl zuidelijker te varen voordat we koers zetten naar Kaapstad doen we het nu al en het gaat fantastisch, het ziet er naar uit dat we ruim 2 dagen gewonnen hebben de wind begint wel vroeger naar het oosten te draaien dan voorspeld stijf aan de wind kunnen we nog net koers houden het is nog 60 mijl naar Kaapstad de wind neemt ook toe en ik reef nog meer zeil we varen nog altijd 6 - 7 knopen de golven worden hoger maar MEERLUST neemt ze makkelijk tot dat 45 mijl voor Kaapstad een enorme breker zijn energie uitstort over MEERLUST en een enorme knal aangeeft dat er iets serieus aan de hand is ik zie de mast als een salsa danseres heen en weer gaan dan zie ik dat vanaf de eerste zaling aan stuurbord de diagonaal stag tot de tweede zaling gebroken is. Ik haal direct al het zeil weg en de salsa dans van de mast is afgelopen. Maar we hebben niet genoeg diesel meer om het hele stuk te motoren! eerst zeker ik de mast, ik zie dat de boomophouder wanneer ik die aan stuurboord aan de rand vastzet nagenoeg de baan van de gebroken stag volgt de aangrijpingspunten zijn weliswaar anders maar allicht dat deze lijn helpt de mast overeind te houden tot Kaapstad!? Bovendien zet ik de twee spinakervallen aan stuurboord en beide bakstagen. En rol weer een beetje genua uit en bekijk de bewegingen van de mast zorgvuldig, haar salsa temperament wordt door de noodmaatregelen behoorlijk de kop in gedrukt, ik vind een veilige zeilvoering met nog een acceptabele voortgang, de laatste uren naar Kaapstad worden op deze manier nog zeer spannend, ik vraag me af neemt de wind nog verder toe en draait hij nog verder naar het oosten zodat de koers naar Kaapstad niet meer bezeilbaar is, worden we dan toch nog door de current voorbij Kaapstad gezet met te weinig diesel is dat geen prettige gedachten we kunnen niet meer doen dan wat we gedaan hebben. De wind richting en de sterkte blijven tot Kaapstad goed en 20 mei nachts om 2 uur meren we af na 5112 mijl sinds Dakar en 1860 mijl sinds St Helena. We drinken er een goed glas wijn op en slapen geweldig.
Als we de andere ochtend wakker worden zien we dat we een prachtig uitzicht hebben op de wolkeloze tafelberg!
In minder dan 14 dagen deden we St. Helana - Kaapstad!

Het inklaren verloopt minder euforisch, mijn diplomatenpas waar ik mee in en uit reis had Annehei in Dakar mee genomen om hem tijdig te kunnen verlengen dus reis ik in met mijn Nederlandse pas maar volgens de douane ben ik met die pas  2 3/4 jaar illegaal in het land, ik leg de situatie uit maar de zwarte dame is onvermurwbaar een fax van mijn diplomaten pas wil ze niet accepteren ze weigert haar medewerking ook een bevestiging van het plaatselijk Duitse consulaat wil ze niet accepteren, en draagt dit geval over aan home affairs, uren zit ik daar te wachten tot dat een zwarte man me op komt halen na een paar vragen die hij stelt en zijn houding begrijp ik dit wordt serieus, ik bel Annehei nog een keer om haar op de hoogte te stellen dat ik nu echt in problemen ben gekomen, ze schakelt het Duits Consulaat in, de man van home affairs blaft dat ik direct het telefoon gesprek moet beëindigen, keiharde muziek uit de radio maken telefoneren bijna onmogelijk. De consul belt me en ik leg de situatie uit weer wordt ik gesommeerd direct het telefoongesprek te beëindigen, ik vraag of hij de Consul zelf wil spreken arrogant wijst hij dat af dat heeft toch allemaal geen zin! I.p.v. dat we stad in rijden rijden we die uit na een half uur zegt de man zo we gaan naar het politie bureau, ik geef geen antwoord na 10 minuten wachten komen twee zwarte jongemannen bij mij op de achterbank zitten ze zien er uit als misdadigers, we rijden nu naar de stad. Op het bureau aangekomen worden me een paar vragen gesteld en laten me in een grote ruimte staan tegenover mij zitten zo'n 30 jongemannen op de grond die zien er allemaal niet fris uit. De sfeer wordt steeds grilliger de man die me bij de douane opgepikt heeft wordt steeds onvriendelijker en zegt dat hij verder geen tijd meer voor me heeft en dat hij me gaat opsluiten, ik denk als ik met dat gespuis wat tegenover zit in een cel wordt opgesloten ziet het er niet goed uit. Dan sommeert hij dat ik mijn persoonlijke zaken in moet leveren en aan de dame achter een bureau commandeert hij dat ze de formulieren klaar moet maken om me op te sluiten! Mijn persoonlijke zaken wil ik niet afgeven en kijk hem nu recht in de ogen en zeg hem dat hij moet weten dat ik diplomatieke bescherming heb wat dat in mijn positie ook mag betekenen toch maakt dat indruk, hij gaat weer naar een computer en begint tegen de dame te roepen dat het anders is zij stopt met de formulieren en op dat moment komt de Consul binnen de man wordt plotseling vriendelijk geeft mij paspoort terug en we kunnen gaan, dat was op het nippertje!! De Consul brengt me terug naar de Haven waar ik op MEERLUST  verdwaast bijkom van de schrik. Een uniform gekoppeld aan een beetje 'macht' kan van mensen onaangename wezens maken!!!
Later blijkt dat de uitreis stempel op een verkeerde bladzijde gestempeld is in mijn Nederlandse pas, mijn pas was dus toch in orde!

22 mei het weerzien met Annehei is sinds Dakar een feest we hebben elkaar veel te vertellen.

24 mei vier ik mijn verjaardag in Kaapstad op MEERLUST, Annehei heeft de Consul met zijn vrouw uit genodigd en de architect met zijn vrouw waarmee ze de residentie gerestaureerd heeft, zij weten niet dat ik een jaar ouder geworden ben, het wordt een buitengewone gezellige avond als ze op het eind dan horen dat ik jarig ben beginnen ze voor me te zingen, erg leuk!

Voordat we de trip voort zetten wordt het grootzeil gerenoveerd nieuwe accu's voor de motor en de boegschroef geïnstalleerd en de diagonaal stag wordt vervangen verder wordt al het zout van het schip gewassen, het roest vast staal wordt weer gepoetst en krijgt een beschermlaag en het polyester wordt in de was gezet. Meerlust ziet er weer als nieuw uit!

26 mei beginnen Annehei en ik aan het moeilijkste stuk van de trip, eerst gaat het naar Simons Bay, nadat we bijna 800 liter diesel getankt hebben motoren we tussen de zeehondjes richting Kaap de goede hoop, er drijven stukken hout in de zee het is leuk om te zien dat de zeehondjes zich daar aan vast houden en lui op de stoom mee drijven.
Omdat de brug niet draaide zijn we laat vertrokken, we ronden Kaap de goede hoop op de motor in het donker zonder wind, natuurlijk moet ik ook de kaap in het donker fotograferen hier zeilde onze voorvaderen en verheugde zicht op verse groente en vlees hadden weer hoop dat ze veilig thuis zouden keren, wij genieten de contouren van de kaap die we 2 jaar geleden nog vanaf het land beklommen hebben maar op zee is het anders, echter! En ondanks dat er geen wind is is het toch spannend.
We varen naar Simons Town en maken vast aan een veel te kleine mooring voor ons, maar met geen wind durf ik het aan. De andere ochtend worden we vroeg wakker het waait en uit de goede richting zoals voorspeld we vertrekken direct want we willen de mooring niet onnodig belasten we ontbijten terwijl we relaxt zeilen richting Kaap Hangklip rond deze klip staat er veel wind en de zee is zeer onrustig.
Maar met de 3 weerberichten op zak die alle 3 weinig wind en zelfs afnemende wind voorspellen denk ik nog dat deze wind onder invloed van de kaap ontstaat.
Wat me zorgen maak is de barometer die begint snel te dalen  in buien hebben we regelmatig over de 40 knopen wind goed gereefd doet MEERLUST het geweldig, de golven worden steeds hoger en beginnen te breken we hebben  de wind van achteren ik heb de koers verlegd zodat hij niet pal van achter komt, we maken 7 tot 8 knopen. Annehei is niet zeeziek maar is sinds Kaapstad waar we wat verkeert gegeten hebben  niet fit, ze ligt in de salon en ondergaat het natuur geweld kalm.
Nadat de barometer intussen 7 punten is gezakt voel ik me niet meer op mijn gemak wat is wijsheid terug is geen optie tegen die boosaardige zee, de wind zou afnemen maar ik vertrouw het niet ik hecht meer waarde aan het vallen van de barometer, ik besluit nog meer zeil weg te nemen en gecontroleerd met de storm mee te varen, in de volgende bui word voor de eerste keer de 50 knopen wind aan getipt! Meerlust blijft er rustig onder ik maak me zorgen waar ligt de grens, ik heb alle stagen in Kaapstad laten controleren en een keurig rapport gekregen dat alle stagen in goede conditie verkeren maar dat is een velletje papier, hier in de zwarte nacht huilt de wind en het water word van de golftoppen indrukwekkend in de nacht gewaaid, bang ben ik niet maar helemaal zeker ook niet, het is intussen middernacht geworden het aangegeven tijdstip waar de wind af zou nemen de barometer is in tussen nog weer 2 punten gezakt en ik moet een keus maken hoe ik Cape Agulhas ga ronden ik besluit de geul dicht bij de kaap te nemen om wellicht wat luwte van de kaap te ondervinden?? verder van de Kaap varen veel vrachtschepen die allemaal slowdown zijn gaan varen zo'n 5 knopen, dat kan je geweldig via het AIS systeem op het computer scherm zien, je ziet in welke richting welke snelheid ze varen en hoeveel ton het schip is, ik wil daar niet tussen gaan varen onder deze omstandigheden. Met alleen het gereefde staysail beginnen we aan de ronding van het meest zuidelijk puntje van Afrika het bizarre is dat af en toe de volle maan de inktzwarte lucht nog zwarter maakt het ziet er angstaanjagend uit, ik denk is dit nog een hobby?
Wat ik aan de hand van de val van de barometer gevreesd heb gebeurd ook de wind neemt verder toe mijn windmeter gaat tot 50 knopen en regelmatig zie ik hem daar nu staan gelet op het water wat van de golven weg waaid en het enorme gehuil van de wind kan het ook nog wel meer zijn maar de meter kan het me niet meer vertellen het is af en toe belachelijk hoe golven breken maar ongelooflijk hoe MEERLUST zich houd onder deze barre omstandigheden, alle luiken zijn dicht, af en toe ga ik naar binnen en het is ongelofelijk hoe rustig het daar is we slingeren weliswaar in alle richtingen maar het lijkt veel rustiger dan buiten.
Na het licht worden blijven de buien komen en zien we hoe zwart de lucht is en hoe wild de zee, de wind zwakt af tot 40 knopen, kort voor mosselbaai blijft het stormen maar de hemel breekt open met nog 10 mijl te gaan lijkt het er op dat we met 25 knopen wind rustig  aankomen en ik geef MEERLUST weer wat meer zeil, het is ons niet gegeven een nieuwe bui tekent zich af en haalt ons snel in weer alle zeilen er af op het staysail na maar deze bui is niet meer zo boosaardig en blijft hangen bij 30 knopen wind. We varen de haven binnen en meeren af aan een veel te klein steiger voor ons, een tiental zuid Afrikanen helpen ons en vragen hoe het was daar buiten.  Met de deining die in de haven staat zou dat hier afgemeerd geen rustige nacht worden die we nodig hebben, ik heb niet geslapen de vorige nacht! We besluiten alle landvasten weer te lossen en buiten de haven voor anker te gaan dat is een goede beslissing, na een glas wijn sliep ik bijna 12 uur achter elkaar!
Weer een ervaring rijker maar deze had ook aan mij voorbij mogen gaan!

Knysna in een prachtige lagoon  50 mijl van Mosselbaai, we willen daar wat langer blijven en besluiten na een dag verder te varen het binnenvaren is zelfs bij rustig weer spectaculair het is een smalle invaart waar links en rechts de oceaan deining met een donderend geraas breekt, je kunt hier niet in maar ook niet uit wanneer het een beetje waait, zondag 30 mei 14.30 laten we het anker vallen de lagoon is als een spiegel en de deining van de oceaan heeft hier geen invloed, dat is lang geleden dat we zo stil hebben gelegen! We genieten hier met volle teugen van na het natuurgeweld rond Cape Agulhas is dit een welkome afwisseling. Donderdag hebben we gepland verder te varen naar Port Elizabeth daar stapt Annehei weer van boord en komt Gereon me begeleiden voor het laatste stuk naar Richards Bay.

Port Elizabeth, ik ben een paar dagen alleen en maak contact met 2 engelse die een schip in Madagascar gekocht hebben en een dilivery schipper Andrew die samen met Lisa Blair op Madagascar een huis gebouwd hebben en daar een half jaar per jaar wonen, hij tekent in mijn pilot waar hun huis is, volgend jaar gaan we ze bezoeken. Ik krijg veel bewonderaars op het steiger voor MEERLUST, het schip geeft aanleiding tot contact, ze is ook geweldig, op deze manier vergeet ik de slechte start die we door het gepruts in Hamble hebben gemaakt.

6 juni Gereon begeleid me van port Elizabeth tot Richards Bay morgen vertrekken we naar East London ca. 130 mijl het weerbericht is goed. Ook dit weerbericht blijkt niet te kloppen we motoren bij gebrek aan wind dicht onder de kust om zo weinig mogelijk Agulhas current  tegen te hebben. In East London is geen plaats voor ons we moeten ankeren in de haven het anker ligt nauwelijks of er trekt een windhoos over de haven ik had de ketting nog niet gezekerd die begon door het geweld te lopen en zo liggen we achter 70 meter ketting en vast! 70 meter vond ik toch een beetje te veel en heb nog wat ketting ingehaald.
ook nu was de windmeter ontoereikend.

9 juni om 10.00 uur beginnen we aan de etappe East London Durban het zou direct Richards Bay worden, ca. 350 mijl.
Ik meld me via het VHF kanaal 23 keurig af maar we moeten eerst een formulier inleveren ik leg ut dat we niet aan land zijn geweest en dat we al bijna bij de pier zijn de man is zeer correct en geeft me een telefoon nummer waar ik me kan afmelden. We zeilen en pikken al snel een counter current op dicht langs de kust staat er soms een stroom in de tegengestelde richting wat je in rivieren ook kan hebben we genieten van deze meevaller en maken ruim 8 knopen dat schiet op en ook omdat de stroom nu mee loopt is de zee veel vriendelijker en het zeilen is dan direct weer genieten! Het duurt echter niet lang of we worden weer alle kanten op geslingerd en de vaart is er weer uit we zijn te ver uit de kust het luistert erg nauw we zoeken de stroom weer en vinden hem maar niet meer zo krachtig als in het begin.
Gereon stuurt, ik moet daar aan wennen de stuurautomaat is zo'n toeverlaat geworden dat ik met argwaan kijk wanneer er met de hand gestuurd wordt maar Gereon stuurt zeer goed.
We komen met zonsopkomst 11 juni voorbij Durban er liggen tientallen zeeschepen buiten voor anker we varen er tussen door en met de opkomende zon is dat een indrukwekkend gezicht ook het nieuwe voetbal stadion wordt zichtbaar aan de horizon vanaf zee ziet het er prachtig uit, ik vind het vanaf zee het mooiste stadion, ik heb er nu 3 vanaf zee gefotografeerd Cape Town, port Elizabeth en nu Durban.

Met nog 50 mijl te gaan komt er wind maar op de kop, zeilen gaat niet als we kruisen komen we door de stroom weer uit waar we overstag zijn gegaan we motorzeilen in weer een onrustige zee, knap 4 knopen vaart maken we dat is een tegenvaller de laatste loodjes gaan toch nog zwaar wegen? Raar eigenlijk na 3 maanden doen een paar uur extra en niet toe maar het aan willen komen is een raar fenomeen, ik schreef er al eerder over of de etappe nu 3 weken duurt of 3 dagen op een bepaald moment wil ik er zijn. Maar met de gedachte dat op 3 maanden het niet uit maakt, is de nieuwe instelling op het aankomen daar en of de zee dit wil belonen verschijnen walvissen die zich uit het water verheffen en hun staarten laten zien!! Het is weer tijd dat ze naar de zuid Afrikaanse kust komen en hun jongen baren die kunnen in  Antarctica niet overleven die hebben warmer water nodig, zo'n jong drinkt 600 liter melk per dag bij haar moeder!  Het is een indrukwekkend gezicht maar ik denk ook als zo'n massa het schip komt begroeten worden we flink door elkaar geschut maar dat schijnen ze niet te doen. Maar toen ik bij het ronden van Cape Agulhas op zo'n 20 meter van het schip een rug tussen de golven zag van de lengte van MEERLUST was ik toch blij dat die niet verder zichtbaar werd, nu onder deze omstandigheden fotografeer ik er op los en geniet.
Om 22.15 meren we af bij de Marina aan het waterfront de steiger is veel te klein voor MEERLUST ik stuur Fred een SMS die inmiddels in Brazilië is met de Kind of Blue, binnen enkele minuten krijg ik antwoord we zijn in de verkeerde jachthaven! We moeten naar de Zululand yacht club, we maken de landvasten weer los terwijl er op het land nog feestgevierd wordt omdat zuid Afrika tegen Mexico gelijk gespeeld heeft.  
Na een paar mijl komen we bij de Zululand yacht club aan, daar is het heerlijk rustig we zoeken een lege plek en meeren voor de tweede keer af.
87 dagen na Mogan ligt MEERLUST na 7400 mijl in Richards Bay 3 maanden was ze mijn huis ik ben benieuwd hoe het landleven me zal bevallen, ik heb weliswaar zin in om met Annehei Afrika verder te verkennen ook met onze Jeep maar of die omschakeling zo eenvoudig zal zijn moet ik afwachten.